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Personal Statement: Bewerben an der Wunsch-Uni

Wer sich für einen Studiengang an einer amerikanischen oder britischen Universität bewirbt, muss ein Personal Statement verfassen. Dies ist ein wichtiger Teil der Bewerbung um einen Studienplatz. Neben Ihren Noten und möglichen Empfehlungen kann der über eine positive oder negative Rückmeldung entscheiden. Was schreibt man in ein Personal Statement? Für alle, die sich erstmalig mit diesem Thema auseinandersetzen, erklären wir, was es damit auf sich hat. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie an der Wunsch-Uni überzeugen…



Personal Statement: Bewerben an der Wunsch-Uni

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Definition: Was ist ein Personal Statement?

Wortwörtlich übersetzt handelt es sich beim Personal Statement auf Deutsch um eine „persönliche Stellungnahme“. Gemeint ist ein kurzer Text. In dem Essay reflektieren Sie, warum Sie der perfekte Kandidat für diese Universität (zum Beispiel an einer Eliteuni wie Harvard, Yale oder dem MIT) sind. Das Personal Statement lässt sich im deutschsprachigen Raum am ehesten noch mit dem Motivationsschreiben vergleichen. Einige Bewerber nutzen dies auch für die Jobsuche. Vor allem spielt es aber bei Bewerbungen für Stipendien oder Masterstudienplätzen eine Rolle.

Länge und Funktion

Das Personal Statement hat für gewöhnlich einen maximal ein- bis zweiseitigen Umfang und folgt bestimmten Formalien und Kriterien. In den USA sind das zum Beispiel die Guidelines der Modern Language Association, kurz MLA (mla.org/Resources/Research/Surveys-Reports-and-Other-Documents/Publishing-and-Scholarship/Reports-from-the-MLA-Committee-on-Scholarly-Editions/Guidelines-for-Editors-of-Scholarly-Editions). An US-amerikanischen Business Schools und Elite-Hochschulen sehen es die Entscheider und Zulassungsstellen gerne, wenn in den Essays nicht bloß eine reine Wiederholung dessen steckt, was schon im Lebenslauf steht.

Vor allem wollen sie wissen, warum Sie diesen Studienabschluss an dieser Hochschule anstreben und was Sie später damit erreichen möchten (und bitte nicht nur ein hohes Einkommen). Im Personal Statement soll der Bewerber also – anders als beim „Letter of Motivation“ – möglichst über sich, die eigene Persönlichkeit und die verbundenen Ziele mit dem Studiengang schreiben. So haben Kandidaten die Chance, sich von all den anderen Bewerbern abzuheben, die sich ebenfalls mit guten Noten für einen Studiengang im Ausland bewerben wollen.

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Inhalt eines Personal Statements

Ein Personal Statement gibt nicht einfach nur den Inhalt eines CV wieder. Stattdessen sollten Sie Ihre Lebensgeschichte, Ihre persönlichen Stärken und Überzeugungen in den Mittelpunkt stellen. Diese sollten Sie mit passenden Beispielen illustrieren und unterstreichen. Im Idealfall hat der Entscheider nach der Lektüre des Personal Statements das Gefühl, dass Sie ein „würdiger“ Kandidat und späterer Absolvent der Hochschule sind. Vor allem Eliteschulen achten sehr darauf, nicht einfach nur Einserkandidaten aufzunehmen.

Sie legen Wert auf junge Menschen, welche die Universität als Absolventen angemessen repräsentieren und sich durch ausgeprägte Sozialkompetenz und hohes Verantwortungsgefühl auszeichnen. Kurz: Es geht der Hochschule meist auch um ihren guten Ruf. Gelingt es Ihnen, diese Brücke zwischen Ihrer Person, dem angestrebten Studiengang und dem Ruf der Uni zu schlagen, steigen Ihre Chancen enorm, aufgenommen zu werden. Versuchen Sie also im Inhalt des Personal Statements sowohl durch Ihre fachlichen Qualifikationen sowie durch Soft Skills und Authentizität zu überzeugen.

Tipp: Nutzen Sie den kostenlosen Personal Statement Builder

Sie brauchen Hilfe bei Formulierungen? Es gibt kostenlose Personal Statement Builder, die Sie dabei unterstützen, zum Beispiel unter ucas.com/undergraduate/applying-university/how-write-ucas-undergraduate-personal-statement. Hinter UCAS verbirgt sich die zentralisierte Vergabestelle für Erststudienplätze im Vereinigten Königreich.


