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Karriereende: Gründe, Auswirkungen, Gegenmaßnahmen

Der berufliche Plan ist eindeutig: Es geht aufwärts! Mehr Verantwortung, mehr Gehalt, mehr Erfolg. Leider klappt das nur selten, viele sind auf dem besten Weg in Richtung Karriereende – oder stecken bereits mittendrin. Gemeint ist damit nicht, dass Sie Ihren Job verlieren oder nicht mehr arbeiten. Das Karriereende tritt bereits ein, wenn jegliche berufliche Entwicklung ausbleibt. Sie treten auf der Stelle, teils durch die Umstände, teils selbst verschuldet. Das muss glücklicherweise nicht so bleiben. Diese Gründe können hinter dem Karriereende stehen und diese Gegenmaßnahmen helfen Ihnen, wieder zurück auf die Erfolgsspur…



Karriereende: Gründe, Auswirkungen, Gegenmaßnahmen

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Karriereende: Schluss mit der Laufbahn

Von einem Karriereende wird oftmals bei Sportlern gesprochen, gerne etwa bei Fußballern, die ihre aktive Laufbahn beenden und die Fußballschuhe an den Nagel hängen. In der normalen Berufswelt ist das Karriereende allerdings nicht mit dem Ausscheiden aus einem Beruf gleichzusetzen. Als Karriereende wird vielmehr der Stillstand beruflicher Entwicklungen bezeichnet.

Aus der Laufbahn wird ein Stehplatz. Seit vielen Jahren in einem Job, die gelegentliche Gehaltserhöhung inklusive. Aber ein wirkliches Karriereziel wurde nie erreicht. Solch ein Karriereende ist gar nicht selten. Betroffene reden sich gerne ein, dass der große Aufstieg nur auf sich warten lässt. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Sowohl Fach- als auch Führungskräfte stecken im Karriereende fest und verlieren dabei wertvolle Jahre. Wer zu spät das eigene Karriereende bemerkt, verpasst zahlreiche Chancen, um sich wirklich auf die berufliche Entwicklung zu konzentrieren, den Aufstieg zu forcieren und am eigenen Erfolg zu arbeiten.

Mögliche Gründe für das Karriereende

Arbeitnehmer suchen die Schuld bei Karriereschwierigkeiten gerne woanders – vorzugsweise bei Chef und Unternehmen. Dahinter steckt in diesem Fall ein Teil der Wahrheit, denn einige Gründe für das Karriereende kommen durchaus von Seiten der Arbeitgeber.

Einige Arbeitnehmer werden nur im Unternehmen gehalten, ohne dass eine wirkliche Aussicht auf weitere Entwicklungen oder größere Erfolge besteht. Eine Perspektive gibt es nicht und das Karriereende – zumindest in diesem Job – ist eigentlich schon beschlossene Sache. Aus Sicht des Arbeitgebers lohnt es sich allerdings, solch einen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen.

Marcus Schmidt, Chef der Executive Search Beratung Hanover Matrix, erklärt: „Gelegentlich ein neuer Titel, satter Inflationsausgleich, das reicht oft, um Leute über die Zeit zu halten. Dosiert gut behandeln und vergleichsweise günstig ruhig stellen: Das spart die Kosten externer Nachbesetzung, macht den Mitarbeiter zuverlässig und berechenbar.“

Solange die Leistung in der aktuellen Position stimmt, ist das Karriereende eines Arbeitnehmers für Unternehmen deshalb kein Problem. Lässt diese irgendwann nach, wird doch ein Ersatz gesucht und der Mitarbeiter steht vor dem Problem, dass er Jahre im Karriereende verschwendet hat.

Nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist jedoch falsch. Beim Karriereende müssen sich viele Angestellte ebenso an die eigene Nase fassen. Wie heißt es so schön: Es gehören immer zwei dazu. Mitarbeiter müssen sich das Karriereende beim aktuellen Arbeitgeber schließlich nicht gefallen lassen. Leider finden sich viele einfach mit der eigenen Situation ab. Die eigene Komfortzone wird mehr und mehr zum Gefängnis.

