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Jobabsage: 9,5 Tipps für bessere Bewerbungschancen

Sie haben mehr als 100 Bewerbungen geschrieben, doch bekommen nur immer wieder eine Jobabsage? Das frustriert. Wissen wir. Besonders groß ist die Enttäuschung, wenn es sich um den Traumjob handelte. Egal, wie schmerzhaft die Absage auf die Bewerbung ist: Das Wichtigste ist jetzt, eine positive Einstellung zu behalten. Dazu helfen die folgenden 9,5 Tipps, mit einer Jobabsage umzugehen und die Bewerbungschancen in der Zukunft zu steigern…



Jobabsage: 9,5 Tipps für bessere Bewerbungschancen

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Jobabsage als Arbeitnehmer: Das Gefühl versagt zu haben

Eine Bewerbungsabsage schmerzt. Immer. Wir müssen ohnmächtig zusehen, wie sich unsere Hoffnungen samt Traumjob in Luft auflösen. Obendrein steckte viel Mühe im wohl formulierten Anschreiben im perfekten Lebenslauf. Überhaupt in den umfangreichen Bewerbungsunterlagen. Was bleibt, ist ein herzloser Standardbrief in Retour. Wenn überhaupt.

Was viele Bewerber so frustriert, ist, dass die Jobabsage ohne Angabe von Gründen erfolgt. Nichts, woraus man lernen könnte. Damit bleiben Bewerber im Ungewissen, woran ihre Bewerbung gescheitert ist. So wird ihnen auch noch die Chance genommen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Für Berufseinsteiger ist das besonders bitter.

Allerdings sollten Sie zumindest den Grund verstehen: Das Antidiskriminierungsgesetz – kurz: AGG – hat nicht nur Vorteile geschaffen. Es ist zugleich ein Bürokratietiger, vor dem viele Arbeitgeber Angst haben. Zu groß ist die Gefahr für Unternehmen, sich mit einer unglücklichen Begründung eine Diskriminierungsklage einzuhandeln. Also schreiben sie lieber gar nichts – oder leere Floskeln.

Der Umgang mit einer Niederlage

Eine Jobabsage – so ärgerlich sie im ersten Moment auch ist – bietet allerdings immer auch eine Chance. Niederlagen sind kein Weltuntergang. Wir können daran wachsen und unsere Frustrationstoleranz stärken. Ja, das klingt gefährlich nach Kalenderspruch, ist aber wahr: Es gibt grundsätzlich zwei Arten, mit einer Niederlage umzugehen:

  1. Das Stehaufmännchen
    Diese Menschen kann nichts erschüttern. Obwohl sie unter der Jobabsage leiden, lassen sie sich nicht entmutigen. Sie bleiben optimistisch und haben genug Selbstbewusstsein, auch weiterhin ihre Ziele in Angriff zu nehmen. Wenn man dem Stehaufmännchen Steine in den Weg legt, baut es ein Haus daraus. Dieser Typ hat das, was die Wissenschaft Resilienz nennt.
  2. Der Schwarzseher
    Diese Menschen können schlecht mit Niederlagen umgehen und nehmen diese immer persönlich. Bereits eine Absage genügt, damit der Schwarzseher seine berufliche Zukunft infrage stellt. Er zerfließt in Selbstmitleid und grübelt Wochen und Monate über die Gründe. Ihm fällt es besonders schwer, weiterzumachen.
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4 Phasen der Trauer bei einer Absage

Gibt es kein Feedback zur Absage, bleibt häufig ein diffuses Gefühl des Nichtgenügens zurück. Erfahrene Bewerber verarbeiten Jobabsagen zwar besser. Grundsätzlich aber durchläuft jeder diese vier Phasen der Trauer – manche nur schneller als andere:
Trauerphasen Grafik 24 Stunden Regel

