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Vorstellungsgespräch

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch sind Sie Ihrem Traumjob einen großen Schritt näher. Aber sind Sie schon fit für das Interview und Runde zwei?


Jochen Mai Job Karriere Bewerbung Gehalt Experte

Autor: Jochen Mai
Experte für Jobwechsel, Bewerbung + Gehalt


Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat die schwerste Hürde schon überwunden: Die Bewerbungsunterlagen haben überzeugt, die fachlichen Qualifikationen ebenfalls. Glückwunsch! Sie sind in Runde 2. Allerdings ist der Job noch nicht in der Tasche. Noch müssen Sie den oder die Personalentscheider im persönlichen Gespräch überzeugen. Wie Ihnen das gelingt sowie praktische Tipps für ALLE 5 Phasen des Vorstellungsgesprächs zeigen wir Ihnen hier…

Was Personaler im Vorstellungsgespräch wirklich interessiert

Viele Bewerber haben Angst vor dem Vorstellungsgespräch. Es geht schließlich um ihren Traumjob und ihr künftiges Gehalt. Entsprechend groß ist die Sorge, im Gespräch etwas Blödes oder Falsches zu sagen. Die Sorge möchten wir Ihnen nehmen. Wenn Sie sich – zum Beispiel mithilfe unserer Ratgeber – auf das Vorstellungsgespräch gut vorbereiten, kann nichts passieren.

Bei den vielen Bewerbungsgespräch Fragen, Stressfragen oder Fangfragen, die Personaler stellen können, geht es nie um „richtig“ oder „falsch“. Es geht um Ihre Persönlichkeit.

Vorstellungsgespraech Personaler Fragen Tipps Grafik

Darum geht es im Bewerbungsgespräch

Fachlich haben Sie schon überzeugt. Nun will man sich ein persönliches Bild von Ihnen machen: Wie Sie arbeiten; ob Sie ins Team passen; wie Sie unter Stress reagieren; warum Sie hier arbeiten wollen und welche Ziele Sie haben. Egal, welche Fragen Personalverantwortliche stellen: Es geht am Ende immer um…

  • Kompetenzen
    Hierbei geht es weniger um Ausbildung oder Hochschulabschluss, Stärken oder Schwächen. Vielmehr interessieren sich Personaler im Vorstellungsgespräch für die sogenannten Soft Skills. Also Arbeitsweise, Lernbereitschaft, Leidenschaft (für den Job) und soziale Kompetenzen. Kurz: Man will sicherstellen, dass Sie allen Herausforderungen des Jobs gewachsen sind.
  • Teamgeist
    Wir wissen: Querdenker und Kreative sind der Humus, auf dem Innovationen gedeihen. Deshalb braucht sie jedes Unternehmen. Theoretisch. Tatsächlich achten Personaler aber leider oft auf Konformität. Ihre Jobchancen steigen erheblich, je mehr Sie dieses „Fitting“ vermitteln. Wie weit sich ein Bewerber dabei verstellt oder maximal authentisch bleibt, hängt davon ab, wie dringend er oder sie den Job benötigt.
  • Mehrwert
    Verfügen Sie über eine Liste von Erfolgen, die nahelegen, Sie werden dem Arbeitgeber auch Umsatz, Einsparungen oder Mehrwert bringen? Letztlich geht es bei jeder Einstellung um eine einfache Rechnung: Man bezahlt Ihnen ein Gehalt X und hofft, dass Ihre Leistung einen Mehrwert von Y erwirtschaftet. Das ist zu dem Zeitpunkt zwar reine Spekulation, aber je überzeugender Sie darstellen können, dass Y größer ist als X, desto eher werden Sie eingestellt. Pluspunkte sammelt also, wer auf vergleichbare Erfolge aus seiner bisherigen Laufbahn verweisen kann.

Nicht zuletzt denken Personaler darüber nach, ob die Einstellung später auf sie (negativ) zurückfallen könnte. Schließlich geht es auch um ihren Job und ihre Reputation. Deswegen wagen auch so wenige Experimente bei der Einstellung. Je überzeugender Ihre Argumente sind und je mehr Garantien Ihre Erfahrungen und Kompetenzen bieten; je glaubwürdiger Ihr Erscheinungsbild und Auftreten, desto besser Ihre Chancen. Wie Ihnen das gelingen kann, zeigen wir Ihnen im Folgenden – Schritt für Schritt und Phase für Phase…

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Vorstellungsgespräch Tipps: Überzeugen in jeder Phase

Ob wir jemanden sympathisch finden oder ihm vertrauen, entscheidet sich oft in Sekunden. Manchmal reicht schon eine einzige Eigenschaft, ein einziges Wort, ein simpler Eindruck, der dem Personaler übel aufstößt – und schon kippt das Vorstellungsgespräch.

