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Fremdsprache lernen: Tipps + 14 schnelle Methoden

Ob Englisch für den Job oder Spanisch für den Urlaub – viele wollen eine Fremdsprache lernen. Und das schnell. Um eine neue Sprache zu sprechen, gibt es zahlreiche Methoden. Der beste Tipp ist immer noch, diese möglichst oft im Alltag zu nutzen und in der Fremdsprache zu sprechen. Wir zeigen zusätzliche Tipps um eine Fremdsprache zu lernen, online und offline – inklusive Vorteile und Nachteile. Dazu: Die meist gestellten Fragen und Antworten…



Fremdsprache lernen: Tipps + 14 schnelle Methoden

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Fremdsprache lernen: Tipps + Methoden

Beim Lernen einer neuen Fremdsprache geht es hauptsächlich darum, Automatismen zu entwickeln und den alltäglichen Kontakt mit Ihrer Lieblingssprache zur Normalität zu machen. Und die Zukunft des Lernens liegt im Netz: Machen Sie sich das zunutze! Es spart Zeit und Kosten.

Gerne können Sie auch die folgenden Anregungen auch kombinieren und Ihrem Umfeld anpassen. Und ja, Sie dürfen auch ganz konventionell mit einem Lern- und Wörterbuch beginnen und paukend am Küchentisch sitzen. Müssen Sie aber nicht – hier die Alternativen:

1. Im Alltag

Integrieren Sie das Fremdsprache lernen ganz nebenbei in Ihren Alltag. Wer sich ständig mit fremden Vokabeln umgibt, lernt sie viel schneller. Das können Sie auf unterschiedliche Art erreichen. Platzieren Sie Post-its an prominenter Stelle, so dass Ihr Blick im Vorübergehen auf die jeweilige Vokabel fällt (siehe Tipps). Stellen Sie einen ausländischen Radiosender ein, auf dem Sie zur Abwechslung die Nachrichten verfolgen. Ebenfalls ganz leicht umzusetzen: Ändern Sie Ihre Einstellungen am Handy oder Laptop in die zu lernende Sprache.

2. Am Wochenende

Nehmen Sie sich am Samstag oder Sonntag zwei Stunden frei und platzieren sich zuhause vor dem Monitor. Über Online-Portale wie Italki.com finden Sie Sprachlehrer für ein gutes Dutzend Fremdsprachen und können mit ihnen via Skype kommunizieren. Der Vorteil: Sie werden aktiv gefordert, erhalten direktes Feedback, können unmittelbar nachfragen. Wichtig dabei: Lassen Sie Fehler zu. Wer Angst hat, peinlich oder als Depp dazustehen, macht weitaus langsamere Fortschritte als mutige Ins-Kalte-Wasser-Springer.

Konzentrieren Sie sich zu Beginn auf die wichtigsten Wörter einer Sprache. Nach dem Paretoprinzip benötigen wir für 80 Prozent einer Aufgabe nur 20 Prozent der Zeit – und umgekehrt. Bedeutet: Wenn Ihr Grundstock mit den, sagen wir, 100 wichtigsten Wörtern der Sprache gefüllt ist, kommen Sie im Alltag schon relativ weit. Alternativ nehmen Sie einfach Stift und Papier, um Gelerntes aktiv zu wiederholen.

Kostenlos Fremdsprachen lernen

Das Internet macht’s möglich: Zahlreiche Seiten und Programme stellen kostenlos ihr Wissen zur Verfügung. Aber nicht nur dort: Kostenloses Lernen geht einfacher, als manche denken:

  • Fremdsprachen lernen mit Apps + Portalen

    Für Einsteiger oder als Ergänzung bieten sich auch Lernportale wie Babbel.com oder Duolingo.com an. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen damit, um die richtigen Medien für sich herauszufiltern. Bei Babbel sind allerdings nur die Einsteiger-Lektionen kostenlos. Ein eher unbekanntes Portal, das seine App für Android und Apple anbietet, ist 50 Languages. Hier können Interessenten sogar bereits 57 Fremdsprachen lernen – alles völlig kostenlos. Nutzen Sie unbedingt auch Youtube als Weiterbildungsportal. Es gibt unzählige Tutorials für Sprachschüler, die Ihnen kostenlos die Grundregeln und -begriffe beibringen.

