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Hidden Champions: Definition, Liste, Beispiele und Tipps

Einen bekannten Namen, mediale Aufmerksamkeit, viele Bewerber – all das haben Hidden Champions nicht. Trotzdem sind diese Unternehmen und Arbeitgeber extrem erfolgreich. Oft sogar international. Sie bieten exzellente Einstiegs- und Aufstiegschancen, die Jobs sind spannend und abwechslungsreich. Nur ihr Standort ist es häufig nicht: irgendwo versteckt auf der grünen Wiese. Schade. Denn Hidden Champions sind eine wichtige, treibende Kraft der Wirtschaft. Warum Sie diese unbekannten, versteckten Top-Arbeitgeber auf dem Radar haben sollten…



Hidden Champions: Definition, Liste, Beispiele und Tipps

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Definition: Was sind Hidden Champions?

Hidden Champions sind versteckte Weltmarktführer. Arbeitgeber und Unternehmen, die zwar zur Weltspitze in ihrem Bereich und ihrer Branche gehören, trotzdem weitgehend unbekannt sind. Den Begriff „Hidden Champions“ prägte der Unternehmensberater Hermann Simon zum ersten Mal 1990. Er machte darauf aufmerksam, dass die treibenden Kräfte in der Wirtschaft nicht ausschließlich bekannte Namen wie Siemens, Daimler, Bayer, SAP, Porsche oder viele andere Beispiele darstellen.

Hidden Champions finden in der Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit oder Anerkennung. Dies liegt nicht nur an der fehlenden Bekanntheit, sondern vor allem an ihrer Spezialisierung, der Art ihrer Produkte oder Dienstleistungen. Die Weltmarktführer operieren häufig in einer Nische. Dort aber sind sie das erfolgreichste Unternehmen weltweit. Viele deutsche Hidden Champions haben ihren Sitz in der Provinz – in ländlichen Gegenden in Baden-Württemberg, im Süden von Hessen sowie in Bayern und Nordrhein Westfalen.

Wie entstehen Hidden Champions?

Erarbeitet haben sich viele Hidden Champions ihre Position durch Forschung und Entwicklung, wobei viel Zeit und Geld in eigene Produkte und die Branche investiert wurde. Viele versteckte Champions investieren einen großen Teil des Gewinns erneut ins eigene Unternehmen, um auch in Zukunft innovativ und erfolgreich zu bleiben.

Und genau das macht die Hidden Champions zu einem spannenden Arbeitsumfeld, das für Arbeitnehmer interessante Herausforderungen und Chancen bietet – zusätzlich zur Option, bei einem Weltmarktführer zu arbeiten. Das Problem ist eben nur ihre Bekanntheit: Uni-Absolventen zieht es eher zu den bekannten Namen, was die regelmäßigen Arbeitgeber-Rankings beweisen. So herrscht bei den Hidden Champions regelmäßig Fachkräftemangel.

Liste und Beispiele für unbekannte Weltmarktführer

Deutschland hat besonders viele geheime und weitgehend unbekannte Weltmarktführer. Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass gut 1.300 der weltweit 2.700 Hidden Champions aus Deutschland stammen – eine weltweit herausragende Quote. Wir haben fünf Unternehmen aufgelistet, um Ihnen nur einige Beispiele für Branchen- und Weltmarktführer zu zeigen, wie kaum jemand kennt:

  • Otto Bock Holding
    In den Bereichen Healthcare und Mobility erwirtschaftet die Otto Bock Holding Umsätze in Milliardenhöhe. Wichtige Produkte sind Rollstühle und Prothesen.
  • Klais Orgelbau
    Ob Herstellungen neuer oder Restauration vorhandener Orgeln: Die Klais Orgelbau GmbH ist Spezialist und Marktführer für Kirchen- oder Konzertorgeln.
  • Vulkan Gruppe
    In Herne, ein gutes Stück entfernt von größeren Gewässern, sitzt die Vulkan Gruppe – Marktführer für Schiffskupplungen.
  • Kaspar Schulz
    Brauereien benötigen Equipment, Marktführer in diesem Bereich ist die Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik mit Sitz in Bamberg.
  • Lürssen Werft
    Seit mittlerweile rund 150 Jahren werden in der Lürssen Werft Schiffe und Jachten gebaut. Mit einem Umsatz von mehr als 800 Millionen Euro zählt sie zu den Marktführern.