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Bedeutung der Einleitung

Auch wenn es keine einheitliche Vorlage für solche Personal Statements gibt: Der Einleitung eines Schreibens kommt immer besondere Bedeutung zu. Der erste Eindruck entscheidet darüber, ob der Leser weiterliest oder ob die Bewerbung auf den Stapel der Ablehnungen landet. Sofern Sie sich freiwillig für ein Studium entschieden haben, für das Sie Feuer und Flamme sind, sollten Sie mühelos diese Begeisterung in Worte fassen können.

Längst nicht jede Universität bietet Auswahlgespräche an. Da die Bewerbungen oftmals die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze übersteigt, sollten Sie entsprechend große Mühe in dieses Essay investieren. Für die Zulassungsstellen ist ein Personal Statement meist die einzige Möglichkeit, sich ein Bild über die Bewerber zu verschaffen. Es geht beim Personal Statement längst nicht nur um die reine Motivation. Ähnlich wie bei einem Bewerbungsschreiben für einen Job müssen Sie es dem zuständigen Entscheider plausibel machen, warum Sie der perfekte Student an dieser Hochschule sind und Belege finden.

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So zeigen Sie Ihre Begeisterung

Nun verfügen gerade Erstsemester nicht über jahrelange Berufserfahrung, mit der sie anhand von Projekten oder Ähnlichem belegen könnten, welche Herausforderungen sie gemeistert haben oder welche Soft Skills sie mitbringen. Dieses Dilemma können Sie folgendermaßen lösen, und zwar mit der ABC-Methode:

1. Action (Handeln)

Sie greifen auf Erlebnisse und Dinge zurück, die Sie gelernt und in Ihrer Entscheidung beeinflusst haben, beispielsweise aus der Schulzeit. Das kann ein Experiment im Chemieunterricht sein, das Ihnen die Augen geöffnet und dazu geführt hat, dass Sie seitdem jedes Buch zu dem Thema verschlingen, das Sie in die Hände kriegen. Wer hier noch ein paar bekannte Namen aufzählen kann, neue Erkenntnisse oder gegenwärtige Forschungen erwähnt, zeigt, dass er es ernst meint.

Gibt es nichts aus der Schule, dann können Sie ebenso gut von Hobbys, Praktika, Sport, Reisen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten wie dem FSJ berichten. Alle diese Dinge können „weiche Faktoren“ wie Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenz oder je nach dem auch Hard Skills (Umgang mit bestimmten PC-Programmen) beinhalten.

2. Benefit (Gewinn)

Welche Lehren haben Sie aus den Erfahrungen gezogen? Wenn Sie sich mit weiterführender Literatur auseinandergesetzt haben, könnten Sie an dieser Stelle beispielsweise Position beziehen und begründen, warum Sie die Meinung eines Autors teilen. Oder aber, warum Sie der Ansicht sind, dass ein anderer Autor eher den Kern trifft.

3. Course (Seminar)

Stellen Sie einen Bezug zu Ihrem Studienfach her. Inwieweit stehen Ihre Tätigkeiten und Lehren in Zusammenhang mit den Seminaren, die Sie belegen wollen? Zu erzählen, wie erfüllend für Sie der Umgang mit Schwerbehinderten war, während Sie sich gleichzeitig um einen Platz für Atomphysik bewerben, ist vielleicht nicht der beste Weg. Idealerweise haben Sie also entweder Ihre außerschulischen Aktivitäten bereits auf das zukünftige Studienfach abgestimmt oder Sie können anhand Ihrer schulischen Leistungen und Erkenntnisse herleiten, dass das Fach und die Uni für Sie genau richtig sind.

Englische Beispiele und Muster für ein Personal Statement

Um sich besser vorstellen zu können, wie so ein fertig ausformuliertes Personal Statement aussieht, haben wir hier aus dem Netz ein paar englischsprachige Beispiele und Muster herausgesucht, die Sie sich von den jeweiligen Seiten kostenlos als PDF herunterladen können. Da diese Dokumente nicht auf unseren Servern liegen, können wir nicht garantieren, dass sie dort dauerhaft zur Verfügung stehen. Personal Statement Muster als PDF finden Sie unter law.utoronto.ca/documents/JD/UofT_Law_Personal_Statements_Examples.pdf. Ein weiteres Beispiel finden Sie hier: spacegrant.carthage.edu/live/files/2359-wsc15wsgc-example-personal-statement-packetpdf.


