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Diplomatie: Definition, Regeln und 8 Tipps

Diplomatie ist nicht nur in internationalen Beziehungen gefragt. Diplomatisch sein hilft auch im Job und im Alltag, um überzeugen zu können und eigene Ziele zu erreichen. Doch was genau wird darunter verstanden? Wir erklären den Begriff, diplomatische Regeln für das Miteinander und geben Ihnen Tipps, wie Sie Diplomatie lernen können…



Diplomatie: Definition, Regeln und 8 Tipps

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Definition: Was ist Diplomatie?

Diplomatie ist die Kunst der Verhandlung. Diplomatische Menschen sind respektvoll, entwickeln ein Verständnis für die Interessen des Verhandlungspartners, berücksichtigen seine Bedürfnisse – und können ihn trotzdem für die eigene Position gewinnen. Das Ergebnis diplomatischer Verhandlungen sind tragfähige Lösungen, bei denen alle Beteiligten ihr Gesicht wahren können.

Der Duden definiert den Begriff im engeren Sinne als „Wahrnehmung außenpolitischer Interessen eines Staates durch seine Vertreter im Ausland“. Diplomatie ist aber nicht nur im politischen Kontext wichtig. Diplomatisches Verhalten spielt im Alltag und Beruf eine wichtige Rolle.

Synonyme für Diplomatie

Synonym zur Diplomatie sind je nach Kontext die Begriffe Verhandlungsgeschick, Gewandtheit, Taktik, Strategie, Umsichtigkeit, Klugheit oder Geschick. Im Englischen heißt es diplomacy.


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Diplomatisch sein: Die wichtigsten Regeln

Diplomaten kommunizieren und verhandeln auf eine Weise, die auf Respekt, Wertschätzung, Takt und strategischem Denken beruht. Sie sind in Konfliktsituationen kooperativ und suchen nach Kompromissen, die beide Parteien zufriedenstellen.

Sie besitzen ausgezeichnete Verhandlungsfähigkeiten, durch die sie Konflikte lösen und Beziehungen aufbauen können. Außerdem sind sie Meister des Zuhörens. Neben diesen Eigenschaften und Fähigkeiten gibt es für diplomatisches Handeln einige grundsätzliche Regeln.

  • Lösungen finden
    Diplomatie ist immer auf der Suche nach Lösungen und zu jeder Zeit konstruktiv. Es wird nach gemeinsamen Ansätzen gesucht, statt sich in gegenseitigen Meinungen festzufahren.
  • Gemeinsam arbeiten
    Wer diplomatisch ist, verfolgt eigene Ziele, denkt aber nicht nur an den eigenen Vorteil. Es geht letztlich darum, tragfähige Kompromisse zu finden, die alle Beteiligten zufriedenstellen.
  • Professionell bleiben
    Diplomaten nutzen Verhandlungstricks und Verhandlungstaktiken, um den eigenen Verhandlungserfolg zu sichern. Wahre Diplomatie will den Verhandlungspartner aber nicht auszutricksen oder hinters Licht führen.
  • Langfristig denken
    Kurzfristiger und sofortiger Erfolg steht bei diplomatischen Verhandlungen nicht im Fokus. Diplomatie lebt vom langfristigen Denken, das auf nachhaltigen Erfolg abzielt. Dafür verzichtet sie auf kurzfristige positive Effekte, die schnell wieder verpuffen.
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Diplomatie lernen: 8 Tipps

Manche Menschen haben von Natur aus einen diplomatischen Charakter. Anderen fällt es weniger leicht. Die gute Nachricht: Sie können Diplomatie lernen. Mit diesen 8 Tipps werden Sie diplomatischer.

1. Kennen Sie Ihre Ziele

In der Diplomatie ist es unerlässlich, dass Sie Ihre eigenen Ziele kennen und diese erreichen wollen. Nur so verhindern Sie, von anderen überrannt zu werden. Es ist nicht diplomatisch, sondern schlecht verhandelt, wenn Sie einfach allem zustimmen. Ohne gute Vorbereitung geht nichts. Klären Sie Ihre Ziele und überlegen Sie, wie diese erreicht werden.

