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Auslandsknigge: Alle Tipps, wie Sie Fettnäpfchen umgehen

Andere Länder – andere Sitten: Unser Auslandsknigge klärt Sie über unterschiedliche Bräuche und Kultur-Gepflogenheiten auf und hilft dabei, peinliche Situationen im Ausland zu vermeiden. Angefangen bei der Begrüßung, über Dresscodes bis hin zu Tischmanieren oder Smalltalk. Ein praktischer Kompass für arabische Länder, China, Indien, Japan, Russland, USA sowie Länder in Europa. Auch bei unseren Nachbarn gibt es Abweichungen bei den Umgangsformen…



Auslandsknigge: Alle Tipps, wie Sie Fettnäpfchen umgehen

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Auslandsknigge: Warum Manieren wichtig sind

Bei dem Auslandsknigge um Umgangsformen und die interkulturelle Kompetenz. Wegen der Globalisierung wird diese Fähigkeit im Arbeitsleben immer wichtiger. Selbst viele mittelständische deutsche Firmen machen heute einen Großteil ihrer Geschäfte im Ausland.

Entsprechend erwarten viele Chefs von ihren Mitarbeitern, dass sie sich sicher auf internationalem Parkett bewegen können. Sich in den Augen des Gastlandes daneben zu benehmen, kann nicht nur peinlich werden, sondern bares Geld kosten: Aufträge kommen nicht zustande, die Geschäftskontakte bleiben auf Dauer verstimmt…

Richtiges Verhalten auf Geschäftsreisen

Damit Sie wissen, welche Verhaltensregeln oder Tischmanieren Sie im Ausland und im Vergleich zu Deutschland erwarten, haben wir hier einen Auslandsknigge für die wichtigsten Handelspartner Deutschlands zusammengestellt.

Der Fokus liegt dabei auf den Knigge-Unterschieden. Daher haben wir uns auf jene Bereiche konzentriert, bei denen die größten Fettnäpfchen und Fallstricke lauern…

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🇺🇸 Auslandsknigge USA

Begrüßung

Einer kurzer, fester Händedruck mit den Worten „How are you?“ ist üblich. Als Erwiderung erwartet man allerdings keine ernsthafte Antwort, sondern „I’m fine, thank you.“ Als Anrede für Frauen ist „Madam“ typisch, Herren sprechen Sie mit „Sir“ an.

Dresscode

Außer in der Finanzbranche ist die Kleidung häufig wenig formell. Bei Männern reicht meist eine Kombination, Krawatte ist nicht notwendig. In der Computer- und Softwarebranche reichen bei Meetings oft Leinenhosen und Polohemden aus, selbst Jeans gelten noch als akzeptabel. Bei Frauen sind Hosenanzug oder Kostüm vor allem als Business Outfit wichtig. Dabei gilt: Nie zu viel Haut zeigen. Selbst im Sommer tragen Frauen Strumpfhosen. Schuhe sollten hochwertig sein und eine unordentliche Frisur empfinden viele bei Frauen schnell als No-Go.

Essen

Während hierzulande die linke Hand neben dem Teller ruht, behalten Amerikaner sie während des Essens häufig unter dem Tisch. Da viele Amerikaner ihr Essen zuvor in mundgerechte Portionen schneiden, benötigen sie anschließend keine zwei Hände zum Essen. Achten Sie beim Smalltalk darauf, politische und religiöse Themen sowie Unterhaltungen über Minderheiten und Sex zu vermeiden. Besonders heikel: Wenn Sie auf den amerikanischen Präsidenten angesprochen werden. Lassen Sie sich keinesfalls zu negativen Äußerungen über Politiker hinreißen, sondern antworten Sie unverbindlich allgemein.

Pünktlichkeit

Staus und Verspätungen zum Trotz sollten Sie als Ausländer unbedingt pünktlich erscheinen. Bei privaten Einladungen wird das etwas entspannter gesehen. Extrem unbeliebt machen Sie sich allerdings, wenn Sie hier zu früh erscheinen.

Sonstiges

Vorsicht ist bei Alkohol angebracht. Mittags wird er nicht gern gesehen und abends sollten Sie im Beisein von Geschäftspartnern keinen Alkohol trinken. Überhaupt sind Abendtermine nicht so üblich, da diese Zeit eher der Familie vorbehalten ist. Wenn es sich nicht anders einrichten lässt, wird zu einem Abendtermin – der meist informell abläuft – der Partner mitgebracht. Halten Sie sich unbedingt mit Komplimenten zurück – schnell steht sexuelle Belästigung als Vorwurf im Raum. Wenn Sie unbedingt loben wollen, sollten Sie immer fachliche Leistungen hervorheben.

Einladungen

Erhalten Sie eine private Einladung, so sollten Sie Blumen und deutschen Wein als Gastgeschenk mitbringen. Hier sollten Sie sich allerdings darauf einstellen, etwas über das Weinanbaugebiet erklären zu können. Bleiben Sie nicht länger als drei Stunden zu Besuch und bedanken Sie sich mit einer Karte am nächsten Tag.

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🇬🇧 Auslandsknigge Großbritannien

Begrüßung

Früher war es üblich, dass höfliche Briten ihr fremdes Gegenüber mit „How do you do?“ begrüßten. Als Erwiderung darauf folgte ein ebenso förmliches „How do you do?“. Allerdings gilt diese Formalität zunehmend als veraltet. Üblicher ist es, mit „How are you?“ zu grüßen und darauf kurz und knapp „Fine, thank you“ oder „Very well, thank you“ zu antworten. Beim ersten Treffen ist noch eine Begrüßung mit Handschlag typisch, für spätere Treffen verzichtet man für gewöhnlich aufs Händeschütteln.

Dresscode

Die Herren kleiden sich eher konservativ, also zu dunklen Anzügen Seidenkrawatte und schwarzes Schuhwerk. Der Dresscode für Frauen ist dementsprechend ein dunkler Hosenanzug oder ein ebensolches Kostüm. Wie in Deutschland sollten Sie ein dezentes Make-up und nicht zu viel Schmuck wählen. Im Sommer gilt für Frauen Strumpfhosenpflicht bei geschlossenen Schuhen.

