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Familienunternehmen: Definition, Vorteile, Beispiele

Familienunternehmen genießen einen hervorragenden Ruf. Als wichtige Säule in der deutschen Wirtschaft – und als Arbeitgeber. Bei Jobsuchenden rangieren von Familien geführte Unternehmen oft oben auf Wunschliste, weil sie für Traditionen, Werte und oft auch größere Jobsicherheit stehen. Wir zeigen, welche Vorteile Familienunternehmen bieten, weshalb Sie als Arbeitgeber so beliebt sind und worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich dort bewerben…



Familienunternehmen: Definition, Vorteile, Beispiele

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Definition: Was sind Familienunternehmen?

Familienunternehmen werden durch ihre Eigentümerstruktur definiert. In diesen Betrieben haben eine oder mehrere Familien die Entscheidungsmehrheit. Die ist unabhängig von der Unternehmensgröße, der Anzahl der Mitarbeiter oder dem Jahresumsatz. Viele Familienunternehmen finden sich im Mittelstand. Aber auch einige namhafte Konzerne wie Aldi, Fresenius oder Metro gehören dazu – eine Liste mit vielen weiteren Beispielen finden Sie weiter unten.

Viele Familienunternehmen werden von Generation zu Generation weitergegeben und bleiben in Familienbesitz. Es ist aber auch möglich, dass eine Familie ein bestehendes Unternehmen erwirbt und dadurch zum Mehrheitseigner wird.

Bedeutung von Familienunternehmen in der Wirtschaft

Familienunternehmen haben eine tragende Rolle in der deutschen Volkswirtschaft. Laut einer Studie der Stiftung Familienunternehmen sind 90 Prozent aller Unternehmen in der Privatwirtschaft in Familienhand. Ein großer Teil davon sind kleine Betriebe mit maximal zehn Mitarbeitern. Klingt wenig, in Summe ist die Bedeutung aber riesig: Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz in Deutschland ist bei einem familiengeführten Unternehmen. Das sind stolze 58 Prozent der Gesamtbeschäftigung. Hinzu kommt, dass 52 Prozent des Gesamtumsatzes in Familienbetrieben erwirtschaftet wird.

Positiv auch die Entwicklung der Familienunternehmen: Die Mitarbeiterzahlen steigen, das Umsatzwachstum ist besser als in anderen Unternehmen. Sogar an der Börse werden familienkontrollierte Unternehmen oftmals besser bewertet. Im DAX haben die größten deutschen Familienunternehmen (darunter BMW, Fresenius und VW) eine wichtige Indikator-Funktion und unterliegen geringeren Schwankungen im Börsenwert.

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Beispiele: 20 große Familienunternehmen in Deutschland

Bei Familienunternehmen denken viele zuerst an kleine, regionale Betriebe mit wenigen Mitarbeitern. Tatsächlich gehören dazu ebenso einige der größten und erfolgreichsten Konzerne in Deutschland. Jeder von ihnen macht jährlich Milliardenumsätze.

Wir haben 20 Beispiele für große Familienunternehmen:

  • Aldi
  • Bertelsmann
  • BMW
  • Boehringer Ingelheim
  • Ceconomy
  • Continental
  • Dr. Oetker
  • Fresenius
  • HeidelbergCement
  • Henkel
  • Heraeus
  • Mahle
  • Marquard & Bahls
  • Merck
  • Metro
  • Otto Group
  • Phoenix Pharmahandel
  • Schaeffler
  • Schwarz Gruppe
  • Volkswagen
  • Würth Gruppe

Großes Vertrauen in Familienunternehmen

Vertrauen ist der Anfang von allem in der Wirtschaft. Wir kaufen Produkte, denen wir vertrauen, empfehlen Unternehmen, bei denen wir ein gutes Gefühl haben und wollen bei Unternehmen arbeiten, mit denen wir dieselben Werte teilen. Genau hier punkten Familienunternehmen regelmäßig und lassen andere Betriebe weit hinter sich.

70 Prozent der Deutschen vertrauen Familienunternehmen, ein absoluter Spitzenwert in Umfragen. Konzerne schaffen es nur auf 39 Prozent. Börsennotierte Unternehmen erreichen gerade einmal 31 Prozent. Wichtige Faktoren für vertrauenswürdige Unternehmen sind: ein guter Umgang mit Mitarbeitern, passende Reaktionen auf Kundenbedürfnisse und deren Feedback sowie Engagement in Umwelt- und Naturschutz.

