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High Potentials: Was können die eigentlich?

Wenn es um den alltäglichen Konkurrenzkampf geht, will jedes Unternehmen für sich natürlich die besten Angestellten – egal, ob es um Führungskräfte oder andere Mitarbeiter geht. Die Besten der Besten sollen sogenannte High Potentials sein, also solche, die über hohes Potential verfügen. Dabei fragt man sich natürlich, wie dieses hohe Potential denn genau aussehen soll und woran es erkannt wird…



High Potentials: Was können die eigentlich?

High Potentials Eigenschaften: Was genau ist das?

High Potentials: Seit zwei Jahrzehnten wabert der Begriff durch die Medien und ist mittlerweile stark aufgeladen: manche identifizieren sich damit, andere fühlen sich diskriminiert. Doch was genau soll das sein?

2010 brachte das Harvard Business Review folgende Definition:

High potentials consistently and significantly outperform their peer groups in a variety of settings and circumstances. While achieving these superior levels of performance, they exhibit behaviors that reflect their companies’ culture and values in an exemplary manner. Moreover, they show a strong capacity to grow and succeed throughout their careers within an organization—more quickly and effectively than their peer groups do.

High Potentials übertreffen vergleichbare Kollegen regelmäßig und deutlich. Sie erreichen herausragende Leistungsniveaus und verhalten sich so, wie es der Kultur und den Werten ihres Unternehmens in vorbildlicher Weise entspricht. Darüber hinaus beweisen sie, dass sie überaus fähig sind, während ihrer gesamten Karriere innerhalb eines Unternehmens zu wachsen und Erfolg zu haben – und zwar schneller und effektiver als ihre Vergleichsgruppen.

High Potentials zeichnen sich also durch besondere Fähigkeiten aus, die für ein Unternehmen attraktiv sind. Zumeist handelt es sich um Nachwuchsführungskräfte, die einen Hochschulabschluss – oft Master oder Diplom – besitzen und bereits mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen können.

Es geht allerdings um Top-Performer, die bereits durch herausragende Leistungen aufgefallen sind und von denen eine besonders hohe Leistungsbereitschaft erwartet wird. Neben der Fähigkeit zu führen, interdisziplinär zu denken und Verantwortung für Projekte zu übernehmen, verfügen sie über folgende Eigenschaften in hohem Maße:

  • Belastbarkeit
  • Flexibilität
  • Führungsmotivation
  • Konfliktfähigkeit
  • Lernbereitschaft
  • Motivation
  • Präsentationsstärke
  • Selbstbewusstsein
  • Sozialkompetenz
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Wettbewerb erfordert rechtzeitiges Vorgehen

Es existiert ein ständiger Wettbewerb zwischen den Unternehmen. Wer besser sein will als die Konkurrenz, muss mit Innovationen einen Vorsprung erringen können. Hier sind vor allem entsprechende Führungs- beziehungsweise Nachwuchskräfte gefragt, die mit neuen Herausforderungen mühelos klarkommen.

Allerdings ist gerade in den höheren Hierarchieebenen, etwa im Vorstand, die Fluktuation besonders hoch. Ein häufiger Personalwechsel wirkt sich immer negativ auf das Betriebsklima aus, hat aber gerade in der Führungsetage Auswirkungen auf die Organisation. Für Unternehmen ist es daher von großer Bedeutung, über viele High Potentials zu verfügen.

Denn die Auswirkungen lassen sich unmittelbar in den Geschäftszahlen nachweisen: High Potentials tragen mit bis zu 50 Prozent mehr Gewinn des Unternehmens bei. Allerdings finden sich besonders in der Generation Y viele Arbeitnehmer, die andere Anforderungen an einen Job als lediglich ein gutes Gehalt haben. Da machen auch High Potentials keine Ausnahme. Unternehmensbindung muss also anders erfolgen.

War of Talents ist das geflügelte Wort, was den Wettstreit von Unternehmen um talentierten Nachwuchs beschreibt. Oftmals können High Potentials zwischen verschiedenen Stellenangeboten auswählen, weshalb Unternehmen auf diverse Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zurückgreifen.

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High Potentials Programm: Wie Firmen Top-Talente rekrutieren

Seit Jahren ist vom Fachkräftemangel die Rede und nicht zuletzt der demographische Wandel hat dazu beigetragen, dass Unternehmen nicht nur bei den Produkten, sondern auch im Kampf um qualifizierte Führungskräfte miteinander konkurrieren.

Rekrutiert werden sie häufig auf Career Days und ähnlichen Veranstaltungen von Universitäten, aber auch Unternehmensmessen eignen sich für eine erste Kontaktaufnahme zu vielversprechenden High Potentials. Manche Unternehmen greifen zu aufwendigen Recruitingevents wie Segeltörns, aber auch Praktika und Exkursionen sind beliebt.

Um vakante Positionen dementsprechend besetzen zu können, ist vor allem ein gutes Talentmanagement von Bedeutung: Dessen Aufgabe ist es, solche High Potentials zu identifizieren – sei es intern bei bereits im Unternehmen angestellten Mitarbeitern oder bei solchen, die es einzustellen gilt.