Personal Statement: Auf diese Dinge sollten Sie achten

Wie auch an deutschen Universitäten ist der Andrang auf Studienplätze im Ausland groß. Gerade bei namhaften Hochschulen bekommen Sie es mit einer großen Konkurrenz zu tun, die das gleiche Ziel vor Augen hat wie Sie: einen der begehrten Plätze. Durch Ihr Personal Statement können Sie diesem ein Stück näher kommen. Doch worauf müssen Sie achten, damit Ihr Personal Statement wirklich gut ankommt und Ihrer Bewerbung am Ende nicht sogar im Weg steht? Wir haben einige Tipps für Sie gesammelt, die Ihnen dabei helfen, ein erfolgreiches Personal Statement zu verfassen und damit an Ihrer Wunsch-Uni zu überzeugen.

Informieren Sie sich über Rahmenbedingungen

Abhängig von der Universität, für die Sie sich bewerben, können unterschiedliche Rahmenbedingungen gelten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich frühzeitig darüber informieren und diese beim Verfassen Ihres Schreibens auch einhalten. Besonders die Länge des Personal Statements sollten Sie beachten. An britischen Universitäten liegt diese beispielsweise bei 4.000 Zeichen – inklusive Leerzeichen. Das entspricht in etwa 700 Wörter und ist nicht sonderlich viel. Deshalb sollten Sie genügend Zeit einplanen, um Ihr Schreiben zu verdichten. Behalten Sie daher auch den Bewerbungsschluss im Hinterkopf.

Schreiben Sie ins Blaue

Um sich von den Vorgaben nicht allzu sehr unter Druck setzen zu lassen, sollten Sie eine erste Version frei von Zeichenbegrenzung so verfassen, wie Sie das Personal Statement eigentlich formulieren würden. Sie können dafür beispielsweise zuvor eine Mindmap erstellen. Das hat den Vorteil, dass Sie alles Wichtige zunächst einmal in Ihrem Dokument enthalten haben. Dann können Sie sich dranmachen und das Überflüssige, womöglich Wiederholungen aus Ihrem Lebenslauf, zu streichen. So herum geht es deutlich einfacher, unter dem erlaubten Maximum zu bleiben, als wenn Sie von Anfang an immer auf die Zeichenzahl schielen.

Achten Sie auf Ihre Sprache

Nun können Sie an Ihrem sprachlichen Ausdrucksvermögen feilen. Immerhin schreiben Sie ein Personal Statement für eine ausländische Uni. Da kann es nicht schaden, gewähltere Ausdrücke zu verwenden, beispielsweise Fachbegriffe aus den Bereichen, in denen Sie bereits Wissen erworben haben oder vertiefen wollen. Zur korrekten Ausdrucksweise gehört ebenfalls, dass Sie Ihr Personal Statement von einer anderen Person Korrektur lesen lassen. Peinliche Fehler (ist der Name korrekt?) und unklare Passagen entgehen dem Verfasser meistens.

Übertreiben Sie es nicht

Einige Bewerber legen viel Wert darauf, mit ihrem Personal Statement aufzufallen. Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee, um aus der Masse herauszustechen. Allerdings sollten Sie es mit diesem Wunsch nicht übertreiben, Humor ist individuell. Ein Schreiben, das krampfhaft versucht witzig und ironisch zu sein, wirkt meist auch genau so: verkrampft und aufgesetzt. Versuchen Sie nicht, sich zu verstellen, um einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Dies geht oft nach hinten los.

Zeigen Sie Ihre Vorbereitungen

Dass Sie die nötigen Auswahlkriterien erfüllen, um für den Studiengang ausgewählt zu werden, setzen die meisten Entscheider voraus, da Sie sich für diesen Studienplatz beworben haben. Sie brauchen also nicht lang und breit darauf eingehen, dass Sie die richtigen Noten haben und auch über gute Englischkenntnisse verfügen. Zeigen Sie stattdessen, dass Sie sich vorbereitet und über die Inhalte informiert haben. Veranschaulichen Sie beispielsweise, wie Ihre Kreativität oder Ihr logisches Denken Ihnen bei bestimmten Kursinhalten weiterhelfen wird oder erläutern Sie, welche Bücher Sie von zukünftigen Professoren bereits mit großem Interesse gelesen haben.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]