Das ist zwar ein typischer Wahrnehmungsfehler. Aber einer mit verheerender Wirkung: Der sogenannte Horn-Effekt überstrahlt jetzt viele andere positive Eigenschaften. Damit Ihnen das nicht passiert, ist es wichtig, seine Körpersprache im Vorstellungsgespräch, aber auch seine Worte zu dosieren.

Die Kunst ist, die richtige Balance zu finden – zwischen perfekter Selbstpräsentation, Selbstdarstellung und einem Rest Spekulationsfläche. Zwischen sachlicher Präzision und persönlichem Einblick. Und das in allen Phasen des Vorstellungsgesprächs.

Die 5 Phasen in jedem Vorstellungsgespräch

Tatsächlich verlaufen fast alle Vorstellungsgespräche in fünf typischen Gesprächsphasen ab:

  1. Phase 1: Smalltalk

    Dauer: ca. 5 Minuten
    ➠ Kurze Begrüßung
    ➠ Namentliche Vorstellung
    ➠ Frage nach Anreise & Befinden / Getränke

  2. Phase 2: Kennenlernen

    Dauer: ca. 15 Minuten
    ➠ Arbeitgeber stellt sich vor
    ➠ Unternehmen / Kultur / Produkte
    ➠ Beschreibung der Position und Stelle

  3. Phase 3: Selbstpräsentation

    Dauer: ca. 10 Minuten
    ➠ Bisheriger beruflicher Werdegang
    ➠ Wesentliche Meilensteine und Erfolge
    ➠ Stärken mit Bezug zur Stelle

  4. Phase 4: Rückfragen

    Dauer: ca. 10 Minuten
    ➠ Fragen zu Inhalten & Anforderungen des Jobs
    ➠ Fragen zu Erwartungen & Leistungsmessung
    ➠ Fragen zu Entwicklungschancen

  5. Phase 5: Abschluss

    Dauer: ca. 5 Minuten
    ➠ Dank für das Gespräch
    ➠ Weitere Schritte / Fristen
    ➠ Verabschiedung

Die Reihenfolge kann natürlich variieren. Die einzelnen Blöcke aber werden Ihnen immer wieder begegnen. Daher orientieren wir uns an diesem Ablauf und zeigen Ihnen der Reihe nach, wie Sie die einzelnen Phasen bestehen.

1. Smalltalk

Jedes Vorstellungsgespräch beginnt mit dem persönlichen Kennenlernen. Vorstellen, Händeschütteln (siehe Anleitung unten), nach der Anreise fragen, plaudern und sich dabei gegenseitig beobachten und einschätzen. Dieser Smalltalk am Anfang ist eine wichtige soziale Interaktionen. Er soll das Eis brechen, die Aufregung der Bewerber mindern, Atmosphäre schaffen.

Eigentlich eine gute Sache. Doch so unschuldig wie diese Plauder-Phase scheint, so wenig ist sie es. Typischerweise unterscheiden Psychologen die Annäherung von Fremden in drei Verhaltensphasen, die gleichzeitig Ausdruck steigender Sympathie sind:

  1. Matching: Die Körpersprache des Partners wird analysiert und zunächst nur zu maximal 50 Prozent durch die eigene reflektiert.
  2. Pacing: Körpersprache, Gestik, Mimik, Sprache werden zunehmend synchronisiert.
  3. Rapport: Nahezu vollständige Symmetrie – beide Partner nehmen jedes Mal durch ihr Verhalten auf einander Bezug.

Der Smalltalk und Warm-up zu Beginn des Bewerbungsgesprächs wird daher auch als „Rapport-bildende Phase“ bezeichnet. Relevante Informationen werden dabei noch nicht ausgetauscht. Der Gesprächsinhalt fällt eher in die Kategorie: belanglos.

Doch genau darin liegt die Gefahr: Kandidaten unterschätzen diese ersten fünf Minuten. Eine Studie von Brian Swider vom Georgia Institute of Technology und Brad Harris an der Texas Christian Universität kam zu dem Ergebnis: Personaler beurteilen in dieser ersten Phase, wie Bewerber später im Job arbeiten werden. Nicht selten fällt schon dabei die Entscheidung für oder gegen den Kandidaten. Das Ergebnis deckt sich mit Untersuchungen von Murray Barrick, Management-Professor an der Texas Universität. Er fand heraus: Egal, wie strukturiert ein Vorstellungsgespräch auch abläuft, entschieden wird oft schon am Anfang, ob der Kandidat den Job bekommt oder nicht.