Voraussetzung dafür ist, potentielle Anwärter entsprechend einschätzen zu können und ihr Talent mit geeigneten Fortbildungsmaßnahmen zu fördern. Neben persönlichen Coachings kann es ein High Potentials Programm geben, in dem Nachwuchskräfte weitergebildet und ans Unternehmen gebunden werden.

Wobei Christian Scholz, Professor für Organisation, Personal- und Medienmanagement, in seinem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fast schon davor warnt – denn es impliziert, dass es gelte jemanden aufzuhalten, der am liebsten wegrennen möchte.

Unternehmen, die sich beispielsweise auf Fortbildungsangebote für ihre Mitarbeiter versteifen, verlören das Wichtigste aus den Augen: Die Begeisterung. So würden Konzerne wie Apple, Google oder Red Bull ihre Mitarbeiter eben nicht an sich binden, sondern durch Arbeitsinhalte, Verantwortung, Selbstbestimmung und eine positive Arbeitsatmosphäre begeistern.

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High Potential werden: So geht es

Nun ist die vom Business Harvard Review aufgestellte Definition keine offizielle, allgemein gültige Definition von High Potentials, sondern eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer Befragung. Dabei äußerten sich 45 Global Player gegenüber der Harvard Business School und des International Consortium for Executive Development Research zu der Frage, wie sie ihre Top Talente identifizieren und fördern.

Es stellt sich die Frage, ob diese Definition, die vornehmlich auf geradlinige Karrieren abzielt, noch zeitgemäß ist? Denn Karrierepfade entwickeln sich mittlerweile völlig unterschiedlich, die klassische Kaminkarriere gibt es so immer seltener.

Wenn immer wieder das Entwicklungspotential von High Potentials hervorgehoben wird, so sollte auch klar sein, dass es in erster Linie um eine Attitüde geht: Die besten Zensuren taugen nichts, wenn die Einstellung nicht stimmt.

Im Gegenteil: die von der Managementberatung Kienbaum durchgeführte „High Potentials Studie 2011/2012“, für die 460 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass ein Großteil aller High Potentials sich überschätzen.

Und die Zahlen sind sehr aussagekräftig: In Deutschland scheitern 94 Prozent der High Potentials an Selbstüberschätzung, 89 Prozent an der Unfähigkeit zur Selbstkritik. Auch in der Schweiz und Österreich sieht es nicht viel besser aus, Abweichungen bestehen um etwa ein bis zwei Prozentpunkte.

Um ein High Potential zu werden, braucht es nicht nur eine gute derzeitige Performance. Vielmehr muss erkennbar sein, dass Sie auch zukünftige Projekte und Herausforderungen erfolgreich meistern werden. Neben dem Ehrgeiz neue Positionen zu bekleiden, vertreten Sie selbstbewusst die Unternehmenswerte.

Auch die folgenden Eigenschaften haben Sie längst verinnerlicht:

  • Lernfähigkeit

    High Potentials haben bereits einige kritische Situationen erlebt und ihre Lehren daraus gezogen. Aufgrund dieser Erfahrungen aber auch einer intuitiven Gabe, erfassen sie bestimmte Situationen schneller als andere Mitarbeiter. Sie erkennen die Muster und wissen, wann wie mit einer Gegebenheit umzugehen ist.


  • Selbsterkenntnis

    High Potentials betreiben Selbstreflexion. Dadurch, dass sie über sich selbst nachdenken, können sie sich selbst verorten und einschätzen, wie sie auf andere Menschen wirken. Dieses Wissen setzen sie bei anderen Menschen ein, um diese zu beeinflussen.


  • Volition

    Die Fähigkeit, in schwierigen Situationen am Ziel festzuhalten, sich quasi durchzubeißen, nennt man Volition. So eine Person zeigt Entschlossenheit und Zielstrebigkeit, gibt bei der Umsetzung ihrer Ideen nicht auf. Typischerweise steckt dahinter eine starke intrinsische Motivation; ihr Wunsch, ein Projekt erfolgreich zu beenden ist größer als das Interesse an Geld. Dementsprechend gering ausgeprägt ist die Angst vor dem Scheitern.


  • Analysefähigkeit

    High Potentials sind in der Lage, gegebene Umstände daraufhin zu untersuchen, unter welchen Gegebenheiten welche Konsequenzen zu erwarten sind. Ihr logisches Denken lässt sie Zusammenhänge erkennen, hilft ihnen aber auch dabei zu strukturieren, zusammenzufassen und letztlich entsprechende Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.


  • Persönlichkeit

    Bei allem Ehrgeiz beweisen High Potentials allerdings ebenso einen ausgesprochenen Teamgeist, der sie dazu befähigt, Teamleader zu werden. Ihr Führungsstil ist von einer großen Sozialkompetenz geprägt, negative Stimmungen gehen sie nicht aus dem Weg. Vielmehr lösen sie Konflikte konstruktiv. Dabei helfen ihnen Optimismus und eine hohe Stressresistenz.

[Bildnachweis: Sergey Nivens by Shutterstock.com]

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