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Langweiler: So werden Sie garantiert uninteressant

Sie finden dieses ganze Getue um Engagement, Elan und Offenheit völlig überbewertet? Dann ist dieser Artikel perfekt für Sie. Denn warum sollte sich jemand bemühen, interessant, spannend oder gar aufregend zu sein, wenn es doch scheinbar so viel einfacher ist, ein klassischer Langweiler zu werden. Außerdem werden Schlagwörter wie Sympathie oder Teamwork ohnehin überschätzt, nicht wahr? Sie können es sowieso nie allen recht machen, warum es also überhaupt versuchen? Ein – nicht ganz ernst gemeinter – Ratgeber, wie Sie garantiert uninteressant werden…



Langweiler: So werden Sie garantiert uninteressant

Langweiler: Ein leichter Weg?

Ein Langweiler zu sein – das kann doch nicht so schwer sein? Nicht zu voreilig! Denn de facto kostet der Weg zum perfekten Langweiler zahlreiche Entbehrungen, viel Beharrlichkeit und eiserne Disziplin. Von der ständigen Überzeugungsarbeit, die Sie dabei leisten wollen müssen, mal abgesehen.

Denn mit einfachem Nichtstun ist es nicht getan. Wer wahrlich uninteressant sein möchte, muss schon mehr drauf haben als das. Damit Ihnen dieser Schritt gelingt, haben wir einige Tipps für Sie parat.

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Fünf Tipps für den perfekten Langweiler

Wie bereits erwähnt ist es ein hartes Stück Arbeit, wirklich langweilig zu sein. Immerhin wollen Sie ja nicht, dass Sie im Büro von Kollegen einfach nur ignoriert werden. Darum müssen Sie anders an die Sache herangehen: Ihr Ziel muss es sein, das Zeitgefühl Ihrer Kollegen zu manipulieren. Jede Interaktion mit Ihnen muss sich anfühlen, wie ein Kaugummi, der sich immer weiter in die Länge zieht. Falls Sie jetzt zweifeln, ob Sie dieser Aufgabe gewachsen sind: Keine Sorge, diese fünf Tipps für Schlafmützen in spe helfen garantiert dabei, die Geduld Ihrer Kollegen auf die Probe zu stellen.

  1. Monologe halten

    Reden Sie möglichst viel über sich selbst. Was Sie alles so machen, welche Erfolge Sie schon erzielt haben – am besten, Sie loben sich gleich auch noch ausgiebig dafür. Bevor Sie den schnarchigen Geschichten der anderen zuhören müssen (schlimmer noch: sich dafür wirklich interessieren!), prahlen Sie lieber mit Ihrem aufregenden Leben. Falls es das gar nicht ist: Erfinden Sie sich eben eins! Hauptsache, die anderen kommen nicht unnötig zu Wort.

  2. Traditionen bewahren

    Warum Neues wagen, wenn sich das Alte bewährt hat? Routinen bewahren nicht nur vor unnötigen Risiken und Abenteuern, sie schenken uns auch ein starkes Sicherheitsgefühl. Am besten also, Sie beschenken damit auch andere – und entwickeln einen missionarischen Eifer, diese vor unkomfortablen Gedanken und Wagnissen zu bewahren.

  3. Meinung behalten

    Sobald Sie einmal den Durchblick haben, wie die Welt funktioniert, lassen Sie sich diesen bloß nicht wieder vernebeln. Sie wissen bescheid, das muss reichen. Fakten oder offenkundige Widersprüche sind nur Prüfungen der Wendehälse, die testen wollen, wie überzeugt Sie wirklich sind. Diskutieren Sie also nur zum Schein. Das Ergebnis muss freilich vorher schon feststehen: Sie haben Recht!

  4. Literatur ignorieren

    Bücher sind ein altes, starres Medium. Außerdem vernichten sie Wälder, kosten Geld, Zeit und die Auseinandersetzung mit anderer Leute Gedanken (siehe Punkt 1). Dasselbe gilt letztlich auch für Theater und Kinofilme. Die Glotze daheim bietet das alles auch, nur bequemer und bunter.