Man kann sich darüber ärgern. Es ändert aber nichts daran, dass es in Vorstellungsgesprächen eben enorm „menschelt“. Die ausgefeiltesten Gesprächsabläufe und Fragetechniken können nicht verhindern, dass unser Bauchgefühl mitentscheidet und der Verstand am Ende nach einer plausiblen (scheinbar rationalen) Rechtfertigung sucht, was die „Chemie“ und „Wellenlänge“ bereits in den ersten Minuten entschieden haben.

Ärgern Sie sich also bitte nicht, sondern nutzen Sie das für sich. Sie wissen jetzt, wie wichtig der erste Eindruck ist. Üben Sie Ihren Auftritt entsprechend mit Freunde, Bekannten oder einem Coach. Im Zentrum steht die Frage: „Wie wirke ich dabei auf dich: offen, freundlich selbstbewusst?“

2. Kennenlernen

In den meisten Fällen stellt sich erst einmal der Gastgeber vor. Also alle anwesenden Personen und Unternehmensvertreter. Anschließend das Unternehmen, dessen Hintergrund und schließlich Details zur ausgeschriebenen Stelle. Selbstverständlich folgen Sie diesen Ausführungen mit größtem Interesse, hören aufmerksam zu und nicken ab und zu zustimmend. Alles andere wäre unhöflich.

Auf diese Vorstellung des Unternehmens folgen in der Regel typische Vorstellungsgespräch-Fragen. Davon gibt es weit über 100 verschiedene:

Diese Vorstellungsgespräch Fragen stehen auf der Beliebtheitsskala der Bewerber ungefähr auf einer Höhe mit Zahnschmerzen. Der beste Tipp dazu: Bleiben Sie immer ruhig und lassen Sie sich nie aus dem Konzept bringen.

Typische Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch

Um Ihnen ganz praktisch zu zeigen, wie das geht, haben wir ein paar typische Fragen und Antworten zusammengestellt:

Was ist ihre größte Schwäche?

Gerne wird die Frage von Bewerbern dazu genutzt, um eine vermeintliche Schwäche anzusprechen, bei der es sich um eine Stärke handelt. Fehler! Personaler durchschauen dieses Schauspiel und haken nach. Seien Sie lieber ehrlich und zeigen Sie, wie Sie an einer erkannten Schwäche arbeiten. Zum Beispiel: „In Diskussionen fällt es mir manchmal schwer, mich durchzusetzen. Aber ich arbeite daran, meine Meinung deutlicher zu vertreten.“

Sie haben mehrmals den Job gewechselt. Warum sollten wir sie einstellen?

Berufliche Wechsel sind heute keine Seltenheit. Viele Personaler sprechen Kandidaten trotzdem darauf an. Reagieren Sie darauf nicht verunsichert oder schuldbewusst. Erklären Sie stattdessen mit Beispielen, wieso gerade diese vorherigen Stationen Sie für den aktuellen Job qualifizieren. Kurz: Greifen Sie die Frage nach der Vergangenheit auf, aber drehen Sie den Blick wieder in die Zukunft.

Würden Sie sich selbst eher als stur oder flexibel bezeichnen?

Gemeine Fangfrage! Denn beide Eigenschaften können – abhängig von der Situation – wünschenswert oder schädlich sein. Die Antwort auf solche suggestiven Alternativfragen sollte deshalb immer beide Seiten abdecken: „Ich finde es schwer, mich in einer der beiden Kategorien wiederzufinden. Natürlich kann ich meine Meinung vertreten und auch stur sein, wenn ich eine Idee verteidige, die ich für richtig halte. Auf der anderen Seite finde ich aber auch einen Konsens und Kompromisse wichtig, wenn diese zum bestmöglichen Ergebnis führen.“

Wenn Sie jemanden für diese Stelle aussuchen müssten, worauf würden Sie achten?

Diese Frage beinhaltet gleich zwei Punkte: Welche Fähigkeiten halten Sie für die Stelle für relevant? Und besitzen Sie selbst diese Qualifikationen? Je nach Position sollten Sie sich bei der Antwort auf zwei oder drei Schlüsselqualifikationen konzentrieren: „Ich denke, dass Kreativität und Problemlösungskompetenz für den Job entscheidend sind, weil… Genau aus diesem Grund habe ich mich auch beworben, denn…“ Wer jetzt noch die Stellenbeschreibung mit einer passenden (bisherigen) Erfahrung garniert, steigert seine Chancen enorm.