Essen

Drei bis vier Wochen vor dem Geschäftsessen sollte die Einladung per Telefon oder E-Mail erfolgen. Zu Beginn des Treffens ist Smalltalk üblich. Als Themen eignen sich hierfür das Wetter und Sport (sofern keine deutsch-englischen Spiele stattfinden); Themen wie Politik, Sex und Religion hingegen sollten Sie meiden. Üblicherweise zahlt derjenige, der eingeladen hat. Nur in solchen Fällen, in denen der Gastgeber unklar ist, wird die Rechnung durch die Anwesenden zu gleichen Teilen gesplittet – genaues Auseinanderdividieren der einzelnen Posten empfindet man als kleinlich. Üblicherweise werden 15 Prozent Trinkgeld gegeben. In einigen Fällen wird dies bereits direkt berechnet, erkennbar an der Formulierung „Service included“ auf der Rechnung.

Pünktlichkeit

Bei Geschäftsessen sollten Sie pünktlich erscheinen, für private Treffen ist eine Viertelstunde Verspätung genau richtig.

Sonstiges

Während des Lunchs und im Meeting sollten Smartphones und Handys ausgeschaltet sein. Wenn es ums Verhandeln geht, seien Sie kompromissbereit. Nicht geschätzt werden Besserwisserei und Angeberei.

Einladungen

Geschäftsessen in Form von Dinner-Partys im privaten Zuhause sind eher selten. Erhalten Sie dennoch eine Einladung, sollten Sie hochwertige Pralinen, Wein oder Champagner als Mitbringsel dabei haben. Nach der Party sollten Sie sich mit einer Karte beim Gastgeber schriftlich bedanken.

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🇫🇷 Auslandsknigge Frankreich

Begrüßung

Die französische Akkolade, der angedeutete Wangenkuss, wird unter Freunden und Bekannten gerne links, dann rechts verteilt. Allerdings gilt dies nicht im Geschäftsleben!

Dresscode

Wer eine Einladung mit dem Hinweis „Tenue de soirée“ bekommt, weiß, dass Abendgarderobe erwartet wird. Männer tragen einen dunklen Anzug mit Krawatte, Frauen ein entsprechendes Abendkleid. Ist hingegen „Tenue de ville“ gefragt, können Anzug und Kostüm leger ausfallen, die Herren können die Krawatte weglassen. Das gilt sogar für offizielle Anlässe. Auf den Anzug oder eine Kombination sollten Sie als Mann jedoch nie verzichten.

Essen

Hat in Frankreich eine zentrale Rolle. Viele Verhandlungen werden mit einem Essen kombiniert – selbst wenn nur wenig Zeit vorhanden ist, weicht man gerne auf ein Bistro aus. Allerdings finden die Geschäftsgespräche nie während des Essens statt, sondern erst, wenn zum Abschluss ein Kaffee oder Kräutertee genommen werden. Betreten Sie ein Restaurant, dann warten Sie darauf, dass Ihnen der Ober einen Tisch zuweist. Zum Geschäftsessens können Sie Wein trinken, sollten ihn allerdings maßvoll genießen. Vermeiden Sie lautes Zuprosten. Die Franzosen erheben mit gedämpfter Stimme das Glas und deuten ein Anstoßen lediglich an. Als Trinkgeld wird ein Maximum von zehn Prozent angesehen, den Kellner rufen Sie, indem Sie ein deutlich artikuliertes „Monsieur!“ äußern. Pfeifen und mit dem Finger schnippen sind jedoch ebenso tabu wie hierzulande. Die Rechnung wird zunächst von einer Person bezahlt, anschließend jedoch durch die Anzahl der Gäste geteilt. Gehen nur Mann und Frau essen, übernimmt der Mann die Rechnung.

Pünktlichkeit

Ist in Frankreich kein so großes Thema. Allerdings gilt dies nur für private Verabredungen, wo eine Viertelstunde Verspätung absolut üblich sind. Für ein Geschäftsessen im Restaurant sollten Sie pünktlich erscheinen.

Sonstiges

Allgemein ist eher leises Auftreten gefragt. Die Franzosen haben eine sehr rücksichtsvolle Fehlerkultur, bei der es gilt, das Gesicht des anderen zu wahren. Als Zeichen der Diplomatie können Sie punkten, indem Sie Ihrerseits Fehler eingestehen. Wer die Toilette aufsuchen möchte, gibt vornehm mit „Où peut-on se laver les mains?“ zu verstehen, dass er sich die Hände waschen möchte.

Einladungen

Blumen oder Pralinen für die Gastgeberin sind als Gastgeschenke absolut üblich. Achtung bei besonders aufwendigen Verpackungen: Die Blumen sollten Sie dann vorm Überreichen nicht auspacken, da diese Teil des Geschenks sind. Bei Weingeschenken dürfen Sie gerne auf französischen Wein zurückgreifen und durchaus zwei Flaschen schenken.

🇪🇸 Auslandsknigge Spanien

Begrüßung

Das Wangenküsschen ist unter Frauen in Madrid üblich, unter Männern hingegen nur bei guten Freunden. Dann können sogar Umarmungen als Begrüßung vorkommen. Ansonsten wird mit Handschlag begrüßt. Ein schnelles Duzen untereinander ist durchaus üblich, ohne dass dies etwas über die tatsächliche Sympathie sagen würde.

Dresscode

Der spanische Dresscode ist recht konservativ. Zwar können Sie farbige Hemden und Krawatten tragen, allerdings erwartet man dunkle Anzüge dazu. Frauen ziehen sich modisch bis elegant an, jedoch nicht zu extravagant.

Essen

Das wichtigste Mahl ist das Mittagessen, das sich bei drei bis vier Gängen bis zu drei Stunden hinziehen kann. Sind Sie privat eingeladen, sollten Sie etwas auf dem Teller zurücklassen – anderenfalls wird man Ihnen erneut auftragen, da Sie mit leerem Teller vermitteln, dass Sie nicht genügend Essen hatten. Beim Essen im Restaurant gilt für Touristen zehn bis 15 Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld.

Pünktlichkeit

Im Allgemeinen interpretieren die Spanier Verspätungen bis zu einer halben Stunde noch als Pünktlichkeit. Ausnahme: Die Katalanen legen großen Wert auf Pünktlichkeit, besonders bei Geschäftspartnern aus dem deutschen Sprachraum.

Sonstiges

Was hierzulande schnell ins Auge gehen kann, ist in Spanien kein Problem: Flirten am Arbeitsplatz. Sowohl Frauen untereinander bezeichnen sich problemlos als „Guapa“, aber auch von männlichen Kollegen kann der weiblichen Kollegin gegenüber dieses Kompliment kommen, ohne dass damit Hintergedanken verbunden wären.