  • Fremdsprachen lernen durch direkte Kontakte

    Oftmals kostenlose Wege ist der Austausch mit anderen Muttersprachlern. Bilden Sie ein Sprachtandem mit einer Person, die Ihre Muttersprache lernen möchte. Sie kennen niemanden? Neben Gruppen auf Facebook gibt spezielle Plattformen dafür, beispielsweise Conversationexchange.com oder Tandempartners.org. Studierende werden leicht über Aushänge an der Uni fündig. Im analogen Leben gibt es die Möglichkeit, über Lesecafés oder Stadtteilcafés Menschen kennenzulernen, die aus einem anderen Land stammen. Oft haben Städte auch entsprechende Stammtische, organisiert beispielsweise durch die Deutsch-Britische oder Deutsch-Französische Gesellschaft.

3. Beim Pendeln zur Arbeit

Sicherheitshinweis vorweg: Als Pendler im Berufsverkehr gilt Ihr Hauptaugenmerk natürlich dem Geschehen auf der Straße. Aber: Es ist nichts dagegen einzuwenden, ein fremdsprachiges Hörbuch oder eine Lern-CD einzulegen. Je mehr Kontakt Sie mit der Fremdsprache haben, desto schneller lernen Sie.

4. In der Mittagspause

Halten Sie sich die Mittagspause frei (oder zumindest einen Teil davon), um sich im Netz einige Artikel in der jeweiligen Landessprache konzentriert durchzulesen. Versuchen Sie in jeder Mittagspause, wenigstens einen längeren Text zu lesen und zu verstehen. Vor allem Nachrichtenseiten bieten sich dafür an – und Inhalte, die Sie grundsätzlich interessieren oder beruflich tangieren. Sinnvoll: Öffnen Sie in einem zweiten Tab ein Online-Wörterbuch wie Leo.org, um vereinzelt Vokabeln nachzuschlagen. Ebenfalls sinnvoll: In einem weiteren Tab Ihres Browsers das Audio-Archiv Forvo.com öffnen, um sich einzelne Begriffe korrekt vorlesen zu lassen (dafür brauchen Sie Kopfhörer, um die Kollegen nicht zu stören).

5. Während der Arbeit

Wenn Sie mit Kopfhörern arbeiten können, dürfen und wollen, dann ist tunein.com eine gute Empfehlung. Mit dem Streaming-Dienst können Sie während der Arbeit Radiostationen aus aller Welt lauschen. So werden Sie beständig mit Aussprache, häufigen Begriffen und Sprachklang konfrontiert – das hilft.

6. Nach Feierabend

Nach einem anstrengenden Arbeitstag haben Sie wahrscheinlich keine Lust mehr auf Paukerei. Aber bestimmt auf einen guten Film oder diese neue Erfolgsserie aus den USA. Schauen Sie sich die Folge möglichst im Original (bzw. in Ihrer Lernsprache) mit Untertiteln an. Übrigens flimmern über Satellit oder Kabel auch zahlreiche nicht-deutsche Programme über den Bildschirm. Sollte Ihre Sprache dabei sein, bitte reinschauen. Je mehr Berührungspunkte mit der Sprache, desto besser. Wenn Sie kontinuierlich zu Werke gehen und die Sprache mit einer gewissen Leichtigkeit in Ihren Alltag integrieren, dann machen Sie nicht nur schnell Fortschritte, sondern haben auch noch Spaß dabei.

7. Im Kurzurlaub

Wenn alles Engagement nebenbei partout nicht fruchten will, bleibt noch die Option einen Kurzurlaub mit einem Sprachkurs zu kombinieren. Einige Sprachanbieter versprechen 900 neue Vokabeln in drei bis sechs Tagen ins Kleinhirn pauken zu können. Möglich machen das lernpsychologisch optimierte Intensivkurse – die dafür allerdings auch nicht ganz billig sind. Urlaub ist das zwar dann nicht mehr, aber mitunter ganz praktisch und zeitsparend. Dann zum Beispiel, wenn Sie kurzfristig Ihr Business English auffrischen oder sich für eine Geschäftsreise Grundkenntnisse in Chinesisch aneignen müssen.

Heimatgefühle stören beim Lernen

Wenn Sie eine Fremdsprache lernen wollen, beseitigen Sie alles in Ihrer Umgebung, was Sie an Ihre Muttersprache erinnern könnte. Denn wenn Sie beim Lernen an Ihre Muttersprache denken, werden Sie weniger Erfolg mit der neuen Sprache haben. Dies entdeckte der Sozialpsychologe Michael Morris von der Columbia Business School in New York zufällig: Eine chinesische Studentin hatte sich in einem Referat verplappert und Chinesisch und Englisch aus Versehen gemixt, obwohl sie eigentlich längst fließend Englisch spricht.