Wie unterscheidet sich dieser Job von anderen, für die Sie sich beworben haben?

Eine fiese Frage. Wer möchte im Jobinterview von anderen Bewerbungen erzählen? Allerdings kommt es auch nicht gut an, zu behaupten, man hätte sich nur auf diese eine Stelle beworben. Personaler wissen, dass das gelogen ist. Beschränken Sie sich daher auf eine kurze und neutrale Antwort und gehen Sie weiterhin darauf ein, warum es Sie zu genau diesem Arbeitgeber zieht.

Sie erkennen schon das Konzept hinter den Antworten und Reaktionen im Vorstellungsgespräch. Grundsätzlich gilt:

  • Nehmen Sie sich Zeit
    Lassen Sie sich von vielen (kritischen) Fragen nie hetzen. In jedem Vorstellungsgespräch darf man Bedenkzeit nehmen. So senken Sie nicht nur Ihren Blutdruck. Sie finden auch die klügere Antwort. Obendrein wirkt das überlegter. Ruhe ist im Vorstellungsgespräch die beste Strategie.
  • Fragen Sie nach
    Viel zu selten nutzen Bewerber die Chance, in einem Vorstellungsgespräch nachzufragen. Vor allem, wenn sie die Frage nicht verstanden haben. Zu groß ist die Angst, dass dies als fehlende Aufmerksamkeit oder Auffassungsgabe ausgelegt wird. Machen Sie das bitte nicht: Haken Sie ein und fragen Sie zurück. Verständnisfragen vom Typ „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Frage richtig verstanden habe, meinten Sie…?“ sind keine Schande, im Gegenteil: Sie demonstrieren echtes Interesse.
  • Lassen Sie sich darauf ein
    Manche Fragen sind skurril bis abwegig. Das gilt besonders für Stressinterviews. Ziel ist, den Bewerber aus der Komfortzone zu locken und hinter seine Fassade zu blicken. Natürlich müssen Sie sich nicht alles gefallen lassen, aber wer das Ganze sportlich sieht und ebenso souverän wie selbstbewusst auf die Fragen eingeht, punktet im Vorstellungsgespräch mehr als jeder Kritiker.
  • Legen Sie sich relevante Anekdoten zurecht
    Spontanität ist gut, wenn man es kann. Alle anderen sollten sich vorbereiten: Überlegen Sie sich, welche Fragen kommen können – und dazu amüsante wie relevante Beispiele und Anekdoten aus Ihrem bisherigen Lebenslauf. Komprimieren Sie diese auf ein wesentliches Extrakt. Also kurze, knackige Antworten. Authentische Beispiele überzeugen mehr als Selbstaussagen.

3. Selbstpräsentation

Die Selbstpräsentation (auch „Selbstvorstellung“ genannt) gehört zum festen Repertoire im Vorstellungsgespräch. Immer! Irgendwann fällt der Satz: „Erzählen Sie doch mal etwas über sich!“ Ein Klassiker. Und der Auftakt zu Ihrer Vorstellung.

Die Selbstpräsentation dauert selten länger als 5-10 Minuten. Mehr wird auch nicht erwartet. In dieser kurzen Redezeit müssen Sie das Wesentliche auf den Punkt bringen. Zum Labern bleibt keine Zeit. Es geht darum, Werbung in eigener Sache zu machen, aber auch Präsentationssicherheit zu beweisen. Denn das Präsentieren und Vorstellen von Projekten oder Ergebnissen gehört heute zu fast jedem Job. Die Selbstvorstellung bietet also schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie Sie womöglich später, nach der Einstellung agieren.

Ablesen ist dabei tabu! Die Selbstvorstellung ist IMMER ein freier Vortrag. Das klingt schwer, lässt sich aber gut zuhause vorbereiten, üben und auswendig lernen. Folgen Sie dabei idealerweise dieser Choreografie:

  1. „Ich bin…“ (Persönliche Daten, Qualifikationen)
    Selbstvorstellung (Name, Alter, Herkunft)
    Ausbildung/Studium, höchster Abschluss
    Bisherige Jobs, Erfahrungen
  2. „Ich kann…“ (Bisherige Erfolge)
    Meilensteine des Berufslebens
    Besondere Kenntnisse, Zertifikate
    Größte Erfolge (Zahlen!)
  3. „Ich will…“ (Bezug zur Stelle)
    Mehrwert Ihrer Stärken und Talente
    Relevante Soft Skills
    Motivation für den Job

