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Exploration oder Exploitation: Neue Wege suchen oder alte Pfade laufen?

Sowohl für Unternehmen als auch für Einzelpersonen stellt sich immer die Frage nach Exploitation oder Exploration, in etwa: Ausschöpfung vorhandener Ressourcen oder Erkundung und Erschließung neuer Märkte. Beides kann zielführend sein und hängt vom jeweiligen Stand ab: Lohnt es sich, in vorhandene Strukturen zu investieren oder ist es besser, etwas Neues zu beginnen? Ähnlich stellt sich die Frage für manchen Arbeitnehmer: Soll ich neue Wege beschreiten oder halte ich mich an die im Unternehmen üblichen Karriereregeln und komme dort weiter? Oftmals bedeuten Exploitation und Exploration ein Dilemma. Wie Sie für sich den richtigen Weg finden können…



Exploration oder Exploitation: Neue Wege suchen oder alte Pfade laufen?

Exploration Exploitation Definition: Was ist darunter zu verstehen?

Exploration stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Erforschung, Erkundung, Untersuchung oder Sondierung. Exploitation, ebenfalls ein englischer Begriff, kann mit Nutzung, Erschließung und Gewinnung, aber auch Ausbeutung übersetzt werden.

Es ist nicht ganz einfach, diese Begriffe klar voneinander zu trennen, gleichwohl gibt es einen entscheidenden Unterschied. Exploration ist ein langfristig angelegter Prozess, dessen Ausgang ungewiss, zumindest riskant ist. Exploitation hingegen hat zumindest kurzfristig unmittelbare Vorteile.

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Exploration oder Exploitation: Dilemma für Organisationen

Organisationen und Unternehmen bewegen sich im Zwiespalt zwischen Flexibilität auf der einen und Effizienz auf der anderen Seite. Dabei bedeutet Exploration, dass Unternehmen es mit dynamischer Effizienz zu tun haben, das kann heißen:

  • Das Unternehmen sucht nach neuen Wegen.

    Beispielsweise werden völlig neue Produkte eingeführt. Ein Unternehmen versucht durch eine Marktneuheit sich in diesem Segment zu behaupten. Diese Form der Innovation ist explorativ und riskant, da keinerlei Vergleichswerte existieren. Ob diese Innovation dabei hilft, sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, wird sich erst nach einer gewissen Zeit zeigen.

  • Es ist experimentierfreudiger.

    Ein Generationswechsel ist gewissermaßen ein Zwischending aus Exploration und Exploitation, da ein vorhandenes Produkt durch ein neues ersetzt wird, dieses jedoch auf dem alten aufbaut. Ein Beispiel dafür wäre der Wechsel von der Floppy Disk zur CD-ROM.

  • Es führt Untersuchungen durch.

    Damit kann auf neue Trends und Kundenwünsche reagiert werden, das Unternehmen zeigt sich zukunftsorientiert. Andererseits sind solche Untersuchungen aufwendig, mit hohen Kosten verbunden und daher riskant.

Exploitation hingegen bedeutet statische Effizienz. Das bedeutet für Unternehmen:

  • Bestehende Prozesse oder existierende Produkte werden verfeinert.

    So wird etwa ein neues Design hinzugefügt, ohne dass die Funktionalität sich besonders verändert.

  • Verbesserungen werden vorgenommen.

    Hier werden Innovationen am Produkt vorgenommen, so dass Funktionalität und Qualität des Produktes zunehmen. Gleichzeitig können die Produktionskosten sinken. Langfristig geht es meist darum, sich von Wettbewerbern abzuheben und die Erträge dadurch zu erhöhen. Zusätzliche Einnahmen können in die weitere Prdouktentwicklung fließen.

  • Gewinn aus bereits vorhandenen Mitteln schöpfen.

    Hier werden zwar keine Neuheiten entwickelt, dafür sind die Kosten und das Risiko geringer.

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Aus Arbeitnehmersicht: Exploration oder Exploitation?

Ähnlich ist es auch als Arbeitnehmer im Berufsleben. Wer in seine (Aus-)Bildung investiert und gute Abschlüsse gemacht hat, wird sich vermutlich in einem Arbeitsplatz wiederfinden, der seinen Vorstellungen entspricht. Nach einer gewissen Zeit sind Sie eingearbeitet und aus dem Berufsanfänger wird ein Berufserfahrener.

