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Blickwinkel ändern: Darum ist es so wichtig

Wir rühmen uns gern damit, objektiv zu denken, zu entscheiden und zu handeln. Aber mal ehrlich: In der Regel ist Objektivität nicht gerade eine menschliche Stärke, stattdessen stehen wir fest auf unserem Standpunkt und sehen alles nur aus unseren eigenen zwei Augen. So ein eigener Blickwinkel ist natürlich wichtig, schränkt aber auch enorm ein – gerade wenn es um wichtige Fragen oder Probleme geht. Gerade wenn Sie selbst nicht weiter wissen und keine Lösung sehen, sollten Sie Ihren Blickwinkel ändern. Das bedeutet nicht, dass Sie einfach unreflektiert übernehmen, was andere sagen und vorschlagen, sondern dass Sie lernen, die Dinge aus der Sicht eines anderen zu betrachten. Das kann zum Teil erstaunliche Ergebnisse liefern, wenn Ihnen plötzlich klar wird, sich aus dem eigenen Blickwinkel einfach nicht zeigen wollte..



Blickwinkel ändern: Darum ist es so wichtig

Blickwinkel ändern: Eine bessere Perspektive von außen

Was soll ich nur machen? Welches Verhalten ist richtig? Wie soll ich nur damit umgehen? Es gibt im Leben viele Situationen und Momente, in denen wir nicht weiter wissen und unsicher sind, wie wir darauf reagieren sollen. Das sind mal eher Kleinigkeiten wie Meinungsverschiedenheiten oder Streitigkeiten, manchmal sind es jedoch auch wirklich große Entscheidungen, die das weitere Leben bestimmen können.

Dabei gilt der scheinbar widersprüchliche Zusammenhang: Je näher wir an einem Problem dran sind und je mehr es uns persönlich betrifft, desto schwieriger wird es, damit umzugehen und eine Lösung zu finden. Anderen Ratschläge zu erteilen, die Probleme von Freunden zu lösen… Ein Kinderspiel. Aber wehe, Sie kommen selbst in eine ähnliche Situation. Dann ist guter Rat teuer und die Souveränität weicht aufsteigender Hilflosigkeit.

Der Grund: Sie schauen als Außenstehender auf die Situation und können sich ein objektiveres Urteil bilden. Wer hingegen selbst in der Situation feststeckt, ist zu nah dran, emotional komplett eingebunden – und in seinem Denken oftmals vollkommen festgefahren.

Stellen Sie sich das Problem, vor dem Sie stehen, wie eine Mauer oder ein Hindernis vor, das überwunden werden muss. Sind Sie sehr direkt davon betroffen, stehen Sie so nah vor der Wand, dass Sie regelrecht mit der Nase darauf gedrückt werden. Sie sehen nichts anderes, außer Probleme und Schwierigkeiten.

Wenn Sie jedoch Ihren Blickwinkel ändern, gewinnen Sie eine gewisse Distanz – und stellen fest, dass es einen einfachen Weg um die Mauer herum gibt oder dass sich nur ein paar Schritte weiter eine Tür befindet, die Sie bisher nur noch nicht sehen konnten. Indem Sie Ihren Blickwinkel ändern, brechen Sie Ihre Denkmuster auf.

Blickwinkel ändern: Wie sehen mich andere?

Ein weiterer guter Grund, regelmäßig den eigenen Blickwinkel zu ändern: Es gibt Ihnen die Möglichkeit, sich selbst durch die Augen anderer zu betrachten und Ihre Außenwirkung besser zu verstehen. Wie wirken Sie auf Ihre Mitmenschen? Wie kann Ihr Verhalten gedeutet werden? Was denken andere möglicherweise über Sie?

Wer die Dinge immer nur aus seinem eigenen Blickwinkel betrachtet, macht schnell den Eindruck, sehr egoistisch, unfreundlich und auch rücksichtslos zu sein. Sie kümmern sich schlichtweg nicht darum, was in anderen Menschen vorgeht oder wie Ihr Handeln Ihre Mitmenschen beeinflussen könnte.

Ändern Sie Ihren Blickwinkel, ändert sich gleichzeitig auch Ihre gesamte Einstellung. Sie werden empathischer, achten zunehmend darauf, was die Personen in Ihrem Umfeld empfinden und lernen dabei auch noch eine Menge über sich selbst.

Damit diese Form der Selbstreflexion durch einen geänderten Blickwinkel funktioniert, müssen Sie sich aber darauf einlassen und vor allem ehrlich zu sich selbst sein. Es bringt nichts, wenn Sie Ihre Perspektive wechseln, nur um sich dann alles schön zu reden und zu dem Ergebnis zu kommen, dass alles, was Sie tun und sagen, absolut fehlerfrei ist und andere gar nicht anders können, als der gleichen Meinung zu sein.

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Wie können Sie Ihren Blickwinkel ändern?

