Jobprofil: Physiker

Physiker sind Naturwissenschaftler, die grundlegende Phänomene der Natur erforschen. Die Physik befasst sich insbesondere mit Materie und Energie und ihren Wechselwirkungen in Raum und Zeit. In der physischen Arbeit spielen quantitative Modelle und Gesetzmäßigkeiten eine große Rolle. Wegen ihrer analytischen Fähigkeiten und ihres messerscharfen Verstands haben Physiker auf dem Arbeitsmarkt zahlreiche Optionen. Vorausgesetzt, sie kommen heile durch das Studium.

Physiker Beruf

Nicht jeder Physikabsolvent arbeitet hinterher auch als Physiker. Absolventen des Studiengangs Physik bieten sich zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten in Forschung, Entwicklung und Wirtschaft, zum Beispiel im Maschinen- oder Fahrzeugbau, in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik, der Medizin-, Mess-, Steuer– und Regelungstechnik, der Energieerzeugung und -verteilung oder der Chemischen Industrie.

Forschung:

Ein anderer Teil widmet sich nach dem Hochschulabschluss der Forschung – entweder an einer universitären Einrichtung oder in der Industrie. Wer Grundlagenforschung betreibt, hat sich in der Regel auf ein Spezialgebiet innerhalb der Physik spezialisiert.

Arbeitspensum:

Die Work-Life-Balance ist diese stark abhängig von der Position und der Branche, in der ein Hochschulabsolvent letztlich arbeitet. In der Tendenz ist aber insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung der Druck hoch: Mehr denn je stehen Unternehmen fast aller Branchen unter einem massiven Innovationsdruck. Das hat Auswirkungen auf die Arbeitsdichte.

Physik Teilgebiete

Die Physik ist eine Naturwissenschaft mit großem Spektrum und vielen Teilgebieten. Traditionell lässt sie sich in die fünf Inhaltsbereiche Mechanik, Wärmelehre bzw. Thermodynamik, Elektrizitätslehre bzw. Elektrik, Optik sowie Atom- und Kernphysik unterteilen. Darüber hinaus hat das Fach diese Teilbereiche und Spezialgebiete:

  • Kernphysik
  • Elementarteilchenphysik
  • Atomphysik
  • Hochenergiephysik
  • Molekularphysik
  • Clusterphysik
  • Festkörperphysik
  • Hydrodynamik
  • Aerodynamik
  • Thermodynamik
  • Optik
  • Laserphysik
  • Akustik
  • Elektrodynamik
  • Plasmaphysik
  • Tieftemperaturphysik
  • Astrophysik
  • Extraterrestrische Physik
  • Biophysik
  • Atmosphärenphysik
  • Ozeanographie

Physik Fähigkeiten

Um als Physiker erfolgreich zu sein, sind folgende Talente und Begabungen wichtig:

  • Analytische Fähigkeiten
  • Frustrationstoleranz
  • Belastungsfähigkeit
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
  • Abstraktionsvermögen
  • Technikverständnis
  • Fleiß
  • Durchhaltevermögen
  • Motivation
  • Lernwille

Physiker Gehalt

Die Höhe des Gehalts von Physikern hängt entscheidend vom Beruf ab, den sie ausüben. Als Naturwissenschaftler finden sie eine Anstellung nicht nur in Wissenschaft und Schule, sondern auch in der freien Wirtschaft, zum Beispiel in der Industrie, in Banken, Unternehmensberatungen oder im Journalismus.

Im öffentlichen Dienst orientiert sich ihr Einkommen an Tarifverträgen. An einer Hochschule kann ein Physiker mit Master-Abschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit einem Anfangsgehalt von rund 48.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Im Laufe der Jahre kann dieses auf bis zu 70.000 Euro ansteigen. In der freien Wirtschaft sind die Gehälter für Naturwissenschaftler in der Regel höher. Die Gehaltsspanne für Physiker liegt hier zwischen ca. 3.600 Euro und 8.800 Euro brutto im Monat.

