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Bürohygiene: Darum ist Sauberkeit so wichtig

Über Bürohygiene wird viel zu selten geredet. An den meisten Arbeitsplätzen gibt es erst gar keine Regeln oder Vorschriften, was die Sauberkeit angeht – und falls doch, werden diese weder eingehalten noch kontrolliert. Um es ganz offen zu sagen: Viele Büros sind ein absoluter Saustall, nicht nur was die Ordnung angeht, sondern gerade auch was die Hygiene anbelangt. Dabei wird gerne mit dem Finger auf die bösen Kollegen gezeigt, doch wenn Sie ganz ehrlich mit sich selbst sind: Ist Ihre Bürohygiene optimal? Oder ist es vielleicht schon eine Weile her, dass Sie Ihre Tastatur und Ihren gesamten Schreibtisch wirklich gereinigt haben? Bürohygiene umfasst längst nicht nur den Schreibtisch. Das gesamte Thema ist zwar reichlich unappetitlich, doch für Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen wichtig. Wir zeigen, warum auf die Bürohygiene größerer Wert gelegt werden sollte…



Bürohygiene: Darum ist Sauberkeit so wichtig

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Bürohygiene: Ein Paradies für Bakterien

Auf die Frage Wie wichtig sind Bürohygiene und Sauberkeit am Arbeitsplatz? sind die Antworten wohl recht einseitig. Natürlich möchte jeder einen sauberen Arbeitsplatz, bei dem sich nicht vor Ekel die Fußnägel hochrollen, weil die Tastatur bei jeder Berührung klebt, die Maus bereits unter einer undefinierbaren Schicht versunken ist und diverse Taschentücher und Lebensmittel der letzten Mahlzeiten herumliegen.

Soweit die Theorie, doch die Praxis zeigt, dass kaum jemand wirklich etwas dafür tut, um die Bürohygiene zu erhalten oder wiederherzustellen. Die beliebteste Ausrede: Es gibt ja schließlich eine Putzfrau und ich werde ja nicht dafür bezahlt, um hier aufzuräumen und sauber zu machen…

Das Ergebnis treibt Arbeitnehmern, die auf Hygiene achten, fast schon Tränen in die Augen, da viele Arbeitsplätze ein Paradies für Bakterien sind. Neben den direkten Arbeitsgeräten sind jedoch andere Gegenstände und Flächen im Büro besonders von mangelnder Bürohygiene betroffen. Dabei gilt die Faustregel: Je mehr Kollegen damit in Kontakt kommen und je häufiger dies passiert, desto unhygienischer wird es.

So ist der Ekelfaktor vor allem in der Büroküche besonders hoch. Dabei können durchaus Gefahren für die Gesundheit lauern, etwa am Spülbecken und dem Wasserhahn. Hier vermehren sich Bakterien meist unkontrolliert und Keime sprießen in der feuchten Umgebung. Auch Griffe (egal ob von Schränken, Schubladen oder auch der Mikrowelle) sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Hier werden täglich von vielen verschiedenen Händen Bakterien verteilt – und nahezu nie gesäubert.

Um mal eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie viele Bakterien sich auf der Oberfläche tummeln:

  • Telefon: 26.000
  • Schreibtisch: 21.000
  • Computertastatur: 7.500
  • Computermaus: 1.700
  • Faxgerät: 300
  • Kopierer: 70
  • Toilette: 50
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Mangelnde Bürohygiene führt zu gesundheitlichen Problemen

Der erste Impuls für mehr Bürohygiene entsteht meist durch Sauberkeit und den Wunsch, sich bei der Arbeit wohl zu fühlen. In einem verdreckten Umfeld möchte schließlich niemand arbeiten und Tag für Tag zwischen Schmutz und Dreck zu sitzen, ist weder für die Motivation noch für die Zufriedenheit im Job zuträglich.