Der Auslöser: Sie hatte während des Referats lediglich ihren chinesischen Professor angeschaut. Oder wie Morris inzwischen sagen würde: Sie hatte etwas gesehen, das sie an ihre Heimat erinnerte. Weitere Tests und Untersuchungen bestätigten die These: Dinge, Gegenstände, Fotos, ja sogar Menschen, die uns an unsere Heimat (und damit unsere Muttersprache) erinnern, können beim Lernen von Fremdsprachen äußerst störend sein.


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7 ungewöhnliche Sprachlerntipps, die Spaß machen

Viele denken beim Fremdsprache-Lernen an endlose Vokabellisten, an unregelmäßige Verben und komplizierte Grammatikregeln. Dabei gibt es auch ganz einfache Methoden und Tricks wie Sie eine Fremdsprache lernen können – und Spaß haben. Ganze sieben Sprachlerntipps haben wir Ihnen hier aufgelistet:

  1. Bekleben Sie Ihre Wohnung mit Zetteln

    Falls Sie beispielsweise Englisch lernen wollen, kleben Sie einen Zettel mit der Aufschrift „Refrigerator“ an den Kühlschrank oder oder ein Post-it mit „Drawer“ an ihre Schubladen. Was immer Sie dann in Ihrer Wohnung machen – sprechen Sie aus, was Sie auf den Zetteln lesen. So lernen Sie ganz nebenbei Fachvokabeln.

  2. Führen Sie Selbstgespräche

    Klingt komisch. Studien zeigen aber: Selbstgespräche können enorm helfen, eine Sprache zu lernen. Insbesondere wenn Sie keinen Lernpartner haben. Am Anfang reicht es schon – auf Englisch, Spanisch, Französisch -, darüber zu sprechen, was Sie gerade machen oder was Ihnen gerade durch den Kopf geht.

  3. Schreiben Sie ein Tagebuch

    Und Sie ahnen es schon: Natürlich nicht in Ihrer Muttersprachen, sondern in der neuen Fremdsprache, die Sie lernen wollen. Dabei trainieren Sie analytische Sätze in der Fremdsprache zu formulieren und halten Sie Ihre Lernfortschritte auch noch schriftlich fest.

  4. Schauen Sie Filme im Originalton

    Serien oder Filme in der Sprache zu schauen, die Sie lernen möchten, ist einer der unterhaltsamsten Sprachlerntipps. Insbesondere auf Netflix oder Youtube ist das kinderleicht. Einfach die Spracheinstellungen auf die gewünschte Sprache umschalten. Alternativ können Sie sich natürlich auch Podcasts oder Hörbücher in einer Fremdsprache herunterladen oder Radio-Sendungen anhören.

  5. Beschäftigen Sie sich mit Land und Kultur

    Sprachenlernen kann theoretisch und trocken werden. Deshalb sollten Sie sich auch mit der jeweiligen Landeskultur beschäftigen: Erforschen und sammeln Sie die typischen Witze, Sprichwörter oder Zungenbrecher der Sprache. Lesen Sie Blogs aus dem Land oder kochen Sie landestypische Rezepte und Spezialitäten nach. Hauptsache, Sie verbinden das Gelernte mit mehreren Sinnen und Erfahrungen.

  6. Suchen Sie sich einen Lernpartner

    Und zwar einen Muttersprachler, der wiederum Ihre Muttersprache lernen will. So können Sie gemeinsam lernen und sich unterhalten, wobei jeder jeweils in der Fremdsprache reden muss und den anderen (bei Aussprache, Akzent und Grammatik) korrigieren kann.

  7. Werden Sie kreativ

    Nutzen Sie die Fremdsprache, um ein Gedicht zu schreiben oder singen Sie Lieder in der Fremdsprache im Radio mit. Zudem gibt es zahlreiche Lernprogramme und Apps, die das spielerische Lernen unterstützen und häufig sogar kostenlos erhältlich sind. So können Sie Neues lernen, Ihre Motivation beibehalten und Spaß am Lernen entwickeln.

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Vor- und Nachteile: Was bringt es, eine neue Sprache zu lernen?

