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Loslassen lernen: 14 Tipps für Klarheit und innere Freiheit

Kaum etwas fällt uns schwerer als das Loslassen. Dabei ist das Festhalten der größere Kraftakt. Immer wieder raten uns Freunde: „Du musst loslassen lernen!“ „Lass endlich los!“ Doch leichter gesagt als getan: Vor allem dann, wenn es sich um die Trennung von einem geliebten Menschen oder eine langjährige Beziehung handelt. Nicht wenige schleppen jahrelang den Ballast der Vergangenheit auf ihrer Seele herum und schaffen es nicht, den Blick nach vorne zu richten. Woran liegt das? Warum klammern sich so viele an Erinnerungen? Übungen und Tipps aus der Psychologie, wie Sie das Loslassen lernen können…



Loslassen lernen: 14 Tipps für Klarheit und innere Freiheit

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Welche Bedeutung hat Loslassen?

Menschen reagieren unterschiedlich auf Veränderungen. Die meisten mögen sie nicht – wir sind Gewohnheitstiere. Wer es sich erst einmal in seiner Komfortzone bequem gemacht hat, scheut das Risiko. Gewohnte Routinen geben uns Sicherheit und das Gefühl von Geborgenheit. Loslassen ist dagegen immer ein Schritt ins Ungewisse. Oder ein Befreiungsschlag. Insbesondere, wenn wir die Notbremse ziehen und uns von etwas trennen, was uns nicht gut tut. Das können Menschen, Jobs oder alte Gewohnheiten und Verhaltensmuster sein.

Loslassen bedeutet Vertrauen lernen – auf eine positive Zukunft und darauf, dass selbst Trennungen und ein endgültiger Abschied Vorzüge haben. Statt gelähmt zu bleiben und uns runterziehen zu lassen, handeln wir selbstbestimmt und reagieren auf die Ereignisse oder Entwicklungen. Selbst wenn das den aktuellen Interessen widerspricht: Langfristig führt es zu innerer Freiheit.

Loslassen Beispiele

Am Thema „loslassen lernen“ kommt niemand vorbei. Irgendwann wird jeder mit einem Abschied oder einer Trennung konfrontiert. Beispiele:

  • Eine Beziehung scheitert.
  • Ein geliebter Mensch stirbt.
  • Kinder werden erwachsen und ziehen aus.
  • Der Job wird gekündigt.
  • Ziele werden verfehlt.
  • Lebensträume platzen.
  • Hoffnungen werden nicht erfüllt.
  • Eine einmalige Chance wird verpasst.
  • Schuldgefühle quälen uns.
  • Gegenstände gehen kaputt oder verloren.
  • Zeiten und Orte verändern sich.

Loslassen müssen wir nicht nur bei Liebeskummer, im Beruf oder bei Besitztümern. Es betrifft ebenso Kränkungen, Fehlentscheidungen oder schädliche Angewohnheiten, die wir hinter uns lassen müssen. Festhalten ist menschlich, ja. Trotzdem müssen wir einen Schlussstrich ziehen, uns verändern, anpassen. In der Gegenwart ist dies meist eine schmerzhafte Erfahrung. In der Rückschau aber bewerten wir die Ereignisse häufig anders. Von Søren Kierkegaard gibt es dazu ein ebenso schönes wie wahres Zitat: „Man muss das Leben vorwärts leben und rückwärts verstehen.“

Loslassen Lernen Spruch Zitat Beispiel

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Loslassen in 4 wichtigen Bereichen

„Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest – steige ab!“, lautet eine Weisheit der Dakota-Indianer. Klingt einleuchtend, ist aber nicht leicht. Menschen kleben aus unterschiedlichen Gründen an belastenden Personen oder schlechten Erfahrungen. Zum Beispiel aus Angst vor dem Alleinsein oder wegen der Trauer um einen verstorbenen Menschen, den sie nicht vergessen können. Tatsächlich bezieht sich Loslassen meist auf diese vier Bereiche:

