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Erster Lebenslauf: So schreiben Sie eine professionelle Vita

Irgendwann geht es los. Vor dem ersten Job kommt die erste Bewerbung – und mit ihr der erste Lebenslauf. Inhalt, Aufbau, Formulierungen, Gestaltung und Design: Alles nicht ganz leicht, wenn man es zum ersten Mal macht. Keine Sorge: Ein vollständiger und professioneller Lebenslauf ist kein Hexenwerk. Ob Abiturienten oder Absolventen, Auszubildende, Praktikanten oder Berufsanfänger – um Personaler vom bisherigen Werdegang zu überzeugen, braucht ein nur ein paar Grundlagen und ein gutes Layout. Beides finden Sie hier. Im folgenden Artikel finden Sie zahlreiche Tipps und Tricks, wie Sie den perfekten ersten Lebenslauf schreiben und auf welche Details Sie vor allem achten sollten…



Erster Lebenslauf: So schreiben Sie eine professionelle Vita

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Den ersten Lebenslauf schreiben: Die Grundlagen

Der Lebenslauf ist das Herzstück und zentrale Element Ihrer Bewerbung. Er wird von den meisten Personalentscheidern zuerst gelesen, weil er ihnen auf einen Blick zeigt, ob Bewerber alle erforderlichen Qualifikationen aus der Stellenanzeige erfüllen. Übersichtlichkeit, eine klare Struktur und höchste Sorgfalt beim Erstellen des ersten Lebenslaufs haben daher oberste Priorität. Wer hier schlampig ist, sägt am eigenen Ast.

Erster Lebenslauf: Das Wichtigste in Kürze

  • Tabellarische Form
    Standard in der Bewerbung ist heute der sogenannte tabellarische Lebenslauf. Dabei stehen die Zeitangaben links, die bisherigen Stationen, Praktika, Kompetenzen rechts.
  • Antichronologischer Aufbau
    Personaler interessieren die aktuellsten Erfahrungen zuerst. Daher wird der Lebenslauf in umgekehrt chronologischer Form („amerikanisch„) aufgebaut. Heißt: Sie beginnen oben mit der aktuellen Position und arbeiten sich dann zeitlich zurück.
  • Pflichtangaben und freiwillige Zusätze
    Zu den Pflichtangaben in jedem Lebenslauf gehören: persönliche Daten, bisherige Berufserfahrungen, Schule, Ausbildung, Studium und besondere Kenntnisse. Freiwillige Angaben sind hingegen: Weiterbildung(en), Auslandserfahrung(en), Interessen und Hobbys.
  • Besser mit Bewerbungsfoto
    Dem Lebenslauf müssen Sie heute kein Bewerbungsfoto beifügen. Es ist freiwillig, wird aber gerne gesehen. Achten Sie hierbei auf höchste Qualität: kein Automatenbild, kein Selfie, keine Ganzkörperaufnahmen aus dem Urlaub. Professionell gemacht zeigt es Sie seriös im Halbprofil – und mit einem Lächeln.
  • Lebenslauf mit Unterschrift
    Der Lebenslauf wird am Ende IMMER eigenhändig unterschrieben. Mit der Unterschrift dokumentieren Sie den Wahrheitsgehalt der gemachten Angaben. Ort und Datum davor zeigen zudem, dass der Lebenslauf aktuell ist.

Ein erster Lebenslauf könnte zum Beispiel so aussehen:
Lebenslauf Aufbau Grafik

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Aufbau und Inhalt des Lebenslaufs

Der Inhalt des Lebenslaufs wird grundsätzlich in Abschnitte gegliedert und nach Überschriften geordnet. So entsteht eine übersichtliche Struktur. Die Bezeichnungen für die einzelnen Überschriften können variieren. Der Aufbau aber bleibt gleich. Die Sortierung erfolgt nach abnehmender Wichtigkeit – beginnend mit den persönlichen Daten.

Überschrift und Name

Ein tabellarischer Lebenslauf hat immer eine Überschrift. Dort steht ganz oben und möglichst groß „Lebenslauf“ oder „Lebenslauf“ PLUS „Ihr vollständiger Name (Vorname und Nachname)“ Ob Sie zuerst Ihren Namen und dann Lebenslauf schreiben oder die Überschrift Ihrem Namen voran stellen oder kleiner darunter oder daneben setzen, ist eine Frage des Layouts.