Vorteile

  • Neue Kontakte
    Ob im VHS-Kurs oder im Urlaub bei der Verständigung mit Einheimischen: Sie lernen neue Menschen kennen. Das eröffnet den Weg zu neuen Denkweisen, lässt Freundschaften entstehen.
  • Berufliches Vorankommen
    Eine neue Fremdsprache eröffnet neue berufliche Perspektiven. Je nach Position und Stelle wünschen Unternehmen sich Mitarbeiter, die eine zweite Fremdsprache (neben Englisch) sprechen.
  • Konkrete Einblicke
    Wer sich mit Einheimischen verständigen kann, gewinnt Erkenntnisse über Land und Leute. Wer sich darauf einlässt, signalisiert Offenheit und Toleranz. Die interkulturelle Kompetenz hilft beispielsweise auch im beruflichen Alltag mit ausländischen Geschäftspartnern.
  • Verbessertes Denken
    Wenn Sie eine Fremdsprache lernen, profitieren auch Ihre kognitiven Leistungen: Merkfähigkeit, Argumentieren und Problemlösungskompetenz gewinnen durch den sprachlichen Input.

Nachteile

  • Mehr Zeitaufwand
    Wer eine Fremdsprache lernen will, muss vor allem Zeit und Energie investieren. Diese Zeit fehlt an anderer Stelle.
  • Größerer Stress
    Ist das Lernen mit Erfolgsdruck verbunden, kann es schnell in Stress ausarten.
  • Kein Spaß
    Wer für sich nicht die richtige Lerntechnik gefunden hat, wird Schwierigkeiten mit der Selbstmotivation haben. Auch können schwere Sprachen dann besonders herausfordernd sein.
  • Finanzieller Aufwand
    Zwar gibt es zahlreiche kostenlose Alternativen. Aber für Auslandsaufenthalte, eigene Lernmaterialien oder auch Bezahlangebote wie Netflix und Amazon müssen Sie Geld zahlen.
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Fremdsprache schnell lernen: In wenigen Tagen?

Absolut jeder kann eine Fremdsprache lernen. Egal, wie alt Sie sind oder welchen beruflichen Hintergrund Sie haben. Wer in nur wenigen Tagen eine Fremdsprache lernen möchte, braucht Ehrgeiz. Dem Sprachwissenschaftler Alexander Arguelles zufolge braucht man wenigstens 250 Wörter, um einen Satz zu bilden. Das zehnfache dessen ermöglicht Ihnen, sich etwas flüssiger auszudrücken. Aber Sie bräuchten wenigstens 10.000 Wörter, um auf dem Niveau eines Muttersprachlers mit höherem Bildungsabschluss zu sein.

Heißt: Sie können innerhalb einer Woche so viel lernen, dass Sie sich am Ende mit Händen und Füßen verständigen können. Es reicht vielleicht für einen Restaurantbesuch im Urlaub. Sie können sich in der Fremdsprache vorstellen und etwas Smalltalk betreiben. Aber komplexere Themen oder Bücher lesen zu können, ist eher unrealistisch. Die Gründe dafür, warum jemand eine Fremdsprache lernen will, sind indes verschieden:

Sprachlerntipps Fremdsprache Lernen Studie Gruende Grafik

Wie aber gelingt es am besten eine Fremdsprache zu lernen? Bei allen Annehmlichkeiten heutzutage: Ohne Anstrengung und Disziplin geht es leider nicht. Diese drei Faktoren sind zudem wichtig, damit sich Ihre Zunge in der fremden Sprache nach und nach lockert:

  1. Kontinuität
    Üben Sie regelmäßig und wenden Sie das Gelernte wann immer möglich an. Nur, wenn Sie dauerhaft am Ball bleiben und fortlaufend Kontakt mit der Sprache halten, werden Sie erfolgreich bleiben.
  2. Wiederholung
    Nur mit Wiederholungen schafft es das neu erworbene Sprachwissen ins Langzeitgedächtnis. Frischen Sie außerdem auch die älteren Lerninhalte von Zeit zu Zeit auf – was länger nicht abgerufen wurde, gerät allzu schnell in Vergessenheit.
  3. Intensität
    Um sicher genug für Verhandlungen oder die geschäftliche Kommunikation zu werden, brauchen Sie ein angemessenes Lernpensum. Trotz Vollzeitjob sollten Sie versuchen, täglich etwas dafür zu tun. Legen Sie sich einen realistischen Plan zurecht, der zu Ihrem Alltag passt und Ihnen die Zeit freihält, die Sie persönlich zum Lernen benötigen.

Sprachen lernen im Schlaf: Geht das?