  1. Phase: Verneinung
    Im ersten Moment will man es nicht wahrhaben – eine Absage? Und das trotz all der Mühe. Diese Phase dauert meist nicht lang und geht in die nächste über.
  2. Phase: Trauer und Wut
    Das war nicht die erhoffte Antwort. Emotionen wie Bedauern und Trauer über das Ergebnis, häufig recht schnell auch Wut, wechseln sich ab. Ungerechtfertigte Mutmaßungen sind typische Folge dieser Kränkung. Wer in dieser Phase verweilt, erkennt möglicherweise nicht den eigenen Anteil an der Jobabsage.
  3. Phase: Akzeptanz
    In der dritten Phase sackt die Nachricht endgültig ins Bewusstsein. Sich weiter zu ärgern, bringt nichts, lähmt höchstens. Zielführender ist es zu gucken, was man selbst hätte besser machen können.
  4. Phase: Loslassen und Neustart
    Ist die Jobabsage akzeptiert, können Sie loslassen – auch wenn’s der Wunschjob war: Andere Firmen haben auch tolle Jobs! Statt die ganze Energie aufs Ärgern zu verschwenden, können Sie mit Ihren neu gewonnenen Erkenntnissen die nächsten Bewerbungen schreiben.
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Gründe fürs Aus in der Frühphase

Bewerbungsprozesse dauern. Große Unternehmen arbeiten zwar häufig mit Bewerbungssoftware. Liegen die Bewerberzahlen aber deutlich höher als erwartet oder sind gerade wichtige Entscheider krank, braucht die Bewerberauswahl länger. Im Durchschnitt dauert es bis zu sechs Wochen, bis eine Stelle besetzt ist. Manchmal sogar Monate.

Hören Sie so gar nichts von dem Unternehmen oder der Personalabteilung, sollten Sie Ihre Bewerbungsmappe oder Unterlagen einem kritischen Check unterziehen:

  • Übereinstimmung

    Wirken Bewerbungsschreiben und tabellarischer Lebenslauf wie aus einem Guss? Stimmen Adressen, Jahreszahlen und Inhalt überein? Sind Grammatik und Rechtschreibung korrekt? Generell sollten Sie Ihre Bewerbung vor dem Versenden immer Korrektur lesen lassen. Vier Augen sehen einfach mehr.

  • Individualität

    Wurde die Bewerbung auf die ausgeschriebene Stelle individuell zugeschnitten? Personaler erkennen Massenbewerbungen auf den ersten Blick. Ein Standard-Lebenslaufs oder Anschreiben reichen nicht. Es muss erkennbar sein, welchen Nutzen das Unternehmen durch Sie als Mitarbeiter gewinnt.

  • Motivation

    Konnten Sie Ihre Begeisterung und Motivation für den Job und das Unternehmen glaubhaft darstellen? Eine Jobsage wird wahrscheinlicher, wenn der Bewerber den Eindruck vermittelt, sich notgedrungen zu bewerben, aber in Wirklichkeit keine Lust hat.

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Nur Jobabsagen? Das sind die Gründe

Wer es bis zum Vorstellungsgespräch gebracht hat, wähnt sich teilweise schon am Ziel. Schließlich kann die Bewerbung so verkehrt nicht gewesen sein. Die Qualifikationen scheinen zum Job zu passen. Folgt dennoch eine Jobabsage, kann das unterschiedliche Gründe und Ursachen haben:

  • Sie haben sich schlecht vorbereitet

    Ein Grund dafür, dass Sie nur Jobabsagen bekommen, ist schlechte Vorbereitung. Wem das mehrfach passiert ist, könnte über ein Bewerbungscoaching nachdenken. Oder Sie beschäftigen sich nochmal eingehender mit typischen Bewerbungsfragen, Rückfragen und der Selbstpräsentation.

  • Sie passen nicht zum Unternehmen

    Kommt vor und lässt sich leider nicht ändern: Sie passen einfach nicht ins Team. Das kann an Ihrer Art liegen – zu introvertiert, zu extrovertiert. Möglicherweise wird auch eine ältere oder jüngere Person gesucht. Oder Sie sind während des Interviews zu rebellisch aufgetreten, sodass der Personaler befürchtet, sich mit Ihnen einen unbequemen Geist ins Haus zu holen.

  • Sie sind zu unflexibel

    Wie sieht Ihr Suchradius aus? Manche Bewerber kleben geradezu an der Scholle. Selbst Hochschulabsolventen haben häufig den Wunsch, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Das ist verständlich, aber nicht immer zielführend. Geht es beispielsweise um Branchen, die in einer bestimmten Region unterrepräsentiert sind, sinken Ihre Chancen, wenn Sie sich nur innerhalb dieses Gebietes bewerben. Umgekehrt steigen sie, je flexibler und mobiler Sie werden.