Unbedingt beachtet werden sollte, wie wichtig Bürohygiene für die Gesundheit der Mitarbeiter ist. Viele der Bakterien sind eben nicht nur eklig, sondern übertragen Krankheiten. Hinzu kommt, dass immer wieder Arbeitnehmer krank ins Büro gehen, solange sie sich noch halbwegs dazu in der Lage fühlen.

So ist es dann kaum überraschend, dass Grippe, Erkältungen oder auch Magen-Darm-Erkrankungen oftmals im gesamten Team die Runde machen. Dafür muss der Kollege nicht einmal selbst krank sein oder Symptome zeigen. Vielleicht ist die Krankheit bei ihm noch nicht ausgebrochen oder fällt aufgrund eines guten Immunsystems nur sehr schwach aus.

Auch Arbeitgeber haben somit ein Interesse an guter Bürohygiene, da viele Krankheitstage die Leistung reduzieren und die Stimmung im Team dämpfen. Dennoch tun viele Unternehmen kaum etwas, um die Hygiene am Arbeitsplatz zu fördern und die Ansteckungsgefahr für Mitarbeiter zu reduzieren.

Richtiges Händewaschen Teil guter Bürohygiene

Zum schlampigen Arbeitsplatz kommt hinzu, dass sich viele Arbeitnehmer nach dem Gang auf die Toilette nicht die Hände waschen. Wobei einmal kurz Wasser über die Handflächen laufen zu lassen nicht als Waschen der Hände zählt. Der Reinigungseffekt ist dabei kaum vorhanden.

All die unsichtbaren Begleiter, mit denen Sie auf Ihrem Weg durchs Büro in Kontakt kommen, nehmen Sie dann mit an Ihren Arbeitsplatz und verteilen sie mit den Händen auf Ihrer Tastatur und Maus. Da braucht es nur wenig Vorstellungskraft, um zu erahnen, worauf Ihre Finger acht Stunden täglich herumtippen.

Richtiges Händewaschen geht so:

Haende Waschen Anleitung 9 Schritte Corona Grafik

  1. Benutzen Sie Seife: Auf die nassen Hände geben Sie eine etwa nussgroße Portion Flüssigseife oder verwenden ein Seifenstück.
  2. Schäumen Sie auf: Die Seife bringen Sie zum Schäumen, indem Sie die Handinnenflächen miteinander verreiben.
  3. Verteilen Sie die Seife: Reiben Sie die Hände komplett ein, verteilen Sie die Seife auf den Handrücken
  4. Reinigen Sie die Zwischenräume: Verteilen Sie den Seifenschaum zwischen den gespreizten Fingern.
  5. Reiben Sie die Daumen ein: Gehen Sie von der Daumenspritze bis zum Ende mit dem Seifenschaum.
  6. Säubern Sie die Fingernägel: Dazu reiben Sie die Fingernägel der einen Hand jeweils in der seifigen Handinnenfläche der anderen Hand.
  7. Streichen Sie den Schaum hoch: Der Seifenschaum wird bis zum Handgelenk verteilt, auch das wird eingerieben.
  8. Spülen Sie ab: Lassen Sie gründlich Wasser über die gereinigten Hände fließen.
  9. Trocknen Sie ab: Anschließend sollten die Hände ordentlich abgetrocknet werden.

Für eine richtige Prophylaxe gegen Erreger – auch Corona – reicht das im Grunde genommen aus. Achten Sie darauf, dass das Wasser zwar warm, aber nicht zu heiß ist, denn sonst zerstören Sie die natürliche Fettschicht Ihrer Haut – was Sie wiederum empfindlich für Erreger macht.

Mit desinfizierenden Mitteln können Sie oft zwar Bakterien, allerdings keine Viren bekämpfen. Dafür müssen Sie sicher stellen, dass ein Desinfektionsmittel entweder viruzid oder begrenzt viruzid auf der Packung stehen hat und wenigstens 60 Prozent Alkohol enthält.