Klingt unglaublich, funktioniert aber: Sprachen lernen im Schlaf. Natürlich müssen Sie sich trotzdem zuvor mit der Fremdsprache auseinander gesetzt haben. Der anschließende Schlaf unterstützt den Lernprozess jedoch ungemein. Zu diesem Ergebnis kommt die Schlafforscherin Jessica Payne von der Universität von Notre Dame. In ihren Experimenten mit 207 lernenden Studenten untersuchte sie die Ergebnisse der Probanden, die ganztags lernen mussten. Diese wurden nach ihrer Lerneinheit getestet: jeweils eine halbe Stunde nach dem Lernen, zwölf Stunden später und noch einmal 24 Stunden danach.

Der Trick war allerdings, dass einige der Probanden zwischen dem ersten unmittelbaren Test und dem zweiten durch Schlaf pausieren konnten. Ergebnis: Wer genügend Schlaf abbekommen hatte, erzielte bessere Ergebnisse. In diese Richtung geht auch die Studie von Stephanie Mazza von der Universität von Lyon. Sie konnte nachweisen, dass regelmäßiges Powernapping dabei hilft, Informationen effektiver zu verarbeiten und zu erinnern – selbst sechs Monate nachdem wir etwas gelernt haben.


Wie lange dauert es, eine Sprache zu lernen?

Die Dauer ist von verschiedenen Faktoren abhängig, allen voran, wieviel Zeit und Energie Sie investieren. Theoretisch können Sie binnen vier Wochen eine andere Sprache lernen. Voraussetzung dafür ist, dass die Sprache mit Ihrer Muttersprache verwandt ist und Sie hochmotiviert jeden Tag Neues lernen und Gelerntes wiederholen.

Allerdings spielen Vorkenntnisse und die Entscheidung für eine bestimmte Sprache eine Rolle: Als Deutsch-Muttersprachler erkennen Sie viele Parallelen zum Niederländischen, da beide Sprachen derselben Sprachfamilie angehören. Oder wer Italienisch lernt und auf einen Spanisch-Sprachschatz zurückgreifen kann. Die Grammatik ist anders, aber die Bedeutung vieler Vokabeln lässt sich leichter erschließen. Sie klingen nicht nur ähnlich, sondern stammen aus derselben Sprachfamilie.

Schweregrad verzögert Vorankommen

Schwieriger wird es hingegen, wenn zusätzlich zu neuen Vokabeln und Grammatik ein neues Schriftsystem erlernt werden muss, etwa Kyrillisch (beispielsweise für Russisch) oder das griechische Alphabet. Beide Sprachen gelten als schwierig. Aber vielleicht interessieren Sie sich ja für eine besonders exotische Sprache, beispielsweise Mandarin. Die Chinesen benutzen allerdings ebenso wie die Koreaner und Japaner keine Alphabetsprache. Stattdessen müssen Sie sich tausende von Schriftzeichen einprägen. Es handelt sich um sogenannte logographische Schriften, in denen ein Zeichen für einen bestimmten Denkinhalt steht. Verständlich also, wenn Sie als Sprachschüler solche Sprachen nicht in der gleichen Zeit lernen wie andere.

Zugang zur Fremdsprache

Ein Umstand, der Sie ebenfalls beeinflusst: Welcher Lerntyp Sie sind. Zu Schulzeiten wurde allen Schülern eine Methode übergestülpt. Als Erwachsener sind Sie in der glücklichen Position, sich selbst alles so zusammenstellen zu können, dass es für Sie funktioniert. Um möglichst effektiv lernen zu können, sollten Sie sich und Ihren Lerntyp gut genug kennen:

  • Auditiver Lerntyp
    Dieser Lerntyp eignet sich die Fremdsprache vornehmlich durch das Hören der Sprache an, beispielsweise durch Gedichte oder Lieder.
  • Kognitiver Lerntyp
    Diese Menschen können sich gut an Grammatikregeln orientieren.
  • Motorischer Lerntyp
    Der motorische Lerntyp erlernt Fremdsprachen in Verbindung mit Bewegungen wie Sport oder Tanz.
  • Visueller Lerntyp
    Menschen mit visuellem Gedächtnis müssen Dinge visualisieren. Sei es durchs Aufschreiben oder bildliche Darstellung.

Häufig eignet sich nicht jede Methode für alle Menschen gleichermaßen gut. Die meisten Menschen sind ein Mischtyp und lernen am besten durch eine Mischung aus mehreren Methoden.

