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FOMO: Symptome + Tipps gegen die Angst, etwas zu verpassen

Das englische „Fear of missing out“ (kurz: FOMO) ist wohl die erste Social-Media-Krankheit. Es beschreibt die Befürchtung, etwas Entscheidendes zu verpassen. Die Feeds von Instagram, Snapchat, Tiktok und Co. ändern sich rasant. Ständig posten Freunde, Influencer und Promis neue Details aus ihrem Leben – und das ist meist super aufregend und spannend. Man selbst sitzt hingegen zu Hause und schaut sich das ganze Spektakel nur auf dem Smartphone an. FOMO ist das ungute Gefühl, das sich dabei ausbreitet: Die Angst, etwas zu verpassen. Wir erklären, warum die Ausbreitung der sozialen Medien dieses Phänomen verstärkt und was Sie tun können, um der Angst zu entgehen…



FOMO: Symptome + Tipps gegen die Angst, etwas zu verpassen

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FOMO Bedeutung + Abkürzung: Was verbirgt sich dahinter?

Das Kürzel FOMO steht für englisch Fear of missing out, zu Deutsch: die Angst, etwas zu verpassen. Als weit verbreitetes Phänomen in Zeiten von Social Media und Internet hat der Begriff es sogar ins Oxford English Dictionary geschafft. Das beschreibt FOMO als Sorge davor, dass gerade irgendwo etwas Aufregendes oder Spannendes passiert, was man verpasst.

Zum Beispiel befindet sich ehemalige Kommilitone gerade auf Weltreise und postet nahezu jeden Tag ein Foto aus den verschiedensten Regionen der Erde. Ein Kollege zeigt die Bilder seiner letzten Partynacht, bei der er bis früh morgens in einem angesagten Club unterwegs war. Währenddessen war ein Freund laut seinem Facebook-Status gerade in einem 4-Sterne-Restaurant essen und die Profile der restlichen Online Kontakte zeigen, wie viel Spaß alle bei den verschiedensten Aktivitäten haben.

Was steckt hinter der Angst, etwas zu verpassen?

Genau das ist der Kern von FOMO: Wir fürchten uns davor, etwas zu verpassen, nicht dabei zu sein, während unsere Freunde und Bekannten etwas vielleicht wirklich Bedeutsames erleben. Mit dieser Angst gehen verschiedene Selbstzweifel einher: Habe ich etwas falsch gemacht? Waren die Entscheidungen, die ich getroffen habe, wirklich ratsam? Und warum bin ich dann nicht gerade auch auf Weltreise oder auf der angesagtesten Party des Jahres?

Meist ziehen die Betroffenen daraus ebenso negative wie falsche Schlüsse. Sie denken, dass ihr Leben nicht mit dem der anderen mithalten kann. Oder dass sie etwas daran ändern müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Es ist der Beginn eines ewigen Wettrennens, das derjenige am Ende nicht gewinnen kann. Dahinter steckt meist die Angst, nicht gut genug zu sein. Nicht interessant genug – in jedem Fall ungenügend.

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Selbsttest: Leiden Sie unter der Angst, etwas zu verpassen?

Einer Umfrage zufolge geben mehr als die Hälfte der Social Media Nutzer an, selbst von FOMO betroffen zu sein. Sollten Sie an Ihrer Selbsteinschätzung noch zweifeln, können Sie hier einen kleinen Selbsttest machen. Zutreffendes einfach im Browser abhaken. Typische Anzeichen, an denen Sie FOMO erkennen können:

  • Traurigkeit
    Sie sind häufiger traurig: Andere haben so ein tolles Leben, tolle Partner, Spaß und unendliches Glück – und Sie können nicht dabei sein.
  • Routine
    Social-Media-Kanäle sind Ihr zweites Zuhause. Sie scrollen permanent den Newsfeed verschiedener Kanäle, um stets auf dem Laufenden zu sein – egal ob am Steuer im Auto, beim Essen oder in Gesellschaft anderer.
  • Unsicherheit
    Sie zweifeln Ihre eigenen Entscheidungen an, wenn Sie sehen, was Ihre Freunde auf Facebook teilen: Vielleicht hätten Sie doch am Abend nicht zu Hause bleiben, sondern sich auch zum Feiern verabreden sollen. Wenn Sie solche Unsicherheiten bemerken, während Sie in Social Media unterwegs sind, spricht einiges für Ihre Fear of missing out.
  • Konzentrationsstörungen
    Im Job haben Sie häufiger Schwierigkeiten, sich auf Ihre Aufgaben zu konzentrieren. Zu groß ist Ihr FOMO, denn Sie „müssen“ noch so viele Kanäle kontrollieren, ob es etwas Neues darauf zu sehen gibt.
  • Stress
    Die Angst, etwas zu verpassen, kann ein großer Stressfaktor sein. Sie versuchen ständig, es den anderen gleichzutun, hetzen nur noch durch die Welt, um irgendetwas zu erleben, das Sie Ihren Mitmenschen erzählen können.
  • Druck
    Verspüren Sie beim Scrollen durch die soziale Medien den Druck, selbst auch etwas posten zu müssen, um sich beweisen zu können? Bei einigen geht es sogar soweit, dass sie Lügen erfinden, um dem Druck standzuhalten. Spätestens dann hat FOMO Sie voll im Griff.

