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Rache: Warum sich Rachsucht rächt

Rache ist ein impulsiver Wunsch. Wir wollen etwas heimzahlen, empfundenes Unrecht ausgleichen. Die Moralvorstellung dahinter: Auge um Auge, Zahn um Zahn – jedes Fehlverhalten muss entsprechend vergolten werden. Aber ist das wirklich klug? Sprichwörtlich ist Rache süß und die Aussicht auf Genugtuung verlockend. Aber Rachsucht rächt sich – vor allem an uns selbst…



Rache: Warum sich Rachsucht rächt

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Was ist Rache? Einfach erklärt

Rache ist die Vergeltung für eine vorangegangene Ungerechtigkeit. Wer sich rächt, zahlt es einem oder mehreren Personen heim und versucht, Schaden mit Schaden auszugleichen. Rache ist eine Art Strafmaßnahme und persönliche Revanche für ein Verhalten, das wir als böse, gemein, unfair oder verletzend empfunden haben.

Die Definition zeigt zugleich das Problem der Rache: Es ist eine subjektive Wahrnehmung und Entscheidung, wann man sich derart angegriffen fühlt, um Rache zu üben. Manches ist vielleicht gar nicht böse gemeint, wird aber so verstanden. So kann selbst ein Missverständnis Rachelust auslösen.

Rache Synonyme + Begriff auf Englisch

Synonyme für Rache sind die Begriffe: Bestrafung, Quittung, Gegenangriff, Genugtuung, Vergeltung, Revanche, Retourkutsche, „jemandem etwas heimzahlen“ oder „etwas mit gleicher Münze zurückzahlen“. Auf Englisch heißt Rache: revenge, vengeance oder payback.


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Ursachen: Warum rächen wir uns?

Wer massiv verärgert ist, sinnt oft auf Rache. Schon Kinder ärgern ihre Spielkameraden zurück; im Job rächen sich Kollegen für fiese Kommentare anderer Mitarbeiter und selbst in der Beziehung wird der Partner für Fehlverhalten mit Liebesentzug und Ablehnung bestraft. Nur: Warum machen wir das? Woher kommt das Bedürfnis nach Rache?

Rachegedanken haben verschiedene Ursachen:

  • Wut
    Ein häufiger Grund zur Rache ist blanke Wut, die uns packt. Fühlen wir uns ungerecht und schlecht behandelt, wächst der Ärger und kann zu blankem Hass werden. Daraus entsteht schließlich der Wunsch nach Vergeltung. Der ist manchmal so groß, dass einem (fast) jedes Mittel recht ist.
  • Gerechtigkeit
    Ursache für Rachegelüste kann ebenso das eigene Gerechtigkeitsempfinden sein. Vielen Menschen fällt es schwer, ein Unrecht zu ignorieren oder tatenlos zu akzeptieren. Gerade, wenn dadurch eigene Werte oder das eigene Ego verletzt werden. Durch die „ausgleichende Gerechtigkeit“ (oder Selbstjustiz) fühlt man sich hernach besser. Der Respekt vor sich selbst steigt wieder, und die Betroffenen machen deutlich, dass sie sich nicht alles gefallen lassen.
  • Macht
    Rache kann ebenso als Machtdemonstration genutzt werden. Menschen rächen sich, um dem anderen zu zeigen: „Wage es bloß nicht nochmal! Ich kann dir noch viel Schlimmeres antun, als du mir!“ Dahinter steckt dann meist eine tiefe emotionale Kränkung – oder Profilneurose (siehe Kasten).
  • Gefühl
    Das Sprichwort klang schon an: „Rache ist süß.“ – Und tatsächlich fühlt es sich anfangs gut an, wenn man sich für eine Ungerechtigkeit rächen kann. Das ist sogar wissenschaftlich belegt: Wissenschaftler der Universität Zürich konnten zeigen, dass bei Rache das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert wird.

Rachegelüste verraten narzisstische Kränkung

Oft hat Rache weniger mit echter Ungerechtigkeit, dafür vielmehr mit verletzter Eitelkeit zu tun. Es ist die Reaktion auf eine narzisstische Kränkung und ein angekratztes Ego. Betroffene haben zum Beispiel in einer Diskussion das Nachsehen, die eigene Idee wurde lächerlich gemacht und abgelehnt… Schon reagiert der Narzisst mit einer Vendetta.

Gerade im Job hat Rache viele Gesichter. Echte Gewaltausbrüche sind dort zwar die Ausnahme, dafür gibt es Intrigen, Beleidigungen, Mobbing oder gezielte Manipulation durch Lügen, Desinformationen und üble Nachrede. Genutzt wird alles, was dem anderen schadet und das eigene Selbstbild aufpoliert.


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Nachteile: So schädlich ist Rache für Sie selbst

Klares Ziel der Rache ist, einer anderen Person per Retourkutsche zu schaden. Mal soll der Ruf ruiniert werden, mal geht es um eine öffentliche Demütigung oder einen emotionalen Angriff. Was die meisten übersehen: Rache schadet auch dem Rächer selbst. Selbst wenn der Racheakt gelingt, liegen die größten Nachteile auf der eigenen Seite:

❌ Die Karriere leidet

Auf Ungerechtigkeit im Job mit Rache reagieren? Keine gute Idee! Die Racheaktion oder gar Sabotage beschädigt ebenso das Arbeitsverhältnis. Eine Studie zeigte: Wer im Job auf Rache sinnt, schadet seiner Motivation und Laufbahn. Betroffene sind von ihrer Wut so zerfressen, dass sie selber (innerlich) kündigen oder gar gekündigt werden. Interessant daran: Männer neigen im Job eher zur Rache als Frauen.