Einladungen

Zu einer privaten Einladung werden als Blumen gerne Nelken mitgebracht, ansonsten werden Sie mit einem guten Whisky oder einer Flasche Cognac punkten können.

🇨🇿 Auslandsknigge Tschechien

Begrüßung

Zur Begrüßung ist es üblich, sich kurz die Hände zu schütteln. Bei Frauen und älteren Leuten warten Sie ab, bis diese Ihnen die Hand entgegenstrecken. Eine große Rolle spielt die korrekte Anrede in Tschechien. Doktortitel und akademische Grade sollten Sie immer mitnennen. Heißt: Mit einer Anrede à la „Herr Doktor“ oder „Herr Ingenieur“ machen Sie nie etwas verkehrt, sondern drücken Sie Ihre Wertschätzung aus.

Dresscode

In Tschechien ist in Sachen Business-Outfit Understatement gefragt. Sie liegen richtig, wenn Sie sich korrekt, aber niemals zu auffällig kleiden. Besonders auffällige oder hochwertige Kleidung nebst Accessoires könnten auf Ihr Gegenüber angeberisch wirken und sind nur bei hohen Anlässen angebracht.

Essen

Wenn Geschäftliches beim Essen erörtert wird, dann eher mittags. Die Rechnung zahlt dann der Gastgeber. Viel erfolgsversprechender laufen Verhandlungen allerdings ab, wenn Sie einen Abend mit Alkoholkonsum in der Kneipe einplanen. Während Frauen bei Wein oder alkoholfreien Getränken Zurückhaltung üben dürfen, wird von Männern eine gewisse Trinkfestigkeit erwartet. Nach einleitenden Gesprächen zu allgemeinen Themen wie Anreise, Kultur und Sport spielt die Familie und Privates eine große Rolle: Nach tschechischem Verständnis kennt man Sie nicht gut genug, um Geschäfte mit Ihnen zu machen, wenn Sie sich diesbezüglich zu sehr zurückhalten.

Pünktlichkeit

Von ausländischen Geschäftskontakten erwartet man in Tschechien Pünktlichkeit. Treffen sollten Sie wengistens zwei Wochen zuvor per Telefon oder E-Mail ausmachen. Per Post birgt das Risiko, dass Ihre Terminabsprache verloren geht.

Sonstiges

Der Gebrauch von Handys im Meeting ist keine Seltenheit und wird allgemein akzeptiert. Allerdings erwartet man, dass sich der Angerufene kurz fasst. Dem tschechischen Selbstverständnis nach gehört Tschechien ebenso wie Polen zu Mitteleuropa. Hüten Sie sich davor, früher gebräuchliche Bezeichnungen wie „Tschechoslowakei“ oder „Ostblock“ zu benutzen. Wenn Sie bezüglich der Aussprache eines Namens unsicher sind, sollten Sie nachfragen.

Einladungen

Achten Sie unbedingt darauf, Ihre Schuhe auszuziehen, wenn Sie privat eingeladen sind. Zwar wird der Gastgeber häufig beteuern, dass Sie die Schuhe anbehalten können, jedoch ist dies reine Höflichkeit.

🇵🇱 Auslandsknigge Polen

Begrüßung

Die Hierarchie spielt bei Begrüßungen eine Rolle: Treffen von zwei Unternehmen die jeweiligen Vertreter zusammen, so begrüßen sich zunächst die Ranghöchsten, anschließend stellen sich Begleiter vor und begrüßen die niederrangigen Mitarbeiter des anderen Unternehmens. Wie in Tschechien legen die Polen großen Wert auf Titel. Vermeiden Sie also eine Anrede nur mit dem Nachnamen – das könnte man Ihnen als Unhöflichkeit oder sogar Affront ausgelegen. Reden Sie die jeweilige Person an mit: „Herr Direktor“ oder „Frau Vorsitzende“.

Essen

Für Geschäftsessen sollten Sie unbedingt auf Lokalitäten zurückgreifen, die Ihnen über einen längeren Zeitraum die notwendige Ruhe bieten. Der beste Platz – entweder der strategisch günstigste oder schönste – gebührt dabei Ihrem Geschäftspartner. Die polnische Küche ist häufig recht rustikal und fleischhaltig. Wenn Sie etwas nicht mögen oder anderweitig nicht vertragen, so sollten Sie das Essen dennoch nicht abweisen. Deutlich höflicher (und für Polen ebenso verständlich) ist, wenn Sie die Speisen stehenlassen oder nur wenig davon essen. Gleiches gilt für Getränke. Fragen Sie nach einer Gelegenheit zum Händewaschen, wenn Sie eine Toilette benötigen.

Rollenverständnis

Die Polen sind Kavaliere der alten Schule. Ganz traditionell halten die Herren den Damen die Tür auf, schieben den Stuhl heran oder helfen in den Mantel hinein. Bei privaten Besuchen sind viele Komplimente für die Dame des Hauses unbedingt angezeigt. Ebenso traditionell die Rolle der Frau: Sie allein räumt den Tisch ab.

Sonstiges

Die Kontaktaufnahme einfach per Mail oder Brief reicht für gewöhnlich nicht aus, da persönliche Kontakte fehlen. Besser, Sie greifen auf Ihre Netzwerke zurück und lassen sich einander vorstellen und so ein Treffen arrangieren.

Pünktlichkeit

Die Polen erwarten von Ihnen Pünktlichkeit, weshalb Sie unbedingt Verspätungen vermeiden sollten. Eine Entschuldigung ist nur bei höherer Gewalt akzeptabel, etwa wenn Ihr Flug Verspätung hatte oder eine Baustelle neu begonnen wurde.

Einladungen

Ein gutes Signal für Sie ist, wenn Sie eine private Einladung nach Hause erhalten. Besonders Souvenirs aus der Heimat des ausländischen Geschäftskontakts eignen sich hervorragend als Gastgebergeschenk in Polen.