Familiengeführte Unternehmen sind häufig Vorreiter in diesen Bereichen. Sie sichern Arbeitsplätze, übernehmen Verantwortung – für Umwelt, Mitarbeiter, Lieferanten und das lokale Umfeld, laut Umfragen. Großkonzerne sowie Staatsunternehmen schneiden deutlich schlechter ab.


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Familienunternehmen als Arbeitgeber: Vor- und Nachteile

Kein Wunder, dass Familienunternehmen bei Bewerbern hoch im Kurs stehen. Als Arbeitgeber sind sie beliebt. Viele Jobsuchende versprechende sich dort eine erfolgreiche Karriere. Die Chancen darauf stehen gut, laut einer Studie der FH Augsburg sind 75 Prozent der Fach- und Führungskräfte in familiengeführten Unternehmen „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“. Zudem bieten Familienunternehmen als Arbeitgeber einige Vorteile.

Vorteile von Familienunternehmen

  • Echte und persönliche Werte
    Unternehmen in Familienhand haben den Ruf, persönlichere Werte zu vertreten und dabei mit Authentizität zu punkten. Hier geht es nicht nur um mehr Umsatz, sondern um einen sozialen und gesellschaftlichen Beitrag.
  • Bessere Arbeitsatmosphäre
    Bewerber versprechen sich eine bessere Arbeitsatmosphäre, weniger Druck und einen menschlicheren Umgang untereinander. Mehr Team, weniger Konkurrenzdenken.
  • Weniger Fluktuation
    Arbeitnehmer haben Angst, nur eine austauschbare Personalnummer zu sein, in der Anonymität zu verschwinden und zu einer Statistik der Fluktuationsrate zu verkommen. In Familienbetrieben erhoffen sie sich mehr Nähe, statt nur im Personalkarussell mitzufahren.
  • Langfristige Ausrichtung
    In einem familiengeführten Unternehmen geht es um den gemeinsamen Erfolg über Generationen hinweg. Entsprechend wird an langfristigen Konzepten gearbeitet, statt möglichst schnell Gewinne zu erzielen.

Positive Wahrnehmung bei Bewerbern

Die TU München hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Familienunternehmen eine Umfrage gemacht, um die Wahrnehmung von familiengeführten Unternehmen bei jungen Akademikern zu analysieren. Ergebnis: Besonders groß sehen die Teilnehmer den Vorsprung bei…

Weitere Pluspunkte sammeln Familienunternehmen bei Corporate Social Responsibility (66 Prozent), Innovationsstärke (64 Prozent) und Work-Life-Balance (61 Prozent). Leichte Vorteile für Unternehmen im Streubesitz gibt es lediglich beim Standort und der Internationalität.


Nachteile von Familienunternehmen

Natürlich gibt es in familiengeführten Unternehmen auch Schattenseiten. Diesen sollten Sie sich zumindest bewusst sein, wenn Sie auf Jobsuche nach einem solchen Arbeitgeber sind.

  • Vetternwirtschaft
    Wer nicht zur Familie gehört, dem bleibt der Aufstieg bis ganz an die Spitze hier in der Regel verwehrt. Gründer- oder Eigentümerfamilie entscheiden autark, wer Karriere macht – unabhängig von herausragenden Leistungen. Vetternwirtschaft (im Wortsinn) und Nasenfaktor hat hier größeres Gewicht.
  • Tradition
    Der Patriarch oder die Matriarchin bestimmen, was gemacht wird. Es ist schließlich „ihr“ Unternehmen. Je länger es existiert, desto mehr fühlt sich die Familie der Tradition verpflichtet. Das dürfte nicht jedem Millenial gefallen. Frisch von der Uni wollen sie Innovationen mitgestalten, die Welt verändern, etwas bewegen. Ein solcher Veränderungswille ist nicht in jedem Familienunternehmen willkommen.
  • Begrenzung
    Zahlreiche Familienbetriebe sind lokal verwurzelt. Hier ist ihr Stammgeschäft und -klientel. Wer nach großen, internationalen Projekten sucht, ist hier falsch. Auch die Entfaltungsmöglichkeiten sind hier geringer. Wer beruflich neue Erfahrungen sammeln möchte, kommt bei kleinen, familiengeführten Unternehmen teils nicht weit. Buchstäblich.

Bewerbern können Familienunternehmen viele Vorteile bieten. Sie punkten an zahlreichen Stellen, haben aber gleichzeitig Schwachstellen. Wägen Sie also ab, was Sie sich von einem Top-Arbeitgeber wünschen und ob dies in einem Familienunternehmen zu verwirklichen ist.


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[Bildnachweis: Jiw Ingka by Shutterstock.com]

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