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Hidden Champions: Unbekannte Chancen für Bewerber

Der Arbeitsmarkt ist im Wandel. Viele Arbeitnehmer suchen in ihrem Beruf heute mehr als einen Broterwerb und Geldverdienst. Der Job soll zum Leben und zu den eigenen Erwartungen passen. Entsprechende müssen sich die Unternehmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren, um talentierte Mitarbeiter anzulocken. Klarer Vorteil für bekannte Unternehmen: Sie haben durch gutes Employer Branding bereits einen Ruf als Arbeitgeber.

Hidden Champions haben hierbei Probleme. Die fehlende Bekanntheit überschattet das Potenzial und den Erfolg. Die Jobsuche der meisten Nachwuchskräfte konzentriert sich hauptsächlich auf Ballungsgebiete und große Städte. Unternehmen, die hier angesiedelt sind, wirken schon durch ihre Lage attraktiver. Wer weiter außerhalb seinen Stammsitz hat, wird erst gar nicht wahrgenommen.

Womit punkten Hidden Champions bei Bewerbern?

Wo der Standortvorteil fehlt, braucht es andere Argumente, um Bewerber anzuziehen und zu überzeugen. Und die gibt es durchaus. Tatsächlich bieten viele der Weltmarktführer spannende Perspektiven, die bekannte Konzerne nicht bieten:

  • Flachere Hierarchien
  • Frühe Verantwortung
  • Geringe Bürokratie
  • Kurze Abstimmungswege
  • Schnelle Weiterentwicklung

Nicht selten zahlen die Hidden Champions sogar Top-Gehälter. Einmal, weil sie es müssen, um Top-Talente zu gewinnen. Aber auch, weil sie es können – sie gehören schließlich zur Weltspitze ihrer Branche.

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Attraktiver werden: Tipps für Weltmarktführer

Unabhängig vom Standort und bisheriger Bekanntheit können Hidden Champions durch Employer Branding mehr Absolventen, Fachkräfte und Young Professionals ansprechen. Zum Beispiel durch eine Unternehmenskultur, die mehr als nur einen Job bietet. Wer auch als attraktiver Arbeitgeber zur Weltspitze gehören will, kann das auf verschiedenen Wegen erreichen. Zum Beispiel so:

  1. Zusatzangebote schaffen

    Eine betriebliche Kinderbetreuung oder Zuschüsse für Kita-Plätze? Das lockt vor allem berufstätige Eltern und junge Famlien an. Ein Dienstwagen, der auch privat genutzt werden kann, Sportangebote und Events für Mitarbeiter machen Arbeitgeber ebenfalls attraktiver.

  2. Entwicklungschancen aufzeigen

    Hidden Champions sind bekannt für ihre Innovationen und Patente. Daraus ergeben sich häufig neue Jobs und Berufsfelder. Diese Pluspunkte sollten die Unternehmen unbedingt in Stellenanzeigen und auf der Homepage nennen und bewerben. Aufstiegs- und Entwicklungschancen sowie eine gute Zukunftsausrichtung bieten Jobsicherheit und Perspektiven.

  3. Verantwortung verdeutlichen

    Bei den versteckten Champions ist der Umgang mit den Mitarbeitern oft ein anderer. Im Konzern sind Angestellte teils austauschbare Personalnummern. Bei den Hidden Champions geht familiärer zu. Sie legen größeren Wert auf den persönlichen Austausch, die Meinungen des Teams und regelmäßiges Feedback. In beide Richtungen! Dabei tragen die Mitarbeiter für sich und ihre Projekte auch mehr Verantwortung. Viele Talente suchen genau das.

  4. Bekanntheit steigern

    Und ja: Hidden Champions müssen an ihrer Bekanntheit arbeiten. Die besten Jobangebote und eine tolle Unternehmenskultur bringen nichts, wenn niemand davon weiß. Aktive Kommunikation, auch in den sozialen Netzen ist daher unerlässlich. Aber auch auf Karrieremessen oder an Informationstagen an Hochschulen sollten Hidden Champions Präsenz zeigen. Viel hilft viel in ihrem Fall. Und verstecken müssen sie sich ohnehin nicht.

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[Bildnachweis: Jiw Ingka by Shutterstock.com]

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