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Job Crafting: Mit dieser Methode macht der Job wieder Spaß

Den absoluten Traumjob gibt es nicht – aber Sie können ihn erschaffen: mit Job Crafting. Dabei handelt es sich um eine Methode der kontinuierlichen und systematischen Umgestaltung der eigenen Arbeit. Ziel ist, wieder neue Lust am alten Job zu bekommen. Tipps und Beispiele wie die Job Crafting Methode funktioniert und welche Fragen Sie sich dazu stellen müssen…



Job Crafting: Mit dieser Methode macht der Job wieder Spaß

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Definition: Was ist Job Crafting?

Job Crafting (deutsch: „Arbeit gestalten“) ist eine Methode, bei der Arbeitnehmer die eigene Arbeit aktiv umgestalten, um wieder mehr Spaß im Job zu haben. Ziel des Job Craftings ist, Aufgaben und Arbeitsumfeld selbstständig zu verbessern, um die intrinsische Motivation zu erhöhen.

Auslöser für Job Crafting ist meist akuter Frust im Job. Allerdings hängt der Erfolg der Methode maßgeblich von der Eigeninitiative, Selbstreflexion und einer offenen Unternehmenskultur ab.

Ursprung: Woher kommt Job Crafting?

Als Urheber des Konzepts gelten Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton von der Yale School of Management. Ihre Ausgangsthese lautete: Den perfekten Traumjob gibt es nicht, aber jeder kann ihn selber schaffen. In einer Meta-Studie 2017 konnte Rudolph nachweisen, dass durch Job Crafting die Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung deutlich gesteigert wird, während der Stress sinkt.


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Job Crafting Beispiele: Methoden und Techniken

Es gibt zahlreiche Job Crafting Beispiele und Methoden, mit denen Arbeitnehmer Ihre Arbeit und den Arbeitsplatz anpassen, verbessern und neu gestalten können:

1. Aufgaben (Task Crafting)

Eine wesentliche Technik beim Job Crafting ist, die Art, Anzahl, Umfang oder Reihenfolge der Aufgaben im Job zu verändern. Dies gelingt zum Beispiel durch neue Rollen oder durch Jobrotation. Indem die Arbeitsinhalte angepasst und individuell definiert werden, finden viele Arbeitnehmer sofort mehr Erfüllung in ihrer Arbeit.

2. Beziehungen (Relational Crafting)

Ärger mit Kollegen und Vorgesetzten ist einer der größten Jobkiller und häufiger Grund für eine Eigenkündigung. Bei dieser Form des Job Craftings versuchen Sie die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team zu verbessern und so ein insgesamt harmonischeres Arbeitsumfeld zu schaffen. Ebenso kann es bedeuten, die Arbeitsbeziehung zu bestimmten Kollegen zu verstärken und zu anderen zu verringern sowie neue Netzwerke aufzubauen.

3. Bedeutung (Cognitive Crafting)

Geben Sie Ihren Aufgaben wieder eine tiefere Bedeutung. Achtung: Die Formulierung „geben“ ist bewusst aktiv – nicht „suchen“ (siehe: Paradoxon der Sinnsuche). Bedeutet: Erinnern Sie sich zum Beispiel daran, warum Sie diesen Beruf gewählt haben und welche Werte und Ziele Sie damit verbinden.

4. Personalisierung (Environment Crafting)

Es kann manchmal so simpel sein: Gestalten Sie das Arbeitsumfeld um und personalisieren Sie es stärker. Dies kann eine Personalisierung und Umgestaltung des Schreibtisches oder der Computeroberfläche bedeuten – zum Beispiel im Homeoffice. Oder indem der Arbeitgeber unterschiedliche Arbeitsumgebungen (Lounges, Einzelplätze, Gruppenräume) schafft.

Alles zusammen wirkt extrem sinnstiftend, motivierend und wertet die eigene Arbeit auf. Die Kunst des Job Crafting besteht darin, über die Grenzen seines Jobprofils hinaus zu denken und sein Tätigkeitsspektrum eigenständig zu erweitern – vor allem für sich selbst. Das können letztlich alle Betätigungen sein, denen man gerne nachgeht und die zeitlich wie praktisch mit dem Job vereinbar sind.

Weitere Beispiele für Job Crafting

  • Ein Angestellter betreibt aus reinem Interesse an Marktforschung Internet-Umfragen in Social Media und stellt die Ergebnisse seinem Arbeitgeber zur Verfügung.
  • Ein Lehrer gibt zusätzlich Sport-, IT- oder Theaterkurse, weil es ihm Spaß macht.
  • Ein Hausmeister ist gleichzeitig die gute Seele des Hauses und hört sich die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter an.
  • Ein Controller bloggt aus Leidenschaft fürs Schreiben für sein Unternehmen.

Im besten Fall hört der Effekt damit nicht auf. In vielen Fällen färbt Job Crafting auf die Kollegen ab. Wer mit gutem Beispiel vorangeht und sich seinen Traumjob selbst zimmert, findet bald Nachahmer. Eine Studie der Penn State Universität kam zum Ergebnis, dass selbst Fehlbesetzungen durch Job Crafting zu guten Mitarbeitern werden können.