🇷🇺 Auslandsknigge Russland

Anrede

Die Anrede setzt sich aus dem eigenen und dem Vornamen des Vaters zusammen. Heißt Ihr Gegenüber mit Vornamen Vadim und sein Vater Sergej, dann wird er Vadim Sergejowitsch genannt. Im Gegensatz zu Tschechien und Polen sind Titel nur für wirklich hochrangige Personen üblich, etwa für den obersten Chef eines Unternehmens oder Politiker. Höflichkeit bei der Anrede und im Verhalten ist eine Sache. Allerdings sollten Sie insgesamt nicht zu freundlich am Anfang sein, da humorvolles, lockeres Verhalten als „amerikanisch“ eingestuft wird.

Rollenverständnis

Die Rolle der Frau in Russland beginnt sich so langsam zu ändern, seit immer mehr Frauen auf Managementebene arbeiten. Dennoch kann es passieren, dass sie bei Geschäftsverhandlungen eher als schmückendes Beiwerk betrachtet werden, während den Männern deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Geschäftsleute aus Deutschland müssen sich auf geringere Distanzzonen als hierzulande einstellen. Da werden auch Männer bei Sympathie umarmt oder auf die Wange geküsst.

Verhandlungen

Bei Verhandlungen geht es bisweilen hoch her. Die Russen sind ein sehr temperamentvolles Volk, davon sollten Sie sich allerdings nicht irritieren lassen. Beweisen Sie lieber Ihrerseits Gelassenheit und machen Sie keinesfalls sofortige Zugeständnisse. Wenn Sie einen Kompromiss eingehen, dann sollten Sie betonen, dass es Ihnen darum geht, eine auf lange Sicht erfolgreiche Geschäftsbeziehung einzugehen. Wer zu schnell einknickt, wirkt allerdings nicht kompromissfähig, sondern schwach.

Trinken

Der legendäre Wodka gehört häufig dazu, eine besondere Rolle kommt dabei den Trinksprüchen zu. Den ersten übernimmt noch der Gastgeber, danach erwarten die Russen von den Gästen welche. Geeignete Themen dafür sind Freundschaft oder die hervorragenden Eigenschaften des Gastgebers.

Aberglaube

Vorsicht ist im Umgang mit bestimmten Farben und Zahlen geboten, da sie je nachdem Unglück oder Glück symbolisieren. Positiv besetzt sind die Farben grün, blau, rot (steht für Schönheit und Liebe, Auferstehung) und die Zahlen drei, sieben, zwölf. Negativ besetzt hingegen die Farbe schwarz und die Zahl dreizehn. Weiß hingegen ist ambivalent, da es sowohl Trauer als auch Reinheit symbolisieren kann. Die Farben- und Zahlensymbolik kommt auch bei Gastgeschenken zum Tragen: Schenken Sie immer eine ungrade Zahl an Blumen und nie gelbe oder weiße, denn beides ist bei Traueranlässen üblich.

Wertschätzung

Pluspunkte sammeln Sie, wenn Sie zeigen, dass Sie etwas von russischer Sprache und Literatur verstehen. Wer selbst kein Russisch spricht, braucht allerdings einen Dolmetscher, auf Englisch als Verhandlungssprache lassen sich nur wenige ein. Ihre Wertschätzung zeigen Sie ebenfalls, wenn Sie kleinere Gefälligkeiten erweisen. Das kann Hilfe bei Behördengängen oder Informationsbeschaffung sein, etwa wenn die Tochter des Geschäftspartners ein Auslandssemester in Deutschland plant. Umgekehrt wird man Ihnen ebenfalls behilflich sein.

🇸🇦 Auslandsknigge Arabien

Begrüßung

Beim Betreten eines Raum begrüßen Sie zunächst den Gastgeber, dann die älteste Person und anschließend die anderen Anwesenden. Dabei reichen Sie mit leichtem Händedruck die Hand und wünschen „as-salamu alay-kum“, was soviel heißt wie „Friede sei mit dir“. Wünscht man dies Ihnen, antworten Sie mit „wa-alaykum as-salam“, zu Deutsch: „Auch mit dir sei Friede“. Fragt man Sie nach Ihrem Befinden, antworten Sie mit „bi-khayr“, dass es Ihnen gut geht oder sagen „al-hamdu-lillah“, also „Lob sei Gott!“. Meist wird ab diesem Punkt eine Visitenkarte überreicht. Wichtig: Die Karte immer mit der rechten Hand überreichen beziehungsweise entgegennehmen. Behandeln Sie die Karte wertschätzend und bedanken Sie sich dafür.

Rollenverständnis

Unterschiede im Verhalten sind zu erwarten, wenn Frauen anwesend sind. Werden Ihnen Frauen vorgestellt, sollten Sie warten, ob diese Ihnen die Hand reichen. Anderenfalls gilt die Devise: Unbedingt Körperkontakt meiden, bestenfalls sehr zurückhaltend kurz zunicken. Umgekehrt gilt für deutsche Geschäftsfrauen, dass arabische Geschäftskontakte ihnen gegenüber Zurückhaltung zeigen. Als Zeichen des Respekts spricht man sie nicht an.

Dresscode

Wenngleich die Temperaturen in arabischen Ländern meist sehr heiß sind, so sind lange Hosen und Hemden absolut obligatorisch. Für Frauen sind Hosenanzüge oder Kostüme angemessen. Der Rock hat über das Knie zu gehen, die Beine müssen mit Strümpfen bedeckt sein. Überhaupt gilt: Keine bloße Haut zeigen, also hier langärmelige, möglichst hochgeschlossene Blusen. Bis vor wenigen Jahren war selbst für ausländische Frauen die Abaya, ein traditionelles, schwarzes und meist bodenlanges islamisches Gewand, Pflicht in Saudi-Arabien. Gesetzliche Pflicht ist es immer noch im Jemen.

Kommunikation

Rechnen Sie damit, dass Ihre arabischen Geschäftskontakte alles etwas positiver ausdrücken, als es eigentlich gemeint ist: Ein „ja“ entspricht eher einem „vielleicht“, und ein „vielleicht“ einem „nein“. Was umgekehrt Ihre Kommunikation anbelangt, so sollten Sie sich hüten, sich kritisch über den Islam oder seinen Religionsstifter Mohammed zu äußern. Im Übrigen ist die korrekte Bezeichnung für Glaubensanhänger Muslim beziehungsweise Muslima.