Persönliche Angaben

Zu den persönlichen Daten gehören:

  • Vollständiger Name (falls noch nicht in der Überschrift)
  • Anschrift (Straße, PLZ, Ort)
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum und Geburtsort

Diese Angaben sind Pflicht. Der Familienstand, die Staatsangehörigkeit oder Konfession sind dagegen freiwillige Angaben. In bestimmten Branchen – beispielsweise im Sozialbereich – kann diese Information aber wichtig sein.

Angestrebte Position

Es ist ein kleiner Lebenslauf-Trick, der schon vielen Bewerbern geholfen hat, positiv aus der Masse hervorzustechen: Nennen Sie – bevor der „Berufliche Werdegang“ beginnt – die angestrebte Position (aus der Stellenanzeige)! (siehe Video-Tipp):

Sie betonen so nicht nur Ihren Anspruch und Ihr Engagement, sondern dokumentieren zugleich, dass dieser tabellarische Lebenslauf nur für diesen Arbeitgeber und nur für diese Stelle geschrieben wurde. Kleine Zeile – großer Effekt!

Beruflicher Werdegang

Die Berufserfahrung im Lebenslauf bildet den Kern Ihrer Vita und sollte so präzise wie möglich formuliert werden. Die Zeitangaben (Standard: MM/JJJJ – MM/JJJJ) stehen links, die Stationen rechts. Wichtig ist, dass die Zeitangaben „lückenlos“ aufgelistet werden. Ab einer Pause von mehr als zwei Monaten zwischen zwei Stationen spricht man von einer „Lücke im Lebenslauf„, die erklärt werden muss. Kürzere Auszeiten werden der Jobsuche und Bewerbungsphase zugestanden.

Die Aussagekraft des tabellarischen Lebenslaufs steht und fällt mit der Darstellung der beruflichen Erfahrungen. Diese sind bei Berufsanfängern und dem ersten Lebenslauf in der Regel noch recht knapp. Zeigen Sie an dieser Stelle daher so ausführlich wie möglich, wo und was Sie schon gearbeitet haben. Aber bitte nur, was für die Stelle relevant ist. Wer sich als Kaufmann oder Kauffrau bewirbt, kann erwähnen, dass er oder sie schon im Handel als Aushilfe oder Verkäuferin gejobbt hat. Dass Sie hingegen mal Zeitung ausgetragen haben, interessiert dann nicht. Es geht allein darum, den Nutzen herausarbeiten, den bisherige Erfahrungen im neuen Job bieten.

Bewährt hat sich bei den Berufserfahrungen folgender Aufbau:

  • Position: Welchen Job(-titel) hatten Sie? (Englische oder kryptische Jobtitel besser übersetzen.)
  • Arbeitgeber: Bei welchen Firmen waren Sie tätig? Was waren das für Unternehmen (Größe, Mitarbeiterzahl)? Die korrekte Firmenbezeichnung mit Gesellschaftsform und Firmensitz ist Pflicht.
  • Aufgaben und Erfolge: Für was waren Sie zuständig, was haben Sie bewirkt? Zahlen untermauern Erfolge!

Die Stationen im Werdegang können Sie zum Beispiel so strukturieren:
Beruflicher Werdegang
Praktika, Minijobs, Nebenjobs oder Aushilfstätigkeiten werden nach demselben Muster gestaltet. Fassen Sie sich dabei möglichst kurz und formulieren Sie prägnant. Keine Prosa, Stichworte im Telegrammstil reichen.

Ausbildung / Schule

Nach dem beruflichen Werdegang folgt der Bildungsweg. Sie können diesen Abschnitt auch „Ausbildung„, „Studium“ oder eben „Bildungsweg“ nennen. Zur Ausbildung im Lebenslauf gehören Studium (mögliche Stipendien), Ausbildung, Schulbildung und Schulabschlüsse (inklusive Noten und Abschlussarbeit-Thema). Aber auch geleisteter Wehr- oder Ersatzdienst kann hier erwähnt werden.

Wer einige Zeit im Ausland war oder Auslandssemester absolviert hat, sollte das unbedingt erwähnen. Diese Erfahrungen erhöhen Ihre interkulturelle Kompetenz. In dem Fall erwähnen Sie bitte das Land und die Universität, an der Sie studiert haben. Falls noch keinen Schulabschluss haben und sich dennoch schon bewerben wollen, nennen Sie an dieser Stelle bitte den voraussichtlichen Schulabschluss.

