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Ikarus-Effekt: Warum Erfolg blind macht + Beispiele

Anhaltender Erfolg macht blind. „Ikarus-Effekt“ heißt das Phänomen in der Fachsprache und erklärt, warum so viele nach einem steilen Aufstieg ebenso schnell abstürzten: Unternehmen, Manager, Selbstständige oder Angestellte. Ihr Fehler ist: Sie verlassen sich auf die bisherige Erfolgssträhne und werden überheblich. Einfach erklärt: Was ist der Ikarus-Effekt, was sind die Ursachen – und: Was lässt sich dagegen tun?



Ikarus-Effekt: Warum Erfolg blind macht + Beispiele

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Definition: Was ist der Ikarus-Effekt?

Der Ikarus Effekt (auch: Ikarus Paradox) beschreibt die Gefahr einer (frühen) Erfolgsserie und erklärt, warum viele Unternehmen oder Manager nach einem steilen Aufstieg plötzlich scheitern. Der Grund: Der erste schnelle Erfolg macht blind, teils regelrecht besoffen. Also machen Betroffene weiter wie bisher – obwohl Nachfrage oder Anforderungen längst andere sind.

Ikarus Effekt Herkunft

Entdecker und Namensgeber des Ikarus Effektes ist der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Danny Miller. Er beschrieb das Phänomen erstmal 1990 in seinem Buch „The Icarus Paradox – How Exceptional Companies Bring About Their Own Downfall“ Darin beschreibt er einige Faktoren, die Unternehmen erst zum Erfolg und später in den Niedergang führten.

Wer war Ikarus?

Ikarus ist eine Sagenfigur aus der griechischen Mythologie. Dieser will mit selbstgebauten Flügeln hoch hinaus, fliegt aber so hoch und so nahe an die Sonne, dass das Wachs in den Flügeln schmilzt und der übermütige Segler schließlich ab und in den Tod stürzt.


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Beispiele: Wer ist vom Ikarus-Effekt betroffen?

Als Tiger gesprungen – als Bettvorleger gelandet: Das ist schon vielen passiert. Apple-Gründer Steve Jobs wurde einst von seinem eigenen Unternehmen gefeuert. Der Fotofilm-Erfinder und Kamera-Pionier Kodak ignorierte die Digitalisierung, ebenso der Spielzeug-Supermarkt Toys’R’Us. Allesamt hatten Sie zunächst großen Erfolg, stiegen zum Marktführer auf und waren die Stars der Branche. Bis sie – wie Ikarus – der Sonne zu nahe kamen und abstürzten. „Hochmut kommt vor dem Fall“ – das Sprichwort bewahrheitet sich immer wieder.

Betroffen vom Ikarus-Effekt ist jeder, der in einer Erfolgsserie schwimmt – Unternehmen, Manager, Selbstständige und Angestellte. Die Glückssträhne vernebelt die Sinne. Betroffene sehen nur noch ihren Erfolg, baden sich darin – und in dem Idealbild, sie könnten den Erfolg ewig fortsetzen. Riesenfehler! Erfolg ist kein Glücksfall – er wird gemacht! Jedes Mal aufs Neue.

Erfolg Gans Parabel Ikarus Effekt

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Ursachen: Wie kommt es zum Ikarus-Effekt?

Den Effekt kennen keineswegs nur die Dampfplauderer, Windmaschinen und Himmelsstürmer. Die kommen und gehen von ganz alleine, stolpern über sich selbst oder über die fehlende Substanz. Viel gefährlicher wirkt der Ikarus-Effekt beim verdienten Aufstieg: Besonders an der Spitze neigen Manager dazu, sich nur noch mit Menschen zu umgeben, die bequem sind, zu allem Ja sagen und sie mit Schmeicheleien umgarnen.

Es ist eine trügerische Ruhe, die sich Betroffene selbst schaffen und darin sonnen. Bis sie scheitern und abstürzen…

2 Gründe für das Ikarus Paradox

Auch Ithai Stern von der Kellogg School of Management sowie Hyun Park und James Westphal von der Universität von Michigan haben den Ikarus-Effekt wissenschaftlich erforscht. Sie nennen vor allem zwei zentrale Ursachen für das Hochmut-vor-dem-Fall-Phänomen:

  1. Selbstüberschätzung

    Anfällig für den Ikarus-Effekt sind vor allem Menschen mit einem Übervertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sie sind – vergleichbar mit einem Narzissten – selbstverliebt und neigen daher zu Selbstüberschätzung und einem klassischen Tunnelblick: Sie verlieren die Fähigkeit, aktuelle Probleme oder Fehler in ihrer Strategie zu erkennen.

    Tunnelblick und Ikarus-Effekt

  2. Kritikunfähigkeit

    Kritik und Bedenkenträger mag keiner, der so richtig in Fahrt ist. Sie komplett zu ignorieren, ist aber genauso falsch. Die Isolation und das gedankliche Ghetto sind die Basis für die sprichwörtliche Einsamkeit an der Spitze: Wer Skeptiker vorschnell entsorgt, verliert die Bodenhaftung und kann abstürzen.

Ein Zusammenhang, den schon René Descartes Mitte des 17. Jahrhunderts aufklärte. Dessen eigentlicher Leitsatz war nicht etwa „Ich denke, also bin ich“, sondern vielmehr: „Zweifel ist aller Weisheit Anfang.“

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Tipps: Wie kann ich den Ikarus Effekt verhindern?

Der Ikarus-Effekt ist kein Automatismus. Sie können diesem ganz einfach vorbeugen und sich in drei simplen Schritten davor schützen:

1. Selbstreflexion üben

Die erste Schutzimpfung gegen drohende Erblindung und Erfolgstrunkenheit besteht aus Selbstreflexion und gesundem Realismus. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Erfolg oder eine Erfolgsserie irgendwann abreißen können. Statt abzuheben, pflegen Sie eine gesunde Attitüde aus Bescheidenheit und Dankbarkeit.

2. Selbstkritisch bleiben

Raus aus der Ikarus-Falle führen ebenso regelmäßiges Feedback von außen und ehrliche Selbstkritik. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Ideen und Strategien und nutzen Sie Kritiker. Nicht jeder Einwand muss stimmen, aber prüfen dürfen Sie ihn trotzdem. Das Ergebnis ist eine Art realistischer Optimismus.

3. Fehler nutzen

Es ist ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Manche Menschen verschwenden ihr ganzes Leben bei dem Versuch. Perfektionismus bleibt Göttern vorbehalten. Erlauben Sie sich daher, auch mal daneben zu liegen und lernen Sie aus Fehlurteilen. Hierin liegt eine enorme Chance, Entscheidungen, Pläne und Strategien zu optimieren, ohne die Begeisterung zu bremsen.

Oder die Bodenhaftung zu verlieren…


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