Informieren Sie sich über Fördermittel für Gründer
Anträge ausfüllen, bei Stiftungen und Behörden einreichen und auf die Förderung warten? Ganz so leicht ist es in der Praxis nicht. Bevor Sie sich um Fördermittel für Gründer bemühen, sollten Sie sich gründlich informieren. Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie die finanzielle Lage beurteilen und kalkuliert handeln.
Beratungsangebote für Gründer sind eine gute erste Anlaufstelle. In einem solchen Gründercoaching werden alle Möglichkeiten beleuchtet, erklärt und gegeneinander abgewogen. Die professionelle Beratung liefert dabei oft Einblicke, die im Selbststudium des Themas unbeachtet bleiben.
Trotzdem sollten Sie sich natürlich selbst mit Informationsangeboten zu Fördermitteln für Gründer von Behörden und anderen Instituten beschäftigen. Wichtige Quellen sind:
- foerderdatenbank.de – Aktueller Überblick über die Förderprogramme des Bundes.
- existenzgruender.de – Übersicht und Informationen rund um die verschiedenen Formen und Arten der Gründung.
- deutschland-startet.de – Initiative für Gründer mit Suche für Berater und Förderprogramme
Staatliche Fördermittel für Gründer
In Deutschland werden angehende Selbstständige durch Fördermittel für Gründer unterstützt. Der Staat versucht möglichst vielen Bürgern die Voraussetzungen zur Gründung eines eigenen Unternehmens zu ermöglichen – gerade wenn selbst wenig Kapital vorhanden ist. Wir stellen Ihnen die die staatlichen Fördermittel für Gründer vor:
- Gründungszuschuss
Der Gründungszuschuss richtet sich an Empfänger von Arbeitslosengeld, die sich selbstständig machen wollen. Für sechs Monate werden Fördermittel für Gründer in Höhe des zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes sowie 300 Euro zur sozialen Absicherung gewährt. Anschließend können für weitere neun Monate ebenfalls 300 Euro monatlich gefördert werden. Der Gründungszuschuss ist dabei eine Ermessensleistung – also eine Einzelfallentscheidung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. - Einstiegsgeld
Wer Arbeitslosengeld II (bekannt als Hartz IV) bezieht, kann beim Start in die Selbstständigkeit das sogenannte Einstiegsgeld als Fördermittel für Gründer erhalten. Für bis zu 24 Monate können so zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Die Höhe wird individuell von Fall zu Fall ermittelt. Auch das Einstiegsgeld wird nach Ermessen des Jobcenters gewährt. - Beratungsförderung
Das Bundesamt für Wirtschaft bietet die „Förderung unternehmerischen Know-Hows durch Unternehmensberatungen“. Die finanziellen Mitteln werden genutzt, um kompetente und erfahrene Berater an Ihre Seite zu stellen. Je nach Förderung und individueller Situation können 50 bis 80 Prozent der Kosten bis zu einer Bemessungsgrundlage von 4.000 Euro (also eine maximale Förderung für Gründer von 3.200 Euro) bezuschusst werden.
Der große Vorteil dieser staatlichen Fördermittel für Gründer: Sie funktionieren ohne Rückzahlung, die Unterstützung kommt – anders als ein Kredit – ohne spätere finanziellen Ausgleich.
Weitere Fördermittel für Gründer
Die staatlichen Fördermittel für Gründer haben einige Vorteile und sind gerade wenn wenig oder kein Eigenkapital vorhanden ist ein guter Start. Es gibt jedoch Alternativen, die je nach Gründer und individueller Situation nicht unbeachtet bleiben sollten:
Stipendien und Fonds
In Deutschland gibt es unzählige Stipendien und Gründungsfonds, die Selbstständige aus den verschiedensten Bereichen unterstützen. So gibt es Gründungsfonds, die speziell in Unternehmen aus bestimmten Branchen investieren, andere richten sich an junge Unternehmen, die aus einem Studium heraus in die Selbstständigkeit starten. Hier hilft eine gründliche Recherche, um ein passendes Modell zu finden, über das Sie gefördert werden können.
KfW-Gründerkredit
Beliebt und bekannt ist bei Gründern auch der KFW-Gründerkredit. Die Konditionen sind hier besonders gut und an an Selbstständige angepasst. So können teilweise Kredite ohne Eigenkapital aufgenommen werden und die ersten Jahre muss noch keine Tilgung stattfinden. Der Antrag läuft über die KfW-Bank. Unterstützt werden beispielsweise Investitionen wie Anschaffung von Anlagen, Maschinen, Computer, der Erwerb von Grundstücken, Gebäuden, Einrichtungsgegenständen oder Firmenfahrzeugen.
Venture Capital
Venture Capital – sogenanntes Risikokapital – ist eine Chance für Selbstständige, finanzielle Unterstützung zu bekommen. In der Praxis ist es jedoch nicht immer leicht: Es braucht ein innovatives Geschäftsmodell, einen großen Markt und Aussicht auf schnelles, skalierbares Wachstum.
Potenzielle Geldgeber finden Sie auf der Seite des Bundesverbands Deutscher Kapitalgeber (bvkap.de). Als Gründer sollten Sie bei der Suche nach passenden Venture Capital Investoren (VC) auch auf ein paar Auswahlkriterien achten:
- Hat der VC ein relevantes Netzwerk aus Partnern, Kunden in Ihrer Branche?