Weil der Besuch einer Grundschule in Deutschland selbstverständlich ist und aus den Folgeabschlüssen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) hervorgeht, ist diese Angabe für Arbeitgeber in der Regel irrelevant. Interessant ist die Angabe der Grundschule im Lebenslauf nur, wenn Sie sich für ein Schülerpraktikum bewerben. Wenn Sie sich für einen Studienplatz im Bachelor bewerben kann die Angabe sinnvoll sein, wenn Sie damit eine positive Entwicklung (deutliche Steigerung der Noten) dokumentieren wollen. In dem Fall reichen jedoch Zeitraum, Name der Grundschule und eben wesentliche Noten.

Praktika

Dieser Eintrag ist für Berufseinsteiger gedacht, die noch keine einschlägigen Berufserfahrungen vorweisen können. Umso interessanter sind Erfahrungen, die im Praktikum gewonnen wurden. Stellen Sie dabei unbedingt einen Bezug zur Stelle her und nennen Sie die Fähigkeiten, die Sie sich aneignen konnten. Praktika im Lebenslauf können Sie zum Beispiel so darstellen:
Praktikum Im Lebenslauf Beispiel Formulierung Tipps

Besondere Kenntnisse

Zusätzliche Qualifikationen, Weiterbildungen und Zertifikate runden das Profil ab. Wählen Sie auch hier nur Kompetenzen und Kenntnisse aus, die für die Stelle wichtig sein könnten. Grundregel für den ersten Lebenslauf: Alle Angaben müssen einen Mehrwert für den angestrebten Job bieten. Alles andere ist nicht relevant und sollte gestrichen werden.

Interessen und Hobbys

Gerade bei Berufseinsteigern sind der Werdegang und die Ausbildung relativ austauschbar. An dieser Stelle können Sie sich also mit den Interessen und Hobbys differenzieren. Zum Beispiel durch…

  • Engagement in (Sport-)Vereinen
  • Ehrenamt
  • Auslandserfahrung
  • Fremdsprachen/Sprachreisen
  • IT- und EDV-Kenntnisse
  • Führerschein, Staplerschein, Kranschein
  • Auszeichnungen, Publikationen
  • Referenzen

Auch hier gilt: Erwähnt wird nur, was für die Stelle qualifiziert und relevant ist oder wichtige persönliche Eigenschaften unterstreicht.

Ort, Datum und Unterschrift

Beides – Ort,Datum und Unterschrift – sollten Sie handschriftlich in den tabellarischen Lebenslauf einfügen.

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Länge und Gestaltung des Lebenslaufs

Ein professioneller Lebenslauf ist nie länger als maximal drei DIN A4-Seiten. Ein erster Lebenslauf bringt es meist nur auf eine Seite. Das ist aber völlig okay, solange er aussagekräftig bleibt. Versuchen Sie Ihrem Lebenslauf zusätzliche Struktur und Übersichtlichkeit zu geben, indem Sie mit ein paar Gestaltungselementen spielen:

  • Linien
  • Schriftgrößen
  • Schriftfarben
  • Fettschrift

All das kann helfen, wichtige Informationen herauszustreichen und zu betonen. Verwenden Sie im Lebenslauf aber bitte nur maximal zwei Schriftarten. Auch Farben sollte Sie nur sparsam einsetzen. Erst recht bei Bewerbungen in konservativen Branchen. Der erste Lebenslauf sollte nicht mehr als eine Schmuckfarbe (zusätzlich zum Schwarz auf Weiß) haben. Clever ist es, die Farbe passend zum Unternehmen und dem Jobs zu wählen, auf den Sie sich bewerben. So signalisieren Sie subtil Zugehörigkeit.

Reihenfolge in der Bewerbungsmappe: So wird der Lebenslauf eingeordnet

Der tabellarische Lebenslauf kommt IN die Bewerbungsmappe. Obenauf gehört das Bewerbungsschreiben. Ob Sie zusätzlich ein Deckblatt verwenden, um sich aus der Masse abzuheben, bleibt Ihnen überlassen. Der Lebenslauf liegt in der Mappe an erster Position – beziehungsweise dann an zweiter Stelle, falls Sie ein Deckblatt verwenden.