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Tipps: So sorgen Sie für bessere Bürohygiene

Schütteln Sie manchmal nur ungläubig mit dem Kopf, wenn Sie an die Hygiene an Ihrem Arbeitsplatz denken? Damit sind Sie nicht allein, denn die Zustände in vielen Büros sind jenseits von Gut und Böse. Nicht ohne Grund machen im Internet regelmäßig Bilder von Büroküchen die Runde, die vor lauter Unordnung kaum noch als solche zu erkennen sind.

Was lässt sich also tun, um die Bürohygiene zu verbessern? Wir haben ein paar Tipps und Vorschläge für Sie:

  • Beginnen Sie mit der Bürohygiene bei sich selbst

    Im Idealfall nehmen alle Kollegen die Bürohygiene ernst und helfen mit, den Arbeitsplatz und auch die anderen Flächen und Räume im Büro sauber und hygienisch zu halten – schon aus eigenem Interesse und Selbstschutz, um Krankheiten erst gar keine Chance zu geben und die eigene Gesundheit zu bewahren. Wer möchte schon ständig von einem Kollegen angesteckt werden?

    Allerdings ist es kaum möglich, jeden zu 100 Prozent zu überzeugen und zu mehr Sorgsamkeit im Umgang mit der Hygiene zu bewegen. Sie können nicht den ganzen Arbeitstag hinterherlaufen und schauen, ob sich wirklich jeder die Hände wäscht und seinen Arbeitsplatz säubert. Was Sie aber sehr wohl tun können: Beginnen Sie bei sich selbst. Waschen Sie sich ausgiebig und gründlich die Hände und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Tastatur. So gehen Sie mit gutem Beispiel und tun schon eine ganze Menge für Ihre persönliche Bürohygiene.


    Extra-Tipp

    Denken Sie beim Säubern Ihrer Gegenstände auch an Ihr Smartphone. Zwar sind bisher noch keine Fälle bekannt, in denen die Ausbreitung von Viren über Oberflächen eine größere Rolle gespielt hätten. Dennoch empfehlen Experten, das Handy regelmäßig zu säubern. Verwenden Sie dafür fusselfreie, feuchte Tücher. Verzichten Sie auf scharfe Reinigungsmittel (wie etwa Glasreiniger), sonst könnte die Schutzschicht des Displays darunter leiden.

  • Sprechen Sie die Bürohygiene an

    Bürohygiene gehört zu den Themen, die häufig totgeschwiegen werden – eben weil es ein unangenehmes und manchmal auch persönliches Gebiet ist. Niemand möchte ein Gespräch darüber führen, wer sich regelmäßig die Hände wäscht und wer nicht. Dennoch verbessert sich die Situation nicht, wenn keiner darüber redet und alle stillschweigend damit leben.

    Am besten ist es, wenn Sie das Thema ansprechen, ohne mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Bleiben Sie möglichst allgemein und suchen Sie nach gemeinsamen Lösungen, etwa In letzter Zeit lässt die Bürohygiene zu wünschen übrig, wie können wir das ändern?

  • Legen Sie Plätze fürs Essen fest

    Nicht jedes Unternehmen verfügt über eine eigene Kantine. Trotzdem ist die Nahrungsaufnahme am Arbeitsplatz eher hinderlich für eine gute Bürohygiene. Besser, Sie legen einen bestimmten Ort fest, an dem gegessen werden kann – im Pausenraum oder in einer Büroküche.

    So lassen sich direkt kleine Nahrungsreste am Arbeitsplatz, die sich zwischen der Tastatur einnisten oder Soßenspritzer am Bildschirm direkt vermeiden.

  • Etablieren Sie Hygienevorschriften

    Wollen Sie einen Schritt weiter gehen und die Bürohygiene verpflichtend gestalten, können Hygienevorschriften eine Lösung des Problems näherbringen. In diesen Vorschriften am Arbeitsplatz sollten genaue Regeln und Erwartungen festgehalten werden, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss. Das können auch eigentliche Selbstverständlichkeiten wie besagtes Händewaschen nach der Toilette, das Abspülen von schmutzigem Geschirr oder das Entsorgen abgelaufener Lebensmittel.