- Verfügt der VC über genügend Kapital für Anschlussfinanzierungen?
- Wie reagiert der VC in schlechten Zeiten?
- Haben Sie und der VC ähnliche Vorstellungen in Bezug auf den Exit und dessen Zeitpunkt?
Der Name Risiko- oder Wagniskapital deutet es schon an: Nicht nur der Investor trägt hier ein Risiko – das tun auch die so finanzierten Gründer. Ein völlig freies Arbeiten ist nach einer solchen Finanzierungsrunde nur noch selten möglich. Sie haben jetzt Mitgesellschafter mit teils mehr Anteilen als Sie selbst – die reden also entsprechend bei jeder Entscheidung mit.
Business Angel
Dass Fördermittel für Gründer nicht ausschließlich finanzieller Natur sind, zeigen Business Angel. Hinter dem Begriff stehen meist private Finanzinvestoren (oder auch Investoren-Netzwerk), der Existenzgründern nicht nur mit Kapital, sondern auch mit wertvollem Know-How und Kontakten unter die Arme greift – die Mischung wird als Smart Capital bezeichnet.
Geschäftsengel bringen Branchenkenntnisse- und erfahrungen mit, die bei der Gründung enorm hilfreich sind. Für Jungunternehmer sind sie nicht nur Investor, sondern auch Coach und Mentor. Als Gegenleistung erhält er Anteile am Unternehmen.
Haben Sie Kontakt zu Business Angels und zeigen diese Interesse an Ihrer Geschäftsidee, sollten Sie bei der Auswahl folgende Kriterien berücksichtigen:
- Wie hoch ist die Investitionssumme?
- Welchen Ruf besitzt der Geschäftsengel?
- Wie aktuell ist sein Branchenwissen?
- Wie viele Kontakte in Ihrer Zielbranche hat der Business Angel?
- Welche Qualität haben die Kontakte?
- Welche Unterstützung bietet der Angel noch – außer Geld?
- Wie hoch soll der Einfluss des Business Angel auf Ihre Entscheidungen sein?
- Wie viele Anteile will er für sein Investment – bewertet er die Firma fair?
Mischung aus Eigenkapital und Fördermitteln
Eine solide Gründerfinanzierung besteht meist aus einem Mix aus Eigenkapital, öffentlichen Zuschüssen, Krediten und möglicherweise der – finanziellen und fachlichen – Unterstützung eines Business Angels und/oder Venture Capital. Welchen Anteil die verschiedenen Finanzierungsformen an der Gründerfinanzierung haben sollen, müssen Sie natürlich selbst und im Einzelfall abwägen.
Entscheidend ist, dass Sie die Gründerfinanzierung rechtzeitig angehen, um liquide zu bleiben und zugleich das stetige Wachstum des jungen Unternehmens nicht zu gefährden.
Welche Versicherungen benötigt ein Gründer?
Jeder Gründer und Selbstständige muss sich absichern. Pflicht für alle Gründer ist die Krankenversicherung. Sie können zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung wählen. Hier sollten Sie genau die Tarife vergleichen. Denken Sie dabei auch an später, denn manche Versicherung kann preislich steigen.
Andere Versicherungen muss jeder Gründer für sich selbst prüfen. Jede Branche hat andere betriebliche Risiken. Sie sollten in Erfahrung bringen, welche Versicherungen für Ihre Branche sinnvoll sind. Überlegenswert sind beispielsweise:
- Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
- Krankentagegeld
- Unfallversicherung
- Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Betriebshaftpflichtversicherung
- Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
- Geschäftsinhaltversicherung
- Rechtsschutzversicherung
Wie bewerbe ich mein Start Up mit 100 Euro?
Nicht jeder Gründer sammelt kurzerhand Millionenbeträge von Investoren ein. Manche Startups sind finanziell hart auf Kante genäht und müssen jeden Cent umdrehen. Problem: Irgendwie muss Ihre Idee trotzdem nach vorne gebracht und bekannt gemacht werden. Am besten auf originelle, witzige, interessante Art und Weise. Zum Beispiel so:
- Kaffee spendieren
Sie geben 20 Fremden einen leckeren (!) Kaffee aus und bitten sie dabei, Ihr Produkt zu testen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Versuchskaninchen von dieser Episode im Freundeskreis erzählen, liegt bei gefühlten 98 Prozent. - Eventjacking betreiben
Der Begriff besagt grob, dass Sie ein Event oder eine Veranstaltung, die mit Ihnen im Grunde nichts zu tun hat, für Ihre Interessen einspannen. Sie werben zum Beispiel für Ihre bahnbrechende Sportergebnis-App ausgerechnet dann, wenn die Innenstadt wegen des Bundesliga-Spiels mit Fußballfans gefüllt ist. - Testexemplare verschicken
Versenden Sie Testexemplare (oder Testzugänge) Ihres Produkts an ausgewählte Blogger. Wichtig ist es, die bloggenden Multiplikatoren in Ihrer Branche zuvor korrekt zu identifizieren. Fordern Sie dazu auf, Ihr Produkt einem echten Test zu unterziehen und öffentlich zu rezensieren. Dabei besteht jedoch die Gefahr von negativen Kritiken.
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