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Einzelassessment: Tipps für Führungskräfte

Das Einzel-Assessment ist eine Sonderform des Assessment-Centers. Statt mehrerer Teilnehmer gibt es hierbei nur eine einzelne zu beurteilende Person – in der Regel eine Führungskraft. Der Unterschied zwischen einem Vorstellungsgespräch und einem Einzelassessment liegt vor allem im Ablauf und in den Aufgaben, die die Kandidaten dabei zu bewältigen haben. Tipps, wie Sie sich auf ein Einzel-Assessment vorbereiten und welche Prüfungsformen Sie dort erwarten…



Einzelassessment: Tipps für Führungskräfte

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Warum überhaupt ein Einzelassessment?

Das Assessment Center (kurz: AC) ist ein komplexes Auswahl- und Beurteilungsverfahren, mit dessen Hilfe die Eignung eines Kandidaten für eine bestimmte Position getestet wird. Der Begriff „Assessment“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Bewertung“ oder „Einschätzung“. Arbeitgeber nutzen das AC vorrangig zur Personalauswahl, Konzerne unterstützen damit auch die Personalentwicklung.

Gruppen-Assessment-Center werden heute entweder von den Unternehmen selbst entwickelt und durchgeführt – oder mit Unterstützung von externen Beratern. In der Regel sind 5-8 Teilnehmer bei den Tests anwesend und müssen eine Kombination aus verschiedenen Übungen, Präsentationen, Plan- und Rollenspielen sowie Auswahlgesprächen überstehen. Weil es dabei zu gruppendynamischen Verzerrungen kommen kann, gibt es das Einzel-Assessment. Es ist einerseits so diskret wie ein Vorstellungsgespräch, umfasst aber oft dieselben Aufgaben wie das das Gruppen-Auswahlverfahren.

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Was erwartet mich im Einzelassessment?

Ein Einzelassessment kann zwischen einem halben Tag, seltener bis zu drei Tagen dauern. Beim Ablauf gibt es zwei Optionen:

  1. Das Unternehmen selbst organisiert das Einzelassessment mit internen Beobachtern, die sich in der Regel aus Personalentscheidern, Human Resource Managern und relevanten Führungskräften zusammensetzen.
  2. Eine externe Beratungsfirma übernimmt das Einzelassessment. Auch hier kommen Vertreter des Unternehmens dazu, die Moderation und Gesprächsführung haben aber die externen Berater. Sind hochrangige Managementposten zu besetzen, spricht man auch von einem Management Audit.

Wer sich bei einem internationalen Unternehmen bewirbt, muss zudem damit rechnen, dass das Einzelassessment auf Englisch durchgeführt wird. Am Ende erhält der oder die Teilnehmerin ein erstes kurzes mündliches Feedback. Ein ausführlicheres schriftliches Feedback folgt dann meist zu einem späteren Zeitpunkt.

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Ablauf: Was sind typische Aufgaben im Einzelassessment?

Die diskrete Einzelprüfung für Führungskräfte kann unterschiedliche Formen und Aufgaben haben. Die Reihenfolge ist zudem nicht zwingend vorgeschrieben und kann daher variieren. Rechnen sollten Sie als Teilnehmer aber immer mit folgenden Tests und Prüfungen:

Selbstpräsentation

Das Einzelassessment beginnt meist mit der Selbstpräsentation. Hierbei wollen die Prüfer mehr über den Kandidaten und dessen Persönlichkeit erfahren: Warum sind Sie besonders geeignet? Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale? Welche relevanten Erfahrungen und einschlägigen Erfolge können Sie vorweisen? Erklären Sie, worin Ihre persönliche Motivation liegt und warum diese dem Unternehmen von Nutzen sein wird.

Wichtig ist, bei der Präsentation nicht einfach den Lebenslauf nachzubeten. Vielmehr sollten Sie im Vorfeld Ihre Stärken und Schwächen reflektieren und passend zu den Anforderungen argumentieren, wie Sie Ihre Talente einsetzen. Alles Nebensächliche sollten Sie weglassen und sich auf jene Punkte konzentrieren, die im Zusammenhang mit der Stelle von Bedeutung sind. Eine gute Selbstpräsentation dauert nicht länger als 3-5 Minuten.