Vor allem mit dem Teil „Ich will“ können Sie punkten. Stellen Sie dar, wie Sie Ihr Wissen und Können für das Unternehmen in den ersten 100 Tagen einsetzen werden und welche Erfolgen Sie damit erzielen könnten. Also welchen Mehrwert Ihre Einstellung schafft. Kurz: Es geht um einen klaren Bezug zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle. Proben Sie diese Selbstpräsentation wiederholt daheim vor dem Spiegel oder als Videoaufzeichnung mit dem Smartphone. Wer selbstsicherer ist, kann dies auch vor echten Zuhörern, wie Freunden, Geschwistern, Eltern üben. Vorteil: Die geben zudem Rückmeldungen und Tipps, wie Sie wirken und was sich verbessern lässt.

Gratis Download: Mehr Checklisten

Um sich optimal auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten, haben wir für Sie mehrere umfangreiche Checklisten vorbereitet – mit typischen Fragen, klugen Rückfragen und mehr als 100 Tipps. Allesamt können Sie sich diese hier kostenlos herunterladen:

4. Rückfragen

Wann immer Ihnen ein Personaler im Vorstellungsgespräch die Gelegenheit bietet, selbst Fragen zu stellen (sogenannte „Rückfragen„), sollten Sie auf keinen Fall schweigen oder gar den Kopf schütteln: Sie haben bitte eigene Fragen – immer! Schon aus zwei Gründen:

  • Dies ist die beste Chance, mehr über das Unternehmen, Ihren zukünftigen Arbeitsplatz, den Chef, dessen Anforderungen und die Kollegen zu erfahren.
  • Dies ist ein Test. Er soll Ihr wahres Interesse an dem Job abklopfen und prüfen, wie intensiv Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet haben. An der Tiefgründigkeit und Cleverness der Rückfragen kann selbst ein ungeübter Personaler ablesen, ob Sie nur die Stellenanzeige oder auch die Webseiten (Plural!) des Unternehmens sowie einschlägige Fachartikel dazu studiert haben.

Die anderen Gründe sind: Sie dokumentieren echtes Interesse und beweisen, dass Sie vorbereitet sind. Kluge Fragen unterstreichen zudem Ihre Intelligenz. Obendrein erfahren Sie mehr über den Job und das Unternehmen. Wer fragt, der führt – das Gespräch!

Zu den besten Rückfragen, die Sie im Vorstellungsgespräch einem Personaler stellen können, gehören zum Beispiel:

  • Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?
  • Was erwarten Sie von dem idealen Kandidaten?
  • Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?
  • Was könnte mich an diesem Job am meisten frustrieren?
  • Wie würden Sie den Führungsstil meines Chefs beschreiben?
  • Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
  • Wie wird bei Ihnen Leistung gemessen und bewertet?
  • Wie werden bei Ihnen Talente und Stärken gefördert?
  • Warum arbeiten Sie gerne für dieses Unternehmen?
  • Wann kann ich mit Ihrer Entscheidung rechnen?

Zu den Rückfragen haben wir zusätzlich eine Liste mit 100 cleveren Rückfragen an Personalentscheider zusammengestellt. Diese können Sie sich ebenfalls HIER kostenlos als PDF herunterladen. Nur bitte nehmen Sie die Liste nie (ausgedruckt) zum Vorstellungsgespräch mit. Das sieht nicht nach individuellen Fragen aus. Ebenso wenig sollten Sie alle Fragen davon stellen. Picken Sie sich nur fünf bis zehn davon heraus und lernen Sie diese kurz vorher auswendig.

