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Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt: Ich bin nicht gut genug

Wer will schon durchschnittlich sein? Allenfalls Mittelmaß? Trotzdem gibt es Menschen, die glauben, noch schlechter als der Durchschnitt zu sein – es aber nicht sind! Sie unterschätzen sich regelmäßig und das massiv. Dahinter steckt der sogenannte Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt. Warum das psychologische Phänomen so zerstörerisch wirkt, seine Ursachen und was Betroffene dagegen tun können…



Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt: Ich bin nicht gut genug

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Definition: Was ist der Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt?

Der Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt (auch: Worse-than-average-effect) beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der die Betroffenen sich selbst und ihre Fähigkeiten kategorisch unterschätzen. Kurz: Sie halten sich für schlechter als der Durchschnitt – obwohl sie es nicht sind. Der Managementforscher Don Andrew Moore entdeckte das Phänomen 2007 bei seinen Studien an der Universität von Kalifornien in Berkeley.

Der psychologische Effekt ist eng verwandt mit dem Impostor-Syndrom, bei dem die Betroffenen ebenfalls nicht an ihre eigenen Leistungen und Erfolge glauben und sich selbst sogar als Hochstapler empfinden.

Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt Gegenteil

Der Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt ist das Gegenteil vom Better-than-Average-Effekt beziehungsweise Dunning-Kruger-Effekt bei denen die Menschen Ihre Kompetenzen maßlos überschätzen und so blind werden für die eigene Inkompetenz.


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Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt Ursachen

Woran liegt es, dass sich Menschen regelmäßig unterschätzen und nicht an sich glauben? Für den Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt kann es viele Gründe und Ursachen haben: Die einen neigen zu starken Selbstzweifeln, andere haben ein zu kritisches Selbstbild. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

Geringes Selbstvertrauen

Je geringer das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, desto eher kommt es zum Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt. Betroffene denken: „Ich bin einfach nicht gut genug.“ Oder: „Ich kann sowas einfach nicht.“ Ohne Selbstvertrauen fangen sie gar nicht erst an und können folglich auch keine Erfolge verbuchen, die das Gegenteil beweisen.

Ausgeprägter Perfektionismus

Übertriebener Perfektionismus führt ebenfalls in eine Abwärtsspirale: Egal, was man erreicht, es reicht nicht. Betroffene sehen nur ihre Fehler, das Haar in der Suppe und glauben entsprechend, nichts wirklich gut zu können.

Schlechte Erfahrungen in der Kindheit

Auch prägende Erfahrungen in der Kindheit können den Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt begünstigen. Wer beispielsweise im Elternhaus erlebt hat, dass er oder sie nur geliebt wird, wenn eine bestimmte Leistung erreicht wird, nimmt seine eigenen Erfolge nie als wertvoll wahr. Selbst wenn Betroffene mehr leisten als andere, haben sie immer noch Angst, dass das nicht reicht. Erst recht, wenn die Anerkennung dafür nicht allzu groß ausfällt.

Gesellschaftlicher Druck

Der empfundene Druck in der Leistungsgesellschaft kann eine weitere Ursache für den Psychoeffekt sein. Alles muss immer besser, größer, erfolgreicher werden. Das Leistungsdenken wächst ins Unermessliche – der Wert eigener Erfolge bleibt dabei auf der Strecke. Nach jedem erreichten Ziel folgen neue Erwartungen und Anforderungen. Ein typisches Rattenrennen entsteht.

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Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt: Was tun?

Zuerst: Sie können mehr, als Sie glauben! Es sind vor allem die ständigen Vergleiche mit anderen, die dafür sorgen, dass Sie Ihre eigenen Stärken, Talente und Erfolge so geringschätzen und sich regelmäßig einschüchtern lassen. Schluss damit! Es gibt mindestens 6 Anzeichen, dass Sie bessere Leistungen bringen, als Sie selbst glauben! Ansonsten gilt…

1. Wertschätzung üben

Lernen Sie wieder zu schätzen, was Sie bereits erreicht haben. Seien Sie dankbar für Freundschaften oder Menschen, die Sie schon weitergebracht haben. Mehr Wertschätzung und Achtsamkeit sind das Gegengift zum Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt.

2. Gedanken hinterfragen

Viele unterschätzen die Macht der Gedanken. Diese prägen nicht nur unser (Selbst-)Bewusstsein, sondern auch unser Handeln. Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Reaktionen etwa auf die Erfolge oder Errungenschaften anderer: Können Sie gönnen und sich für andere freuen? Bewährt hat sich, aufkommende negative Gedanken durch positive zu ersetzen. Seien Sie beispielsweise nicht neidisch, sondern schöpfen Sie aus fremden Erfolgen neue Ideen oder Motivation für eigene Projekte.

3. Fokus lenken

Das Gras auf der anderen Seite ist eben nicht immer grüner! Wenn wir nicht aufhören können, uns mit anderen zu vergleichen, haben wir letztlich den Fokus auf uns selbst verloren. Erinnern Sie sich daran, dass Sie schon heute „gut genug“ sind. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen, sondern mit Ihrem früheren ICH: Was haben Sie selbst schon erreicht? Wie gut haben Sie sich schon entwickelt? Was alles haben Sie schon gelernt? Klasse, oder?! Indem Sie das Gesamtbild betrachten (und nicht die anderen), erkennen Sie Ihre eigenen „Superkräfte“. Gewiss, das ist ein Prozess, den man lernen muss. Aber er lohnt sich!

4. Zweifler meiden

Ständiges Vergleichen kann auch an einem toxischen Umfeld liegen. Manche Menschen, die es selbst nicht weit gebracht haben, müssen andere auf ihr Level runterziehen, um sich selbst besser zu fühlen. Solche Menschen können Sie nicht ändern, aber Sie können ändern, dass solche Menschen um Sie herum sind und Sie runterziehen. So bekommen wir auch wieder eine gesündere Beziehung zu uns selbst.

Machen Sie sich bewusst: Vergleiche mit anderen bringen Sie keinen Schritt weiter! Positiv verändern wird sich Ihr Leben erst, wenn Sie die Verantwortung dafür übernehmen und ins Handeln kommen. Der Schlechter-als-Durchschnitt-Effekt ist kein Schicksal. Sie brauchen niemanden zu beneiden oder zu verachten – jeder Mensch ist unvergleichlich wertvoll. Sie auch!


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