  • Sie dienen als Vorwand

    Nicht selten müssen Stellen öffentlich ausgeschrieben werden. Gleichzeitig gibt es schon einen internen Kandidaten, der auf die Stelle soll. Für Bewerber bedeutet das: Sie hatten nie eine Chance. Es handelt sich um eine Fake-Stellenanzeige. Das ist frustrierend, aber nicht zu ändern.

  • Sie sind überqualifiziert

    Manche Stellen sind hochtrabend in ihren Beschreibungen. So ganz ernst meint das der Arbeitgeber aber nicht. Sind Bewerber überqualifiziert, fürchten viele Personaler, sie könnten beim nächstbesten Angebot wieder kündigen. Oder sie sind zu teuer. Beides ist nicht Ihre Schuld!

  • Sie hatten höhere Gehaltsvorstellungen

    Die Frage nach dem Gehaltswunsch kommt teils schon im Anschreiben. Spätestens im Bewerbungsgespräch wird es zum Thema. Selbst mittels Gehaltscheck realistische Gehaltsvorstellungen haben, können die für den Arbeitgeber zu hoch sein. Aber ausbeuten lassen, wollen Sie sich ja auch nicht.

  • Sie haben sich schlecht verkauft

    Sie haben alle Fragen professionell beantwortet, sind höflich, korrekt gekleidet und interessiert erschienen – dennoch kommt die Jobabsage? Ein Grund dafür könnte sein, dass Sie sich schlechter verkaufen als Sie meinen. Womöglich ist beim Wunsch, bloß nicht anzuecken, die Persönlichkeit und Authentizität auf der Strecke geblieben. Gut daran: Das kann man wegtrainieren. Alles eine Frage der Übung und Überwindung der eigenen Schüchternheit.

  • Sie waren ein Testobjekt

    Auch das kommt vor: Manche Unternehmen schreiben Jobs zu Testzwecken aus. Motto: „Mal gucken, wie attraktiv wir für Bewerber sind.“ Sie testen ihre Arbeitgeberattraktivität und machen gleichzeitig Werbung für sich, indem sie demonstrieren, freie Stellen zu haben. Auch hier hatten Sie nie eine Chance. Nehmen Sie es also bitte nicht persönlich!

Tipps für bessere Chancen in der Zukunft

Wurde eine Stelle nur testweise ausgeschrieben beziehungsweise, weil sie veröffentlicht werden musste, können Sie nichts machen. Optionen haben Sie bei allen anderen Gründen für Jobabsagen. Im Folgenden finden Sie Tipps, die Ihnen helfen, den Kopf nicht hängen zu lassen und Ihre Bewerbungschancen künftig zu verbessern:

  • Erlauben Sie sich zu trauern

    Nehmen sie sich ruhig die Zeit, traurig zu sein und Trübsal zu blasen. Wenn es hilft, können Sie schreien, heulen oder fluchen – aber nicht länger als 24 Stunden. Doch machen Sie nicht den Fehler und nehmen die Absage persönlich. Kein Personalchef versucht Ihnen persönlich zu schaden. Wenn Sie eine Absage erhalten, passen Sie einfach nicht in das Auswahlraster des Unternehmens.

  • Prüfen Sie, wo Ihre Fehler lagen

    Ihr Ziel ist es, aus dieser Erfahrung zu lernen. Auch wenn es kein Feedback gibt: Gehen Sie noch einmal Ihre Bewerbungsunterlagen durch und überlegen Sie, was Sie hätten besser machen können. Gibt das Anschreiben Ihre Motivation überzeugend wieder? Ist Ihr Lebenslauf lückenlos und entspricht er den formalen Kriterien? Sehen Sie die Absage als Möglichkeit, Ihre Schwächen zu erkennen und Ihre Selbstwahrnehmung zu reflektieren.

  • Suchen Sie Inspirationsquellen

    Viele Menschen waren bereits an dem Punkt, an dem Sie jetzt stehen. Schöpfen Sie aus den Erfahrungen und Lebensläufen erfolgreicher Menschen Inspiration. Wie sind diese mit Rückschlägen umgegangen? Was waren ihre nächsten Schritte?

