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Stressball: Darum funktioniert der Quetschball

Wenn der Stresslevel steigt und die Kollegen auf den Nerven La Paloma spielen, ist schnelle Hilfe gefragt. Hier hat eine regelrechte Wunderwaffe ihren Auftritt, der Stressball. Deutlich gesünder als Zigaretten oder Alkohol, wird er gerne übersehen. Statt mit dem Stift zu klappern, an den Haaren zu nesteln oder an den Fingernägeln zu kauen, sollten akut Gestresste lieber den Ball ordentlich durchkneten. Kein Witz! Studien zeigen: Es funktioniert wirklich…



Stressball: Darum funktioniert der Quetschball

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Stressball funktioniert: Quetschball hilft bei Denkblockaden

Quetschen, drücken, pressen – bei akutem Stress gibt es kaum etwas besseres als einen Stressball. Auf dem wird solange herumgedrückt, bis entweder die Finger taub werden oder der Stress nachlässt. So betrachtet handelt es sich um einen Anti-Stress-Ball. Aber funktioniert das wirklich? „Ja“, sagt der Sportpsychologe Jürgen Beckmann von der TU München, der das genauer untersucht hat – bei Fußballspielern, Basketballern, Volleyballern, Kampfsportlern.

Quetschten die Athleten vor dem Wettkampf einen Stressball, verbesserte sich die Leistung merklich und die Fehlerquote sank. Im Fachjargon wird dies auch Aufmerksamkeitsfokussierung genannt. Das manuelle Ablenkungsmanöver kann so regelrecht Denkblockaden lösen. Es kommt allerdings auf die richtige Hand an, so Beckmann. Vor allem Rechtshänder sollten dazu die linke Hand wählen (Und wenn Sie keinen Stressball haben, eben die Hand ein paar Mal zusammenpressen). Beckmann wiederholte seine Tests auch mit der rechten Hand bei Rechtshändern. Resultat: keins.

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Häufige Fragen und Antworten zu Stress

Was ist Stress?

Mit Stress reagiert jemand auf eine Phase der Anspannung. Es ist eine natürliche Reaktion auf Situationen, die man als herausfordernd wahrnimmt. Hier spult der menschliche Organismus ein uraltes Programm ab, das ihn zu Höchstleistungen antreibt, ursprünglich aber auf Kampf oder Flucht vorbereitete.

Gibt es kein Ventil, um die Anspannung abzubauen, wird der Stress zur Belastung. Der Körper befindet sich dann auf durchgehend hohem Stresslevel, was zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen kann.

Welche Symptome bei Stress?

Psychische Symptome wie Gefühle der Überforderung, Gereiztheit und Ängste sind möglich, die sich in Burnout oder Depression manifestieren können.

Zu den körperlichen Symptomen gehören Tinnitus, Schlafmangel, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Probleme und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck.

Was sind Auslöser von Stress?

Die Ursachen für Stress können im Privaten ebenso wie im Job liegen und sind höchst individuell. Unterscheiden lässt sich außerdem zwischen inneren und äußeren Stressfaktoren. Betroffen sind Schüler ebenso wie Führungskräfte oder Rentner.

Zu den häufig genannten Auslösern von Arbeitnehmern zählen ständige Erreichbarkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch Zeitdruck, Krankheit, hohe Ansprüche an sich selbst und finanzielle Sorgen können stressig sein.

Welcher Stress ist positiv?

Positiver Stress (Eustress) entsteht, wenn wir einer Aufgabe gewachsen sind. Für eine gewisse Zeit mobilisieren wir zusätzliche Kräfte, aber grundsätzlich besteht die Zuversicht, die Herausforderung zu bewältigen. Beispiele dafür sind sportliche Leistungen im Wettkampf, eine bestandene Prüfung oder das Gefühl der Verliebtheit.

Fühlt sich jemand über längere Zeit überfordert, spricht man von negativen Stress (Disstress). Lange Phasen der Prüfung, ständige Konflikte mit dem Partner oder traumatische Erlebnisse verhindern die dringend benötigte Entspannung.

Wie lässt sich Stress bewältigen?

Manche Menschen verfügen von Natur aus über eine höhere Stressresistenz. Eine geringere psychische Widerstandskraft lässt sich aber stärken. Dazu gehören Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder Achtsamkeit.

Sie helfen dabei, zu innerer Ruhe zu gelangen. Weitere Bausteine für Stressbewältigung sind ein gutes Zeitmanagement, Sport und genügend Pausen.

