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Alleine sein ist besser als sein Ruf – ein Quell der Inspiration

Viele Menschen finden alleine sein ziemlich ätzend. Der Mensch sei schließlich ein soziales Wesen und sucht die Nähe zu seinesgleichen. Schon evolutionsbedingt war die Gemeinschaft immer überlebenswichtig. Übersehen wird allerdings der Unterschied zwischen „alleine sein“ und „einsam sein“. Einsamkeit ist in der Tat elend, aber gelegentliche soziale Auszeiten und das Alleinsein können nicht nur enorm erholsam sein. Sie sind regelrechter Balsam für unsere Seele…



Alleine sein ist besser als sein Ruf - ein Quell der Inspiration

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Was bedeutet alleine sein?

Alleine sein, bedeutet die Abwesenheit von anderen Menschen oder Tieren. Wer alleine sein will, sucht weder Gesellschaft noch die Nähe zu anderen, sondern nach Ruhe, Stille und Abgeschiedenheit. Oft in einem stillen Kämmerlein oder in der Natur. Dieses Bedürfnis nach Klausur und sozialer Isolation kann ebenso der mentalen Erholung dienen wie ein Quell der Inspiration und Selbsterkenntnis sein. Nicht wenige berichten davon, dass die Reizarmut und Isolation ihre Sinne schärft und zu völlig neuen Gedanken und Erkenntnissen führt.

Einsam oder alleine sein? Der Unterschied

Alleine sein, hat einen schlechten Ruf. Der basiert vor allem darauf, dass die Menschen „alleine sein“ und „einsam sein“ synonym verwenden. Dabei gibt es durchaus Unterschiede:

  • Alleinsein
    Alleine sein beschreibt einen objektiven Zustand. Außer uns gibt es niemanden an diesem Ort. Wir können beispielsweise abgeschieden und alleine in einem Raum sitzen oder alleine Mittagspause machen und den Freiraum genießen. Dies kann ein kurzfristiger und freiwilliger Zustand sein, der von mentaler Stärke zeugt. Entsprechend fühlt sich nicht jeder gleich einsam, der alleine ist.
  • Einsamkeit
    Einsamkeit ist ein subjektiv empfundener Mangel. Wer einsam ist, fühlt sich sozial abgeschnitten, ausgegrenzt und verloren. Das Gefühl kann einen sogar inmitten von anderen Menschen ereilen. Im Job zum Beispiel, wenn sich alle prächtig unterhalten – nur nicht mit uns. Dann fühlen sich die Betroffenen nicht zugehörig oder gar gemobbt. Dauerhaft kann Einsamkeit krank machen und erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt, für Demenz und eine Depression.

Alleinsein kann zu Einsamkeit führen – muss es aber nicht. Der entscheidende Unterschied ist die Freiwilligkeit: Einsame sind das nie freiwillig. Wer zeitweise alleine ist, tut dies hingegen oft bewusst und freiwillig.

Nicht selten hat der Wunsch nach Ruhe und Abgeschiedenheit mit dem eigenen Temperament zu tun. Vor allem Introvertierte schätzen naturgemäß die gelegentliche Auszeit und suchen bewusst den sozialen Rückzug, um aus dem Alleinsein Kraft und neue Energie zu schöpfen.

Es ist besser alleine zu sein, als mit jemanden zusammen zu sein, der einem das Gefühl gibt, alleine zu sein.

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Warum wollen Menschen alleine sein?

Nicht wenige Menschen suchen die Abgeschiedenheit, um der modernen Reizüberflutung zu entgehen. Sie kapseln sich ab, um die Stille zu genießen und den eigenen Gedanken und Gefühlen einen bewussten Raum zu geben. Einige schalten dafür sogar buchstäblich ab – Computer, Smartphone, Türklingel… Digital Detox nennt sich diese extreme Form des digitalen Alleinseins, indem dem Ruhebedürfnis und Rückzug der Vorrang gegenüber Freundes- und Bekanntenkreis gegeben wird.

Einfach mal Ruhe vor anderen Menschen haben und sich mit den eigenen Gefühlen beschäftigen – das seien die Hauptgründe dafür, dass Menschen alleine sein wollen, sagt Ben Alderson-Day, Psychologe der Universität von Durham. Oft sei es sogar so, dass das Alleinsein uns die Chance gibt, uns „vom eigenen inneren Monolog zu befreien.“ Wir haben haben nicht nur Ruhe vor anderen, sondern auch vor uns selbst. Und nicht zuletzt bedeutet das Alleinsein in den eigenen vier Wänden, dass man aktuell keine Verantwortung tragen muss.