    Solche Hygienevorschriften können als Abmachung im Team getroffen oder auch vom Chef vorgegeben werden. Um sicherzustellen, dass sich wirklich an die Bürohygiene gehalten wird, sollte eine gegenseitige Kontrolle und falls nötig eine kleine Bestrafung eingeführt werden. Beispielsweise müssen zwei Euro in die Kaffeekasse wandern, wenn vergessen wird, etwas wegzuschmeißen oder abzuwaschen.

  • Klären Sie die Zuständigkeiten

    Neben allgemeinen Hygienevorschriften kann auch eine eindeutige Zuteilung der Aufgaben die Bürohygiene verbessern. Das kann etwa eine Art Reinigungsplan sein, in dem festgehalten wird, wer zu welchem Zeitpunkt für die Hygiene eines bestimmten Gerätes zuständig ist.

    So ist gewährleistet, dass sich alle an der Bürohygiene beteiligen und die Aufgaben nicht an einer einzelnen Person hängen bleiben. Halten sich alle an den Plan, braucht jeder vermutlich nur ein paar Minuten pro Woche investieren, um ein sauberes und hygienisches Arbeitsumfeld zu schaffen.

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Effizienz vor Bürohygiene?

Korrektes Händewaschen als Maßnahme zur Gesundheitserhaltung ist gerade in Zeiten von Corona ein Thema. Nicht jeder Arbeitnehmer hat die Möglichkeit zum Homeoffice.

Was so simpel klingt, ist allerdings eine Wissenschaft für sich: Teil des Problems sind nämlich bereits die Möglichkeiten zum Hände abtrocknen.

Das grafisch dargestellte Handtuch empfiehlt sich nur für den häuslichen Gebrauch oder zur Einmalnutzung. In Unternehmen hingegen, in denen sich viele Menschen die Klinke in die Hand geben und Angestellte, Lieferanten und Kunden womöglich dieselben Toiletten benutzen, sind Handtücher keine Option.

Viele Unternehmen haben zwecks Vermeidung von Müll vor Jahren auf Heißlufttrockner umgestellt – einige verwenden die leistungsstarken Jet-Lufttrockner. Studien kommen allerdings zu dem Ergebnis, dass diese mit Blick auf Viren die denkbar schlechteste Option darstellen, da die Viren durch das Gebläse erst recht im Gesicht von Kleinkindern verteilt werden.

Konkret: Im Schnitt verursacht ein Jet-Lufttrockner 60 Mal mehr Virenkulturen als ein Heißlufttrockner (das sind die normalen Geräte, meist mit Luftstrom nach unten) und 1.300 Mal mehr als wenn Sie sich die Hände mit Papierhandtüchern abtrocknen.

Bei mangelnder Bürohygiene lässt Intelligenz nach

Was unglaublich klingt, wurde durch eine Studie der University of Florida bestätigt: Das Team um den amerikanischen Sozialwissenschaftler und Resilienzforscher, Joseph G. Grzywacz, wies nach, dass sich ein verdrecktes Büroumfeld auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt.

Arbeitnehmer in einem sauberen Leistungsumfeld waren demnach nicht nur leistungsfähiger – auch ließ sich nachweisen, dass die geistigen Einschränkungen zunehmen, je länger Menschen in einem dreckigen Umfeld arbeiten müssen. An der Studie nahmen gut 5.000 Arbeitnehmer ab 32 Jahren teil.

Wobei die Studie nicht nur mangelnde Bürohygiene als Bremsklotz für geistige Frische herausfand, sondern eine alte Bekannte: die gute alte Routine. Wer ständig dieselben Handlungen ausführt, stellt seinen Geist unwillkürlich auf Autopilot.

Mindestens so wichtig wie eine gute Bürohygiene ist also Abwechslung im Job – dann stimmen die Leistungen und die Stimmung.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de, jehsomwang]

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