  5. Austausch meiden

    Überhaupt andere Menschen! Viel zu anstrengend. Erst recht, wenn man sie noch gar nicht kennt. Fremde ansprechen? Zu gefährlich! Bleiben Sie lieber bei Ihren langjährigen und gleichgesinnten Freunden, verabreden Sie sich ausschließlich daheim und meiden Sie Social Media (Teufelszeug!).

Langweiler Synonym: Lassen Sie sich nicht von Begriffen verwirren

Wenn Sie lange genug üben, werden Sie irgendwann so langweilig sein, dass ein einzelnes Wort kaum noch ausreicht, um zu beschreiben, wie uninteressant und einschläfernd Sie auf andere wirken.

Haben Sie es erst einmal soweit geschafft, können Sie durchaus stolz darauf sein. Auf die Stufe eines einfachen Langweilers schaffen es schließlich viele. Geben Sie sich damit nicht zufrieden. Sie wollen höher hinaus. Schlaftablette, Trantüte, Schlafmütze, der Nachfolger des Sandmännchens… Je ausgefallener und kreativer die Bezeichnungen werden, desto besser erledigen Sie Ihre Arbeit aus Langweiler.

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11 unglaubliche uninteressante Eigenschaften

Manch einer ist natürlich von Natur aus bereits langweiliger als andere. Doch lassen Sie sich davon in keinem Fall abschrecken. Mit ein wenig Anstrengung werden auch Sie es schaffen, sich einige der langweiligsten Eigenschaften anzueignen. Wenn Sie also Interesse an Ihnen und Ihrer Person oder gar Attraktivität vermeiden bis ausschließen wollen, haben wir hier und jetzt die ultimative Checkliste für Sie. Damit haben Sie garantiert Ihre Ruhe und werden von niemandem mehr als angenehm oder aufgeschlossen wahrgenommen.

  1. Egozentrisch

    Sie sind die Sonne, alle anderen allenfalls Trabanten in Ihrer Umlaufbahn. Beanspruchen Sie also auch alles Rampenlicht und sprechen Sie nur über sich und Ihre Interessen. Sollte es doch mal ein unqualifizierter Nebendarsteller wagen, Sie zu unterbrechen und mit Nichtigkeiten wie Meinungen oder Fakten zu stören, strafen Sie ihn mit Nichtachtung.

  2. Eindimensional

    Wechseln Sie in einem Gespräch niemals das Thema! Beschäftigen Sie sich bitte einzig und allein mit einer Sache, Abwechslung zerstört das mühsam aufgebaute Desinteresse an Ihrer Person ganz schnell. Es könnte Ihnen ein Thema über die Lippen huschen, das andere interessiert – ein Risiko, dass Sie nicht eingehen sollten.

  3. Oberflächlich

    Verzichten Sie – egal bei welchem Thema – unbedingt darauf, Details zu kennen. Fakten zerstören nur Ihre Kunstwelt. Außerdem finden viele Detailwissen außerordertlich spannend. So genannte Experten erzeugen großes Interesse. Begegnen lässt sich dieser Gefahr nur mit konsequentem Halbwissen und dem eigenen Reim darauf.

  4. Unverbindlich

    Klare Positionen sind pures Gift bei dem Versuch, unattraktiv zu bleiben. Menschen, die klar Ihre Meinung sagen, sich bei einem Thema festlegen und sogar Entscheidungen treffen, wirken leider viel zu attraktiv. Nicht selten werden Ihnen Autorität und Aufrichtigkeit zugeschrieben. Um das zu vermeiden, sollten Sie möglichst schwammig bleiben. Orakeln und zweideutig dreinschauen hilft freilich auch.

  5. Beharrlich

    Müssen Sie doch einmal eine Meinung vertreten, dann legen Sie sich bitte fester als schnell härtender Beton. Eine einmal gefasste Meinung gilt es nie wieder zu verlassen. Das würde nur Fehlbarkeit suggerieren. Auch Argumenten sollten Sie sich konsequent verschließen. Was hierbei hilft: polemisch werden und den den anderen persönlich angreifen. Das lenkt von Fakten ab.

  6. Gleichgültig

    Zeigen Sie selbst aber bitte auch keinerlei Mitgefühl oder Interesse – egal an was. So bald Sie zu erkennen geben, dass Sie etwas anspricht oder Sie sich für etwas begeistern können, wirken Sie schon wieder leidenschaftlich. Deshalb: Bitte alles gleichgültig an sich abperlen lassen – Sie sind ein menschliches Lotusblatt!

