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Arbeiten im Bett: Wie sinnvoll ist das?

Gehören Sie zu den Menschen, die sich früh morgens nur widerwillig aus dem Bett quälen, den Kissen sehnsüchtig einen letzten Blick zu werfen und so manches Mal mit der Entscheidung ringen, nicht doch noch ein wenig liegen zu bleiben? Diese Selbstanalyse soll Sie keineswegs als verschlafen oder gar faul darstellen. Vielmehr geht es um eine andere Frage: Könnten Sie sich vorstellen, im Bett zu arbeiten? Nach einem anstrengenden Arbeitstag mit nervigen Kollegen, Rückenschmerzen und Tinnitus vom ständigen Klingeln des Telefons klingt die Vorstellung wahrscheinlich erstmal verführerisch. Aber wie sinnvoll ist das Arbeiten im Bett wirklich?



Arbeiten im Bett: Wie sinnvoll ist das?

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Arbeiten im Bett: Die Möglichkeiten sind vorhanden

Denkt man an einen Arbeitsplatz, taucht das eigene Bett in den meisten Listen vermutlich erst an später Stelle auf – wenn überhaupt. Das Büro, der Schreibtisch, der Küchentisch, ein Cafe, ein nettes Restaurant, in dem man sich mit Kunden trifft und wahrscheinlich sogar die Couch werden von den meisten als Orte aufgezählt, an denen gearbeitet wird oder wo man es sich zumindest vorstellen könnte, produktiv und kreativ tätig zu sein.

Aber wieso sollte man nicht auch im Bett arbeiten können?

  • Mobile Geräte. Laptops und Tablets bieten alle Möglichkeiten, die auch der Computer im Büro liefert – und können problemlos auch im liegen bedient werden. Zuvor müssen lediglich die entsprechenden Programme installiert werden und schon steht der Arbeit im Bett nichts mehr im Weg.
  • Kommunikationskanäle. Die moderne Kommunikation macht es möglich, auch ohne direkte Anwesenheit gemeinsam zu arbeiten. Skype, Telefonkonferenzen, Online-Dokumente und andere Hilfsmittel sorgen dafür, dass es egal ist, ob am heimischen Schreibtisch oder im Bett gearbeitet wird.
  • Ablagemöglichkeiten. Wer arbeiten möchte, braucht eine Ablage, auf der der Laptop stehen kann, auf dem Unterlagen abgelegt und geordnet werden oder auch einfach nur, um etwas zu schreiben. Durch spezielle Tische fürs Bett oder Laptop-Ablagen werden genügend Alternativen geboten. Allerdings sollte man sich eine entsprechende Ablage anschaffen, wenn man mit dem Gedanken spielt, im Bett zu arbeiten.

Der Idee entgegen steht hingegen die Außenwirkung. Selbst wenn der Chef die Arbeit im Home Office erlaubt, wird er nicht an konzentriertes Arbeiten und entsprechende Ergebnisse denken, wenn er mitbekommt, dass Sie die Arbeitszeit im Bett verbringen. Stattdessen wird er der Meinung sein, Sie würden den gesamten Tag im Pyjama herumlungern, ab und zu für ein Nickerchen die Augen zu machen und die Arbeit im besten Fall nebenher laufen lassen.

Ähnliches gilt für Kunden, die teilweise viel Geld bezahlen und dementsprechend betreut werden wollen. Ein Mitarbeiter, der wichtige Telefonate vom Bett aus führt, macht kaum einen seriösen und professionellen Eindruck.

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Arbeiten im Bett: Macht das Sinn?

Die Rahmenbedingungen für das Arbeiten im Bett sind somit gegeben, allerdings sollte man vorsichtig sein, ob man nach außen hin offen kommuniziert, dass man die Arbeit vom Bett aus erledigt. Eine andere Frage ist jedoch: Macht es überhaupt Sinn, im Bett zu arbeiten? Dagegen spricht besonders ein wichtiges Argument: Für die meisten ist das eigene Bett ein Rückzugsort, an dem man sich von den Strapazen des Alltags erholen kann, abschaltet und den Beruf und den damit verbundenen Stress vergisst. Da scheint es wenig angebracht, genau diesen Ort der Entspannung in ein Home Office zu verwandeln.

Wer damit kein Problem hat und nach einem Arbeitstag im Bett trotzdem schläft wie ein Baby, ohne die beiden Welten miteinander zu mischen, kann das Bett als Alternative zum Schreibtisch durchaus in Betracht ziehen – nicht nur weil es einfach eine wunderbare Vorstellung ist, den Stress des Arbeitstages durch die Entspannung und das Wohlgefühl im eigenen Bett zu kompensieren. Dennoch sollte man sich im Vorfeld einige Fragen beantworten:

  1. Lässt sich im Bett effektiv arbeiten?

    Dies ist in erster Linie eine Frage der Persönlichkeit. Nicht jeder kann seine volle Konzentration und Leistungsfähigkeit abrufen, während er gemütlich im Bett liegt. Auch wenn die Vorstellung verlockend ist, sollten Sie sich deshalb ehrlich fragen, ob Sie im Bett tatsächlich arbeiten können und sich durch die Atmosphäre nicht ablenken lassen.

  2. Ist es gesund?

    Immer wieder hört man, dass das ständige Sitzen am Arbeitsplatz zu gesundheitlichen Problemen führt und dass Arbeitnehmer etwas für ihren Rücken tun sollten, um dem vorzubeugen. Liegen mag zwar entspannend sein, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Wer acht Stunden im Bett arbeitet, entspannt dabei nicht automatisch seinen Rücken. Sorgen Sie in den Pausen für entsprechende Bewegung und verharren Sie nicht die gesamte Zeit mit verkrampftem Rücken.

  3. Eignet sich die Aufgabe?

    Ob es sinnvoll ist, im Bett zu arbeiten, hängt auch davon ab, welche Aufgaben vor Ihnen liegen. Geht es darum, ein Konzept auszuarbeiten oder eine Präsentation zu erstellen, kann dies ohne Schwierigkeiten liegend am Laptop geschehen. Steht hingegen eine Videokonferenz an, ist der Schreibtisch der besser Ort.

[Bildnachweis: Sam Wordley by Shutterstock.com]

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