Beliebte Möglichkeiten der Ablenkung

Klappern, klicken, klopfen oder knabbern – so ziemlich jeder Arbeitnehmer hat so seine persönliche Lieblingsmarotte, wenn es um Stressabbau geht. Nicht alles davon trägt jedoch zu steigender Harmonie im Büro bei – im Gegenteil: Manche Ablenkung erfordert wiederum von den Büronachbarn und Kollegen starke Nerven – und Toleranz. Vor allem dann, wenn eine(r) 15 Minuten lang pausenlos mit den Fingernägeln auf die Tischplatte klappert als ginge es dabei um Bebop. Trotz zahlreicher persönlicher Vorlieben haben sich einige Favoriten zum Stressabbau entwickelt Drei der beliebtesten Utensilien zur Ablenkung und Stressbewältigung am Arbeitsplatz:

  • Der Kugelschreiber

    Man findet ihn überall im Job – und dessen Einsatzgebiete gehen auch weit über einfaches Schreiben oder Kritzeln hinaus. So lässt sich bei Stress endlos darauf herum klicken, auf den Tisch trommeln oder man kann das gute Stück auch kurzerhand vollständig auseinander bauen und wieder zusammensetzen. Sehr beliebt ist auch, solange an der Halterung herumzubiegen, bis diese schließlich nachgibt und am Ende abbricht.

  • Der Körper

    Mit dem eigenen Körper wird zwar weniger rabiat umgegangen, doch auch er wird immer wieder genutzt, um bei Anspannung für die nötige Ablenkung zu sorgen. Die einen spielen dazu an den Haaren herum, drehen Locken und schlagen sie von links nach rechts und vice versa. Andere finden in den Fingern nützliche Helfer: Sei es, um auf den Nägeln zu kauen, diese mit einem Werkzeug zu reinigen oder aber um die Fingerknöchel der Reihe nach knacken zu lassen – bis auch der letzte Anwesende hofft, sie wären endlich gebrochen.

  • Die Brille

    Man kann sie absetzen, aufsetzen, absetzen, versetzen, reinigen, auf den Bügeln kauen, ins Haar stecken, einklappen, auf den Tisch legen, ausklappen, aufsetzen, und so weiter. Brillen sind ein besonders beliebtes Spielzeug, um den Stress zu vertreiben und sich abzureagieren. Schließlich sind sie einem immer vor Augen.

Und dann gibt es da noch den Stressball zur Stressbewältigung. Der passt in jede Tasche und erträgt auch die schlimmsten Wut-Attacken seines Besitzers. Falls nötig überlebt er sogar einen schwungvollen Wurf gegen die Wand. Das Beste aber: Er funktioniert angeblich besser als die anderen Methoden…

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Stressball Wirkung: Warum funktioniert der Quetschball?

Viele vermuten, dass der Stressball deshalb funktioniert, weil er hilft, angestaute Aggressionen abzubauen und auf diesem Weg den Stress zu reduzieren. Diese Erklärung ist nicht falsch, und es ist zweifellos befreiend, einen Gegenstand zum Beispiel an die Wand zu werfen und sich dabei vorzustellen, es wäre a) der nervige Chef, b) der anstrengende Kollege oder c) der Kunde, der einfach nie zufrieden ist.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum die scheinbar nutzlose und sinnfreie Beschäftigung (Softball zerdrücken) hilfreich ist. Der Fachbegriff dafür lautet „Übersprunghandlung“. Das Prinzip dahinter ist relativ einfach erklärt: Immer dann, wenn verschiedene Motive im Konflikt zueinander stehen, kommt es zu einer Übersprungshandlung.

Beispiel für Übersprungshandlung

Ein Kunde kommt kurz vor der Deadline mit einer ganzen Reihe von kurzfristigen Änderungswünschen. Sie sind ohnehin schon im Stress und genervt. Und dann noch das… Frechheit! Gleichzeitig wollen Sie aber einen guten Eindruck bei Ihrem Arbeitgeber machen (beim Kunden müssen Sie sogar), weshalb es keine echte Option ist, den dreisten Kunden auf seine Unverschämtheit hinzuweisen.