Loslassen in der Beziehung

Toxische Beziehungen – ganz gleich ob Freunde oder Partnerschaften – rauben Energie und Lebensfreude. Dabei spielt es keine Rolle, ob es verzehrende Liebe, tiefe Trauer oder glühender Hass ist, der das Ende einer solchen Beziehung begleitet. All diese Gefühle verhindern, dass jemand loslassen kann. Viele Betroffene geraten über den Trennungsschmerz gar in eine Opferrolle. Die Wahrheit ist aber: Lieben heißt loslassen lernen. Erst so geben wir uns und den anderen frei für neue Beziehungen.

Loslassen von Erfahrungen

Negative Kritik, traumatische Erfahrungen und Enttäuschungen (wie etwa ein Treuebruch oder Verrat) können uns über viele Jahre begleiten und prägen. Folge: Wir werden generell misstrauisch. Stimmt jemand die Saite bei uns an, startet sofort das Gedankenkarussell und wir verfallen in typische Verhaltensmuster. Loslassen lernen bedeutet in dem Fall, diese Vergangenheit ruhen zu lassen und Menschen wie Situationen wieder unvoreingenommen zu begegnen.

Loslassen von Dingen

Besitz bindet und Immobilien machen immobil. Den Spruch kennen Sie. Dasselbe gilt für liebgewonnene Kleidungsstücke, Schmuck, Autos, Briefe einer verflossenen Liebe… All die Gegenstände haben für uns einen immateriellen Wert. Davon trennen? Niemals! Im Extrem werden wir so zu Messies, die mit ihrer Sammelwut Verlustängste oder eine Mängel behaftete Kindheit kompensieren.

Loslassen von Zielen

Meist raten wir zum Gegenteil: zum Durchhalten und Weitermachen. Wer sich Ziele setzt, sollte diese konsequent verfolgen. Mit aller Willenskraft. Volition wird diese wichtige Erfolgseigenschaft genannt. Aber auch das Gegenteil stimmt: Manchmal müssen wir einsehen, dass das Ziel unrealistisch und unerreichbar ist. Wir haben aufs falsche Pferd gesetzt und sind einem Irrglauben erlegen. Ein Ziel oder einen Lebenstraum loszulassen, erfordert mentale Stärke, menschliche Größe und ehrliche Selbstreflexion.

5 hilfreiche Affirmationen für das Loslassen

Ich schließe Frieden mit der Vergangenheit.
Ich vergebe ____ und wir gehen getrennte Wege.
Ich nehme Abschied und freue mich über die Erinnerungen.
Ich lasse das Heute los und vertraue auf das Morgen.
Ich bin bereit loszulassen und schenke mir Freiheit.


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Loslassen lernen: 14 Übungen und Tipps

Leben bedeutet, den stetigen Wandel und unsere Entwicklung anzunehmen. Kränkungen, Eifersucht, Verzweiflung, Verlust, Angst, Wut, Trennung, Trauer oder Tod – all das wird jeder Menschen mal erleben. Deshalb ist es wichtig, das wir das Loslassen lernen. Mit diesen Übungen gelingt es:

1. Veränderungen annehmen

Akzeptieren Sie das Vergangene und dass das Leben trotzdem weitergeht – auch wenn ein Job, eine Partnerschaft oder Beziehung endet. Statt der Vergangenheit nachzutrauern und emotionalen Ballast mitzuschleppen, beginnen Sie Neues – beherzt und mit Neugier. Dem Schicksal mit Akzeptanz zu begegnen ist keine Gleichgültigkeit, sondern Einwilligung und Erkenntnis, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie wir es uns wünschen. Sie sind traurig, ja. Aber haben die Chance, daran zu wachsen. Das ist letztlich Resilienz: Die innere Stärke sich selbst von schweren Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

2. Trauer erlauben

Jeder Verlust ist hart. Manche sogar nur schwer zu ertragen. Zum Beispiel der Tod eines Kindes, eine gescheiterte Ehe oder der plötzliche Jobverlust. Erlauben Sie sich in solchen Fällen zu trauern und lassen Sie sich dafür die Zeit, die Sie brauchen. Trauer ist ein wichtiger Teil des Lösungsprozesses. Umso leichter fallen Ihnen die Schritte des Loslassens danach.