Fremdsprachen: Diese 10 sind bei Arbeitgebern gefragt

Eine Studie wertete mehr als 400.000 Stellenanzeigen aus, in rund 60.000 (17 Prozent) davon wurden Fremdsprachenkenntnisse explizit gefordert. Die Top 10 der gefragtesten Sprachen liefert einige Überraschungen. An der Spitze rangiert erwartungsgemäß Englisch mit 75 Prozent der Nennungen, danach aber folgen einige Exoten (Angaben in Prozent):

  1. Englisch (75,01)
  2. Französisch (5,67)
  3. Japanisch (4,33)
  4. Niederländisch (4,15)
  5. Spanisch (2,09)
  6. Italienisch (1,67)
  7. Chinesisch (1,04)
  8. Russisch (1,00)
  9. Tschechisch (0,90)
  10. Norwegisch (0,72)

Unter den Top 5 sind vor allem europäische Sprachen – mit einer Ausnahme: Japanisch. Ein möglicher Grund: In Deutschland agieren bereits mehr als 1.000 japanische Unternehmen, die Mehrheit davon hat ihren Sitz in Düsseldorf, Frankfurt und München. Entsprechend werden dort auch viele Fachkräfte mit japanischen Sprachkenntnissen gesucht.


Fremdsprachen auf Sprachreisen lernen

Neben den vielen Möglichkeiten, eine Fremdsprache zu lernen, sind Sprachreisen sicherlich nicht die günstigsten. Die Investition kann sich trotzdem lohnen, weil Sprachreisen einige Vorteile mitbringen:

  • Sie tauchen voll und ganz ein

    Wenn Sie zuhause eine Fremdsprache lernen oder an die Abendschule gehen, widmen Sie sich meist nur wenige Stunden in der Woche der Fremdsprache. Auf einer Sprachreise sind Sie rund um die Uhr von einer neuen Sprache umgehen, was in kurzer Zeit zu großen Verbesserungen führen wird. Sie entwickeln gleichzeitig ein ganz anderes Sprachgefühl, weil Sie Gelerntes sofort anwenden können.

  • Sie haben keine Ablenkungen

    Im Alltag herrscht soviel Hektik, dass die Gedanken kaum frei sind, um sich wirklich auf das Erlernen einer Fremdsprache zu konzentrieren. Eine Sprachreise dient hingegen nur dem Erwerb neuer Sprachfähigkeiten. Sie müssen sich in dieser Zeit um nichts anderes kümmern. Keine Arbeit – stattdessen haben Sie den Kopf frei, um wirklich zu lernen.

  • Sie sind besonders motiviert

    Was könnte ein größerer Ansporn sein, als vor Ort in einem fremden Land zu sein? Zuhause müssen sich viele erst aufraffen und ihre Freizeit opfern. Auf einer Sprachreise können Sie gleich loslegen und sich in Gesprächen oder Restaurants ausprobieren. Sie erfahren unmittelbar, wie weit Ihr Wortschatz Sie bringt. Der finanzielle Aufwand soll sich außerdem lohnen, also ist der Einsatz gleich ein anderer.

  • Sie lernen in einer Gruppe

    Die anderen Teilnehmer sind ein wichtiger Aspekt in jeder Sprachreise. Je mehr Gleichgesinnte dabei auf Ihrem Niveau sind, desto besser für Sie. So können Sie nicht nur ins Gespräch kommen und sich gegenseitig helfen, sondern das Gelernte gleich ausprobieren. Außerdem knüpfen Sie so Kontakte, die Sie zurück in Deutschland weiterführen können, um so vielleicht zuhause gemeinsam weiterzulernen.

  • Sie machen Erfahrungen über die Sprache hinaus

    Auf einer Sprachreise lernen Sie die Land und Leute kennen, besonders wenn Sie in einer Gastfamilie wohnen. Oftmals liefern Sprachreisen einen besonders nachhaltigen Eindruck, der sich positiv auf die Motivation auswirkt. Sie wollen wiederkommen und das Land noch einmal auf eigene Faust bereisen. Dann wollen Sie so gut sein, dass Sie sich in der Landessprache ohne Probleme verständigen können.

Häufige Fragen & Antworten zum Lernen von Fremdsprachen

Was ist die einfachste Sprache zu lernen?

Als Deutsch-Muttersprachler werden Sie am ehesten Zugang zu Fremdsprachen aus der gleichen Sprachfamilie haben. Zur germanischen Sprachfamilie zählen Sprachen wie Englisch, Niederländisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, aber auch Afrikaans oder Isländisch.

Der große Vorteil bei Englisch: Sie brauchen keine Geschlechter zu lernen und auch die Konjugation ist simpel. Hinzu kommt, dass es als Weltsprache nahezu überall verstanden wird. Das Gleiche gilt übrigens für andere Sprachfamilien: Als Spanisch-Muttersprachler werden Sie leichter andere romanische Sprachen lernen wie Französisch und Italienisch.