  7. Heimisch

    Bleiben Sie immer daheim. Wer reist, andere Orte besucht und sich umsieht, sammelt nur neue Erfahrungen. Die könnten Ihr Weltbild erschüttern oder sie gar mit aufregenden Menschen zusammenbringen. Die Glotze bietet genug gefiltertes Weltbild, noch dazu auf über 30 Kanälen. Das muss reichen.

  8. Routiniert

    Neues versuchen und aus gewohnten Abläufen ausbrechen – das sorgt für einen umfangreichen Erfahrungsschatz. Der macht Sie aber nur wieder spannend. Bleiben Sie daher unbedingt in Ihren gewohnten Bahnen und brechen Sie niemals aus Ihren sorgsam gepflegten Routinen aus.

  9. Unfreundlich

    Freundliche Menschen haben selten Probleme damit, neue Kontakte zu knüpfen. Sie finden schnell Anschluss und lernen so stetig dazu. Auch so was wie Sozialkompetenz. Vermeiden Sie das unter allen Umständen! Durch neue Bekanntschaften könnten Sie interessant werden.

  10. Ungepflegt

    Körpergeruch, fettige Haare und ungewaschene Kleidung schrecken viele Menschen ab. Sorgen Sie dafür, dass Sie diesem Ideal möglichst nahe kommen. Meiden Sie die nächsten Tage einfach das Bad und würdigen Sie die Waschmaschine keines Blickes. Sie werden begeistert sein, wie leicht es ist, gemieden zu werden.

  11. Regungslos

    Sollte all das nicht wirken – eine Sache geht immer: Beantworten Sie alle Kontaktgesuche und Fragen mit einem einsilbigen Ja oder Nein. Stellt Ihnen Ihr Gegenüber keine Frage, reagieren Sie am besten gar nicht. Vermeiden Sie jede Mimik oder Gestik. Lassen Sie Ihren Gesprächspartner auf keinen Fall erkennen, dass Sie Ihm zuhören. Das sollte das Interesse an Ihrer Person in kürzester Zeit auf Null reduzieren. Was sich im Tierreich als Schutzreflex durchgesetzt hat, funktioniert schließlich auch beim Menschen.

Todlangweilig – im wahrsten Sinne des Wortes

Ich sterbe vor Langeweile. – Die Phrase scheint wahrer zu sein, als der Volksmund glauben mag. Denn Langeweile kann tatsächlich die natürliche Lebenserwartung eines Menschen verkürzen, so die Langzeitstudie Whitehall Study von Annie Britton und Martin Shipley, beide tätig an der School of Life and Medical Sciences am University College London.

Bereits in den späten Achtzigerjahren wurde dazu unter mehr als 7500 Londoner Beamten (sic!), zwischen 35 und 55 Jahren, eine Langzeitstudie durchgeführt.

Die Teilnehmer wurden unter anderem gefragt, ob sie sich innerhalb des letzten Monats während der Arbeit gelangweilt hatten. Jahre später wurde recherchiert, welche der befragten Staatsdiener bis einschließlich April 2009 verstorben waren. Das Ergebnis ist verblüffend:

  • Diejenigen, die geantwortet hatten im Job sehr gelangweilt zu sein, starben früh an Herzproblemen – und zwar 2,5 Mal so oft, wie ihre nicht gelangweilten Kollegen.

Zum besseren Verständnis und zum Vergleich:

  • Raucher leiden im Schnitt doppelt so oft an Herzkrankheiten wie Nichtraucher.
  • Menschen, die sowohl von Fettsucht wie hohem Blutdruck und Diabetes geplagt sind, werden doppelt so oft von einem Herzinfarkt getroffen wie Normalbürger.

Dies belegt eine Studie der American Heart Association, durchgeführt unter anderem von Deepak Bhatt.

Das heisst:

Das Risiko, durch erhöhte Langweile (im Job) zu sterben, ist nicht weniger gering, als bei den oben genannten Beispielen. Eher ist es größer.