Voilà, in dem Fall stehen die beiden Instinkte – dem Kunden die Meinung geigen sowie eine gute Leistung erbringen – im Widerspruch zueinander. Weil sich der innerliche Konflikt aber nicht ohne Weiteres lösen lässt, reagieren wir mit eben irgendeiner Übersprungshandlung. Als „Opfer“ kann uns dann ein Kugelschreiber oder eine Brille ebenso dienen wie ein Stressball.

Erstaunlicherweise helfen uns diese Objekte und unsere Motorik – obwohl sie mit der Situation absolut nichts zu tun haben – bei der psychologische Verarbeitung des Problems. Wenn Sie also das nächste Mal zum Stressball greifen, können Sie ziemlich sicher sein, dass es Ihnen anschließend besser geht. Davon abgesehen ist es auch förderlicher für die Karriere, Bälle zu klatschen als Kunden oder Kollegen.

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Was macht man mit einem Stressball?

So ein Stressball ist ein Spiel- beziehungsweise Trainingsgerät, das meist einen Durchmesse von etwa sieben Zentimetern hat. Er hat zahlreiche Vorteile. Der augenscheinlichste ist der Stressabbau. Nicht umsonst heißt der Stressball auch Wutball oder Aggressionsball. Die Bezeichnung Knautschball zielt darauf ab, was man eigentlich damit macht.

Oft bestehen sie aus Schaumstoff, der in unterschiedlichen Härtegraden erhältlich ist und zu Therapiezwecken Anwendung findet. Besonders nach Brüchen geht es darum, die Muskulatur der Finger und Hand wieder zu trainieren. Der Stressball trägt dann vor allem zur besseren Durchblutung bei. Aber auch zum Jonglieren eignen sich festere Exemplare gut.

Daneben greifen Unternehmen gerne zum Stressball als Werbegeschenk zurück: Günstig in der Anschaffung, klein genug, um überall in die Tasche zu passen, aber groß genug für einen Aufdruck.

Anti-Stress-Ball für Kinder

Nicht nur für Erwachsene, selbst für Kinder eignen sich Stressbälle: Lustige Farben oder Gesichter animieren zum Spielen, gleichzeitig trainieren sie die Motorik. Und da bereits Schüler Stress empfinden, ist der Anti-Stress-Ball ein geeignetes Mittel zur Stressreduzierung.

Je nach Beschaffenheit sollten Eltern allerdings auf Herstellerhinweise achten. Manche Stressbälle sind mit Luft gefüllt und haben ein kleines Ventil. Da in so einem Fall Kleinteile verschluckt werden können, eignet sich der Stressball nicht für Kleinkinder unter drei Jahren.


Stressball selber machen: So geht’s

Sie können einen Stressball natürlich kaufen, selbst Drogerien wie Rossmann bieten die Knautschbälle häufiger an. Ein Stressball lässt sich aber auch mit wenig Aufwand leicht selber machen. Dazu brauchen Sie nur folgende Materialien:

  • Luftballons zum Befüllen
  • Füllmaterial wie Zahnpasta, Plastikperlen, Reis oder Mehl
  • Trichter, Schere, Garn
  • gegebenenfalls Stifte, Aufkleber, Zitronennetz

Dann gehen Sie wie folgt vor:

  1. Weiten Sie den Luftballon, indem Sie ihn aufblasen.
  2. Lassen Sie die Luft wieder heraus.
  3. Nehmen Sie nun einen Trichter und füllen Sie beispielsweise Mehl hinein.
  4. Zwischendurch etwas am Ballon ziehen und durch den Trichter mit einem Holzlöffelstiel nachstopfen.
  5. Ziehen Sie den Ballon vom Trichter ab, wenn er das gewünschte Format hat.
  6. Verknoten Sie das Ende und schneiden den überschüssigen Zipfel ab.

Fertig ist Ihr selbst gemachter Stressball. Dieses Exemplar ist etwas härter. Eine weichere Variante ist möglich, wenn Sie statt des Mehls Glibberschleim (durch den Trichter) oder Zahnpasta (direkt am Luftballon) einfüllen. Den weicheren Stressball können Sie zum Schluss mit einem Zitronennetz umhüllen.

Dafür das Netz entsprechend der Größe zurechtschneiden und anschließend mit einem Faden verschließen, überschüssiges Material abschneiden. Wenn Sie nun den weichen Stressball quetschen, pressen Sie ihn durch einzelne Parzellen des Netzes. Der Effekt hat auch einen englischen Namen: squishy mesh ball, zu Deutsch „matschiger Netzball“.

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[Bildnachweis: hvostik by Shutterstock.com]