Essen

In arabischen Ländern ist es üblich meist mit den Händen zu essen. Das zum Essen gereichte Brot übernimmt hier die Rolle des Bestecks und wird mitgegessen. Achten Sie darauf, es keineswegs ein zweites Mal in eine Speise zu tunken. Besondere Vorsicht ist bei der linken Hand geboten: Sie gilt als unrein, weshalb Sie weder damit essen, noch anderen damit etwas anreichen sollten. Das ist gerade für Linkshänder herausfordernd, aber unumgänglich. Achten Sie als Gastgeber bei Getränken darauf, eine Auswahl an Kaffee, Tee, Wasser und Fruchtsäften zu reichen und diese mehrfach anzubieten, anderenfalls werden sich arabische Gäste zurückhalten.

Kontaktaufnahme

Ähnlich wie in Polen kommt die Kontaktaufnahme idealerweise über Dritte zustande. Können Sie einen anerkannten Experten mit hohem Ansehen für sich gewinnen, überträgt sich sein Status auf Sie und Ihr Anliegen.

Einladungen

Manche Einladungen entstehen aus einem Gefühl der Verpflichtung. Sie liegen daher auf der sicheren Seite, wenn Sie zunächst höflich ablehnen. Erst beim dritten Mal ist klar, dass Ihr Gastgeber die Einladung ernsthaft ausspricht. Ebenso verhält es sich beim Abschied: Nach dem Kaffee ist das gemeinsame Treffen beendet, aber höflichkeitshalber wird man Sie bitten zu bleiben. Denken Sie daran, sich Ihrerseits mit einer Gegeneinladung zu revanchieren. Bedenken Sie bei Gastgeschenken, dass Sie sich in einem islamischen Kulturkreis aufhalten. Alles, was in irgendeiner Form Schwein oder Alkohol enthält, gilt als unrein. Gern gesehen sind hingegen Geschenke mit Bezug zu Ihrem Herkunftsland. Es ist unüblich, Geschenke im Beisein des Gastes zu öffnen. So will man vermeiden, ihn im Falle des Nichtgefallens zu brüskieren.

Verhandlungen

Feilschen gehört zum arabischen Kulturkreis, weshalb Sie unbedingt Zeit dafür einplanen sollten. Ebenfalls sollten Sie vorab überlegen, wo Ihre finanzielle Schmerzgrenze liegt. Wenngleich mündlich geschlossene Verträge Gültigkeit haben, sollten Sie darauf bestehen, sie schriftlich zu fixieren – anderenfalls könnten Sie doch in Schwierigkeiten kommen.

🇮🇳 Auslandsknigge Indien

Begrüßung

Sie müssen keineswegs wie zum Gebet die Hände vor dem Körper falten. Stattdessen ist gegenüber ausländischen Geschäftskontakten ein sanfter Händedruck üblich. Direkt im Anschluss daran ist es üblich, die Visitenkarten auszutauschen. Hier gilt: Nur die rechte Hand überreicht beziehungsweise nimmt entgegen. Ihre Visitenkarte sollte unbedingt Titel von hohem Rang enthalten, da die mittlere Managementebene aufgrund geringer Entscheidungskompetenzen in Indien kein hohes Ansehen genießt.

Smalltalk

Gab es zuvor noch kein Treffen, kann es gut sein, dass das gesamte Treffen aus Smalltalk besteht. Ihr Gegenüber muss Sie erst kennenlernen, um sich ein Bild über Ihre Vertrauenswürdigkeit machen zu können. Das Lieblingsthema der Inder dabei: die Familie. Untermalen können Sie dies gerne mit persönlichen Fotos. Geschäftssprache ist übrigens Englisch, wenngleich Sie als Zeichen der Wertschätzung in Nordindien mit Hindi Ihre Geschäftspartner beeindrucken können. Aber Achtung: In Südindien hingegen könnten Sie Ihr Gegenüber brüskieren.

Verhandlungen

Wenngleich es keine Tagesordnungspunkte gibt, eins ist sicher: Smalltalk ist ebenfalls großer Bestandteil von Verhandlungen. Bleiben Sie dabei hart in der Sache, aber immer höflich und ruhig. Untermauern Sie Ihre Sicht mit Zahlen und Fakten, erwähnen Sie die Konkurrenz. Rechnen Sie genügend Zeit ein, da eine Verhandlung vor allem dann als erfolgreich bewertet wird, wenn sie lange gedauert hat.

Dresscode

Europäer sollten das übliche Business Outfit mit langem Hemd und Krawatte tragen. Es kann jedoch passieren, dass Ihr Gegenüber eine andere Kleiderordnung wählt. Im Sommer dürfen Sie das Jackett weggelassen, allerdings werden dann die Räume stark klimatisiert, so dass Sie mit Jackett auf Nummer sicher gehen.

Kommunikation

Zu Irritationen können bei Europäern die unterschiedlichen Gesten führen. Die Inder bewegen bei verschiedenen Formen der Zustimmung oder Ablehnung den Kopf. Ein Nicken wird hierzulande als Zustimmung gedeutet, gilt aber in Indien als Verneinung. Umgekehrt ist das Kopfschütteln Zustimmung. Auch ein Ja kann mehrere Bedeutungen haben: Einerseits kann es Zustimmung bedeuten, andererseits kann sich dahinter „ich weiß nicht“ als Aussage verbergen. Um die Kommunikation möglichst frei von Irritationen zu halten, sollten Sie keine geschlossenen Fragen stellen, also solche, die nur mit ja oder nein zu beantworten sind.

Pünktlichkeit

Von Ihnen erwartet man Pünktlichkeit, selbst wenn Ihr Geschäftspartner zu spät kommt. Kalkulieren Sie Verspätungen vor allem dann ein, wenn Sie in der Position desjenigen sind, der etwas will.

🇨🇳 Auslandsknigge China

Begrüßung

Mit sanftem Händedruck sollten Sie zunächst den Ranghöchsten begrüßen, dann folgen andere. Der Spruch „Mit nacktem Finger zeigt man nicht auf angezogene Leute“ gilt auch in China: Vermeiden Sie, mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen. Stattdessen lieber die ganze Handfläche verwenden. Wenn Sie Visitenkarten überreichen, dann immer mit beiden Händen. Ebenso nehmen Sie mit beiden Händen eine Visitenkarte an und betrachten Sie diese für einen Augenblick aufmerksam.