Diese Fragen sollten Sie nie stellen

Es gibt Dinge, die bleiben im Vorstellungsgespräch besser unausgesprochen. Dass man den Job ganz dringend braucht zum Beispiel. Schneller kann man sich nicht von der Position der talentierten Fachkraft in die Rolle des Bittstellers katapultieren. Dasselbe gilt aber auch für einige (dumme) Fragen, die einen Bewerber leider so gar nicht klug oder vorbereitet aussehen lassen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • „Was genau macht Ihr Unternehmen eigentlich?“
    Sie wollen damit Interesse am Unternehmen zeigen. Was aber ankommt, ist: Sie sind überhaupt nicht vorbereitet. Es ist Ihre Hausaufgabe, sich über das Unternehmen vorab zu informieren, insbesondere was dieses macht. Das steht ja meist schon auf dessen Website in der Rubrik „Über uns“. Wer diese Frage stellt, disqualifiziert sich daher sofort.
  • „Warum haben Sie mich eingeladen?“
    Die Frage ist vermutlich gedacht als Auftakt zur Selbstpräsentation (oder als „fishing for compliments“). Doch gut gemeint, ist der kleine Bruder von Blödsinn. Und in dem Fall wirkt es leider, als hätten Sie selbst nicht damit gerechnet – was wiederum nicht unbedingt zu einem Top-Talent passt. Ihre Haltung muss sein: Wenn man nach DEM Kandidaten sucht, muss man SIE finden. Punkt.
  • „Wann kann ich frühestens Urlaub machen?“
    Wohlgemerkt: Sie sitzen im Vorstellungsgespräch, haben den Arbeitsplatz also noch gar nicht – und fragen schon nach Urlaub? Gewiss, die Frage ist grundsätzlich legitim. Die können Sie aber auch noch am ersten Tag im neuen Job und in der Personalabteilung stellen. So aber wirkt das alles andere als motiviert oder leistungswillig. In dieselbe Kategorie fällt auch die Frage: „Welche Dinge führen bei Ihnen zu einer Kündigung?“ Jemanden noch vor der Einstellung auf den Gedanken zu bringen, Sie feuern zu müssen, ist strategisch nicht weitsichtig. Und wer sich jetzt schon darüber Sorgen macht, hat womöglich Arges im Sinn.
  • „Wie stehen meine Chancen?“
    Es ist zwar verständlich, dass Sie wissen wollen, ob es mit dem Job geklappt hat. Dennoch ist Ungeduld im Vorstellungsgespräch ein dickes Minus. Erstens kann der Personaler jetzt noch gar nichts dazu sagen, weil es vermutlich noch weitere Kandidaten gibt. Zweitens klingt die Frage alles andere als selbstbewusst. Sie signalisieren wieder Unsicherheit und Zweifel an Ihrer Eignung. Fragen Sie lieber nach dem weiteren Verlauf des Auswahlprozesses. Oder wann Sie mit einer Antwort rechnen beziehungsweise frühestens nachfassen können.

5. Abschluss

Gleich ist es geschafft. Das Vorstellungsgespräch ist fast vorbei. Damit Ihnen in den letzten Minuten keine Fehler passieren, sollten Sie ein paar klassische Patzer tunlichst vermeiden. Nicht wenige Bewerber reden sich bei der Verabschiedung vom Bewerbungsgespräch um Kopf und Karriere. Oft sind das überschüssige Adrenalin und die Nervosität schuld, dass man mehr sagt, als einem gut tut.

Zu den schlimmsten Offenbarungen gehören laut ausgesprochene Seufzer der Erleichterung, wie zum Beispiel: „Da bin ich aber froh, dass Sie mich eingeladen haben…“ (Ups, ein Resterampe-Kandidat?!) Oder: „Wie stehen meine Chancen denn jetzt so?“ (Bisher gut, jetzt klingt es plötzlich nach Bittsteller!) Oder: „Richtig gemein fand ich ja die Frage zu… Ein Glück habe ich mich darauf gut vorbereitet!“ (Ja, so unauthentisch klang das auch!)

Auch wenn das Herz am Ende des Jobinterviews immer noch bis zum Hals pocht und Sie am liebsten losplaudern wollen: Tun Sie es nicht! Bleiben Sie bis zur letzten Minute Profi und halten Sie die Zunge im Zaum. De facto endet das Vorstellungsgespräch erst, wenn Sie durch die Tür und nicht mehr in Sichtweite und auf dem Firmengelände sind.

Bekräftigen Sie solange lieber noch einmal Ihren Wunsch, für das Unternehmen arbeiten zu wollen. Oder bedanken Sie sich für das gute Gespräch und die angenehme Atmosphäre. Erlaubt sind zum Schluss auch kluge Fragen wie zum Beispiel: „Was wären die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess?“ „Wann kann ich frühestens mit einer Antwort von Ihnen rechnen?“ „Mit wem von Ihnen kann ich in Kontakt bleiben oder bei eventuellen Rückfragen auf Sie zukommen?“

Setzen Sie Ihren Gesprächspartner aber bitte nie unter Druck. Danach bleibt nur noch, sich formvollendet zu verabschieden und das Gespräch zu beenden.

Regeln für den Abschied

➠ Lächeln + für das Gespräch bedanken.
➠ Von allen verabschieden – namentlich.
➠ Fester Händedruck + Blickkontakt.
➠ Frage nach nächsten Schritten + Fristen.