Wer die Ruhe nicht in sich selbst findet, wird sie auch anderswo vergeblich suchen. (Francois de la Rochefoucauld)

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Frei gewählte Isolation ist Psychohygiene

Wer die selbst gewählte Isolation mit einem Außenseiter, Sonderling oder Eigenbrötler gleichsetzt, verkennt die positiven Effekte. Vor ein paar Jahrhunderten galt die vorübergehende soziale Auszeit noch als Königsweg zu mehr Spiritualität, Kreativität sowie intellektueller Reinigung und Reife.

Die größten Religionsstifter dieses Planeten – Moses, Mohammed, Buddha, Jesus – verbrachten allesamt lange Zeiten mit sich alleine. Sie betrieben damit wertvolle Psychohygiene – noch bevor der Begriff dafür überhaupt gefunden war. Auch einige säkulare Geister, darunter etwa Ludwig van Beethoven, Franz Kafka oder Isaac Newton schöpften aus ihren Phasen der Selbstisolation und Abgeschiedenheit zahlreiche Inspirationen und große kreative Kraft.

Alleinsein steigert Leistungen

Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass wir uns beim Alleinsein nicht nur körperlich und geistig erholen, sondern bisweilen sogar bessere Leistungen erbringen als in Gemeinschaft. Eine Harvard-Studie etwa kommt zu dem Ergebnis, dass wir uns alleine Dinge besser merken und diese auch besser memorieren können. Eric Klinenberg, ein Soziologe an der New York Universität, der auf diesem Gebiet forscht, ist überzeugt, dass Menschen, die nach einem anstrengenden Tag noch einmal mit sich in Klausur gehen, neue Kontrolle über ihre Zeit erleben und dabei eine ganz neue Freiheit spüren.

Ist Alleinsein ein Zeichen für hohe Intelligenz?

In der Regel macht uns das Miteinander mit anderen Menschen glücklich. Deswegen suchen so viele Menschen die Gesellschaft. Das scheint bei Menschen mit besonders hoher Intelligenz etwas anders zu sein. Eine Studie kam erst kürzlich zu dem Ergebnis, dass sich bei klugen Köpfen der Effekt umkehrt: Zu viele Menschen um sie herum, machen sie eher unzufriedener. Hohe Intelligenz suche geradezu das Alleinsein. Die Erklärung der Forscher: Intelligente Menschen haben oft große und klare Ziele, die sie fokussiert umsetzen wollen. Zu viele gesellige Runden lenken davon zu sehr ab und machen sie in der Folge eher unzufrieden und zu Einzelgängern.


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Die Vorteile des Alleinseins

In manchen Momenten müssen wir alleine sein. Vermutlich jeder kennt solche Phasen. Sie treten besonders dann auf, wenn uns alles gerade zu viel wird: die Arbeit, die Beziehung, der Stress, die vielen schwirrenden Gedanken im Kopf… Jetzt gezielt alleine zu sein, tut nicht nur gut – es hat noch weitere positive Effekte:

1. Allein sein beruhigt die Gedanken

Schätzungen gehen davon aus, dass uns am Tag bis zu 70.000 Gedanken durch den Kopf schießen. Davon nicht verrückt zu werden, ist bereits eine Meisterleistung. Es ermüdet aber und erschöpft unseren Geist. Wenn wir uns an einen reizarmen Ort zurückziehen und uns nur noch mit einer einzigen Sache beschäftigen, beruhigt das unsere Seele, lässt uns mental durchatmen und schenkt uns wahre Muße.

2. Sie können tun, was SIE wollen

Me-Time! Es ist Ihre Zeit – ganz allein. Bedeutet: Sie haben Zeit für all die Dinge, die Sie schon immer tun wollten: die Wohnung umdekorieren, ein gutes Buch lesen, in der Badewanne entspannen, einfach nur zur Lieblingsmusik tanzen… Viele Menschen vergessen im Alltag ihre eigenen Bedürfnisse. Beim Alleinsein geben Sie diesen wieder neue Priorität und pflegen die Zuwendung an sich.