In der Theorie klingt es ganz leicht. Einfach den Blickwinkel ändern und schon kommen Problemlösungen, neue Ideen und weitere Vorteile ganz von allein. In der Praxis ist es allerdings gar nicht so leicht, seinen Blickwinkel wirklich zu ändern. Viel zu oft stecken wir in den eigenen Ansichten fest und schaffen es nicht, eine andere Position einzunehmen.

Ein grundlegender Aspekt für eine erfolgreiche Änderung des Blickwinkels ist dabei Übung. Am Anfang wird es Ihnen noch sehr schwer fallen, sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen und die eigene Situation mit einer größeren Distanz zu betrachten. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Je häufiger Sie es versuchen, desto besser wird es mit der Zeit funktionieren.

Zusätzlich gibt es einige Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Blickwinkel zu ändern:

  • Suchen Sie den Austausch

    Wenn Sie Ihre Situation durch die Augen einer anderen Person sehen wollen, benötigen Sie dafür einige Informationen und ein gutes Verständnis, wie der- oder diejenige denkt. Diese erhalten Sie am besten durch den direkten Austausch und ein offenes Gespräch. Fragen Sie nach, was andere denken, welche Meinung diese zu Ihrer Situation haben oder welche Ratschläge sie geben würden.

    Das wird Ihnen dabei helfen, auch in Zukunft einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Je besser Sie jemanden kennen und verstehen, desto besser können Sie sich in ihn hineinversetzen. Manchmal ist es aber auch ratsam, einfach nur den Blickwinkel eines neutralen Außenstehenden einzunehmen – unabhängig davon, ob Sie diese Person kennen oder nicht.


  • Erweitern Sie Ihren Horizont

    Ist Ihr eigener Blickwinkel sehr eingeschränkt, ist es in der Regel noch viel schwieriger, diesen zu ändern. Nur wenn Sie über den eigenen Tellerrand blicken können, gelingt es Ihnen auch, neue Perspektiven einzunehmen und außerhalb Ihres bisherigen Standpunkts zu denken.

    Dies kann beispielsweise gelingen, indem Sie neue Aufgaben oder Verantwortungen übernehmen. Sie können aber auch privat Ihren Horizont erweitern, sich mit anderen Meinungen auseinandersetzen und Diskussionen suchen, die Ihre Ansichten hinterfragen. All das macht es leichter, andere Blickwinkel zu verstehen und einzunehmen.


  • Gehen Sie die Dinge von einer anderen Seite aus an

    Ein schwieriger, aber sehr effektiver Weg, um Ihren Blickwinkel zu ändern: Versetzen Sie sich wirklich einmal in die Lage anderer Personen. Chefs sollten sich beispielsweise ansehen, wie ihre Entscheidungen sich auf die Arbeit im Team auswirken. Arbeitnehmer sollten wiederum verstehen, mit welchen Aufgaben der Chef beschäftigt ist.

    Selbst wenn Sie nur für einen Tag in den Schuhen einer anderen Person gehen, können Sie sich viel besser in dessen Lage hineinversetzen und einen neuen Blickwinkel einnehmen. Zusätzlich wird es Ihnen in Zukunft helfen, mehr Verständnis aufzubringen.


  • Stellen Sie sich die richtigen Fragen

    Indem Sie sich selbst Fragen stellen und diese dann natürlich auch noch ehrlich beantworten, können Sie sich selbst dazu zwingen, Ihren Blickwinkel zu ändern. Anstatt sich immer nur auf Ihre eigenen Ansichten zu verlassen, können Sie so neue Denkweisen etablieren und andere Standpunkte übernehmen, um Ihre Meinung zu hinterfragen.

    Solche Fragen können beispielsweise sein: Was würde … jetzt tun?, Was würde mein bester Freund sagen, wenn er mich jetzt sehen könnte? oder auch Welchen ersten Eindruck würde ich vermitteln, mich jemand so kennenlernen würde?


  • Beharren Sie nicht auf Ihrem Blickwinkel

    Jeder sieht sich selbst gerne im recht und geht davon aus, dass er es am besten weiß und alle Möglichkeiten bereits durchdacht hat. Verwerfen Sie diese Einstellung, wenn Sie Ihren Blickwinkel ändern wollen. Akzeptieren Sie stattdessen, dass Ihr Blickwinkel nur eine Meinung ist, die dadurch aber noch lange nicht automatisch zur unumstößlichen Wahrheit wird.

    Bleiben Sie offen für andere Ansichten und Standpunkte und unterbinden Sie nicht jede Diskussion, bevor diese sich überhaupt entfalten konnte. Wenn Sie feststellen, dass auch andere Perspektiven durchaus sinnvoll sein können, können Sie diese Blickwinkel leichter einnehmen, anstatt sich dagegen zu wehren und auf Ihrem Standpunkt zu beharren.

[Bildnachweis: Chetty Thomas by Shutterstock.com]

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