Essen

In China ist das Essen mit Stäbchen üblich, dazu halten Sie die Schale mit dem Essen dicht vor den Mund. Achten Sie beim Umgang mit Stäbchen darauf, nicht gegen die Schale zu tippen, damit würden Sie sich auf eine Stufe mit Bettlern stellen. Ebenfalls ein absolutes No-Go: Die Stäbchen in den Reis zu stecken, denn das steht symbolisch für den Tod. Nudeln und Suppe dürfen Sie schürfend einsaugen, so loben Sie die Zubereitungskünste des Kochs. Häufig gehören alkoholische Getränke zum Essen, die bis zum Rand gefüllt werden. Sofern es nicht das Personal erledigt, schenkt der Mann der Frau, der Ranghöhere dem Rangniederen nach. Ertönt der Aufruf „Ganbei“, erheben sich die Gäste und leeren das Glas in einem Zug.

Verhandlungen

Lange Geschäftsessen sind Teil von Verhandlungen, gleichzeitig ruht Geschäftliches währenddessen allerdings. Erst nach dem Essen werden entsprechende Punkte erörtert. Bei abweichenden Meinungen ist es wichtig, immer höflich und freundlich zu sein und Interesse zu signalisieren. Wer hingegen die Contenance verliert, gibt sich die Blöße.

Geschenke

Geschenke gehören selbstverständlich dazu. Achten Sie dabei darauf, weder eine Uhr zu schenken, noch etwas, das die Zahl vier enthält. Beides wird mit dem Tod assoziiert. Sehr beliebt sind Geschenke wie Obst, Kuchen oder Alkohol. Man packt sie niemals im Beisein des Schenkenden aus, da dies als Form der Gier missgedeutet werden könnte.

Kommunikation

Beim Smalltalk sollten Sie ähnlich wie in Indien mit Fragen nach persönlichen Details zu Ihrer Familie oder sogar zu Ihrem Gehalt rechnen. Hier sollten Sie antworten. Besonders interessiert sind Chinesen an europäischem Fußball, weshalb sich dieser hervorragend als Gesprächsthema eignet. Völlig ungeeignete Themen in China hingegen: Politik, Menschenrechte oder Umweltverschmutzung. Überhaupt wird offene Kritik gemieden: Stattdessen wird etwas als gut befunden und bestenfalls ergänzt, dass es beim nächsten Mal noch besser werde.

Einladungen

Wenn Sie Ihre Geschäftspartner einladen, werden die sich aus Höflichkeit zurückhalten. Es ist an Ihnen, sie wiederholt zum Essen aufzufordern.

🇯🇵 Auslandsknigge Japan

Begrüßung

Tiefes, langes Verbeugen zeugt von großem Respekt dem anderen gegenüber. Als Europäer kennen Sie sich mit den Feinheiten nicht aus, daher werden sie nicht von Ihnen erwartet. Nicken Sie daher freundlich mit dem Kopf. Ihre Visitenkarten sollten sich in einem hochwertigen Etui im Jackett befinden. Wie in China sollten Sie die Karte mit beiden Händen überreichen. Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit für einen Moment der empfangenen Visitenkarte und zeigen Sie Interesse für die Schriftzeichen und die Aussprache. Es gilt die Regel: Je weniger Titel aufgedruckt sind, desto höher die Rangfolge, gemäß dem Motto, dass der Name für sich selbst spricht.

Dresscode

Teure, dezente Kleidung interpretiert man in China als Zeichen des Respekts und der Achtung dem anderen gegenüber. Daher ist der Dresscode relativ einfach: Ihre Kleidung sollte von hervorragender Qualität sein, das schließt die Socken mit ein. Denn die sind beim Sitzen auf Tatami-Matten sichtbar, wenn Sie die Schuhe ausziehen müssen.

Essen

In Gedenken an ärmere Zeiten kommt dem Reis eine besondere Bedeutung zu. Bis auf einen Anstandsrest sollten Sie ihn daher aufessen. Gut, wenn Sie mit den Stäbchen umgehen können – vermeiden Sie, damit im Essen herumzurühren. Nach den Mahlzeiten reicht man grünen Tee, den man ohne Milch und Zucker genießt. Sie gelten als Glückspilz, wenn sich ein aufrecht stehendes Teeblatt in Ihrer Tasse befindet. Die Rechnung geht automatisch an den Einheimischen. Wenn Sie übernehmen wollen, müssen Sie vorab dem Kellner Bescheid geben.

Höflichkeit

Die Höflichkeit der Japaner ist sprichwörtlich. Selbst beim Telefonieren lächeln die Japaner noch höflich und verbeugen sich, da sie glauben, das Gegenüber nähme dies wahr. Höflich ist, wenn Sie dieses Ritual in Ihr Telefonat mit Japanern einkalkulieren, so dass Sie erst auflegen, wenn Ihr Gesprächspartner aufgelegt hat. Vorsicht bei fachlichen Komplimenten: Wollen Sie einen japanischen Geschäftskontakt loben, sollten Sie entweder auf Ihre Schwächen verweisen oder aber den anderen bei einer Sache um Rat bitten.

Sonstiges

Nach anstrengenden Verhandlungen entspannen Japaner gerne in öffentlichen Bädern. Ganz gleich, ob Sie zuvor zu Hause geduscht haben: Hier müssen Sie sich für alle erkenntlich abseifen. Vorsicht bei Körperkontakt: Die Distanzzonen sind in Japan größer als hierzulande, daher sollten Sie auf Umarmungen ebenso verzichten wie auf Schulterklopfen und Händeschütteln. Missachten Sie dies, kann dies zu großen Verstimmungen führen.

Prestige

Wer seinen japanischen Geschäftspartnern Liquidität vermitteln will, sollte einiges an Geld investieren. Ablesbar ist dies an teuren Hotels, entsprechenden Flug- und Zugklassen. Ebenso signalisieren Sie Solvenz, wenn Sie sich einen eigenen Mietwagen mit Fahrer leisten.

Einladungen

Werden Sie in eine Karaokebar eingeladen, gibt es kein Entrinnen – je mehr Sie sich engagieren, desto besser für Ihre Geschäftskontakte. Als Gastgeschenk sollten Sie niemals eine Schere, einen Brieföffner oder ein Messer verschenken. Diese Gerätschaften symbolisieren Trennung. Heikel sind Abbildungen mit einem Fuchs oder Dachs, da diese stellvertretend für Fruchtbarkeit beziehungsweise Hinterhältigkeit stehen und unschicklich sind. Die Japaner spielen den Wert ihrer Geschenke immer herunter und signalisieren so Bescheidenheit. Verknüpft wird das Ganze mit der Bitte, das Geschenk dennoch anzunehmen. Öffnen Sie diese jedoch nie im Beisein des Schenkenden, denn das könnte man als Gier auslegen.