Grundsätzlich werden sogenannte vollständige Bewerbungsunterlagen beziehungsweise eine komplette Bewerbungsmappe so aufgebaut:

Bewerbungsmappe Aufbau Reihenfolge

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Tipps und Tricks für einen professionellen Lebenslauf

Wir verstehen, dass viele Kandidaten bei ihrem ersten Lebenslauf unsicher sind. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Sie gerade diesen Artikel lesen. Die Unsicherheit ist völlig normal. Anderen geht das genauso. So banal das klingt, der beste Rat gegen Unsicherheit und Unerfahrenheit ist: üben, üben, üben.

Erstellen Sie mehrere Lebensläufe, experimentieren Sie mit unseren kostenlosen Vorlagen und Designs, probieren Sie verschiedene Varianten aus und bitten Sie Freunde, diese zu beurteilen:

  • Wie wirken diese auf sie?
  • Kommen Sie seriös und kompetent rüber?
  • Kann das Wichtigste sofort erfasst werden?
  • Gibt es keine Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler?

Durch das Feedback erkennen Sie Vorteile und Nachteile der einzelnen Lebenslauf-Entwürfe. Es ist eine Art erster Praxistest – ohne, dass es gleich zählt. Auch die folgenden Tipps und Tricks haben sich beim Schreiben des ersten Lebenslaufs immer wieder bewährt:

Recherchieren Sie mehr über die Branche

Wer schon über einschlägige Berufserfahrungen verfügt, kennt sich mit der Branche und den jeweiligen Anforderungen im Job meist ganz gut aus. Wer hingegen vor der Aufgabe steht, seinen ersten Lebenslauf zu schreiben, muss recherchieren. Suchen Sie in Online-Jobbörsen zum Beispiel auch nach anderen Stellenanzeigen desselben Arbeitgebers und finden Sie heraus, welche Fähigkeiten immer wieder gesucht werden oder welche Fachkräfte gefragt sind.

Nicht selten finden sich viele dieser Informationen auch auf den Karriereseiten der Unternehmen im Internet oder schon in der Stellenanzeige und in deren Subtext. Ausführliche Erklärungen wie Sie Stellenanzeigen entschlüsseln können, finden Sie HIER.

Fassen Sie sich kurz

Gerade beim ersten Lebenslauf wird oft der Fehler gemacht, zu ausführlich zu werden. Das ist gut gemeint, weil Sie sich möglichst breit aufstellen wollen. Zielführend ist es aber nicht. Es geht im Lebenslauf um eine kompakte Übersicht Ihrer Eignung für die Position. Alles andere – Motivation, Leidenschaft, Persönlichkeit – gehört in das Bewerbungsschreiben. Auch wenn es hart klingt: Es geht rein um die Fakten, die präzise vermittelt werden müssen. Qualität geht immer vor Quantität. Und am meisten überzeugen einschlägige Erfolge. Diese lassen sich zum Beispiel so darstellen:
Lebenslauf Berufserfahrung Erfolge Beispiel Formulierung

Stellen Sie das Unternehmen in den Vordergrund

In der Bewerbung sollen Sie sich zwar selbst präsentieren. Überzeugen wird der Lebenslauf aber nur, wenn dabei nicht Ihre Vita im Vordergrund steht, sondern der Nutzen, den Sie dem Arbeitgeber in spe stiften können. Was bedeutet das? Konzentrieren Sie sich nicht nur darauf, was Sie schon können, sondern darauf, wie Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten einsetzen, um das Unternehmen voran zu bringen.

Das gelingt vor allem im Abschnitt „Besondere Kenntnisse“ sowie eingschränkter im Abschnitt „Interessen und Hobbys“. Wählen Sie hier klug aus, was Sie dort auflisten und wie Sie diese Kenntnisse und Qualifikationen beschreiben. Dank der Vorabrecherche (erste Punkt) können Sie dies besser auf das künftige Aufgabenfeld ausrichten. Und schon werden Sie zum bestens geeigneten Bewerber für die freie Stelle.