Betroffene reden sich das eigene Karriereende regelrecht schön, um weniger mit dem beruflichen Stillstand zu hadern und keine Eigeninitiative für Veränderungen entwickeln zu müssen. Eine falsche Mentalität führt zur Akzeptanz des Karriereendes.

Aus Welche Chancen für meinen Werdegang gibt es woanders? wird mit den Jahren Wieso sollte ich das Risiko eingehen, dass es woanders noch schlimmer wird? Eine Einstellung, die das Karriereende besiegelt.

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So schadet Ihnen das Karriereende langfristig

Das Karriereende kann anfangs durchaus gemütlich sein, was es noch verlockender macht, sich darin einzunisten und die Situation zu akzeptieren. Wer sich der Illusion hingebt, das Karriereende sei ein guter Zeitpunkt, um sich auszuruhen, muss sich auf eine böse Überraschung einstellen.

Ihr beruflicher Stillstand führt bereits nach kurzer Zeit dazu, dass Sie die Konkurrenz noch noch aus der Ferne betrachten können. Andere steigen wirklich auf, entwickeln sich weiter, lernen dazu, sammeln Erfahrungen auf der nächsten Stufe, während Sie all das nicht tun, sondern im ewig gleichen Trott verbleiben. Ohne Herausforderungen und Wachstumsmöglichkeiten können Sie nicht mithalten.

Hinzu kommt irgendwann der Frust. Wird Ihnen mit der Zeit bewusst wird, dass die Karriere im aktuellen Job am Ende ist, sinken Motivation und Zufriedenheit im Job auf den Nullpunkt. Die Erkenntnis, dass die Karriere festgefahren ist und vielleicht seit Jahren auf der Stelle verläuft, trifft viele wie ein Schlag.

Leider ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine Menge Zeit vergangen. Bedeutet für Sie: Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, dem Karriereende zu entkommen und den Absprung doch noch zu schaffen. „Ihr Marktwert wird fallen, ihr Chancenfenster wird sich schließen“, sagt Marcus Schmidt.

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Tipps: Raus aus dem Karriereende

Haben Sie das Gefühl, dass Ihre aktuelle Karriere auf das Ende zu läuft oder befinden Sie sich bereits seit einiger Zeit im beruflichen Stillstand? Dann wird es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen, dem Karriereende zu entkommen.

  • Erinnern Sie sich an Ihre Ziele

    Um das Karriereende nicht zu akzeptieren, sollten Sie sich Ihre Ziele regelmäßig in Erinnerung rufen. Machen Sie sich bewusst, was Sie im Job alles erreichen wollten, wie viel Sie sich vorgenommen haben und welche langfristigen Erfolge Sie feiern wollten. Das können Beförderungen, mehr Verantwortung oder größere Entscheidungsfreiräume sein.

    Wenn Sie sich immer wieder an Ihre Karriereziele erinnern, können Sie schneller handeln und aktiv werden, wenn ein Karriereende droht. Statt sich vom Arbeitgeber hinhalten zu lassen, erkennen Sie den fehlenden Fortschritt und können gegensteuern.

  • Hinterfragen Sie Ihre Position

    Es ist nicht leicht und die Erkenntnis mag unangenehm sein, doch sollten Sie sich ehrlich die Frage beantworten: Bringt mein aktueller Job mich dahin, wo ich gerne sein möchte? Nicht jede Position ist das Sprungbrett, um Ihre Ziele zu erreichen. Manchmal muss man sich selbst eingestehen: Hier wartet nur noch das Karriereende auf mich.

    Dies kann selbst dann der Fall sein, wenn Ihr Job Ihnen Spaß macht und Sie gut mit Chef und Kollegen zurecht kommen. Nicht jedes Unternehmen kann passende Perspektiven bieten, die mit Ihren Zielen vereinbar sind. Spätestens an diesem Punkt müssen Sie abwägen, ob Sie in Ihrer jetzigen Position die Chancen haben, die Sie sich wünschen.