Welche Sprachen sind für Deutsche schwer zu lernen?

Der Schwierigkeitsgrad für Deutsch-Muttersprachler beginnt bereits bei einem anderen Schriftsystem, wie etwa bei Arabisch. Mandarin (Chinesisch), Japanisch und Koreanisch gelten als sehr schwer. Sie verwenden Schriftzeichen, die für Denkinhalte statt Buchstaben stehen. So müssen Sprachschüler tausende Zeichen lernen.

Anders bei Sprachen, die zwar eine andere Schrift haben, aber dennoch auf einer Alphabetschrift basieren, so etwa Russisch oder Griechisch, die ebenfalls schwer sind. Hinzu kommt die Aussprache, die auf Laute zurückgreift, die es so im Deutschen nicht gibt. Das gilt beispielsweise fürs Polnische, das zusätzliche Vokale bildet und zahlreiche Zischlaute beinhaltet.

Kann man in 4 Wochen eine Sprache lernen?

Diese Frage lässt sich nur mit „jein“ beantworten. Entscheidend für den Erfolg sind verschiedene Faktoren:

  • Wie viel Zeit Sie investieren
  • Der Verwandtschaftsgrad der Sprache
  • Ihre Motivation (Hobby oder Karriere)
  • Wie oft Sie üben

Heißt: Wer sich für eine verwandte Sprache entscheidet und jeden Tag mehrere Stunden investiert, fleißig Gelerntes wiederholt und ein klares Ziel vor Augen hat, kann eine Sprache in der Zeit erlernen. Sicherlich nicht bis zur Perfektion, aber für gute Verständigung reicht es.

Was kostet eine Sprachreise?

Je länger es dauert und je weiter die Entfernung, desto teurer. Das gilt vor allem für Flüge – die Unterbringung kann durchaus günstiger sein. Für einen zweiwöchigen Sprachkurs sollten Sie in jedem Fall mit 1.500 Euro rechnen – für das Grundpaket inklusive An- und Abreise sowie einer einfachen Unterbringung vor Ort.

Informieren Sie sich unbedingt über die Verpflegungskosten. Teilweise sind sie bereits inbegriffen (Voll- oder Halbpension), manchmal kommen sie extra. Mindestens 2.000 Euro sollten Sie für eine zweiwöchige Sprachreise um den Globus einkalkulieren. Entsprechend teurer wird es, wenn Sie nicht in einer Gastfamilie unterkommen, sondern im Hotel wohnen wollen.

Wer kann daran teilnehmen?

In den meisten Fällen gilt: Eine Sprachreise kann jeder machen, der Lust daran hat, eine neue Sprache zu lernen – und sich die Kosten dafür leisten kann. Oftmals bieten Anbieter verschiedene Programme und spezielle Kurse für unterschiedliche Altersgruppen an. So gibt es Sprachreisen für Erwachsene, aber auch Lehrgänge, die auf Schulkinder zugeschnitten sind.

Wie viele Stunden umfasst eine Sprachreise?

Wie in der Schule oder an der Universität bemisst sich auch eine Sprachreise nach Wochenstunden. Die meisten Kurse nutzen dabei ein System zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche.

Je nach Gesamtdauer umfasst eine Sprachreise demnach ungefähr 40 bis 60 Stunden gemeinsamen Lernens. Nicht einbegriffen sind dabei die Zeiten, in denen Sie die Sprache vor Ort außerhalb des Sprachkurses anwenden.

Welche Leistungen sind inbegriffen?

Die Angebote unterscheiden sich zum Teil deutlich. Die meisten Sprachreisen beinhalten die An- und Abreise, den Sprachkurs selbst sowie den Aufenthalt vor Ort. Unterschiede im Preis hängen von der Art der Unterbringung ab: Gastfamilie oder Hotel.

Alternativ können Sie oft den Sprachkurs ohne Unterbringung vor Ort buchen (mit oder ohne Flug, je nach Angebot). In diesem Fall müssen Sie dann in Eigenregie eine passende Unterkunft finden und diese gegebenenfalls getrennt bezahlen.

Wer unterrichtet auf einer Sprachreise?

Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die meisten Anbieter von Sprachreisen arbeiten mit Muttersprachlern zusammen. Diese sind geschult darin, das Wissen an eine Gruppe Lernwilliger weiterzugeben.

