Wie hoch ist der Mindestlohn in Deutschland?

Aktuell liegt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland bei 12,41 Euro brutto pro Stunde. Am 1. Januar 2025 wird er auf 12,82 Euro steigen. Dadurch soll Lohndumping verhindert werden. Aber wer hat Anspruch auf den Mindestlohn? Wir erklären, was Sie zum Mindestlohn wissen müssen…

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Wie hoch ist der Mindestlohn aktuell?

Aktuell liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 12,41 Euro je Stunde (brutto, Stand: 2024). Aufgrund einer zuletzt starken Inflation fordern Arbeitnehmervertreter einen Anstieg auf 15 Euro bis 2026.

Mindestlohn Deutschland (brutto)

Jahr Mindestlohn
2024 12,41 Euro
2025 12,82 Euro
2026 (15 Euro?)


Definition: Was ist der Mindestlohn?

Der Mindestlohn bezeichnet die Lohnuntergrenze, die von Arbeitgebern nicht unterschritten werden darf. Er gilt in allen Branchen und Wirtschaftszweigen, in Ost- und Westdeutschland sowie für deutsche und ausländische Arbeitnehmer.

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Wer hat Anspruch auf Mindestlohn?

Der gesetzliche Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmer ab 18 Jahren in unterschiedlichen Branchen und Berufen. Teilweise haben auch Praktikanten Anspruch auf Mindestlohn.

Keinen Anspruch auf Mindestlohn im Sinne des Mindestlohngesetzes (MiLoG) haben:

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Branchenspezifische Mindestlöhne

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland gilt bundesweit und darf nie unterschritten werden. In einzelnen Tarifverträgen können aber höhere Mindestlöhne vereinbart sein.

Übersicht: Höherer Mindestlohn nach Branchen

Beruf / Branche Mindestlohn
Pflegekräfte 18,25 Euro
Glas- und Fassadenreinigung 16,70 Euro
Gebäudereinigung 13,50 Euro
Baugewerbe: Facharbeiter 15,70 Euro
Baugewerbe: Hilfsarbeiter 12,85 Euro
Maler- und Lackier 15,00 Euro
Dachdecker: Gesellen 14,80 Euro
Elektrohandwerk 13,95 Euro
Gerüstbau 13,95 Euro
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Häufige Fragen zum Mindestlohn

Welchen Mindestlohn für Minijob?

Der Mindestlohn gilt auch für Minijobs. Weil die Lohngrenze hier bei aktuell 538 Euro liegt, bedeutet das, dass Sie im Minijob rund 43,35 Stunden pro Monat arbeiten dürfen. Mehr ist bei einem Minijob nicht erlaubt, weil durch die steigende Stundenzahl sonst er Mindestlohn unterschritten wird.

Welcher Mindestlohn für Auszubildende?

Die Mindestausbildungsvergütung legt fest, wie viel Auszubildende in den Ausbildungsjahren mindestens verdienen müssen (Umgangssprachlich: Mindestlohn für Azubis). Danach ist die Ausbildungsvergütung so geregelt:

Ausbildungsjahr Mindestlohn pro Monat
1. Jahr 649 Euro
2. Jahr 766 Euro
3. Jahr 876 Euro
4. Jahr 909 Euro

Diese Mindestausbildungsvergütung gilt nur für die duale Ausbildung. Eine schulische Ausbildung wird in der Regel gar nicht vergütet.

Was droht bei Verstößen gegen das Mindestlohngesetz?

Arbeitgeber, die gegen das Mindestlohngesetz verstoßen oder den Mindestlohn durch Werkverträge oder Scheinselbstständigkeit umgehen, drohen empfindliche Strafen: Bis zu 30.000 Euro bei Verstößen gegen Kontrollpflichten, bis zu 500.000 Euro bei Mindestlohnverstößen.

Für die Überwachung ist der Zoll (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) zuständig. Die Beamten dürfen hierzu Geschäftsräume kontrollieren und Lohnabrechnungen verlangen. Wer erwischt wird, muss zudem nachträglichen Lohn sowie Sozialversicherungen zahlen und kann bei der Vergabe öffentlicher Aufträge in Zukunft ausgeschlossen werden.

Was sind die Ziele des Mindestlohns?

Durch den Mindestlohn soll sichergestellt werden, dass Arbeitnehmer für ihre Arbeit und Leistungen angemessen entlohnt werden. Lohndumping und eine Ausweitung des Niedriglohnsektors sollen so gestoppt werden. Ausgenommen vom Mindestlohn sind Werkverträge und freie Dienstvertragsnehmer. Diese gelten als selbstständige Erwerbstätige.

Wohin kann ich mich bei Fragen wenden?

Die Mindestlohn-Hotline nimmt Beschwerden sowie Meldungen von Mindestlohn-Verstößen entgegen und beantwortet alle Fragen rund um den Mindestlohn. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 8 bis 20 Uhr zu erreichen unter der Rufnummer: 030 60280028.


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