  • Suchen Sie das Gespräch mit dem Chef

    Wenn Sie etwas gegen das (drohende) Karriereende tun wollen, sollten Sie den Dialog mit Ihrem Chef suchen. Schildern Sie Ihre Eindrücke, Ziele und Wünsche. Haben Sie das Gefühl, auf der Stelle zu treten, dürfen Sie das ruhig ansprechen. Ebenso legitim ist die offene und ehrliche Frage, ob Sie die Chance haben, Ihre Ziele bei diesem Unternehmen zu erreichen.

    Aus Reaktion und Antwort Ihres Gesprächspartners können Sie eine Menge ablesen. Selbst wenn nicht wörtlich gesagt wird, dass der Chef Sie für höhere Aufgaben nicht auf dem Schirm hat, werden Sie dies zwischen den Zeilen lesen können. Allerdings kann ein solches Gespräch auch sehr positiv verlaufen und Sie können gemeinsam Wege und Möglichkeiten finden, um Ihrer Karriere wieder auf die Sprünge zu helfen.

  • Nutzen Sie Fort- und Weiterbildungen

    Ein guter Weg aus dem Karriereende sind Fort- oder Weiterbildungen, mit denen Sie Ihre Qualifikationen erweitern oder neue Kompetenzen erwerben. So können Sie entweder mit den neuen Fähigkeiten Schwung in die bisherige Position bringen, weil Sie für weitere Aufgaben und größere Verantwortungen in Betracht kommen – oder Sie bereiten einen beruflichen Wechsel vor und schärfen Ihr Profil.

    In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass die Weiterbildungen zu Ihren Karrierezielen passen und Ihnen neue Türen öffnen. Zwar sind zusätzliche Fähigkeiten und Qualifikationen immer von Vorteil, doch können Sie diese erst richtig nutzen, wenn Sie damit tatsächlich einen Schritt in Richtung anvisierter Ziele machen.

  • Schauen Sie sich auf dem Arbeitsmarkt um

    Trotz Unsicherheit und Risiko auf dem Arbeitsmarkt sollten Sie sich nach einer neuen Position umsehen, wenn beim aktuellen Arbeitgeber nur noch das Karriereende auf Sie wartet. Dieser Schritt fällt schwer, kann aber notwendig sein.

    Viele wählen lieber das bekannte Übel, statt etwas Neues auszuprobieren. Lassen Sie eine solche Denkweise hinter sich. Wenn Sie dem Karriereende wirklich entkommen wollen, kann ein Jobwechsel manchmal die einzige Option sein.

Wie Ihnen das Busfahrer-Modell helfen kann

Zur Veranschaulichung, dass Sie in Ihrer Karriere die richtigen Entscheidungen treffen sollten, empfiehlt Coach Karin Intveen das sogenannte Busfahrer-Modell. Der Kerngedanke dabei: Die Persönlichkeit hat viele Facetten in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Im Job sollten Sie sich deshalb immer eine wichtige Frage stellen:

Wer fährt gerade den Bus?

In diesem Fall geht es um den metaphorischen Bus, der Ihr Leben oder in diesem konkreten Beispiel Ihre Karriere darstellt. Sitzt Ihr zielstrebiges Ich am Steuer, das erfolgreich sein will und bereit ist, dafür etwas zu tun und Risiken einzugehen? Oder lenkt gerade ein anderer Teil Ihres Wesens, der fest in der Komfortzone steckt und sich einfach mit allen Rahmenbedingungen abfindet?

Manchmal kommen Sie sogar zu der Erkenntnis, dass Sie überhaupt nicht mehr selbst lenken, sondern ferngesteuert werden. Als Beifahrer ist es zwar gemütlich – Einfluss nehmen können Sie dann allerdings nicht, wenn es geradewegs auf das Karriereende zugeht.

Dann hilft nur eins: Steuer wieder fest selbst in die Hand nehmen und sich klar machen, in welche Richtung es künftig gehen soll.

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[Bildnachweis: 4 PM production by Shutterstock.com]

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