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Bewerbung beim Headhunter: Auf eigene Initiative

Normalerweise ruft der Headhunter an. Das ist sein Job. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich: die Bewerbung beim Headhunter. Allerdings sollten Kandidaten in dem Fall wichtige Spielregeln beachten. Die Initiativbewerbung beim Headhunter kann sonst leicht nach hinten losgehen und die Bewerber wirken verzweifelt – und das törnt so ziemlich jeden Personalberater ab…



Bewerbung beim Headhunter: Auf eigene Initiative

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Bewerben beim Headhunter? Ja, aber…

Bevor Sie sich bei einem Headhunter bewerben, sollten Sie verstehen wie das Geschäft einer Personalberatung funktioniert: Personalberater vermitteln keine Jobs. Sie werden ausschließlich im Auftrag eines suchenden Unternehmens tätig, das eine Position bestmöglich besetzen will. Etablierte Beratungshäuser verlangen sogar Exklusivität. Bedeutet: Die Suche für diese Stelle geht ausschließlich über die Personalberatung. Das Unternehmen darf parallel nicht selbst suchen.

Headhunting ist immer abhängig vom Suchauftrag. Zwar sind die meisten Personalberatungen offen für eine Initiativbewerbung. Die Bewerbung beim Headhunter ist aber nur dann erfolgreich, wenn Sie auf ein aktuelles Suchprofil passen. Andernfalls ist es eine langfristige Bewerbungsstrategie, um auf den Radar des Headhunters zu gelangen. Der würde sich bei Ihnen erst wieder melden, wenn er einen passenden Auftrag hat.

Die Headhunter Bewerbung ist in der Regel ungeeignet für eine aktuelle Jobsuche oder einen kurzfristigen Jobwechsel.


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Initiativbewerbung beim Headhunter: Richtig vorbereiten

Falls Sie sich trotzdem für eine Initiativbewerbung beim Headhunter entscheiden, sollten Sie sich unbedingt gründlich vorbereiten. Bitte niemals spontan anrufen oder ein Headhunter Gespräch anzetteln. Die meisten Personalberater sind auf Branchen spezialisiert. Finden Sie bei großen Headhunter-Firmen also erst einmal heraus, wer für Ihre Zielbranche zuständig ist.

Der zweite Schritt: Prüfen Sie, wie schnell Sie wechseln könnten. Entscheidend ist also Ihre Kündigungsfrist. Falls doch gerade ein passender Suchauftrag vorliegt, ist das für Personalberater eine wichtige Information. Zudem wirken Sie professioneller, wenn Sie danach nicht lange suchen müssen. Weitere Schritte sind…

1. Online-Profile

Professionelle Headhunter werden Sie nach dem Erstkontakt durchleuchten. Dazu gehört, dass sie alle öffentlichen Daten über Sie – auf Google, Linkedin oder Xing – genau analysieren und sich ein Bild von Ihrem Auftritt machen. Die Fotos sollten entsprechend seriös, die Vita einheitlich, gepflegt und widerspruchsfrei sein. Der erste Eindruck sollte zu Ihrem Profil und Ihrer Profession passen. Dazu zählt inzwischen auch das, was Sie in Sozialen Netzen posten, teilen und kommentieren!

2. Positionierung

Wenn Sie schon dabei sind, Ihre Online-Profile vor dem ersten Headhunterkontakt zu optimieren: Sorgen Sie bitte für eine klare Positionierung. Wofür stehen Sie? Was ist Ihre Expertise? Wohin wollen Sie sich entwickeln? Diese Fragen wird Ihnen auch der Headhunter stellen. Gut, wenn Sie dann nicht lange überlegen müssen. Zur Positionierung eignen sich übrigens auch Fach- oder Gastbeiträge in Zeitschriften, Fachblogs sowie eigene Bücher. All das steigert Ihren Marktwert.