So verkürzt ist das, zugegeben, etwas überspitzt, denn die Langeweile ist nicht die eigentliche Todesursache. So fanden die Forscher ebenfalls heraus: Menschen, die sich öfter langweilen, scheinen einen weniger gesunden Lebensstil zu pflegen.

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Langeweile: Subtile Zeichen erkennen

Als perfekter Langweiler wollen Sie natürlich auch Bestätigung, ob es Ihnen tatsächlich gelungen ist, Ihren Gegenüber in Trance zu versetzen. Praktischerweise sendet Ihr Gesprächspartner subtile Signale, an denen Sie erkennen können, ab wann sein Gehirn endgültig auf Standby geschaltet hat. Gelingt es Ihnen also diese Zeichen bei all Ihren Interaktionen hervorzurufen, sind Sie ein wahrer Meister der Langeweile und sollten unbedingt niemandem davon berichten, um auch weiterhin keine Aufmerksamkeit zu erregen.

  1. Einsilbigkeit.

    Sobald Ihr Gesprächspartner aufhört, Rückfragen zu stellen und nur noch zustimmend nickt oder „Hm, hm“ und „Ja, ja“ murmelt, haben Sie es geschafft. Hier hat jemand innerlich abgeschaltet und ist gedanklich bereits zuhause oder beim sympathischen Kollegen im Nachbarbüro.

  2. Unterbrechen.

    Jemand anderem ins Wort zu fallen, gilt gemeinhin als grob unhöflich (was es auch ist). Es ist aber auch ein starkes Indiz dafür, dass Ihre Sätze so inspirierend sind wie Taubenkacke. Immerhin: Ihr Gegenüber hat noch so viel Interesse an Ihnen, dass er das Gespräch auf ein interessanteres Feld zu lenken versucht. Unterbinden Sie diesen Versuch!

  3. Abwenden.

    Der Körper lügt nicht. Menschen, die sich aufmerksam belauschen, sich sympathisch finden und füreinander interessieren, stehen sich irgendwann frontal zugewandt gegenüber. Sie schotten sich damit von äußeren Einflüssen ab und signalisieren: Wir wollen nicht gestört werden. Dreht sich einer von beiden jedoch wieder dem Raum zu, öffnet er die Gemeinschaft – oder sagt nonverbal: Kann mich mal bitte jemand erlösen?! Gehen Sie nicht auf diesen Wunsch ein sondern reden beharrlich weiter!

  4. Einfallslosigkeit.

    Wer sich langweilt, wird nicht mehr nachhaken und Sie zum Beispiel fragen: „Was genau meinen Sie damit?“ Oder Sie auffordern: „Erzählen Sie doch mal, wie das passiert ist!“ Einige höfliche Menschen, tarnen ihren Überdruss zwar mit kleinen Rückfragen, verräterisch ist dafür umso mehr die Art der Fragen: Je einfallsloser, desto gelangweilter!

  5. Blinzeln

    Alle 20 bis 30 Sekunden blinzeln unsere Augen, um Tränenflüssigkeit auf dem Auge zu verteilen und Schmutz wegzuwischen. Es ist ein körperlicher Reflex, dem man kaum Beachtung schenkt. Zu unrecht. Denn Augen sind besonders verräterisch. Wer redet, blinzelt häufiger als einer, der schweigt. Ist das umgekehrt, kann man davon ausgehen, dass sich der Zuhörer langweilt.

  6. Schweigen.

    Es gibt Studien, die zeigen, dass Menschen ein Gespräch dann als besonders wertvoll einstufen, wenn sie die meiste Zeit selbst gequasselt haben – vor allem über sich selbst: ihre Stärken, ihre Erfolge, ihren Job, ihre Genialität. Besonders Männer sind darin nahezu unschlagbar, um attraktive Frauen zu beeindrucken. Je mehr Ihr Gesprächspartner schweigt, desto sicherer können Sie sein, dass er sich langweilt.

  7. Gähnen.

    Die Königsdisziplin aller Langweiler: Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Gesprächspartner zum Gähnen zu animieren, spielen Sie in der obersten Liga der Trantüten. Sie sind immerhin so uninteressant, dass andere in Ihrer Gegenwart tatsächlich schläfrig werden.

[Bildnachweis: traveliving by Shutterstock.com]

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