Möglich ist aber auch, dass Sie ein Nichtmuttersprachler als Sprachlehrer unterrichtet. Der zeichnet sich meist dadurch aus, dass er lange im jeweiligen Ausland gelebt hat und die Fremdsprache wie seine Muttersprache spricht.

Kann man Sprachen zuhause lernen?

Keine Zeit für Sprachreisen? Ganz leicht kann man Sprachen zuhause lernen – und zwar mit Apps. Viele sind sogar kostenlos oder bieten zumindest eine kostenfreie (natürlich abgespeckte) Variante. Ebenfalls sehr kostengünstig können Sie zuhause lernen, wenn Sie Filme in der jeweiligen Fremdsprache schauen oder Bücher lesen.

Integrieren Sie die Fremdsprache in den Alltag: Kleben Sie Post-its auf Gegenstände, deren Bezeichnung Sie leicht vergessen. Oder einfach nur, um sich an einen bestimmten Begriff zu erinnern. Noch eine Möglichkeit: Ändern Sie die Spracheinstellungen am Smartphone in die Fremdsprache.

Fremdsprache lernen: Wie anfangen? Was hält mich davon ab?

Wenn es um das Erlernen von Fremdsprachen geht, tauchen bestimmte Ängste typischerweise immer wieder auf. Unterhalten Sie sich mal mit Kollegen, ob sie nicht vielleicht Englisch, Französisch oder eine andere Sprache gerne besser beherrschen würden und achten auf die Argumente, die dann als Begründung folgen:

  • Ich bin zu alt

    Nach wie vor heißt es, dass Kinder leichter und spielerischer Sprachen lernen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Erwachsene zwangsläufig schwieriger Sprachen erlernen. Das konnte eine Studie der Universität Haifa, Israel, belegen. Tatsächlich ist es nicht unwesentlich davon abhängig, wie Sie Ihre Umgebung und Ihr Lernen gestalten: Einfach nur stupide Regeln pauken ist nicht jedermanns Sache. Vielleicht brauchen Sie eher einen spielerischen Zugang? Abhängig ist das von Ihrem Lerntypus (siehe oben).

  • Ich kann nicht in fremde Länder reisen

    In Zeiten von Billigflügen und nahezu hundertprozentiger Abdeckung mit Internet gilt dieses Argument kaum noch. Denn selbst wenn Sie nicht in andere Länder reisen können – die Länder kommen zu Ihnen. Viele Großstädte sind international, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen ist möglich, beispielsweise durch örtliche Sprachstammtische. Aber auch Sprachtandempartner via Skype sind eine Alternative. So profitieren beide Seiten und Sie lernen direkt die korrekte Aussprache.

  • Ich habe kein Talent

    Das ist freilich eine erfolgreiche Form der Selbstsabotage: Wer sich bereits einredet, dass es eine genetische Begabung für etwas geben muss, woran es einem selbst offenbar mangelt, der wird erst gar nicht anfangen. Aber selbst wenn andere einen einfacheren Zugang zum Fremdsprachen lernen haben sollten: Das ist nichts, was man nicht mit entsprechendem Einsatz wieder wettmachen könnte. Voraussetzung dafür ist allerdings echter Enthusiasmus für diese Sprache. Betrachten Sie es nicht als Zwang. Wer sich für die Sprache interessiert, erfährt darüber auch peu à peu über kulturelle Eigenarten.

  • Ich habe ein schlechtes Gedächtnis

    Es gibt verschiedene Mnemotechniken, die Ihnen beim Vokabeln lernen behilflich sein können. Beispielsweise hat sich das Lernen von Vokabeln mithilfe eines Karteikästchens bewährt. Der Grund liegt darin, dass Sie systematisch vorgehen und gezielt die Vokabeln lernen, die Ihnen noch fehlen. Ebenso können Sie auf Assoziationsübungen zurückgreifen, indem Sie mit einem Wort einen ähnlich klingenden Begriff aus dem Deutschen verbinden und dazu eine kleine Geschichte erfinden.

  • Ich möchte niemanden enttäuschen

    Perfektionismus ist das größte Hindernis. Natürlich werden Sie am Anfang Fehler machen. Statt sich allerdings dafür zu schämen und nicht zu praktizieren, ist der größte Fehler. Denn Fehler bedeuten, dass Sie üben. So lernen Sie irgendwann die korrekte Satzstellung oder die richtige Betonung eines Wortes. Übrigens werden die meisten Muttersprachler es zu schätzen wissen, dass Sie mit ihnen in ihrer Sprache kommunizieren wollen. Schamgefühle also überflüssig.

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[Bildnachweis: Zubada by Shutterstock.com]

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