❌ Wir leiden länger

Rache soll Genugtuung und Befriedigung bringen. Kurzfristig kann das funktionieren – aber nie auf lange Sicht: Schon nach kurzer Zeit führt Rache zu mehr Unzufriedenheit. Studien konnten zeigen, dass Menschen, die sich gerächt haben, danach mehr Wut und negative Gedanken empfanden. Schon durch die Rachegedanken selbst beschäftigen Sie sich länger mit negativen Dingen und den Racheplänen. Oder sinnieren, ob die Rechnung wirklich beglichen ist. Kurz: Sie können sich nicht vom Thema lösen und leiden über einen langen Zeitraum mit der Verletzung.

❌ Wir bereuen es

Zwar ist Rache ein Gericht, das am besten kalt serviert wird. Verletzter Stolz aber verleitet viele zu einer Kurzschlussreaktion und spontanen Racheaktionen, die sie später bereuen. Sich zum Beispiel am ungerechten Chef zu rächen, kann den Job kosten. Und Brücken, die aus Rache abgerissen wurden, lassen sich kaum wieder aufbauen. Das gilt umso mehr für Beziehungen: Wer das Fehlverhalten seines Partners doppelt oder dreifach zurückzahlt, macht mehr kaputt, als er vielleicht möchte.

❌ Es beginnt ein Teufelskreis

Rache bleibt selten allein. Wem Unrecht getan wurde und wer sich dafür mit einem Racheakt revanchiert, der kassiert schon bald die Quittung dafür. Oft lässt der ursprüngliche Übeltäter das nicht auf sich sitzen und rächt sich seinerseits. So führt Rache in einen endlosen Teufelskreis, der bis zur Blutfehde reichen kann. Besonders gefährlich: Mit jeder Racheaktion steigt die Intensität. Schließlich muss die vorherige Vergeltung noch übertroffen werden…

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Tipps für Alternativen zur Rache

Rachegefühle und Rachegelüste sind zutiefst menschlich. Ganz vermeiden lassen sich nie. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Wir müssen schließlich nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Besser ist eher die Einstellung, die schon der englische Staatsmann und Philosoph Francis Bacon auf den Punkt brachte: „Wer Rache nimmt, ist nicht besser als sein Feind; verzichtet er aber darauf, dann ist er ihm überlegen.“

Tipps, wie Sie der Rache widerstehen und einer Vendetta entkommen:

  • Werden Sie immun gegen Attacken

    Warum Rache nehmen, wenn die Attacke Ihnen egal sein kann? Mit mehr Gelassenheit und einem größeren Selbstwertgefühl können Sie immun werden. Gelingt es anderen nicht, Sie zu verärgern, zu verletzen oder an Ihrem Selbstbild zu rütteln, gibt es keinen Grund, an Rache zu denken.

  • Suchen Sie das offene Gespräch

    Sie fühlen sich angegriffen und verletzt? Dann planen Sie nicht gleich Ihre Rache, sondern suchen Sie das Gespräch: Schildern Sie Ihre Gefühle, geben Sie Ihrem Gegenüber die Chance, sich zu erklären oder zu entschuldigen. So wird das Problem gleich aus der Welt geschafft – oder Sie merken, dass es an der Zeit ist, dem anderen den Rücken zu kehren. Das ist ohnehin sinnvoller als Rachegedanken.

  • Ignorieren Sie Provokationen

    Sticheleien können gezielt eingesetzt werden, um eine Reaktion zu provozieren. Ihr Gegenüber will, dass Sie sich aufregen und an Rache denken. Spielen Sie das Spiel nicht mit! Zeigen Sie Provokateuren die kalte Schulter und ignorieren Sie kleinliche Attacken. Das ärgert die Angreifer viel mehr als jede Form der Rache.

  • Suchen Sie sich ein anderes Ventil

    Rache kann ein Ventil sein, um Wut abzubauen. Denselben Effekt können Sie mit besseren Alternativen erzielen, die weniger Nachteile haben: zum Beispiel Sport. Hier trainieren Sie Ihren Frust weg und tun noch etwas für Ihre Fitness. Alternativ können Sie auch mit dem Partner oder guten Freunden herzhaft über den Verursacher spotten und lachen.

  • Haben Sie großen Erfolg

    Den Balsam der Vergeltung genießen wir auch dann, wenn wir nach erlittener Schmach und Ungerechtigkeit wieder auf die Beine kommen und besser dastehen als zuvor. „Die beste Rache ist massiver Erfolg“, sinnierte einst Frank Sinatra. Das Vorhaben, Ihnen eins auszuwischen, ist damit nachträglich gescheitert. Aus der ersten Niederlage wird ein später Triumph. Noch schöner, wenn der Missetäter mitbekommt, wie gut es Ihnen geht und was Sie erreicht haben.

  • Verzeihen Sie dem Angreifer

    Verzeihen ist die vielleicht beste Rache, die Sie nehmen können. Sie zeigen so wahre Größe und mentale Stärke. Sie lassen sich nicht auf das Niveau des anderen herab, sondern stehen über den Angriffen. Ohne einen Gegenangriff aus Rache können Sie zeigen, wer stärker aus dem Disput hervorgeht.


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[Bildnachweis: Doppelganger4 by Shutterstock.com]

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