Fehler im ersten Lebenslauf: Diese bitte vermeiden

Bei so vielen Details entstehen automatisch auch ein paar Fehlerquellen. So kommt es leider auch vor, dass Bewerber beim Erstellen des ersten Lebenslaufs immer wieder typische (und vermeidbare) Fehler machen oder in klassische Lebenslauf-Fallen tappen. Dazu zählen beispielsweise ein erkennbar recycelter Lebenslauf (Massenware!), Tippfehler, falsche Unternehmensnamen oder chronologische Fehler in der Abfolge der Angaben. Solche Fauxpas‘ manövrieren Bewerber schnell ins Aus. Folgende Fehler sollten Sie beim Schreiben Ihres ersten Lebenslaufs daher unbedingt vermeiden:

Fehler beim Inhalt

  • Falsche Angaben / Lügen
  • Rechtschreibfehler
  • Kryptische Berufsbezeichnungen
  • Keine Belege für Kenntnisse
  • Erfolge ohne Zahlen & Beispiele
  • Übertriebene Sprachkenntnisse
  • Lücken im Werdegang
  • Gefährliche Hobbys

Fehler beim Layout

  • Massenware / kopierte Vorlage
  • Fehlende Struktur
  • Geringe Übersichtlichkeit
  • Veraltetes Bewerbungsfoto
  • Zu viel Text
  • Zu viele Schriftarten
  • Stilbruch (uneinheitlich)
  • Mehr als 3 Seiten

Historie: Der erste Lebenslauf stammt von Leonardo da Vinci

Achso, aus der Rubrik „Unnützes Wissen“ (das man aber trotzdem gerne behält) stammt übrigens die Antwort auf die Frage: Von wem stammt eigentlich der erste Lebenslauf? Hätten Sie es gewusst? Die Antwort lautet: von Leonardo da Vinci. Der musste sich im Jahr 1482 beim Herzog von Mailand bewerben und schrieb hierfür den nachweislich ersten dokumentierten Lebenslauf der Geschichte. Darin zählte der Tausendsassa Leonardo da Vinci seine zahlreichen Fähigkeit und beruflichen Erfahrungen auf – so wie es ihm tausende von Bewerbern bis heute gleichtun.

Später im Mittelalter mussten erstmals englische Handwerker, wenn Sie zu einem Job kommen wollten, ihre professionellen Erfahrungen und Spezialkenntnisse für die potenziellen Auftraggeber schriftlich zusammenfassen – oder: „resümierten“. Daraus wurde schließlich das englische Resume. Das Pendant zu unserem deutschen Lebenslauf.

Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf

Wie schreibe ich einen individuellen Lebenslauf?

Ein optimaler Lebenslauf wird immer individuell für die jeweilige Stelle angepasst, um Personaler maximal zu überzeugen. Heißt: Der Werdegang bleibt auch weiterhin lückenlos, welche Stationen aber mehr oder weniger Platz bekommen, hängt davon ab, wie relevant sie für die angestrebte Stelle sind. Je wichtiger bisherige Aufgaben, Tätigkeiten, Erfolge oder Kenntnisse für den neuen Job sind, desto ausführlicher sollten sie im Lebenslauf erwähnt oder hervorgehoben werden. So wird die Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.

Wie schreibe ich einen aktuellen Lebenslauf?

Der tabellarische Lebenslauf ist heute Standard. Er umfasst eine bis maximal drei DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen und Hobbys. Die jeweiligen Stationen und erworbenen Qualifikationen werden in antichronologischer Reihenfolge verfasst – mit der jüngsten Position zuerst. Links stehen die Zeiträume (Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ), rechts die Inhalte. Ein moderner Lebenslauf überzeugt durch ein individuelles Layout, hohe Übersichtlichkeit und professionelle Aussagekraft. Es ist zudem lückenlos und fehlerfrei.

Was gehört in einen Lebenslauf?

Ein professioneller Lebenslauf beginnt mit einem Titel und den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, Links). Freiwillig sind Familienstand und Alter. Darunter folgen stichpunktartig die Berufserfahrung (Jobs, Praktika + Details zu Aufgaben & Erfolgen), Informationen zu Ausbildung oder Studium sowie eine Liste mit besonderen Kenntnissen (Fortbildungen, Sprachen, EDV, etc.). Optional sind Interessen, Ehrenämter und Hobbys. Sie werden aber gerne gelesen. Wichtig sind aktuelles Datum und eigenhändige Unterschrift am Schluss.