Reise- und Verhaltenstipps in Risikogebieten

Landesunkundige sind für Taschendiebe, Trickbetrüger und Abzocker leichte Beute: Abgelenkt von der Umgebung und voll bepackt mit Bargeld und teuren Wertsachen sind sie ein ideales Ziel. Tipps, wie Sie sich vor Diebstahl schützen können und was Sie im Ernstfall tun sollten:

Vorsichtsmaßnahmen zu Reisebeginn

  • Reisewarnungen beachten
    Damit Ihre Reise nicht unfreiwillig zum Abenteuerurlaub gerät, sollten Sie sich vorab gründlich informieren. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es natürlich nie, aber die aktuellen Reiseinformationen und Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes sind auf jeden Fall Pflichtlektüre für jeden, der in unbekanntes Terrain reist. Das gilt besonders für Länder, die touristisch noch nicht so erschlossen sind.
  • Achten Sie auf Ihr Gepäck
    Am besten tragen Sie Ihr Handgepäck um die Schulter oder auf dem Rücken. Ihren Koffer sollten Sie vor dem Check-In nicht aus der Hand geben. Selbst beim Toilettengang muss das Gepäck mit. Lassen Sie es nur in der Obhut von Personen, die Sie kennen.
  • Halten Sie Ihre Papiere fest
    Wer die Reisedokumente bereits aus der Tasche nimmt, damit es beim Check-In schneller läuft, sollten diese die ganze Zeit über festhalten.
  • Lassen Sie Wertsachen nicht lose
    Oft sind die Körbe in der Sicherheitskontrolle schneller fertig als Sie und stapeln sich am Ende des Kontrollbands. Lose Uhren oder Kameras sind dann leichte Beute. Packen Sie solche Wertgegenstände lieber direkt ins Handgepäck.

Vorsichtsmaßnahmen am Urlaubsort

  • Nutzen Sie den Hotelsafe
    Viele Hotels bieten die Möglichkeit, auf dem Zimmer oder an der Rezeption Wertgegenstände einzuschließen. Teure Elektronik oder Bargeld lassen sich hier gut aufbewahren.
  • Nehmen Sie nur kleine Mengen Bargeld mit
    Führen Sie auf keinen Fall die gesamte Reisekasse mit sich. Planen Sie für jeden Tag, wie viel Geld Sie benötigen und nehmen Sie nur so viel mit, den Rest verstauen Sie sicher im Hotel.
  • Verteilen Sie Ihr Geld
    Bewahren Sie Ihr Geld an verschiedenen Stellen auf. Teilen Sie den Betrag unter sich und der Person, mit der Sie verreisen auf. Stecken Sie einen kleinen Betrag Ihres Anteils ins Portemonnaie und einen weiteren in die Hosentasche. Wird dann Ihr Portemonnaie geklaut, hat der Dieb nur einen Teil des Geldes erhalten.
  • Benutzen Sie Sicherheitsbrustbeutel
    Spezielle Sicherheitsbrustbeutel oder Bauchgürtel sind so flach, dass sie unter der Kleidung nicht auffallen. Damit tragen Sie die wichtigsten Dokumente (EC-Karten und Reisedokumente) immer direkt am Körper.
  • Bevorzugen Sie Taschen
    Bei einem Rucksack fällt viel später auf, wenn jemand daran geht. Besser tragen Sie eine Umhängetasche quer über den Körper, so dass Sie eine Hand über der Tasche haben. Die Tasche sollte einen Reißverschluss haben. Klett- und Druckknopfverschlüsse lassen sich leicht unbemerkt öffnen.
  • Vermeiden Sie Gedränge
    Wo sich viele Menschen aufhalten (zum Beispiel an Sehenswürdigkeiten), können Taschendiebe Sie problemlos anrempeln, um Sie abzulenken und zu berauben.
  • Zählen Sie Ihr Geld unbemerkt
    Haben Sie gerade einen größeren Geldbetrag von Ihrem Konto abgehoben, vermeiden Sie, dass umstehende Passanten mitbekommen, wie viel Geld Sie abgehoben haben.

Reisetipps für gefährliche Länder

Insbesondere in Ländern, in denen bekannt ist, dass es viele Straßengangs und kriminelle Banden gibt, sollten Sie zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu raten etwa Profis:

Unauffällig kleiden

Der Leichtsinn trägt auffälligen Schmuck und eine teure Uhr. Kleiden Sie sich lieber unauffällig und nichts, was Sie als Tourist ausweist (Socken in Sandalen, Fotoapparat um den Hals, bunte Hawaii-Hemden, etc.).

Routinen vermeiden

Immer derselbe Weg zur selben Zeit, dasselbe Restaurant, die gleiche Zeit zum Shoppen: All das können Kriminelle nutzen, um den geeigneten Ort und Zeitpunkt für einen Überfall auszuspähen.

Anzeichen erkennen

Diebe rauben gerne im Team. Der eine lenkt ab, blockiert Ihren Weg oder rempelt, der andere fingert in Ihren Taschen oder reißt Ihnen diese gleich vom Arm. Sobald Sie solche Anzeichen spüren: Hände an die Taschen, alles festhalten und durchdrängeln. Ansonsten rufen Sie sofort laut: „Polizei!“ – möglichst in der Landessprache.

Solide ausrüsten

Tragen Sie immer festes Schuhwerk oder Turnschuhe (keine Sandalen). Damit können Sie besser und schneller flüchten.

Köderbrieftasche benutzen

Bei einem Überfall können Sie so den Räubern etwas geben. Natürlich darf der Köder nicht leer sein. Darin können Sie etwa Ihre Miles & More-Karte, einen alten Büchereiausweis, Ihr Jobticket oder andere relativ wertlose Karten verstauen sowie etwas Bargeld. Ihre Kreditkarten, der Reisepass und das große Geld bewahren Sie aber bitte woanders und getrennt voneinander auf.

Kopien anfertigen

Nehmen Sie immer eine Farbkopie Ihres Reisepasses sowie Notfallnummern mit. Dann können Sie sich im Fall der Fälle in der Botschaft leichter Ersatz besorgen.