Lesetipp: Weitere Tipps zur Selbstpräsentation finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Übungen

Auf die Selbstpräsentation folgen in der Regel unterschiedliche Übungen und Tests. Dazu zählen beispielsweise Intelligenztests oder Brainteaser sowie die sogenannte Postkorbübung: Darin müssen Bewerber innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine komplexe Aufgabe lösen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Meist ist die Zeit zu knapp bemessen. Personaler prüfen in diesem Teil, wie Kandidaten mit Druck umgehen.

Für Bewerber heißt das: Sie müssen Prioritäten setzen. Welche Aufgabe verdient wie viel Zeit? Was ist dringend, was kann warten? Können einzelne Aufgaben delegiert werden? Hier zeigt sich neben der Stressresistenz, ob Sie über gute Analysefähigkeiten verfügen und schnelle Entscheidungen treffen können.

Lesetipp: Mehr Tipps dazu finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Rollenspiele

Auch im Einzel-Assessment kann es Rollenspiele geben. Auf die können Sie sich allerdings schwer vorbereiten. Die Themenvielfalt ist zu groß. Meist wird ein Thema behandelt, das ein Dilemma darstellt und eine Situationen aus dem Berufsleben simuliert. Das kann ein Konfliktgespräch sein, ein Mitarbeitergespräch, Kollegen- oder Kundengespräch. Ein Personaler übernimmt dann die Rolle Ihres Gegenspielers, die weiteren Assessoren beobachten dabei genau Ihr Verhalten und die Kommunikation.

Im Rollenspiel achte Personaler vor allem auf diese Punkte:

  • Wie eröffnen und strukturieren Sie das Gespräch?
  • Welche Atmosphäre schaffen Sie im Gespräch?
  • Begegnen Sie Ihrem Gesprächspartner auf Augenhöhe?
  • Bleiben Sie freundlich und souverän – auch unter Druck?
  • Nennen und verfolgen Sie die Gesprächsziele?
  • Wie drücken Sie sich aus?
  • Wie gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein?
  • Beweisen Sie Fingerspitzengefühl bei sensiblen Themen?
  • Können Sie das Problem, den Konflikt lösen?
  • Steht am Ende eine einvernehmliche Vereinbarung?

Weitere Tipps zum Rollenspiel im Assessment Center finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Fallstudie

Die Fallstudie gehört zum festen Repertoire im Einzelassessment. Hierbei erhalten Sie einen konkreten Fall aus dem Unternehmenskontext sowie Material und sollen im Anschluss eine Lösung präsentieren. Zum Einen stehen Ihr Fachwissen und Ihre Kompetenz auf dem Prüfstand. Überdies geht es um Ihre Problemlösungskompetenz. Auch hier müssen Sie in (zu) kurzer Zeit einen Sachverhalt analysieren und passende Lösungen präsentieren. Sie sollen zeigen, dass Sie analytisch sowie strategisch denken und die Zielsetzung im Auge behalten.

Weitere Tipps zur Case Study finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Gruppendiskussion

Eine typische Gruppendiskussion gibt es im Einzelassessment natürlich nicht. Es kann aber sein, dass mehrere Berater oder Prüfer Sie bitten, mit ihnen über ein bestimmtes Thema kontrovers zu diskutieren. In dem Fall sollten Sie darauf achten, den Sachverhalt zuerst wirklich zu verstehen. Voreilige Schlüsse zu ziehen, wäre tödlich. Im zweiten Schritt müssen Sie Ihre Meinung festlegen und Ihren Standpunkt mit durchdachten Argumentation vertreten. Ein entscheidender Punkt ist, wie Sie in der Diskussion auftreten und sich verhalten. Sind Sie zurückhaltend, forsch oder direkt? Übernehmen Sie die Gesprächsführung? Dabei werden Ihre Rhetorik, Körpersprache, Überzeugungskraft und Kooperationsbereitschaft getestet.

Lesetipp: Weitere Informationen und Tipps dazu finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Feedback

Am Ende des Einzelassessments steht das Feedbackgespräch zwischen Teilnehmer und Beobachter(n). Zuerst werden Sie fast immer nach einer Selbsteinschätzung gefragt. Bedeutet: Sie bekommen die Gelegenheit, einzelne Stationen des Prüfungsverfahrens zu reflektieren und zu analysieren: Was hätte besser laufen können? An welcher Stelle waren Sie zufrieden mit Ihrer Leistung?