Wie viele Seiten hat ein professioneller Lebenslauf?

Der Lebenslauf sollte eine maximale Länge von drei DIN A4 Seiten nicht übersteigen. Bei Berufsanfängern reicht meist eine Seite. Schwerpunkte bilden relevante Details für die angestrebte Stelle. Die sollten präzise und prägnant formuliert werden. Wenn Bewerber den Lebenslauf kürzen müssen, dann auf keinen Fall durch eine kleinere Schrift. Das reduziert die Lesbarkeit. Gekürzt werden können weniger relevante Berufserfahrungen oder lange zurückliegende Jobs sowie schulische Stationen wie die Grundschule. Auch die „Interessen & Hobby“ lassen sich kürzen oder ganz streichen.

Was sind optimale Schriftarten und -größen im Lebenslauf?

Standard ist eine Schriftgröße zwischen 11pt und 12pt. Bei kleineren Schriften leidet die Lesbarkeit. Beliebte Schriftarten im Lebenslauf sind Arial, Calibri, Roboto, Verdana. Besonders elegant wirken Helvetica und Neue Helvetica. Die serifenlose Schrift ist eine der beliebtesten der Welt und gilt als hervorragend lesbare Schriftart.

Welches Dateiformat bekommt der Lebenslauf?

Für E-Mail- und Online-Bewerbung benötigen Bewerber einen Lebenslauf in digitaler Form. Wer diesen zuvor mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word erstellt, sollte ihn anschließend als PDF abspeichern oder mit den anderen Dokumenten und Anlagen in einem PDF zusammenfügen. Das „Portable Document Format“ (PDF) ist heute Standard und kann von nahezu jedem Rechner geöffnet werden. Der Anhang zur Bewerbung sollte eine maximale Größe von 5 MB nicht übersteigen.

Wie weit reicht der Lebenslauf zeitlich zurück?

Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft nur der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Ein Wechsel von Realschule auf Gymnasium ist unerheblich. Wer studiert hat, kann sich die Grundschule sparen. Und ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier: Nur den höchsten Abschluss angeben.

Wie gehe ich mit Lücken im Lebenslauf um?

Erst bei Auszeiten von mehr als zwei Monaten spricht man von einer Lücke im Lebenslauf, die erklärt werden sollte. Alles andere gilt als berufliche Orientierungsphase. Berufseinsteigern werden hierbei sogar 6 Monate zugestanden, Geschäftsführern und Top-Managern bis zu 12. Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht verschweigen, sondern sinnvoll füllen – durch Weiterbildungen, Praktika, selbstständige Projekte oder die Pflege von Angehörigen. Was Personaler interessiert, ist, ob die Kandidaten in dieser Zeit trotzdem aktiv und zielstrebig waren.

Welche Hobby sollte ich im Lebenslauf nennen?

Im Lebenslauf werden nur Hobbys genannt, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und (indirekt) dafür relevante Hard- oder Soft Skills nachweisen. Zum Beispiel Führungserfahrung als Teamleiter einer Sportgruppe. Nicht erwähnen sollten Bewerber gefährliche Hobbys wie Fallschirmspringen oder Motorcross. Wegen hoher Verletzungsgefahr fürchten Personaler dabei berufliche Ausfälle oder einen Adrenalin-Junkie.

Muss ich eine Elternzeit im Lebenslauf erwähnen?

Da die Elternzeit zwischen einem und drei Jahre dauern kann, muss sie im Lebenslauf genannt werden. Sonst entsteht eine erklärungsbedürftige Lücke. Ist die Elternzeit noch aktuell, bekommt sie eine eigene Kategorie – noch vor dem beruflichen Werdegang. Ansonsten wird sie kurz in der jeweiligen Position inklusive des jeweiligen Zeitraums erwähnt.

An welcher Position steht der Lebenslauf in der Bewerbung?

Bei vollständigen Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf der Bewerbungsmappe. Der Lebenslauf ist dann das erste Dokument IN der Mappe. Wird zusätzlich ein Deckblatt verwendet, liegt das über dem Lebenslauf, die Vita kommt dann an zweiter Stelle und Reihenfolge in der Mappe oder dritten Position insgesamt. Darunter werden die Anlagen platziert: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben.

[Bildnachweis: MicroOne by Shutterstock.com]