3. Ausreden erkennen

Manchmal ist das Nicht-Loslassen keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Erkennen lässt sich das an typischen Ausreden: „Ich muss nur durchhalten…“ Oder: „Jetzt habe ich schon so viel (Zeit, Geld, …) investiert…“ Oder: „Ich kann das nicht auch noch aufgeben!“ All das sind nur Scheinargumente und Ausreden, um sich der eigentlichen Herausforderung und dem Neuanfang nicht zu stellen. Tun Sie es trotzdem! Sie wissen ja: Tote Pferde kann man nicht reiten.

4. Grübeln stoppen

„Was wäre gewesen, wenn…“ – Die Frage kennt jeder. Wer sie stellt, kann aber genauso gut durch nassen Beton stapfen. Die Frage lähmt, zermürbt. Sie blickt nach hinten und führt nie zu einer Lösung. „Wenn“ ist abgeschlossene Vergangenheit. Müßig darüber zu sinnieren. Wer loslassen lernen will, sollte sie umdrehen: „Was könnte sein, wenn…“ – So richten Sie den Blick wieder nach vorn. Dorthin, wo Sie wirklich wieder Einfluss haben.

5. Gedanken aufschreiben

Seine Gedanken oder Trauer aufzuschreiben, erleichtert nachweislich. Indem wir uns die Gefühle buchstäblich von der Seele schreiben – zum Beispiel in einem Tagebuch oder Brief an uns selbst -, ordnen wir unser Denken und gewinnen mehr Klarheit über unsere Emotionen, Erwartungen oder Beweggründe. Wer will, kann die Briefe später mit einem Stein beschweren und in einem tiefen See versenken oder verbrennen. Dieser Akt sorgt sogar für einen sichtbaren Abschluss.

6. Abschiedsrituale nutzen

Apropos: Verwenden Sie Rituale. Zum Beispiel, indem Sie einen Abschiedsbrief schreiben (den Sie nicht mal versenden müssen). Ein anderes Ritual bei Beziehungen ist das Einsammeln persönlicher Gegenstände, die anschließend vergraben oder verbrannt werden. Psychische Wunden begleiten uns so lange, wie wir sie aufreißen oder uns in Selbstmitleid suhlen. Loslassen lernen bedeutet, davon beherzt und radikal Abschied zu nehmen, um so den Seelenfrieden zurückzugewinnen.

7. Vergeben lernen

Und zwar sich selbst und anderen. Mancher Verlust geht auf eigenes Versagen zurück: Sie haben einen schweren Fehler gemacht und kassieren nun die Quittung. Das lässt sich weder ungeschehen machen noch umkehren. In dem Fall hilft nur, die Schuld anzuerkennen und sich selbst zu verzeihen. Gleiches gilt, wenn andere einen schweren Fehler begehen: Auch wenn Sie sich deswegen trennen – vergeben Sie trotzdem. Sonst schleppen Sie den Menschen und Ärger noch weiter mit sich herum.

8. Positives fokussieren

Lenken Sie Ihre Gedanken weg von den Fragen der Vergangenheit und blicken Sie optimistisch in die Zukunft. Nicht das, was sie verlieren, wovon Sie Abschied nehmen, zählt, sondern das, was Sie dadurch gewinnen! Allein darauf sollten Sie sich konzentrieren. Es gibt schließlich mehr Gründe loszulassen, als festzuhalten. Nicht zuletzt stellen sich manche „Niederlagen“ im Nachhinein als nützlich heraus. Oder wir schließen damit unseren Frieden. Statt uns also gegen das Unvermeidbare zu wehren, lassen wir los, gehen auf Abstand – und sammeln wieder Kraft.