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Physiker werden

Wer als Physiker arbeiten möchte, muss über einen Hochschulabschluss in Physik verfügen. Die Auswahl an Studienmöglichkeiten ist groß, Hunderte Studiengänge in allgemeiner Physik stehen allein in Deutschland an Universitäten zur Auswahl. Der Bachelorstudiengang vermittelt theoretische und experimentelle Grundlagen und legt damit die Basis für eine breite physikalische Allgemeinbildung. Außerdem gibt es Fächer wie Astrophysik, Geophysik, Wirtschaftsphysik oder Medizinische Physik, in denen man schon früh einen bestimmten Schwerpunkt setzt.

Das Physik-Studium gilt als anspruchsvoll. Abbrecherquote und Durchfallquote sind in den meisten Jahrgängen vergleichsweise hoch. Die Regelstudienzeit für den Bachelor liegt in der Regel bei sechs Semestern, für den Master bei vier Semestern. Einen Numerus Clausus gibt es für das Fach nur an manchen Universitäten. Fast jede vierte Absolventin ist eine Frau.

Physiker Jobs

Der Arbeitsmarkt bietet sehr gute Chancen. Die Arbeitslosenquote für Physiker liegt konstant bei rund 2,5 Prozent, was de facto Vollbeschäftigung entspricht. Insgesamt gibt es in Deutschland laut Mikrozensus mehr als 117.000 Physiker. Rund 70 Prozent von ihnen arbeiten in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung, 15 Prozent als Lehrer und weitere 15 Prozent in der Wissenschaft.

Branchenvielfalt:

Das Berufsbild ist sehr vielfältig: Physiker arbeiten in fast allen Bereichen der Industrie und Wirtschaft, die besondere Ansprüche an analytische, systematische und kreative Fähigkeiten stellen. Sie finden beispielsweise Beschäftigung in Forschungseinrichtungen, in der Werkstofftechnik, Medizintechnik, Nanotechnologie, Mikrosystemtechnik oder im Maschinenbau. Physik hat wohlgemerkt keine eigene Branche.

Quereinstieg:

Zudem gibt es viele ausgebildete Physiker, die als Quereinsteiger in völlig anderen Bereichen arbeiten. Das liegt daran, dass die Physik sehr anwendungsorientiert ist und stark auf der Mathematik fußt. Diese Fähigkeiten werden auch in anderen Sektoren gerne gesehen. Dazu zählen etwa IT und Data Science, Banken und Versicherungen, Projektmanagement, Logistik, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatungen oder auch Wissenschaftsjournalismus.

Manager:

Auch eine Karriere als Top-Manager ist absolut realistisch. In den Vorstandsetagen der börsennotierten Unternehmen in Deutschland finden sich zu jeder Zeit zahlreiche Physiker, speziell in technischen Unternehmen, von denen es hierzulande viele gibt.

Berühmte Physiker

Physiker spielen in der Geschichte der Menschheit eine Hauptrolle. Ein Blick auf die berühmtesten Vertreter ihrer Zunft genügt:

  • Albert Einstein (1879-1955)
  • Isaac Newton (1643-1727)
  • Max Planck (1858-1947)
  • Galileo Galilei (1564-1642)
  • André-Marie Ampère (1775-1836)
  • Heinrich Hertz (1857-1894)
  • Michael Faraday (1791-1867)
  • James Prescott Joule (1818-1889)
  • Stephen Hawking (1942-2018)
  • Hermann von Helmholtz (1821-1894)
  • Max Born (1882-1970)
  • Marie Curie (1867-1934)
  • Blaise Pascal (1623-1662)
  • Alessandro Volta (1745-1827)
  • Werner Heisenberg (1901-1976)
  • Niels Bohr (1885-1962)
  • Daniel Bernoulli (1700-1782)
  • Erwin Schrödinger (1887-1961)
  • Henri Becquerel (1852-1908)
  • Nikolaus Kopernikus (1473-1543)
  • Johannes Kepler (1571-1630)
  • Nikola Tesla (1856-1943)
  • Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923)
  • Joseph von Fraunhofer (1787-1826)
  • Robert Oppenheimer (1904-1967)
  • Richard Feynman (1918-1988)
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