Sie kennen die betrieblichen Abläufe in- und auswendig, sind erfolgreich in dem, was Sie tun. So eine Routine gibt natürlich Sicherheit, große Überraschungen sind hier aber nicht mehr zu erwarten. Spätestens ab diesem Punkt stellt sich die Frage, ob Sie weiterhin exploitativ oder explorativ vorgehen wollen?

Viele Menschen scheuen Veränderungen, never change a winning team ist ein beliebter Spruch. Dahinter steckt die Vorstellung: Warum soll ich etwas ändern, wenn doch gerade alles gut funktioniert? Es zeigt sich jedoch immer wieder: Was für den Moment gilt, muss nicht auch zukünftig Gültigkeit haben.

Mit anderen Worten: Das Arbeitsleben, Betriebe, Berufsbilder sind ständigen Veränderungen ausgesetzt – egal, ob Sie aktiv daran teilhaben oder nicht. Die Digitalisierung hat in Deutschland gerade mal angefangen. Exploitation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Arbeitnehmer jedoch nur die bereits zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpft.

Er greift beispielsweise auf das Wissen zur Zeit seiner Ausbildung zurück – die liegt jedoch bereits zehn Jahre in der Vergangenheit. Konkurrenzfähigkeit gilt ebenso für Arbeitnehmer, nur wird das im Allgemeinen als lebenslanges Lernen verkleidet.

Wer hingegen neue Wege beschreitet, offen und mutig genug ist sich Bereiche zu erschließen, betreibt Exploration. Er stellt sich damit anders oder sogar beruflich neu auf, etwa bei Weiterbildungen.

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Exploration oder Exploitation: Beides!

Exploitation und Exploration sind zwei sich ausschließende Bereiche, weshalb der erste Gedanke viele zu einem gedanklichen „Entweder-Oder“ verleitet. Darin liegt das Missverständnis, denn es geht gar nicht darum, dass nur das eine richtig und das andere falsch wäre.

Vielmehr geht es darum, eine Balance zwischen beidem zu finden. Diese Balance wird bei Unternehmen als Ambidextrie (von englisch ambidexterity = Beidhändigkeit) bezeichnet. Experten sind sich sicher, dass ein nachhaltiges Unternehmen sowohl langfristige Effektivität durch Exploration als auch kurzfristige Effizienz durch Exploitation in sich vereinen sollte.

Denn wenn nur die eine Vorgehensweise genutzt wird, liegen die Vorzüge der jeweils anderen brach. Wer bei Unternehmen nur auf Exploration setzt, riskiert, dass lauter halbgare Innovationen auf den Markt gebracht werden, hingegen spezifische Kompetenzen nicht weiterentwickelt werden.

Setzt ein Unternehmen hingegen nur auf Exploitation, dann setzt man auf Bewährtes und kann zwar kurzfristigen Erfolg damit steigern, wird sich langfristig aber mit nötigen Veränderungen deutlich schwerer tun. Für Arbeitnehmer sieht das im übertragenen Sinne ganz ähnlich aus, hier kommt die emotionale Komponente hinzu.

Altes loszulassen fällt häufig schwer, denn man hat sich daran gewöhnt. Das kann dazu führen, dass so mancher sich an das klammert, was er kennt. Zu beobachten ist das in Berufszweigen, die dem Untergang geweiht sind, etwa dem Bergbau. Exploitation auf Unternehmensebene bedeutet hier, dass bereits bestehende Stollen vertieft, die Arbeiten in dem jeweiligen Bergwerk intensiviert werden.

Auf Arbeitnehmerseite bedeutet das, dass die berufliche Neuorientierung rechtzeitig in eine Richtung gehen muss, die den Lebenserwerb garantiert. Innovationen zu entwickeln, braucht Zeit, egal ob als Einzelperson Ideen für die Zukunft entwickelt werden oder als Unternehmen.

Daher ist es sinnvoll, bereits früh damit zu beginnen und nicht erst, wenn offensichtlich ist, dass die alten Wege so nicht mehr funktionieren.

[Bildnachweis: Cookie Studio by Shutterstock.com]

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