3. Zielposition

Einen Headhunter überzeugen Sie nicht nur mit einem aussagekräftigen Lebenslauf. Er wird vor allem wissen wollen, wie strategisch Sie Ihre Karriere planen. Wer nur einen Job sucht, ist gleich raus. Headhunter suchen die Leistungsträger und Führungstalente von morgen. Daran werden sie selbst gemessen. Zeigen Sie daher, dass Sie für Ihre berufliche Entwicklung einen klaren Fokus haben. Der Headhunter kann Sie dabei später immer noch beraten. Das passiert aber erst im zweiten Schritt.

4. Bewerbungsunterlagen

Nach diesen (gedanklichen) Vorarbeiten sollten Sie ebenfalls vorab Ihre Bewerbungsunterlagen fokussieren und optimieren. Speziell den Lebenslauf. Den wird der Headhunter verlangen und will dann ein ebenso aktuelles wie der Zielposition angemessenes Dokument lesen. Übersichtlichkeit, Vollständigkeit und eine logische Struktur sind unbedingte Voraussetzung. Erst recht, wenn Sie sich an eine Executive Search Beratung wenden. Ganz wichtig in der Vita sind einschlägige Erfahrungen und Erfolge. Insbesondere Führungskräfte müssen beweisen, dass sie etwas bewirkt haben und Ergebnisse erzielen können.

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Umfang der Bewerbungsunterlagen

Den meisten Headhuntern reicht zum Auftakt eine sogenannte Kurzbewerbung. Sie besteht aus zwei Dokumenten: dem Bewerbungsschreiben und dem tabellarischen Lebenslauf. Das Anschreiben darf eine DIN A4 Seite nicht übersteigen, der Lebenslauf hat maximal 1-3 Seiten. Nie mehr!

Auch wenn das Bewerbungsfoto heute ein freiwilliger Zusatz im Lebenslauf ist: Bei der Headhunter Bewerbung sollten Sie es nie weglassen. Und natürlich ist es ein aktuelles und professionelles Foto vom Fotografen im Studio. Werden hingegen „vollständige“ Bewerbungsunterlagen verlangt, werden diese so aufgebaut:

Bewerbungsmappe Aufbau Reihenfolge

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Bewerbung beim Headhunter: Den richtigen finden

Nachdem Sie Ihre Profile und die Unterlagen optimiert haben und wissen, in welche Richtung Sie sich entwickeln wollen, gilt es, den richtigen Headhunter zu finden. Viel hilft hierbei gar nicht viel! Schließlich möchten Sie nicht, dass Ihr Lebenslauf später wild herumgereicht wird und am Ende noch beim eigenen Chef aufschlägt.

Außerdem vermeiden Sie so unnötige Absagen. Einen Headhunter, der nur C-Level Jobs (CEO, CFO, COO, …) vermittelt, brauchen Sie nicht ansprechen, wenn Sie nicht mindestens schon auf Geschäftsführer- oder Vorstandsebene gearbeitet haben. Finden können Sie Headhunter in einschlägigen Branchenlisten und Verbänden, aber auch in Karrierenetzwerken wie Linkedin oder Xing.

Headhunter Anruf: Selbstpräsentation trainieren

Ist der richtige Headhunter für die Bewerbung gefunden, sollten Sie den direkten Kontakt suchen. Initiativ per Telefon oder kurz per E-Mail. Alle Personalvermittler haben wenig Zeit. Fassen Sie sich daher immer kurz und gewinnen Sie erst einmal sein Vertrauen. Das ist in der Branche das A und O.

Weil das erste Telefonat so etwas wie eine erste Arbeitsprobe ist, sollten Sie unbedingt Ihre Selbstvorstellung vorher einüben. In maximal fünf Sätzen sollten Sie auf den Punkt bringen, wer Sie sind, warum Sie anrufen und dass Sie wissen, was Ihr Ansprechpartner macht. Das gilt natürlich ebenso E-Mails: Schreiben Sie nie an „sehr geehrte Damen und Herren“! Wer so beginnt, hat wenige Chancen auf Erfolg. Zu unpersönlich!

[Bildnachweis: ProStockStudio by Shutterstock.com]