Vorstellungsgespräch Nachbereitung

Das Ende des Vorstellungsgesprächs bedeutet nicht, dass Sie nichts mehr tun können, um die Chancen auf den Job zu erhöhen. Neben der Vorstellungsgespräch Vorbereitung und Durchführung ist Nachbereitung und Zeit nach einem Jobinterview die sechste wichtige Phase, um Personaler zu überzeugen, den guten Eindruck zu verstärken oder eine unglückliche Formulierung zu korrigieren. Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, was Sie nach dem Bewerbungsgespräch noch machen können:

  • Reflektieren Sie, wie das Gespräch gelaufen ist.
    Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Antworten? Konnten Sie den Personaler überzeugen oder würden Sie nach dem Jobinterview einen Punkt gerne klarstellen? Die Reflexion im Anschluss an das Vorstellungsgespräch hilft, für mögliche weitere Gespräche hinzu zu lernen.
  • Verfassen Sie ein Dankschreiben.
    Ein Dankschreiben kann den positiven Eindruck, den Sie im Vorstellungsgespräch hinterlassen haben, verstärken. Bedanken Sie sich für die Einladung zum Gespräch; die Zeit, die der Personaler Ihnen gegeben hat und die Möglichkeit, das Unternehmen besser kennenzulernen. Gleichzeitig können Sie erwähnen, dass das Vorstellungsgespräch Ihren Wunsch, für das Unternehmen zu arbeiten, noch einmal bestärkt hat und Sie sich darauf freuen, vom Personaler zu hören. Das Dankschreiben könnte zum Beispiel so aussehen:

    Sehr geehrter Herr ____,

    an dieser Stelle möchte ich mich für das freundliche Gespräch am TT.MM.JJJJ bedanken, das mir die Möglichkeit gegeben hat, einige weitere interessante Einblicke in die Tätigkeit zu bekommen.

    Besonders beeindruckt hat mich ____ und die kollegiale Atmosphäre. Das bestärkt mich erneut darin, dass ich Sie mit meinen Fähigkeiten [Beispiele, Qualifikationen nennen] bei ____ tatkräftig unterstützen kann.

    Für weitere Fragen und Informationen stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

    Beste Grüße nach [Firmensitz]
    UNTERSCHRIFT

  • Bleiben Sie weiterhin aktiv in der Jobsuche.
    Das Vorstellungsgespräch ist gut gelaufen. Der Personaler hat sich nur positiv geäußert. Und Sie haben ein rundum gutes Gefühl? Gut. Aber trotzdem kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Solange Sie keinen unterschriftsreifen Arbeitsvertrag vorliegen haben, sollten Sie Ihre Jobsuche weiterführen und sich auch auf andere Stellen bewerben.

7 Psychotricks fürs Vorstellungsgespräch

Zugegeben, „Psychotricks“ klingen nach mentaler Manipulation und Mindmagic. Tatsächlich geht es eher darum, sich die zahlreichen psychologischen Effekte bewusst und zunutze zu machen, die in Vorstellungsgesprächen wirken. Wem die folgenden Erkenntnisse bewusst sind, kann mindestens negative Folgen verhindern oder die Tricks nutzen ohne gleich mit dem Geist seines Gegenübers Tango zu tanzen…

Vereinbaren Sie einen Termin am Donnerstag

Wenn man Sie zum Vorstellungsgespräch einlädt, wird man Ihnen mindestens einen Termin (und ein bis zwei Alternativen) vorschlagen. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Vorstellungstermin zu Ihren Gunsten zu verschieben (wie das geht, erfahren Sie HIER). Ungünstig sind Montage und Freitage: Montags klingt vielleicht noch ein lausiges Wochenende nach oder der Personaler hat den Montagsblues. Freitags sind viele ab 12 Uhr gedanklich schon wieder im Wochenende. Beides keine guten Voraussetzungen für eine Einstellung.

Zudem hat die Psychologin Wändi Bruine de Bruin von der Carnegie Mellon Universität herausgefunden, dass Juroren bessere Noten vergeben, je weiter der Wettbewerb voranschreitet. Der Effekt wirkt sogar unabhängig davon, ob die Noten während des Wettbewerbs oder erst am Schluss vergeben werden. Das ist auf ein Bewerbungsgespräch übertragbar: Beim ersten Kandidaten hat der Interviewer noch keine Vergleichsmöglichkeiten. Beim zweiten ist er aufmerksam und kritisch, wird aber milder (und müder), je näher er dem Auswahlende kommt. Versuchen Sie also möglichst einen Termin am Mittwoch oder Donnerstag zu vereinbaren. Ideal: der Donnerstagvormittag so gegen 10 Uhr. Die Woche ist dann fast vorbei, um 10 sind aber alle (auch Sie) noch frisch und der Mittagshunger drückt auch nicht auf die Stimmung.

