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Freiwilligendienst: Was eignet sich für wen?

Der Freiwilligendienst ist für junge Menschen eine gute Gelegenheit, sich über die eigenen beruflichen Ziele und Wünsche klarzuwerden. Bevor es mit Studium oder Ausbildung losgeht, können Sie sich auf verschiedene Arten gesellschaftlich einbringen. Bekannt ist das freiwillige soziale Jahr (FSJ). Daneben gibt es viele verschiedene Freiwilligendienste, etwa auch den Europäischen Freiwilligendienst (EFD), der ins Ausland führt. Welche Chancen Ihnen Bundesfreiwilligendienst (BFD) und Co. bieten und was Sie beachten müssen, erfahren Sie hier…



Freiwilligendienst: Was eignet sich für wen?

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Angebote für freiwillige Auszeiten im Überblick

Sie spielen mit dem Gedanken, den gewohnten Trott für eine Weile zu unterbrechen und neue Erfahrungen zu sammeln? Vielleicht sogar für ein ganzes Jahr ins Ausland zu gehen? Ein Freiwilligendienst gibt Ihnen die Chance, genau das zu tun. Hier die beliebtesten Angebote…

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Das freiwillige soziale Jahr – FSJ

Rund 40.000 Plätze werden hierbei jährlich an engagierte junge Menschen vergeben. Das FSJ bietet Freiwilligen die Möglichkeit, sich für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft einzusetzen. Als Interessierter suchen Sie sich einen anerkannten Träger, beispielsweise einen Verein oder eine soziale Einrichtung, und bewerben sich dort. Besondere Qualifikation sind in der Regel nicht notwendig. Wichtig ist die persönliche Motivation.

Die wichtigsten FSJ-Informationen im Überblick

Das Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Der Einsatz dauert in der Regel 12 Monate. Allerdings sind auch kürzere Einsätze von sechs Monaten möglich. Die Obergrenze liegt bei 18 Monaten. Wie lange Ihr Freiwilligendienst dauert, hängt stark von den Projekten ab. Meistens beginnt die Freiwilligenarbeit am 1. August oder am 1. September.

Einsatzbereiche

  • Sport: Vereine, Verbände, Jugendferiendörfer, Sportschulen
  • Kultur: Bibliotheken, Museen, Kunstvereine
  • Denkmalpflege: Architekturbüros, denkmalorientierte Vereine, Handwerksbetriebe, aber auch Museen
  • Gesundheitsbereich: Krankenhäuser, Rettungsdienste, Altenheime
  • Soziale Einrichtungen: Jugendheime, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Kindertagesstätten

Weitere wichtige Informationen finden Sie zudem auf der Seite des Bundesarbeitskreises Freiwilliges Soziales Jahr unter pro-fsj.de.

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Das freiwillige ökologische Jahr – FÖJ

Das FÖJ ist die ökologische Variante des FSJ. Es richtet sich speziell an Menschen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren und sich im Bereich Tier- und Umweltschutz einsetzen möchten.

Die wichtigsten FÖJ-Informationen im Überblick

Auch hier sollten die Kandidaten zwischen 16 und höchstens 26 Jahren alt sein. Das heißt, Sie dürfen nicht während des Freiwilligendienstes 27 Jahre alt werden. Wie das FSJ dauert das FÖJ in der Regel 12 Monate. Beginn ist meistens am 1. August oder am 1. September. Inhaltlich deckt es Umweltpolitik, Umweltbildung, Tier- und Naturschutz ab.

Einsatzbereiche

  • Landschaftsverbände, Umweltämter
  • Gärtnereien, Waldkindergärten
  • Naturschutzgebiete, Wälder und Parks
  • Naturschutzvereine, biologische Stationen
  • Tierparks, Zoos

Genaue Informationen sowie die Möglichkeit Einsatzstellen zu suchen, finden Sie unter https://foej.de, der Internetseite des Dachverbands der Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ).

Leistungen bei FSJ und FÖJ

Bei beiden Varianten des Freiwilligendienstes stehen Ihnen folgende Leistungen zu:

  • Ein kleines Taschengeld in Höhe von rund 150 Euro. Über den genauen Betrag entscheidet der Träger.
  • Die Unterstützung bei Unterkunft und Verpflegung, falls notwendig.
  • Eine beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Unfall-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.

Zusätzlich bleibt der Anspruch auf Kindergeld für die Zeit des Einsatzes bestehen. Das FSJ und das FÖJ unterstützt die Freiwilligen durch 25 Seminartage. Hier erhalten die Freiwilligen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen, über ihre Arbeit zu sprechen und Fragen zu stellen. Meistens widmen sich diese Seminare einem bestimmten Thema.