Auch hier ist eine gesunde Balance gefragt: Vermeiden Sie überzogenes Eigenlob, zerfleischen Sie sich aber auch nicht selbst. Übertriebene Selbstkritik ist ebenso unangebracht. Ehrlichkeit gewinnt dagegen immer: Im Idealfall konnten Sie kritische Anmerkungen der Beobachter bereits während einzelner Übungen umsetzen. Die anschließende Kritik der Assessoren sollten Sie wiederum stets lernwillig aufnehmen. Betrachten Sie das Assessment als Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln und mehr über sich zu erfahren.

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Einzelassessment Vorbereitung: Systematische Tipps

Potenzielle Aufgaben zu kennen und sich darauf mindestens mental vorzubereiten, ist schon die halbe Miete. Das haben Sie – wenn Sie bis hierher gelesen haben – bereits getan. Klasse! Darüber hinaus können Sie mit den folgenden Tipps das Einzelassessment zusätzlich vorbereiten und so Ihre Bewerbungschancen nochmal erhöhen:

  1. Setting klären

    Sobald Sie eine Einladung zum Einzelassessment erhalten, sollten Sie rückfragen und die die Details zur Vorbereitung klären. Erkundigen Sie sich nach dem Setting – also Ort, Dauer, Anzahl der Teilnehmer und Sprache in der das Einzelassessment durchgeführt wird. An der Länge des Auswahltages lässt sich oft schon ablesen, wie viel auf Sie zukommen kann. Fragen Sie zusätzlich auch nach dem genauen Anforderungsprofil der Stelle oder ob Sie bestimmte Unterlagen mitbringen sollen. Auch hier stecken nützliche Informationen zwischen den Zeilen der Antwort.

  2. Selbstmarketing trainieren

    Sie wissen ja jetzt, dass Sie eine Selbstpräsentation sowie diverse Gesprächsübungen und Präsentationstests erwarten. Die lassen sich im Vorfeld perfekt vorbereiten und trainieren. Vor dem Spiegel, vor der Handykamera oder vor Freunden. Kommen Sie dabei möglichst schnell auf den Punkt. Labern disqualifiziert. Auch sollten Sie Ihre Körperhaltung kritisch prüfen: Langsame Bewegungen lassen Sie souveräner wirken, anhaltender Blickkontakt zeigt Selbstbewusstsein.

  3. Einstellung optimieren

    Hand aufs Herz: Niemand mag Prüfungen. Auch Führungskräfte nicht. Manche sehen darin einen potenziellen Angriff auf ihre Kompetenz. Alles wird auf den Prüfstein gestellt, in Zweifel gezogen. Das verunsichert – und soll es auch. Entsprechend sehen viele Kandidaten in den Personalern einen Gegner. Fehler! Denn das spiegelt sich später im Verhalten. Betrachten Sie das Einzelassessment als Chance. Sie sind ohnehin schon in der engeren Wahl. Jetzt können Sie zeigen, was Sie drauf haben. Sehen Sie das sportlich. Mit der Einstellung strahlen Sie viel mehr wie ein Sieger.

  4. Authentisch bleiben

    Der wichtigste Grundsatz in jedem Assessment Center lautet: Verstellen Sie sich nicht. Erstens sind gute AC darauf ausgelegt, genau das zu entlarven. Zweitens verlieren Sie immer an Glaubwürdigkeit. Wer versucht, anderen etwas vorzuspielen, wird früher oder später aus der Rolle fallen. Das Einzelassessment dient aber gerade dazu, Sie persönlich kennenzulernen. Nur wenn es für beide (!) Seiten passt, haben Sie auch später Erfolg im Job. Daher: Bleiben Sie IMMER authentisch.

Allgemeine Tipps zum Einzelassessment

Letztlich ist die Vorbereitung immer auch typenabhängig. Was liegt Ihnen mehr? Was müssen Sie intensiver trainieren? Am Ende macht es die individuell richtige Mischung. Ziel der Vorbereitung sollte vor allem sein, Selbstsicherheit zu gewinnen. Je unterschiedlicher die Aufgaben, die Sie sich anschauen oder üben, desto weniger können Sie davon überrascht werden. Während des Einzelssessments sollten Sie jedenfalls nicht mehr groß darüber nachdenken müssen, wie Sie reagieren oder wie jetzt eine richtige Antwort aussehen könnte.

Ein „richtig“ oder „falsch“ gibt es sowieso nicht. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Unterbewusstsein Sie automatisch führen wird, solange Sie ganz Sie selbst und ganz der Profi bleiben, der Sie sind. Wir wünschen: viel Erfolg!

[Bildnachweis: Neda Sadreddin by Shutterstock.com]

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