9. Umgebung wechseln

Vielen tut ein bewusster Tapetenwechsel gut, um mit Altem abzuschließen und einen Neuanfang zu wagen. Loslassen lernen können Sie ebenso in einem Kurzurlaub am Meer oder einem Wellness-Hotel. Verschönern Sie sich den Abschied und nehmen Sie sich die Zeit, um über neue Schritte nachzudenken. Alternativ können Sie in der Wohnung ein paar Möbel umstellen oder umdekorieren. Viele machen das nach Weihnachten und Silvester sowieso, um mit dem alten Jahr abzuschließen. Das Prinzip „Ausmisten und Platz schaffen“ funktioniert bei anderen Anlässen aber auch.

10. Zeit nehmen

Loslassen lernen ist keine Hauruck-Aktion, sondern ein Prozess, der Höhen und Tiefen kennt. Wie bei jeder Veränderung. Lassen Sie sich also zwischendurch nicht entmutigen – erst recht, wenn Sie die Entscheidung zum Loslassen nicht ganz freiwillig gefällt haben. Geben Sie sich die nötige Zeit und üben Sie Geduld. Selbstvorwürfe und zusätzlicher Druck bringen niemanden weiter. Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.

Loslassen Veränderungskurve: 5 Phasen

11. Perspektive wechseln

Das Wenigste im Leben lässt sich kontrollieren. Verschwenden Sie also keine Sorgen oder Energie auf Dinge, die sowieso nicht zu ändern sind. Ändern Sie lieber Ihren Blickwinkel und nehmen Sie Abstand: Wie wichtig ist Ihnen das in einem Jahr? Oder in 10 Jahren? Ist die Krise die Aufmerksamkeit wirklich wert? Wenn sich eine Tür schließt, öffnen sich meist andere. Indem Sie die Umstände neu bewerten (Fachbegriff: „Reframing„), nehmen Sie einen neuen Anlauf, der Sie weiterbringt.

12. Freunde einbeziehen

Mit Trennungsschmerzen ist es wie mit anderen schweren Gefühlen: Sie werden leichter, wenn man sie teilt. Suchen Sie das Gespräch mit Freunden oder Gleichgesinnten und schildern Sie Ihre Ängste oder Sorgen. Das nimmt Ihnen den Druck und gibt den Freunden die Chance, Ihnen beim Loslassen zu helfen. Helfen kann ebenso der Kontakt zu anderen Menschen, die schon erfolgreich solchen Ballast losgelassen haben. Aber bitte nur zu denen! Sonst enden Sie noch in einer Selbstmitleidgruppe…

13. Autonomie behalten

Sie allein entscheiden, was, wen oder wann Sie loslassen wollen. Lassen Sie sich dabei weder von Eltern, Partner, Freunden oder Kollegen zu irgendetwas drängen. Loslassen lernen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und EIGENE Entscheidungen zu treffen. Es muss nicht gleich Resignation sein, wenn Sie hinschmeißen. Es kann auch ein bewusster und kluger Entschluss sein. Es bleibt Ihr Leben und Ihr perfekter Zeitpunkt zum Loslassen.

14. Hilfe suchen

Manchmal kommt man alleine nicht weiter und benötigt fremde Hilfe. Nicht wenige Betroffene sehen dies (fälschlicherweise) als ein Eingeständnis oder Beweis ihrer Schwäche. Falsch! Es ist ein Zeichen von Stärke, Hilfe annehmen zu können. So können zum Beispiel Foren im Internet oder eine Gesprächstherapie helfen, Geschehenes aufzuarbeiten und endlich loszulassen, was Sie schon so lange belastet.

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Was passiert, wenn wir Loslassen lernen?