3. Sie lernen sich selbst kennen

Wer mit sich alleine und ganz bei sich ist, kann nicht nur den Gedanken beim Verklären zuschauen, sondern ebenso sein Gefühls- und Seelenleben kennenlernen. Was beschäftigt mich? Was macht mich zutiefst glücklich? Was macht zeichnet mich aus? In der Stillen Zeit haben wir die Chance, uns bewusst zu machen, wer wir sind und was wir mit unserem Leben machen wollten. Oder ob wir aktuell nur die Erwartungen anderer erfüllen. Von dem österreichischen Autor Ernst Ferstl stammt der schöne Spruch: „Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben.“

4. Sie können Ziele setzen

Auch das ist eine Frage, die im Alltag häufig untergeht: Was sind meine großen Lebensziele – und wie komme ich diesen näher? Nutzen Sie das Alleinsein zum Nachdenken, um Ziele zu reflektieren und neue zu setzen sowie um konkrete Pläne dafür zu formulieren.

5. Sie stellen sich Ihren Dämonen

Wir alle haben so unsere Schwächen oder Päckchen, die wir mit uns herumschleppen. Die meisten Menschen verdrängen diese – schlicht, weil es unangenehm ist, sich mit den eigenen Defiziten auseinander zu setzen. Alleine sein kann daher ein Weg sein, sich den eigenen Ängsten und Problemen zu stellen, daran zu arbeiten und so letztlich Persönlichkeitsentwicklung zu betreiben.

6. Sie stärken Ihr Selbstbewusstsein

Gerade weil Sie in dieser Zeit auf sich alleine gestellt sind, stärken Sie automatisch Ihre Selbstvertrauen. Das kann daher eine wunderbare Übung sein, falls Sie sich sonst gerne auf andere verlassen: Unternehmen Sie beispielsweise eine Kurzreise oder fahren Sie zu einem Ort, an dem Sie noch nie waren und sich neu zurechtfinden müssen. Je häufiger Sie solche Situationen meistern, desto stärker das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit.

7. Sie validieren Ihre Entscheidungen

Endlich mal keiner, der Zweifel schürt oder Ihnen einredet, dass dieses oder jenes nicht funktionieren wird! So bekommen Ihre Ideen und Entscheidungen die Zeit zur Reife, und Sie selbst gewinnen an Überzeugung. Das erhöht Ihre Motivation und hilft Ihnen später beim Durchhalten.

8. Sie führen stärkere Beziehungen

Wer nicht in der Lage ist, alleine zu sein, macht sein Wohlbefinden von anderen abhängig. So paradox das klingt: Die Basis für gesunde Beziehungen sind Selbstannahme und Selbstliebe. Und je besser Sie sich fühlen, wenn Sie alleine sind, desto unabhängiger werden Sie von Ihrem Umfeld und können auch besser mit anderen Menschen leben.

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Wie kann ich Alleinsein lernen?

Alleine sein ist – im Gegensatz zur Einsamkeit – etwas ungemein Positives. Falls Sie damit noch Probleme haben, sollten Sie die freiwillige Isolation im ersten Schritt nicht als etwas Unangenehmes betrachten, sondern als eine Chance. Das lässt sich trainieren und ist letztlich nur eine Frage der Gewöhnung.

Ein guter Anfang sind zum Beispiel 10 Minuten Meditation am Tag. Oder Sie nehmen sich die Zeit, um ein Tagebuch oder Bullet Journal zu pflegen. Ebenso können Sie bewusst alleine ins Kino gehen oder einfach nur auf der Couch Musik hören oder ins Museum gehen… Insbesondere wenn Sie das Alleinsein zunächst mit angenehmen Erlebnissen und Momenten verbinden, die nur Ihnen allein gehören, merken Sie, dass es auch Spaß machen kann. Die weiteren positiven Effekte und Vorteile stellen sich dann mit der Zeit ein.

Wie kann ich anderen sagen, dass ich allein sein will?

Sprechen Sie deutlich aus, dass Sie Zeit für sich brauchen und jetzt gerne eine Weile alleine sein würden. Zum Beispiel:

  • „Ich würde jetzt gerne alleine sein.“
  • „Ich brauche jetzt bitte etwas Zeit für mich.“
  • „Entschuldigung, aber ich ziehe mich mal eine Weile zurück.“

Der Wunsch und das Bedürfnis nach Ruhe und Abgeschiedenheit benötigen weder eine Erklärung noch Rechtfertigung. Wenn Sie mögen, können Sie allerdings noch deutlich machen, dass dies nichts mit der anderen Person zu tun hat oder als Ablehnung missverstanden werden sollte. Sie möchten alleine sein und brauchen Zeit für sich. Punkt.

Sollte Ihr Gegenüber das immer noch nicht glauben, können Sie als Zeichen der generellen Sympathie immer noch einen Termin für ein baldiges Treffen und Wiedersehen vereinbaren. Auf diese Weise spürt der oder die andere, dass Sie weiterhin Interesse haben.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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