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Kernarbeitszeit: Was bedeutet das für mich?

Klassisches 9 to 5, schon früh um 7 Uhr anfangen, dafür um 16 Uhr Feierabend haben, Schichtarbeit mit Wechsel zwischen Tag- und Nachtarbeit oder noch andere Regelungen. In Arbeitsverträgen finden sich die unterschiedlichsten Vorschriften und Angaben zur Arbeitszeit. Eine besonders häufige, die aber dennoch einige Fragen aufwirft ist die Kernarbeitszeit. Diese hat für Mitarbeiter sowohl Vor- als auch Nachteile. Wichtig ist jedoch in erster Linie, dass Sie wissen, was die Kernarbeitszeit für Sie bedeutet – denn wer sich darüber hinweg setzt (ob nun wissentlich oder ohne böse Absicht), verletzt die Regelungen zur Arbeitszeit seines Arbeitsvertrags und muss mit Konsequenzen rechnen. Wir klären auf und zeigen, was genau Kernarbeitszeit bedeutet, welche Gründe es für deren Einführung gibt und worauf Sie dabei achten müssen…



Kernarbeitszeit: Was bedeutet das für mich?

Was genau ist die Kernarbeitszeit?

Die Kernarbeitszeit liegt zwischen 9 und 14 Uhr… Solche Formulierungen und Regelungen finden sich in vielen Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen. Dies liegt vor allem daran, dass die Kernarbeitszeit zu den häufigsten Modellen der Arbeitszeitregelungen gehört – einmal abgesehen von der rein starren und unflexibel gestalteten Arbeit, bei der vom Unternehmen einfach konkrete Zeiten vorgegeben werden, die Arbeitsbeginn und -ende definieren.

Die Kernarbeitszeit ist Teil von flexiblen Arbeitszeitmodellen und beschreibt die Zeitspanne, die für Mitarbeiter als verpflichtende Arbeitszeit festgelegt wird. Im obigen Beispiel Die Kernarbeitszeit liegt zwischen 9 und 14 Uhr haben Mitarbeiter also in diesem Zeitraum eine Anwesenheitspflicht – auch wenn die restliche Arbeitszeit freier geregelt ist und von den Arbeitnehmern grundsätzlich flexibler gestaltet werden kann.

Hand in Hand geht die Kernarbeitszeit in der Regel mit einer Gleitzeitregelung, die den äußeren Rahmen der täglichen Arbeitszeit eingrenzt.

Zum besseren Verständnis hilft ein einfaches Beispiel:

Ein Unternehmen legt eine Kernarbeitszeit von 10 bis 15 Uhr fest. Der zugehörige Gleitzeitrahmen liegt zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr.

Auf den ersten Blick sehr viele Uhrzeiten, bei denen Mitarbeiter den Überblick behalten müssen. Tatsächlich ist ein solches Arbeitszeitmodell aber gar nicht so kompliziert und ist für Arbeitnehmer durchaus vorteilhaft. Im Beispiel-Unternehmen müssten Sie nur zwischen 10 und 15 Uhr zwingend anwesend und vor Ort sein. Wie Sie die restliche Arbeitszeit verteilen, bleibt Ihnen innerhalb des Gleitzeitrahmens selbst überlassen.

Sie könnten schon um 7 Uhr anfangen, um pünktlich um 15 Uhr Feierabend zu machen, Sie können um 9 Uhr in den Arbeitstag starten und bis 17 Uhr bleiben oder Sie kommen pünktlich zum Beginn der Kernarbeitszeit und arbeiten dafür am Abend etwas länger bis 18 Uhr.

Das Modell von Gleit- und Kernarbeitszeit wird häufig durch weitere Regelungen ergänzt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. So gibt es meist ein Zeitkonto, auf dem die Plus- oder Minusstunden eines Mitarbeiters festgehalten werden. Durch die flexible Gestaltung in der Gleitzeit kann es passieren, dass die im Arbeitsvertrag festgelegte tägliche Arbeitszeit über- oder auch unterschritten wird.

Um zu verhindern, dass diese sich nicht anhäufen – weder in die eine, noch in die andere Richtung – legen Unternehmen oftmals fest, wie viele Plus- oder Minusstunden ein Mitarbeiter ansammeln kann und innerhalb welcher Zeit diese ausgeglichen werden müssen.

Das droht Ihnen bei einer Verletzung der Kernarbeitszeit

Die Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibler zu gestalten? Das nehmen einige Mitarbeiter leider immer wieder ein wenig zu ernst, überschreiten den Gleitzeitrahmen am Morgen oder ziehen den Feierabend vor, obwohl die Kernarbeitszeit noch nicht beendet ist. Sieht nicht nach viel aus, ein paar Minuten hier, eine Viertelstunde dort. Doch bei einer Verletzung der Kernarbeitszeit ist Vorsicht geboten, da Arbeitgeber und Vorgesetzte sich dies nicht einfach gefallen lassen müssen.

Während der Kernarbeitszeit herrscht grundsätzliche Anwesenheitspflicht. Wer diese nicht einhält, kann dafür im ersten Schritt eine Abmahnung erhalten. Der Chef macht damit deutlich, dass er das Verhalten – genauer gesagt das Zuspätkommen oder Zufrühgehen – nicht duldet und Sie ermahnt, etwas daran zu ändern.

Geschieht dies nicht und die Kernarbeitszeit wird wiederholt verletzt, kann dies zu einer weiteren Abmahnung und bis zur Kündigung führen.