Sich von Belastungen zu lösen, wirkt ungemein befreiend. Sobald wir das Loslassen lernen, fühlen wir uns sprichwörtlich erleichtert. Was uns vorher eingeschränkt und niedergedrückt hat, verliert seine Bedeutung. Auch wenn der Prozess des Loslassens oft mit Kränkung, Wut, Eifersucht, Trauer oder Verzweiflung beginnt, endet er immer in Selbstbestimmung und neuer Freiheit. Denn wir entwickeln uns dabei weiter und über bisherige Grenzen hinaus. Der mutige Schritt schenkt uns zudem mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, sodass wir diese Erfahrung auch auf künftige Situationen übertragen können. Loslassen ist somit ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung.

Wer loslässt, lernt sein Leben in die Hand zu nehmen und aufzuräumen. Das ist vergleichbar mit einem chaotischen Schreibtisch und überquellenden Schubladen. Misten Sie aus, trennen Sie sich von Müll, sorgt das unmittelbar für mehr Klarheit und Zufriedenheit.

Loslassen ist zuerst Kopfsache

Loslassen ist zuerst und vor allem reine Kopfsache, eine Entscheidung. Sie akzeptieren die Vergangenheit als Teil der eigenen Geschichte und schlagen gleichzeitig ein neues Buch auf, in dem Sie Ihre neue Geschichte schreiben. Loszulassen bedeutet weder, dass Sie kapitulieren oder versagt haben. Vielmehr übernehmen Sie wieder das Ruder, schließen ab und treffen eine bewusste Entscheidung für die Zukunft.

Warum kann man so schwer loslassen?

Wer loslassen will, braucht zwei Dinge: Mut und Zuversicht. Trotzdem fühlen wir uns zunächst gar nicht gut dabei. Sogar eher hundsmiserabel. Schließlich akzeptieren wir einen Verlust, und es entsteht eine Lücke oder Leere. Loslassen ist immer endgültig. Bis Ersatz gefunden ist, bleibt der Prozess schmerzhaft, unsicher und kräftezehrend. Erst mit dem Beginn des Neuen stellt sich Erleichterung und neue Energie ein.

Viele Menschen haben mehr Angst vor dem Verlust. Und sie sehen auch nur den. Deshalb fällt ihnen das Loslassen so schwer: Sie fürchten die Unsicherheit und Konsequenzen und geraten in einen Strudel aus rückwärts gerichteten Fragen. Zum Beispiel:

  • Warum ich?
  • Wie konnte das passieren?
  • Wie konnte er/sie mir das antun?
  • Wieso passiert das immer mir?
  • Warum sind alle gegen mich?

Klüger wäre, dieselbe Energie zu nutzen, um mit der Vergangenheit abzuschließen und den Blick nach vorne zu richten – oder wie wir an anderer Stelle schrieben: Fragen Sie lieber WOZU statt WARUM!

Loslassen Psychologie: Ursachen und Ängste

Eine schwere Kindheit, negative Bindungs- oder Gewalterfahrungen sowie Minderwertigkeitsgefühle sind häufige Ursachen dafür, das Menschen schädliche Verhaltensmuster entwickeln. Sie klammern sich an Beziehungen oder Dinge, weil sie Konstanten im Leben suchen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Ursachen, die das Loslassen erschweren:

  • Nostalgie

    Wir alle schwelgen gerne in (positiven) Erinnerungen – und blenden dabei negative Erfahrungen (mit Menschen) aus. Nostalgie kann blind machen und ignoriert, dass sich Menschen und Bedürfnisse mit der Zeit verändern.

  • Investitionen

    Loslassen fällt dann besonders schwer, wenn wir zuvor viel investiert haben: Liebe, Zeit, Geld, Mühe… In der Ökonomie ist von „sunk costs“ (versunkenen Kosten) die Rede. Sich den Verlust einzugestehen und aufzugeben, rüttelt massiv am Selbstbild.