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Der Bundesfreiwilligendienst – BFD

Der BFD oder liebevoll Bufdi genannte Freiwilligendienst feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Über 400.000 Freiwillige haben bisher diese Chance genutzt. Er ersetzt den früheren Zivildienst. Genau wie beim FSJ können Sie mit Ihrer Freiwilligenarbeit unterschiedliche Projekte und Einrichtungen unterstützen.

Die Unterschiede zum FSJ

  • Der Bundesfreiwilligendienst wird vom Bund finanziert, während das FSJ und das FÖJ ihre finanzielle Unterstützung von den Ländern erhalten.
  • Es gibt keine Altersbegrenzung.
  • Interessierte können jederzeit beginnen.
  • Menschen ab 27 können ihren Dienst in Teilzeit (rund 20 Stunden/pro Woche) leisten.

Auch bei dieser Form des freiwilligen Dienstes gibt es eine Seminarbegleitung sowie ein kleines Taschengeld. Ausführliche Informationen finden Sie unter bundesfreiwilligendienst.de auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Freiwilligendienst im Ausland

Neben den Möglichkeiten sich in Deutschland zu engagieren, gibt es auch Angebote für Freiwilligendienst im Ausland. Daher sollten Bewerber aufpassen: Es existieren unterschiedliche Formen und längst nicht alle sind öffentlich geregelt und anerkannt. Interessenten sollten unbedingt darauf achten, dass der jeweilige Träger vom Staat anerkannt und unterstützt wird.

Der Europäische Freiwilligendienst – EFD

Hier können Sie sich europaweit für unterschiedliche soziale Projekte einsetzten. Der Freiwilligendienst ist Teil des Programms „Erasmus+“ der Europäischen Union. Als solcher gehört er zum Europäischen Solidaritätskorps und läuft häufig unter dem Kürzel ESK. Andere Länder und Kulturen kennenlernen, eine neue Sprache lernen, selbständiger werden – die Gründe für den Einsatz im Ausland sind vielfältig. Der Europäische Freiwilligendienst gibt Ihnen je nach Träger die Möglichkeit, Ihr FSJ oder FÖJ im Ausland zu leisten.

Die wichtigsten EFD-Informationen im Überblick

Die Freiwilligen sollten zwischen 17 und 30 Jahren sein. Ein Einsatz kann zwischen 2 bis 12 Monaten dauern. Je nach Projekt können Sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfangen. Wichtig ist nur zu wissen, dass die Organisation, bei der Sie den Freiwilligendienst machen möchten, einen Antrag für Sie stellen muss. Für die Antragstellung gibt es bestimmte Fristen. Welche das sind, erfahren Sie von der Organisation.

Einsatzorte sind überwiegend Mitgliedsstaaten der EU. Den Europäischen Freiwilligendienst können Sie aber auch in Nichtmitgliedsländern wie die Türkei oder Ländern in der Balkanregion absolvieren. Selbst in entlegeneren Regionen wie Russland, Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Syrien oder Tunesien ist ein Einsatz möglich. Abhängig ist das vom Schwerpunkt des jeweiligen Anbieters. So konzentriert sich beispielsweise die Freiwilligendienste DRS gGmbH auf Italien als Haupteinsatzort. Zu den Leistungen gehören ein Sprachkurs, Zuschuss zu den Reisekosten und Taschengeld.

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst – IJFD

Jugendliche, die sich für Freiwilligendienst im Ausland interessieren, können außerdem am Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) teilnehmen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert diesen Freiwilligendienst. Sie erhalten damit die Chance, interkulturelle, gesellschaftspolitische und persönliche Erfahrungen in einer anderen Kultur zu sammeln.

Die wichtigsten IJFD-Informationen im Überblick

Wer sich für ein IJFD interessiert, sollte nicht älter als 26 Jahre sein. Inwieweit Minderjährige unter 18 Jahren teilnehmen dürfen, entscheidet der jeweilige Träger. Außerdem muss der Bewerber die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Das Schöne: Prinzipiell ist das weltweit möglich. Einzige Einschränkung: Es dürfen keine Reisewarnungen oder Sicherheitsbedenken vom Auswärtigen Amt vorliegen.

Der Träger stellt Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung. Er übernimmt die Reisekosten und die Betreuung und Nachbereitung des Auslandsaufenthaltes. Während des IJFD sind Sie kranken- und haftpflichtversichert. Im Rahmen Ihres Auslandsaufenthaltes nehmen Sie an Sprachkursen und Seminaren zur Vorbereitung auf Ihre Tätigkeit teil. Freiwillige erhalten außerdem ein Taschengeld von bis zu (höchstens) 350 Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter ijfd-info.de.