2. Gestalten Sie das Gesprächsklima

Je angespannter die Ausgangslage, desto neutraler sollte der Ort des Dialogs sein. Ist das nicht möglich, gilt: Machen Sie es dem anderen leichter. Wer einen Heimvorteil nutzt, verhält sich zwar taktisch klug, aber diplomatisch tölpelhaft. Zeigen Sie dem anderen echtes, persönliches Interesse, bleiben Sie freundlich und lächeln Sie! Vermeiden Sie vorwurfsvolle Konfrontation und sorgen Sie für ein angenehmes Gesprächsklima.

3. Bleiben Sie kompromissbereit

Durchsetzungsvermögen ist eine wichtige und positive Eigenschaft. Doch nicht immer ist es klug, den eigenen Willen durchzudrücken. Diplomatisches Handeln setzt auf langfristige Beziehungen und dazu braucht es gemeinsame Lösungen. Denken Sie über ihre Ziele nach und fragen Sie sich, inwieweit Sie Kompromisse eingehen können. Kompromissbereitschaft bedeutet auch, offen für neue Vorschläge zu sein und vom eigenen Plan abzuweichen. Die direkte Verbindung zwischen zwei Gipfeln ist nicht die Gerade, sondern die Serpentine.

4. Diskutieren Sie nicht alles

Sie wollen diplomatisch vorgehen – das muss nicht gleichermaßen für Ihren Gesprächspartner gelten. Lassen Sie sich nicht auf jede kleine Diskussion oder Auseinandersetzung ein. Dies führt nur dazu, dass Sie sich weiter von Ihrem Gegenüber entfernen. Beharrt der andere auf seinem Standpunkt, ist es vielleicht gerade nicht der richtige Zeitpunkt für eine Diskussion und eine Lösung.

5. Werden Sie nicht emotional

Emotionale Verhandlungen verlaufen nicht diplomatisch. Es ist gut, wenn Sie Ihren Standpunkt leidenschaftlich vorbringen können. Werden die Emotionen aber zu groß, geht die sachliche Grundlage verloren. Hier hilft eine Pause, um die Gemüter zu beruhigen. Wer Ruhe bewahrt und seine Gefühle im Zaum hält, stiftet Frieden. Es ist wichtig, den anderen nicht mit Argumenten und Forderungen zu überfahren und somit den Konflikt nicht zu verschärfen.

6. Bleiben Sie empathisch

Versuchen Sie den Standpunkt Ihres Gegenübers zu verstehen. Was motiviert ihn? Was verspricht er sich von seinem Standpunkt? Wo sind seine wunden Punkte? Wie können Sie ihn überzeugen? Zeigen Sie Empathie und verstehen Sie, warum Ihr Verhandlungspartner seine Position so vertritt. Dann können Sie vernünftige Kompromisse vorschlagen, die auch für ihn zufriedenstellend sind.

7. Hören Sie gut zu

Zuhören ist eine zentrale Eigenschaft gelungener Diplomatie. In der Rhetorik heißt es: Wer fragt, führt. In der Diplomatie gilt das für Zuhörer. Hier geht es nicht um Schlagfertigkeit und kluge Konter, sondern darum, den anderen das Gespräch scheinbar führen zu lassen. Fragen, die Unklarheiten beseitigen oder Verständnis wecken („Könnte es auch sein, dass..?“), wirken freundlicher als Feststellungen mit Absolutheitsanspruch („Fakt ist…“). Tabu sind Suggestivfragen. Sie sind reine Manipulation und zerstören das Gesprächsklima.

8. Bleiben Sie ehrlich

Ein guter Diplomat darf weder lügen noch betrügen – er muss aber auch nicht sofort alles sagen. Geben Sie nur Informationen preis, die von Ihnen erwartet werden. Seien Sie vertraulich und wohlwollend. Achten Sie auf Ihre Körpersprache und verzichten Sie auf einstudierte Gesten. Das wirkt gekünstelt. Ein Diplomat muss Vertrauen schaffen und das braucht Authentizität.


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