  • Selbstwertgefühl

    Auch Menschen mit geringem Selbstwertgefühl fällt eine Trennung schwer. Sie ziehen ihren Selbstwert aus dem, was andere von ihnen denken oder was sie besitzen. Fällt das weg, erleben sie eine tiefe Sinnkrise.

  • Angst

    Angst blockiert das Loslassen massiv. Vor allem Angst davor, was danach kommen könnte. Die gegenwärtige Situation mag nicht angenehm sein, aber sie ist vertraut. Man kann sich damit arrangieren. Was passiert, wenn man loslässt, weiß keiner. Das kann die Angst vor etwas Neuem sein, ebenso die Angst, jemanden zu vergessen, etwa nach dessen Tod.

  • Identität

    Manche Menschen definieren sich über ihren Besitz und dem damit verbundenen Status. Sie identifizieren sich zu 100 Prozent mit Ihrem Job und verzweifeln, wenn das Unternehmen ihnen kündigt oder in die Insolvenz geht. Oder sie stürzen ins Leere, wenn ihre Elternrolle mit dem Auszug der Kinder endet.

Loslassen Lernen Spruch Tipps Beispiel

Folgen: Was passiert, wenn wir nicht loslassen?

Mit dem Festhalten schaden wir uns in erster Linie selbst. Das Gefühl, man müsse sich mit aller Kraft an etwas klammern, also das Nicht-loslassen-können, erzeugt enormen Druck. Dieser kann sich mit der Zeit auf verschiedene Arten manifestieren:

Loslassen Sprüche: 13 Aphorismen zum Neuanfang

Aphorismen, Zitate und Sprüche beleuchten die Facetten einer Trennung aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum Abschluss noch ein paar kluge Sprüche zum Loslassen:

  • „Wer loslässt, hat zwei Hände frei.“
  • „An Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt.“
  • „Zu wissen, wann man loslassen soll, ist Weisheit. Es auch zu tun, bedeutet Mut. Und wenn man dabei den Kopf oben behält, ist es Würde.“
  • „Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.“ (Buddha)
  • „Manchmal kann Weitergehen hart und schmerzlich sein, aber Festhalten an etwas, was niemals sein kann, ist noch schwieriger und schädigend.“ (Blaze Olamiday)
  • „Jedem Ende wohnt der Zauber des Anfangs inne.“ (Hermann Hesse)
  • „Loslassen ist die persönliche Befreiung, die auf die Einsicht folgt, dass ein Festhalten nur Energie kostet und wehtut.“ (Larry James)
  • „Nicht weil wir es wagen, ist es schwer, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“ (Lucius Annaeus Seneca)
  • „Loslassen ist die Kunst, Vergangenes zur Ruhe zu betten und der Zukunft freien Raum zur Gestaltung zu überlassen.“ (Helga Schäferling)
  • „Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden. Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.“ (Jack Kornfield)
  • „Was man liebt, soll man nicht halten.“ (Napoleon I. Bonaparte)
  • „Um erlöst zu werden, müssen wir uns von vielem lösen.“ (Walter Ludin)
  • „Ich war in der Hölle. Das Einzige, was dort brennt, ist das, was ihr nicht loslassen wollt.“ (Meister Eckhart)

Der Meister wollte nicht mehr kämpfen. Trotzdem wurde er herausgefordert. Der andere Krieger versuchte, ihn zu provozieren, beleidigte ihn und seine Vorfahren übelst. Geduldig ertrug der Meister alles; schließlich ging der Krieger frustriert fort. Die Schüler des Meisters konnten das nicht verstehen, sie schämten sich seiner sogar. Daraufhin fragte der Meister: „Wenn euch jemand ein Geschenk machen will und ihr nehmt es nicht an – wem gehört es dann?“

Die Schüler antworteten: „Natürlich immer noch dem Schenker.“ Da lächelte der Meister: „So ist es auch mit Neid, Wut und Hass: Wenn du sie nicht annimmst, bleiben sie beim anderen.“



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