Ein besonders grober Verstoß gegen die Kernarbeitszeit liegt vor, wenn der Betriebsablauf gestört oder sogar erheblich beeinträchtigt wird. Bleiben wichtige Aufgaben oder ganze Projekte unerledigt oder kann eine Abteilung nicht mit der Arbeit weitermachen, weil Sie die Kernarbeitszeit verletzen, ist mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen.

Wichtig für Arbeitnehmer: Eine Verletzung der Kernarbeitszeit können Sie nicht mit Überstunden an anderer Stelle wieder ausgleichen. Beginnt die Kernarbeitszeit um 9 Uhr, sie kommen aber erst um 10 Uhr ins Büro, bringt es nichts, wenn Sie am Abend bis um 20 Uhr arbeiten oder bereits 5 Überstunden auf Ihrem Zeitkonto gesammelt haben.

Anders sieht es übrigens aus, wenn Sie vollkommen unverschuldet die Kernarbeitszeit nicht einhalten können. Gab es beispielsweise einen Unfall, Ihr Auto springt nicht an oder die Bahn fällt unerwartet aus und Sie sagen Ihrem Chef so früh wie möglich Bescheid, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Abmahnung gering. Auch kommt es hier immer auf das Fingerspitzengefühl in Führungspositionen an.

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Warum wird eine Kernarbeitszeit festgelegt?

Für Mitarbeiter bedeutet eine Regelung mit Gleitzeit und Kernarbeitszeit vor allem größere Freiheit und Flexibilität. Gibt es einen Termin am Morgen, wird etwas später mit der Arbeit begonnen, ist etwas für den Nachmittag oder frühen Abend geplant, kann die Arbeitszeit daran angepasst werden. Eine Vielseitigkeit und Reaktionsmöglichkeit, die sich viele andere Arbeitnehmer wünschen, die nicht von einer solch flexiblen Arbeitszeit profitieren.

Die Einführung einer Kernarbeitszeit kann dabei mehrere Gründe haben. Zum einen erhöht es die Motivation, Zufriedenheit und auch die Loyalität von Mitarbeitern. Oftmals wird es auch als Zeichen der Wertschätzung aufgenommen. Den Job ein Stück weit ans eigene Leben anzupassen erhöht die Work Life Balance und sorgt für glückliche Mitarbeiter – die bekanntlich produktiver sind und bessere Ergebnisse liefern.

Diese Effekte könnten allerdings auch mit Vertrauensarbeitszeit erreicht werden, wo mitunter komplett auf zeitliche Vorgaben verzichtet wird. Im Unternehmen kann jedoch einiges dafür sprechen, auf eine Kernarbeitszeit zu setzen:

  • Hohes Arbeitsaufkommen zu bestimmten Zeiten

    Unternehmen und Vorgesetzte wissen meist sehr genau, zu welchen Zeiten die meiste Arbeit anfällt. Daher können Kernarbeitszeiten sinnvoll sein, die genau diese Zeiträume abdecken. So wird sichergestellt, dass auch zu Stoßzeiten ein reibungsloser Arbeitsablauf gewährleistet werden kann.

    Dies kann beispielsweise im Service von Bedeutung sein. Kein Kunde möchte zwei- oder dreimal so lang warten, nur weil nicht genügend Personal vorhanden ist. So kann eine Kernarbeitszeit sogar zu einem besseren Image eines Unternehmens führen.


  • Schnellere Reaktionsmöglichkeiten

    Manchmal geht es im Berufsleben sehr schnell. Ein großer Kunde hat Änderungswünsche, die sofort umgesetzt werden müssen, ein wichtiges Projekt gerät ins Stocken und erfordert ein Eingreifen, auf eine Aktion der Konkurrenz muss reagiert werden oder eine andere plötzliche Veränderung macht ein Umdenken erforderlich.

    Innerhalb der Kernarbeitszeit ist sichergestellt, dass genügend Mitarbeiter am Arbeitsplatz sind, um auf die unterschiedlichsten Impulse in angemessener Zeit zu reagieren. Wer hier erst darauf warten muss, verliert wichtige Zeit und gerät mehr und mehr in Zugzwang.


  • Verbesserung der Kommunikation

    In der Kernarbeitszeit ist immer das gesamte Team anwesend, wodurch die Kommunikation schneller und besser ablaufen kann. Es sind nicht immer E-Mails oder Telefonate notwendig, weil gerade ein Kollege nicht da ist oder im Home Office arbeitet. Das funktioniert zwar auch, manchmal ist es aber einfacher und besser, nach nebenan ins Büro zu gehen.


  • Steigerung des Wir-Gefühls

    Wenn jeder arbeitet, wann und wo er will, ist die Flexibilität zwar am höchsten, es besteht allerdings auch die Gefahr, dass aneinander vorbei gearbeitet wird, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen und zu einem wirklich Team zu werden, dass gemeinsam an einem Strang zieht und in der Gruppe auf gemeinsame Ziele hinarbeitet.

    Durch die Kernarbeitszeit kann ein Wir-Gefühl innerhalb eines Teams oder einer Abteilung entstehen. Der Austausch untereinander wird gefördert, es wird zusammen nach Lösungen gesucht, anstatt es auf eigene Faust zu versuchen.

[Bildnachweis: Tirachard Kumtanom by Shutterstock.com]

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