  • Schließen Sie damit ab

    Wenn Sie sich konstruktiv mit der Absage auseinandergesetzt haben, sollten Sie diese auf sich beruhen lassen. Es wird Ihnen nicht helfen und auch nicht zu neuen Erkenntnissen führen, wenn Sie wochenlang über die Gründe nachdenken.

  • Verfeinern Sie die Arbeitgebersuche

    Vielleicht haben Sie sich beim letzten Mal zu sehr auf einen (Traum-)Arbeitgeber fokussiert. Es gibt aber weitaus mehr Firmen mit interessanten Stellenprofilen. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Suchradius zu erweitern. Womöglich entdecken Sie so einen noch viel besseren Job.

  • Arbeiten Sie der latenten Prägung entgegen

    Oft sind wir bei der Berufswahl festgelegt, ohne es zu ahnen. Fachleute sprechen von der latenten Prägung. Hinterfragen Sie Ihre Suchtechnik und Suchbegriffe für Jobbörsen. Probieren Sie hierbei neue und synonyme Begriffe aus, um so Jobs zu finden, die ebenfalls passen, an die Sie aber nie gedacht hätten.

  • Suchen Sie nach alternativen Einstiegen

    Gerade wenn Sie noch am Anfang Ihrer Karriere stehen, kann es schwierig sein, den Einstieg sofort über eine feste Stelle zu finden, weil Ihnen noch die Berufserfahrungen fehlen. Ein Teufelskreis: Ohne Erfahrungen kein Job; ohne Job keine Erfahrungen… Überlegen Sie sich in dem Fall Alternativeinstiege: ein Praktikum zum Beispiel.

  • Ziehen Sie Profis zu Rate

    Man kann nicht alles können. Und wenn Sie mit Ihrer Bewerbung partout nicht punkten, aber auch nicht weiter wissen, sollten Sie sich einen Profi zur Unterstützung suchen. Zugegeben, die Auswahl ist schwer, weil es auf dem Markt viele Quacksalber gibt. Entscheidend ist hier die Erfahrung und Reputation. Schöne Webseiten allein sagen nichts aus. Standardpreise liegen bei rund 150 Euro pro Stunde. Sparen Sie hierbei nicht am falschen Ende. Auch ein spezielles Bewerbungstraining kann helfen. Das zahlt sich aus, sobald Sie den Job haben.

  • Fragen Sie nach Feedback

    Der Versuch ist nicht verboten. Finden Sie selbst keinen Grund für die Absage, ist es legitim, beim Unternehmen nachzuhaken. Das machen Sie am besten telefonisch, so steigen die Chancen, wenigstens etwas zu erfahren. Dafür brauchen Sie allerdings Mut – und müssen damit rechnen, keine ehrliche Antwort zu bekommen. Trotzdem lassen sich manchmal zwischen den Zeilen ein paar Hinweise finden.

Dankschreiben nach Absage: Kontakte zu Arbeitgebern pflegen

Statt direkt nach Fehlern zu fragen, haben Sie auch die Möglichkeit, um Tipps zwecks Verbesserung zu bitten. Läuft das Feedbackgespräch gut und der Personalchef ist nicht generell abgeneigt, Sie (irgendwann mal) einzustellen, sollten Sie den Kontakt zum Unternehmen aufrechterhalten. Signalisieren Sie, ohne aufdringlich zu sein, dass Sie immer noch Interesse an einer Beschäftigung im Unternehmen haben. Beispielsweise können Sie ein Dankschreiben verfassen, in dem Sie sich für die Chance bedanken und dass man Ihnen Zeit gewidmet hat.

Verfolgen Sie kontinuierlich die Social-Media-Kanäle. Damit zeigen Sie, dass Sie sich auch weiterhin mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Bieten Sie dem Personalchef an, die Unterlagen zu behalten. Handelt es sich um ein Traineeprogramm, könnten Sie erfragen, ob eine Bewerbung im nächsten Jahr Chancen hat.

Es gibt ein Leben nach der Jobabsage

So oder so: Machen Sie Ihr Selbstwertgefühl nicht von irgendwelchen Bewerbungsabsagen abhängig. Sie sind nicht der Job! Nehmen Sie die Jobabsage niemals persönlich. Beweisen Sie jetzt erst recht Kampfgeist und machen Sie weiter. Biss und Disziplin zahlen sich auch später im Beruf aus.

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[Bildnachweis: Jiw Ingka by Shutterstock.com]