Symptome: Wie zeigt sich FOMO noch?

Hinzu kommt, dass FOMO einige körperliche Beschwerden hervorrufen kann. In extremer Ausprägung gesellen sich zu Angst und Unsicherheit Panikattacken, Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Schlafstörungen (PDF) bis hin zu Depressionen.

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FOMO: Wie können Sie sich von der Angst befreien?

Wer befürchtet, dass FOMO bei ihm oder ihr Überhand nimmt, sollte etwas unternehmen. Um sich von der Fear of missing out zu befreien, haben wir einige Tipps für Sie:

1. Bestimmen Sie feste Offline-Zeiten

Nehmen Sie sich bestimmte Zeiträume vor, in denen Sie das Smartphone oder Laptop links liegen lassen. Stellen Sie Ihr Handy auf Flugmodus oder verstauen Sie es in der Tasche. Beim Essen im Restaurant mit anderen sollte es ohnehin nicht auf dem Tisch liegen, mehr dazu auch in unserem Handy-Knigge. Es gibt außerdem verschiedene Wege, den Internet-Konsum zu drosseln. So können Sie festlegen, dass ab einer bestimmten Uhrzeit abends kein Surfen im Internet mehr möglich ist. Auch können Sie sich anzeigen lassen, wie viel Zeit Sie täglich am Handy verbringen und sich entsprechende Grenzen setzen.

2. Stehen Sie zu sich selbst

Um der Angst, etwas zu verpassen entgegenzuwirken, kann bereits eine wichtige Erkenntnis helfen: Jeder Mensch ist anders! Das klingt trivial, doch FOMO basiert zu großen Teilen darauf, dass Menschen glauben, etwas machen zu wollen, was anderen Spaß macht. Vielleicht sind Sie aber gar nicht der Typ Mensch, der jedes Wochenende bis in die Morgenstunden im Club feiert. Und vielleicht haben Sie bei Reisen auch nach spätestens zwei Wochen Heimweh. Sie müssen nicht das Leben der anderen leben, sondern Ihrs. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die für Sie persönlich wichtig sind – möglicherweise sind andere ja genau darauf neidisch.

3. Drehen Sie den Spieß um

Eine andere Möglichkeit der Fear of missing out den Kampf anzusagen ist es, diese ganz bewusst ins Gegenteil zu verkehren. Anstatt zu befürchten, dass Sie etwas nicht mitbekommen, sollten Sie dies mit voller Absicht machen. Fassen Sie sich ein Herz und beschließen Sie, sich dem ganzen Trubel nicht zu beugen. Genießen Sie es, den Erwartungen nicht nachgeben zu müssen und sich stattdessen einfach entspannt zurückzulehnen und zu beobachten.

Was ist FOMO und JOMO?

Konträr zu FOMO hat sich mittlerweile eine Gegenbewegung herausgebildet. Während FOMO für Fear of missing out steht, bedeutet JOMO Joy of missing out, zu Deutsch: Die Freude, etwas zu verpassen. Statt wie ein Zombie nur noch am Smartphone oder Rechner zu sitzen und das Leben der anderen zu registrieren, nehmen die JOMO-Anhänger es bewusst in Kauf, nichts von den Aktivitäten anderer mitzukriegen.

Damit ist JOMO nah verwandt mit Digital Detox und Achtsamkeit. Sie schalten Smartphone und Laptop aus oder bleiben zumindest den Social-Media-Kanälen fern. Das hat gleich mehrere Vorteile: Ihr Blick schärft sich wieder dafür, was wirklich wichtig ist im Leben – nämlich reale Kontakte um Sie herum, nicht (manchmal nur digitale) Freunde oder Bekannte in der Weltgeschichte. Zudem gewinnen Sie Zeit: Soziale Medien sind enorme Zeitfresser, die Ihre Konzentration und Effizienz stören. Stattdessen können Sie sich Ihrer Lieblingsbeschäftigung widmen oder einfach die Seele baumeln lassen.

4. Pflegen Sie echte Beziehungen

Dank Internet lassen sich große Distanzen überbrücken. Eine Besonderheit von Social Media ist, dass uns daher selbst Fremde wie Freunde erscheinen. Schnell findet man durch gemeinsame Interessensgruppen oder Hashtags Gleichgesinnte. Der Kontakt zu anders Denkenden oder Menschen im näheren Umfeld nimmt dadurch ab. Das birgt allerdings die Gefahr, sich überwiegend im Netz zu bewegen. Lassen Sie es nicht soweit kommen! Das verengt die Perspektive und erzeugt ein Zerrbild der Realität. Bemühen Sie sich stattdessen lieber um echte Verabredungen mit echten Freunden. Sollten diese in letzter Zeit rückläufig sein, nehmen Sie sich die Zeit, nach den Ursachen zu fragen.