Ignorieren Sie Mitbewerber

Das heißt nicht, dass Sie grob unhöflich werden sollen und mögliche Konkurrenten nicht mindestens nett begrüßen sollen. Gemeint ist, diese gedanklich als Konkurrenten um den Job zu ignorieren. Je mehr Mitbewerber es gibt, desto weniger strengen sich Bewerber im Jobinterview an. Forscher der Universitäten von Michigan und Haifa haben das Phänomen entdeckt und N-Effekt getauft.

Setzen Sie optische Gemeinsamkeiten ein

Beispielsweise durch die Farben von Accessoires (Krawatte, Tuch, Tasche) oder Ihrer mitgebrachten Bewerbungsmappe, die Sie vor sich auf den Tisch legen. Wenn diese die Unternehmensfarbe(n) spiegeln, suggerieren Sie unterschwellig Zugehörigkeit und hohe Identifikation. Je ähnlicher uns ein Mensch ist – in Aussehen, Kleidung, Körpersprache, Wortwahl – desto sympathischer finden wir ihn.

Machen Sie Komplimente

Das klingt nach Schleimen – und ist es zum Teil auch. Komplimente wirken aber erst anbiedernd, wenn die Lobhudelei übertrieben wird und unbegründet bleibt. Dazwischen gibt es durchaus angenehme Abstufungen. Recherchieren und erwähnen Sie also ruhig so etwas wie, dass Sie dieselbe Uni wie der Personaler besucht haben oder das gleiche Hobby pflegen. Google, Linkedin und Xing liefern oft gute Informationen dazu.

Verbalisieren Sie Ihre Nervosität

Ja, richtig gelesen: Trauen Sie sich zu dieser vermeintlichen Schwäche zu stehen. Sie ist keine! Es ist normal, dass man im Vorstellungsgespräch nervös ist. Das zeigt doch nur, dass Ihnen die Stelle wirklich wichtig ist. Wenn Sie also eine Blockade haben oder ins Stottern geraten, wechseln Sie kurz in die Metaebene: „Entschuldigung, ich bin tatsächlich ein bisschen aufgeregt…“ Erstens setzt jetzt bei jedem anständigen Menschen nun eine Beißhemmung ein; zweitens bekommen Sie Pluspunkte für Ehrlichkeit und Authentizität. Überdies hat Jane Richards von der Universität von Texas zeigen können: Wer beim Vorstellungsgespräch eine zu coole Fassade aufsetzt, bekommt den Job nicht. Das Vorurteil dahinter: Sogenannten „Gefühlsunterdrückern“ mangelt es an Empathie.

Sagen Sie nicht „nicht“

Sie wollen ein flammendes Plädoyer für sich starten, doch irgendwie ist Ihnen das peinlich. Selbstmarketing klingt so schrecklich unbescheiden. Also beginnen Sie mit: „Ich will ja nicht prahlen, aber…“ Riesenfehler! Forscher der Eastern Universität in Washington fanden heraus: Derlei Einschränkungen bewirken das genaue Gegenteil, der Bewerber klingt so erst recht wie ein eitles Großmaul. Bewerber, die solche Formulierungen häufiger verwendeten, galten gar als weniger intelligent. Wer dagegen selbstbewusst und ohne Anmoderationen seine Vorzüge darstellte, wurde signifikant positiver aufgenommen.

Lassen Sie den anderen reden

Auch wenn man Ihnen im Bewerbungsgespräch natürlich viele Fragen stellen wird: Versuchen Sie nicht das Gespräch zu dominieren. Über Ihren Erfolg entscheidet nicht der eigene Redeanteil, sondern dessen Qualität. Mehr noch: Menschen erinnern Gespräche besonders dann als positiv, wenn ihre Airtime hoch war. Warum also nicht geschickt einen echten Dialog initiieren und Ihr Gegenüber subtil das Wort ergreifen lassen? Bitten Sie Ihren Ansprechpartner zum Beispiel über das Unternehmen zu erzählen, die Kultur und Zusammenarbeit oder wie er seine Arbeit persönlich erlebt. Darauf geben Sie dann positive bis bewundernde Rückmeldungen, Motto: „Wow! Das habe ich so noch nicht gehört oder erlebt!“

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg im Vorstellungsgespräch!