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Job Crafting Fragen

Es gibt verschiedene Wege und Beispiele, über die man sich dem Job Crafting nähern kann. Sie führen in der Regel über die eigenen Aufgaben, das Umfeld, die innere Einstellung sowie Zeit und Ort. Wer sich diese Fragen stellt (und beantwortet), verbessert seinen Job:

Aufgaben

  • Welche Aufgaben würde ich gerne zusätzlich machen?
  • Wie kann ich mehr Verantwortung übernehmen?
  • Welche Aufgaben will eigenständig erledigen?
  • Wie kann ich meinem Arbeitgeber stärker helfen?
  • Wie kann ich komplexe Aufgaben vereinfachen?

Umfeld

  • Was kann ich mir von den anderen abschauen?
  • Wer inspiriert mich?
  • Wie kann ich mein Verhältnis zu Kollegen verbessern?
  • Was kann ich anbieten, um mehr Unterstützung zu erhalten?
  • Mit welchen Kollegen möchte ich häufiger zusammenarbeiten?

Innere Einstellung

  • Was würde meinem Job mehr Sinn verleihen?
  • Wo liegen meine Stärken?
  • Wo liegen meine Schwächen?
  • Was stört mich an meinem Job am meisten?
  • Was würde mich zufriedener machen?

Zeit und Ort

  • Wie kann ich meinen Arbeitsplatz attraktiver gestalten?
  • Wie kann ich meinen Arbeitsalltag vereinfachen?
  • Welche Hilfsmittel und Tools gibt es?
  • Wie komme ich gesünder durch den Arbeitstag?
  • Welche Schichten möchte ich tauschen oder übernehmen?
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Job Crafting Methoden: 4 Praxistipps

Job Crafting ist ist ein längerer, systematischer Prozess, in dem Sie Ihre Situation kontinuierlich verändern und optimieren. Rückschläge sind bei jeder Veränderung völlig normal, kalkulieren Sie diese daher bitte ein. Wichtig ist, dass Sie Ihr Ziel vor Augen behalten und Schritt für Schritt die Arbeit aktiv umgestalten. Zum Beispiel mit diesen Tipps:

Aufgaben analysieren

Dank der obigen Fragen können Sie zunächst die aktuelle Arbeit und Ihre Aufgaben reflektieren und bewerten. Untersuchen Sie sich auch, wo Potenziale schlummern – zum Beispiel, weil Abläufe nicht effizient organisiert sind.

Stärken stärken

Kennen und wertschätzen Sie Ihre Stärken wirklich? Gerade was uns leicht von der Hand geht, ist uns oft nicht bewusst. Dabei liegen hierin oft die größten Veränderungspotenziale. Stärken Sie Ihre Stärken und überlegen Sie, wo Sie diese vielleicht noch besser einsetzen können.

Klein anfangen

Gestalten Sie einzelne Job-Elemente um und sehen Sie, was passiert. Gemäß dem Pareto-Prinzip können schon kleine Veränderungen große Auswirkungen haben. Bleiben Sie danach aber nicht stehen, sondern reflektieren und optimieren Sie den Prozess immer weiter.

Feedback einholen

Sprechen Sie mit Vorgesetzten oder Kollegen. Fragen Sie diese um Rat oder überlegen Sie gemeinsam, wo Sie neue Herausforderungen finden können. Ebenso können Sie vereinbaren, manche Anforderungen zu reduzieren oder psychische Belastungen zu minimieren.

Richtung Erfolg Kurs Tempo Geschwindigkeit Spruch Nachdenklich

Job Crafting Vorteile

Job Crafting hat gleich mehrere positive Effekte und Vorteile:

  • Leistungssteigerung
    Durch neue sinnstiftende Aufgaben erhöht sich wieder das Engagement der Mitarbeiter. Effekt: Produktivität und Leistung steigen.
  • Stressreduktion
    Job Crafting verringert nachweislich den Stress auf der Arbeit und kann sogar einem Burnout vorbeugen. Beschäftigte, die Ihre Arbeit und das Umfeld aktiv mitgestalteten konnten ihre Gesundheitswerte in nur einem halben Jahr um rund 11 Prozent verbessern.
  • Lebenszufriedenheit
    Mehr Autonomie und Selbstverwirklichung im Job führen zu mehr Glück und Zufriedenheit. Die wiederum ziehen weitere gesundheitliche und motivierende Effekte nach sich. Vor allem ältere Arbeitnehmer können durch Job Crafting neue (berufliche) Perspektiven entwickeln.

Job Crafting muss allerdings immer die freie Entscheidung des Mitarbeiters sein. Kommt die Motiviation nicht von den Beschäftigten selbst, bleibt der Jobfrust meist bestehen. Zweiter Haken: Sind Mitarbeiter zu stark überqualifiziert, funktioniert Job Crafting ebenfalls nicht. Dafür bleiben die Aufgaben zu simpel und anspruchslos. Das deprimiert auch den einfallsreichsten High Potential.


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