5. Praktizieren Sie Selbstfürsorge

Wenn Sie FOMO vermeiden wollen, müssen Sie an Ihre Psychohygiene und Selbstfürsorge denken. Fragen Sie sich, warum es Ihnen so wichtig ist, mit anderen zu konkurrieren? Womöglich verdrängen Sie mit der Zeit im Internet auch nur die Auseinandersetzung mit anderen Problemen? Das aufregende Luxus-Leben von Influencern kann bei manchen Minderwertigkeitsgefühle triggern. Nehmen Sie sich stattdessen lieber Zeit für Ihre Wünsche und Ziele.

6. Übernehmen Sie die Kontrolle

Wollen Sie Ihr Leben von digitalen Medien und Personen, die Sie vielleicht noch nicht einmal kennen beeinflussen lassen? Oder doch selbst das Ruder in der Hand haben? Dann sollten Sie den Konsum der sozialen Medien reduzieren. Der Gedanke dahinter: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Allerdings ist der radikale Verzicht auf Social Media keine Garantie – manche spielen dank ihrer Fantasie in Gedanken alle Möglichkeiten durch und machen sich noch viel verrückter. In so einem Fall können Sie mithilfe von Workshops Mindfulness trainieren. Auch eine Verhaltenstherapie kann weiterhelfen. Sie lernen, dass es in Ordnung ist, Dinge zu verpassen.

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FOMO Syndrom fördert Störungen

FOMO ist keine Krankheit. In entsprechender Ausprägung kann diese Angst jedoch Süchte und andere Störungen fördern. Wer Angst hat, ständig etwas (vermeintlich) Bedeutsames zu verpassen, muss am besten ununterbrochen online sein. So kann leicht eine Social-Media-Abhängigkeit entstehen. Was für Social-Media-Manager vielleicht ideal ist, dürfte in jedem anderen Beruf ein Hindernis darstellen.

Um fortwährend online zu sein, brauchen Sie jedoch entsprechende Endgeräte: Mindestens ein Laptop, unterwegs besser ein Smartphone. Brach früher einem der Schweiß aus, wenn er seinen Schlüssel oder das Portemonnaie zuhause vergessen hatte, ist es heute das Handy. Nicht auszudenken, was man dann alles verpasst…

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FOMO und Social Media

Fear of missing out existiert nicht nur durch diverse Social Media Kanäle. Schon lange vor Facebook, Twitter oder Snapchat kannten viele das Gefühl, aber der Maßstab war ein anderer. Früher war es der Urlaubsbericht des Freundes, der wieder zu Hause angekommen war oder der Arbeitskollege, der von seinem schönen Wochenende erzählt. Allerdings fördern die sozialen Medien heutzutage das Phänomen stark. Grund dafür ist, dass sie die Wahrnehmung lenken: Wir bewegen uns dort in einer Filterblase und die scheint DIE Realität abzubilden. Hingegen treten Familie und andere Menschen in den Hintergrund, die anders ticken.

Die Freundeslisten dort sind teilweise mit mehreren hundert Personen gefüllt. Natürlich erlebt da immer irgendeiner gerade etwas. Dank mobilem Internet kann er oder sie alle sofort und in Echtzeit daran teilhaben lassen. Man selbst sieht all diese Posts und vergleicht diese automatisch mit der eigenen Situation. Erschwerend hinzu kommt das Gefühl der Konkurrenz. FOMO triggert nahezu den Wetteifer, welcher Kontakt es schafft, seine Freunde mit der letzten Aktivität vor Neid erblassen zu lassen und diese in die Fear of missing out zu drängen.

FOMO Börse

Das Phänomen FOMO ist auch unter Börsianern bekannt. Hier geht es weniger um die Sucht, auf Social-Media-Kanälen bloß keine Aktivitäten zu verpassen. FOMO an der Börse bedeutet, den richtigen Zeitpunkt für gute Gewinne zu verpassen. Wer nicht rechtzeitig in steigende Aktien investiert hat, macht weniger Gewinn. Wer keinen guten Riecher hat, Bewegungen am Markt nicht registriert, stößt schlechte Aktien womöglich zum falschen Zeitpunkt ab – und macht Verluste.

Das Dumme: Auf den Crash folgt die nächste FOMO. Immerzu kreisen die Gedanken, ob man nicht doch in diese und jene Aktie investieren sollte. Infolge der angstgetriebenen Investitionen steigen Preisniveaus zu hoch an. Es kommt dann zu einer Korrektur der Bewertungen und die Kurse gehen zurück. Das führt erneut zu Enttäuschungen und einem Teufelskreis.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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