Vorsichtig bleiben

Seien Sie vorsichtig, von wem Sie einen spendierten Drink annehmen. Einige Diebesbanden nutzen heute Knock-out-Drogen, um Ihre geselligen Opfer anschließend auszunehmen. Im Zweifel: Tauschen Sie das Glas mit Ihrem Gastgeber und behaupten Sie einfach, das sei ein Freundschaftsritual in Ihrer Heimat.

Überraschungsmoment nutzen

Wenn Sie von einer bewaffneten Bande angehalten und ausgeraubt werden, schütteln Sie Ihren Peinigern respektvoll und äußerst höflich die Hand. Menschen, die in Kauf nehmen, Sie womöglich zu töten, sind von solchen Gesten überrascht und ändern Ihren Plan vielleicht.

Tür verbarrikadieren

Stellen Sie nachts einen Stuhl vor Ihre Hotelzimmertür – und zwar so, dass dieser laut krachend umfällt, wenn jemand versucht heimlich gegen 4 Uhr morgens in Ihr Zimmer einzusteigen.

Taschenlampe mitführen

Vor allem wenn Sie nachts unterwegs sind. Stromausfälle sind nicht selten in solchen Ländern. Und dann wäre es gut, wenn Sie durch ein stockdusteres Hotel Ihren Weg zurück ins Zimmer finden.

Bankautomaten kontrollieren

Benutzen Sie nur Bankautomaten, die in einer Bank stehen. Freistehende Automaten können Fakes sein, die nur Ihre Zugangsdaten ausspähen.

Airbag basteln

Überraschenderweise sind in manchen Ländern die gefährlichsten Menschen nicht Räuber, sondern Fahrer: Bus- oder Taxifahrer, die durch die Stadt rasen und abrupt abbremsen. Wenn Sie weiches Gepäck dabei haben, nutzen Sie es bei solchen Fahrten sicherheitshalber als zusätzlichen Airbag.

Lizenz kontrollieren

Trauen Sie nicht jedem Taxifahrer am Flughafen. Vergewissern Sie sich, dass er eine Lizenz hat oder an lizensierten Plätzen steht. Geben Sie ihm niemals Ihr Gepäck und vereinbaren Sie vorab einen Festpreis. Im Taxi selbst verriegeln Sie bitte alle Türen. Manche Räuberbanden nutzen die Rotphasen an Ampeln, um sie zu überfallen.

Autotüren verriegeln

Falls Sie selbst mit dem Mietwagen unterwegs sind: Verriegeln Sie sowieso immer die Autotüren von innen und fahren Sie nie mit offenem Fenster (lieber Klimaanlage an). Und nähern Sie sich Straßenkreuzungen mit roten Ampeln langsam. Sie verkürzen so die Standzeit – die beste Phase für einen Überfall.

So werden Touristen übers Ohr gehauen

  • Wechseltrick
    Die Türkei oder Thailand sind beliebte Urlaubsziele. Wer zum ersten Mal dort ist, kennt die Währung nicht so gut. Betrüger nutzen es aus, dass Touristen die Münzen und Scheine kaum kennen und jubeln ihnen beim Wechselgeld falsche Scheine unter.
  • Trinkgeldtrick
    Viele Touristen wissen nicht, dass Trinkgeld in vielen Ländern bereits auf der Rechnung enthalten ist. Ausländische Bedienungen deklarieren diesen Betrag gerne mal als Servicegebühr und verlangen zusätzliches Trinkgeld.
  • Internettrick
    Nutzen Sie im Urlaub das Internet an Computern in der Hotellobby oder gehen Sie in ein Internetcafé, sollten Sie dringend daran denken, sich überall abgemeldet zu haben und Caches zu leeren. Ansonsten kommt man leicht an Ihre persönlichen Daten.
  • Pannentrick
    Sie sehen ein Fahrzeug vor sich, in dem die Menschen versuchen Ihnen mithilfe von Gesten zu signalisieren, dass sie eine Panne haben. Vorsicht ist hier geboten. Ehe Sie sich versehen, sind Sie ausgestiegen, um zu helfen und das Auto sowie die Wertsachen sind weg.

Verhaltenstipps nach einem Diebstahl

Viele bemerken den Diebstahl erst, wenn sie etwas bezahlen wollen. Jetzt gilt es sofort zu handeln:

Karte sperren

Wurden außerdem Ihre EC- oder Kreditkarte gestohlen, müssen Sie sofort die Sperrnummer anrufen. Denn die Bank haftet für den Schaden erst nachdem die Karten gesperrt wurden. Hierfür sollten Sie die internationale Sperrnummer bereits vor der Abreise in Ihr Mobiltelefon gespeichert haben. Führen Sie am besten Kopien der Geldkarten mit sich. Um nachzuweisen, dass Sie diesen Anruf getätigt haben, notieren Sie sich die Uhrzeit des Anrufs und den Namen des Mitarbeiters, mit dem Sie gesprochen haben.

Diebstahl melden

Suchen Sie als nächstes die Polizei auf und melden Sie den Diebstahl. Geben Sie auf dem örtlichen Polizeirevier eine Anzeige auf. Dies ist wichtig, damit Ihre Bank den Schaden anerkennt.

Botschaft aufsuchen

Sollten Ihre Reisedokumente betroffen sein, begeben Sie sich direkt zur deutschen Botschaft. Damit Sie für einen solchen Fall vorbereitet sind, sollten Sie sich die Adresse der Botschaft bereits vor Abreise notieren sowie Kopien der Reisedokumente anfertigen. Von der Botschaft erhalten Sie dann den „Reiseausweis als Passersatz zur Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland“. Den Führerschein kann die Botschaft allerdings nicht ersetzen. Sind Sie mit dem Auto angereist, lassen Sie sich von der örtlichen Polizei eine Verlustbescheinigung ausstellen. Damit dürfen Sie die Rückreise antreten.

Überweisungen veranlassen

Wer vollständig ohne Geld dasteht, sollte mit der Reiseleitung oder mit dem Hotel sprechen. In den meisten Fällen ist es möglich, dass Ihnen Verwandte aus Deutschland Geld auf das Konto des Reiseanbieters oder des Hotels überweisen können. Alternativ können Sie Geld-Transfer-Dienstleister wie Western Union nutzen. Freunde oder Verwandte zahlen Geld in der deutschen Filiale ein und Sie können dieses in einer Filiale vor Ort abholen. Doch die Gebühren für diesen Dienst sind relativ hoch.


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