Freiwilligendienst bei der Bundeswehr – FWD

Ein anderes Kaliber ist der Bundeswehr Freiwilligendienst. Dieser heißt offiziell Freiwilliger Wehrdienst (FWD) und unterscheidet sich deutlich von den vorgenannten Formen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Teilnehmer des FWD sich verpflichten, anschließend als Reservisten (Inland) für sechs Jahre zur Verfügung zu stehen. Aber auch so gibt es Unterschiede: der FWD ersetzt die weggefallene Wehrpflicht. Das bedeutet, dass die Interessenten eine militärische Grundausbildung durchlaufen – ganz so wie Soldaten, die eine Ausbildung bei der Bundeswehr machen.

Die wichtigsten FWD-Informationen im Überblick

Unter „Dein Jahr für Deutschland“ startete dieses Jahr der neue Freiwilligendienst der Bundeswehr. Die Initiative ist Teil des Heimatschutzes. Dazu erhalten die Freiwilligen in 7 Monaten eine soldatische Ausbildung.Großer Unterschied: Im Gegensatz zu Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nehmen Freiwillige nicht an Auslandseinsätzen teil. Anschließend stehen sie im Reservistendienst für 6 Jahre zur Verfügung. In dieser Zeit nehmen Sie an Übungen und Einsätzen teil, bis Sie auf insgesamt weitere 5 Monate Dienst kommen. Beispielsweise kooperieren FWD-ler mit anderen Freiwilligen vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr bei Naturkatastrophen und Rettungseinsätzen.

Dass Kampfeinsätze im Ausland ausgenommen sind, dürfte für viele Freiwillige besonders attraktiv sein. Daneben erwartet sie eine lukrative Vergütung: Das monatliche Einstiegsgehalt liegt bei etwa 1.400 Euro netto während der aktiven Zeit. Im Reservistendienst erhalten Sie pro aktiven Einsatztag mindestens 87 Euro netto. Wer noch nicht volljährig ist, benötigt die Einwilligung der Eltern.

Es besteht auch die Alternative zu freiwilligen Wehrdienst mit einer Dienstzeit zwischen sieben und 23 Monaten. In dieser Variante erklären sich Freiwillige ab einer Dienstzeit von über 12 Monaten zur Teilnahme an Auslandseinsätzen bereit. Wer sich darüber hinaus für eine Karriere bei der Bundeswehr interessiert, kann mit entsprechenden Voraussetzungen ein Bundeswehrstudium absolvieren. Tipps für eine Bewerbung bei der Bundeswehr finden Sie hier.

Allgemeine Tipps zu Wohlfahrtsorganisationen

Bevor Sie sich für einen bestimmten Freiwilligendienst entscheiden, sollten Sie in jedem Fall gut recherchieren. Ziehen Sie ruhig verschiedene Formen in Erwägung, das erhöht später Ihre Chancen auf einen Platz.

Bewerbung

Wichtig ist die rechtzeitige Bewerbung. Mindestens acht Monate vor einer möglichen Ausreise! Bei beliebten Trägern mit Freiwilligendienst im Ausland sollten Sie sogar 12 bis 15 Monate kalkulieren. Welche Kriterien gelten und was der Träger von Ihnen persönlich erwartet, entnehmen Sie den jeweiligen Homepages. Weitere Informationen sowie die Datenbank mit Einsatzstellen finden Sie hier.

Urlaubsanspruch

Bei einem zwölfmonatigen Freiwilligendienst in Vollzeit haben Sie mindestens 20 Tage Urlaub (gesetzlicher Urlaubsanspruch). Die exakte Anzahl Ihrer Urlaubstage kann dennoch variieren. Je nach Träger ist auch mehr drin: Ein FSJ bei der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe ist beispielsweise mit 30 Urlaubstagen verbunden.

Vorteile

Die meisten ehemaligen Freiwilligen erinnern sich gerne an diese Zeit zurück. Freundschaften sind entstanden, Vorlieben wurden entdeckt und vielleicht ein berufliches Ziel ausgemacht. Für viele ist es sogar ein Wendepunkt in ihrem Leben. Am Ende sind Sie mit Sicherheit um einige Erfahrungen reicher. Nebendem besteht die Chance, dass der Bundesfreiwilligendienst sich als Wartesemester oder Praktikum anrechnen lässt. Interessant ist das derzeit noch für angehende Erstsemester, die ein bundesweit zulassungsbeschränktes Studium wie Medizin studieren wollen. So oder so macht sich die praktische Erfahrung gut in Ihrem Lebenslauf.

Kosten

Einige Angebote firmieren zwar unter Freiwilligendienst. Im Endeffekt handelt es sich aber um kostenpflichtige Anbieter, bei denen Sie – ähnlich wie für Work & Travel – für die Organisation, Unterstützung und Beratung vor Ort Geld zahlen müssen. Daher sollten Sie immer darauf achten, dass der Träger mit staatlichen Institutionen kooperiert. Faustformel: Je größer die Zuschüsse vom Staat, desto geringer Ihr Eigenanteil.

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[Bildnachweis: Iconic Bestiary by Shutterstock.com]

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