Definition: Was ist Autosuggestion?

Autosuggestion (deutsch: Selbstbeeinflussung) beschreibt eine Methode des mentalen Trainings, bei der das Unterbewusstsein positiv und gezielt manipuliert („programmiert“) wird, um das eigene Denken und Verhalten in eine gewünschte Richtung zu verändern (siehe: Reframing).

Bei der Autosuggestion werden häufig positive Glaubenssätze (sog. Affirmationen), Merksätze oder Mantras eingesetzt. Durch häufiges Wiederholen, werden daraus schließlich Überzeugungen, die das eigene Denken und Handeln prägen und der Grundstein positiver Veränderungen sind.

Autosuggestion Ursprung

Die Methode der Autosuggestion wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem französischen Apotheker Émile Coué erfunden, auf den auch die Psychologie des positiven Denkens zurückgeht. Coué fand heraus, dass Patienten schneller heilten, wenn sie an die Wirkung der Medikamente glaubten (siehe: Placebo-Effekt). Das Mentaltraining ist heute ebenso Bestandteil im autogenen Training.

Häufige Synonyme sind: Selbstbeeinflussung, Selbstmanipulation, Selbstsuggestion oder Selbstheilung.

Bedeutung: Was ist mit Autosuggestion möglich?

Die Wirkung der Autosuggestion basiert maßgeblich auf der Macht der Gedanken. Unsere innere Haltung und Vorstellungskraft (siehe: Visualisierung) ist in der Lage, enorme Energien und Kräfte zu aktivieren.

Mithilfe der Autosuggestion können Sie zahlreiche Bereiche des Lebens positiv beeinflussen – zum Beispiel:

Gesundheit
Allein die positive Vorstellung von der Genesung kann Selbstheilungskräfte verstärken sowie die Immunität bzw. Abwehrkräfte steigern.
Entspannung
Durch mentale Suggestion lassen sich ebenfalls Panikattacken überwinden und akuter Stress bewältigen.
Selbstvertrauen
Eine bessere Einstellung zu uns selbst und unseren Fähigkeiten hat nachweislich positiven Einfluss auf unsere Psyche – das Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit.
Persönlichkeit
Unser Charakter ist nicht unveränderbar. Durch mentales Training können wir offener, selbstsicherer oder geduldiger werden (siehe: Persönlichkeitsentwicklung).
Berufliche Ziele
Indem Sie Ihren Selbstglauben stärken und ihre beruflichen Ziele manifestieren, erzeugen Sie oft eine selbsterfüllende Prophezeiung. Aber Achtung: Das funktioniert auch mit negativen Gedanken!

Autosuggestion Anleitung: Wie Sie sich neu programmieren

Bei der Autosuggestion geht es darum, Wünsche oder Ziele als Merksätze zu formulieren und sich diese immer wieder ins Bewusstsein zu bringen. Was anfangs noch nach Wunschdenken klingt, verfestigt sich mit der Zeit aber im Unterbewusstsein und wird damit zu einer realen Einstellung und Haltung (siehe: Mindset ändern).

Anwenden lässt sich die Methode in zahlreichen Lebensbereichen, die Sie positiv verändern möchten. Das gelingt im Wesentlichen durch drei Schritte: durch bildliches Vorstellen, verbales Artikulieren und inneres Aufsagen sowie häufiges Wiederholen.

Autosuggestion Übungen + Sätze

Eine typische Autosuggestion Übung ist zum Beispiel folgende Sätze dreimal am Tag aufzuschreiben und aufzusagen (siehe: 369 Methode):

Beruf

„Meine Arbeit macht mir Spaß.“
„Ich bin ein wichtiger Teil des Teams.“
„Ich finde den Beruf, der perfekt zu mir passt.“

Erfolg

„Ich entscheide selbst, was Erfolg ist.“
„Ich freue mich darauf, Neues zu lernen.“
„Ich entwickle mich permanent weiter.“

Gesundheit

„Meine Gesundheit ist mir wichtig.“
„Es geht mir von Tag zu Tag besser.“
„Ich tue täglich etwas für meinen Körper.“

Gewicht

„Ich achte bewusst auf meine Ernährung.“
„Ich esse häufiger Obst und Gemüse.“
„Ich gehe gerne spazieren.“

Geld

„Ich verdiene mehr Geld.“
„Geldverdienen ist eine gute Sache.“
„Ich finde Reichtum positiv.“

Selbstvertrauen

„Ich schaffe, was ich mir vornehme.“
„Ich bin unabhängig von der Meinung anderer.“
„Ich bin liebenswert und gut genug.“

Autosuggestion Regeln

Wenn Sie Autosuggestion anwenden, sollten Sie für Ihre Merksätze, Mantras und Affirmationen unbedingt folgende Regeln beachten:

Ich-Form
Formulieren Sie die Autosuggestionensphrasen stets in der Ich-Form und in der Gegenwart – sprechen Sie nicht von „man“ oder in der dritten Person (siehe auch: Selbstgespräche).
Positivaussagen
Wählen Sie ausschließlich positive Formulierungen – Verneinungen (nie, nicht, kein) können vom Gehirn nicht verarbeitet werden, zurück bleibt der negative Glaubenssatz. Beispiel: „Ich werde nicht mehr rauchen“ wird im Unterbewusstsein zu: „Ich werde rauchen.“
Üben
Trainieren Sie kontinuierlich mit ihren neuen Glaubenssätzen. Die Wiederholungen sind ein zentraler Schlüssel für die Wirkung der Autosuggestion.

Autosuggestion Erfahrungen & Kritik

Medizin und Psychologie sind sich einig: Autosuggestion funktioniert – aber nicht für jeden. Inzwischen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit dieser Methode. Der Erfolg hängt allerdings stark von der Persönlichkeit ab.

Starke Skeptiker tun sich mit der Technik schwer. Ebenso, wer dabei überzogene und unrealistische Wunschbilder erzeugt. Zudem reicht Optimismus alleine nicht.

Wunschdenken reicht nicht

Eine Studie um Gabriele Oettingen zeigte beispielsweise, dass einige Menschen sich zwar auf Autosuggestion und positives Denken einlassen, aber in ihren Träumen verharren und nichts zur Umsetzung beitragen. Effekt: Die Leistungsmotivation nimmt ab, Ziele werden nicht erreicht und die Autosuggestion führt eher noch zu größerer Frustration.

Die Studie zeigt allerdings auch: Autosuggestion ist etwas für Menschen mit dem Willen und der Selbstmotivation, tatsächlich etwas in ihrem Leben zu verändern. Wer hierfür Verantwortung übernimmt und das Mentaltraining regelmäßig anwendet, erreicht tatsächlich mehr…

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