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Renitenz: Bedeutung, Psychologie + Umgang mit Widerstand

Renitenz bedeutet soviel wie Widerspenstigkeit oder Auflehnung gegen herrschende Sitten, Gebräuche und Regeln. Meist ist renitentes Verhalten unerwünscht und wird bestaft. Es kann aber auch ein Zeichen von mentaler Stärke sein, nicht jeder Anweisung blind zu folgen oder Widerstand zu leisten, wo es notwendig ist. Alles über Bedeutung, Psychologie und Ursachen der Renitenz plus Tipps, wie Sie mit renitenten Menschen und Mitarbeitern besser umgehen…



Renitenz: Bedeutung, Psychologie + Umgang mit Widerstand

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Renitenz Definition: Was ist renitentes Verhalten?

Der Begriff Renitenz bezeichnet ein aufsässiges, widerspenstiges oder ungehorsames Verhalten. Renitenz beschreibt damit ein unerwünschtes Sozialverhalten einer Person oder Gruppe. Ursprünglich wurden Untergebene als renitent bezeichnet, wenn sie sich der Obrigkeit widersetzten. Im Militär wurden sie hart dafür bestraft. Heute spricht man auch von „renitenten Kindern“ oder Jugendlichen, wenn sich diese (meist in polemischer Absicht) gegenüber Erwachsenen oder Lehrern respektlos benehmen.

Das Adjektiv zu Renitenz ist renitent. Häufige Synonyme hierfür sind: bockig, dickköpfig, eigensinnig, halsstarrig, hartnäckig, protestierend, starrsinnig, störrisch, widerborstig, widersetzlich, trotzig.

Beispiele für Renitenz

  • Sie machen einen Vorschlag, die renitente Person ist dagegen. Und zwar grundsätzlich und beharrlich aus Prinzip. Egal, was Sie sagen.
  • Ihr Gegenüber vergreift sich im Ton oder Sie werden bloßgestellt. Sie machen klar, dass Sie das nicht akzeptieren und eine Entschuldigung erwarten. Die andere Person bleibt aber trotzig.
  • Als Vorgesetzter treffen Sie eine Entscheidung und begründen diese sachlich und stichhaltig. Trotz der besseren Argumente weigern sich die Mitarbeiter dem zu folgen.
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Renitenz Bedeutung

Damit eine Gesellschaft, Organisation oder Gruppe funktioniert, braucht es allgemeine Regeln und Gebräuche für das Verhalten untereinander. Aufsässigkeit und Widerstand dagegen – zum Beispiel in Form von Gesetzbrüchen oder -übertretungen – hat entsprechende Konsequenzen. Angefangen bei Verwarnungen bis hin zu Strafen und sozialem Ausschluss.

Ist Renitenz positiv?

Renitentes Verhalten ist nicht nur negativ. Bis zu einem gewissen Grad ist es sogar legitim und positiv. Zum Beispiel wenn Kadavergehorsam oder Meinungen kritisch hinterfragt werden. Oder man an seinen eigenen Werten festhält und diese – entgegen aller Anweisungen – nicht verrät. Klar, gibt es Grenzen, die Erwachsene und reife Charaktere akzeptieren sollten. Gleichzeitig kann es ein Zeichen von Mut und Zivilcourage sein, für seine Überzeugungen, Fairness oder Toleranz zu kämpfen und Renitenz zu beweisen. Wer zu allem schweigt oder anderen die Schuld gibt, gibt ihnen auch die Macht.

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Was sind renitente Mitarbeiter?

Renitenz bezeichnet ein Verhalten, das von Aufsässigkeit und Widerspenstigkeit geprägt ist. Renitente Mitarbeiter sind daher eine echte Herausforderung für Chefs. Sie können seine Autorität untergraben, Abläufe stören, ganze Teams aufwiegeln oder einfach nur Zeit und Energie rauben. Manche Mitarbeiter haben auch einfach nur keine Manieren, verhalten sich anmaßend und respektlos gegenüber allen anderen. In diesen Fällen bleibt Vorgesetzten nur ein klärendes Mitarbeitergespräch sowie in Konsequenz die Abmahnung und verhaltensbedingte Kündigung.

ABER: Nicht jeder Mitarbeiter, der widerspricht, ist renitent. Die Debatte und Diskussion gehört zum kreativen Prozess und ein autoritärer Führungsstil gilt heute als gestrig. Führungskräfte sollten daher die soziale Kompetenz besitzen, Mitarbeiter mittels Überzeugungskraft ins Boot zu holen und nicht par ordre du mufti.

Aufsässigkeit und Widerstand können ebenso auf bestehende Probleme oder eine Misstrauenskultur hinweisen. So unangenehm und negativ das widerborstige Verhalten der Mitarbeiter auch aufstößt, fragen Sie sich zuerst: Was ist die Ursache für die Renitenz? Und ist es überhaupt Renitenz – oder allgemeines Unbehagen? Basiert der Ungehorsam auf einer Ungerechtigkeit? Oder interpretieren Sie am Ende Ihre eigene Antipathie als Ablehnung? Nicht alle Menschen, mit denen wir arbeiten, sind uns gleichsam sympathisch. Das spüren diese – und reagieren wiederum darauf mit Bockigkeit oder Protest.

Renitenz Psychologie: Bin ich renitent?

Nicht wenige Menschen gefallen sich in der Rolle des Kritikers: Man selbst muss es nicht besser machen, und fühlt sich durch seine Weitsicht den anderen überlegen. Achtung: Permanenter Widerspruch und Kritikgeist isoliert. Irgendwann werden Sie nicht mehr als besonders überlegt und rational, sondern als renitent wahrgenommen. Es gibt Situationen, in denen man über den eigenen Schatten und auch mal mitziehen muss, um Teamgeist zu beweisen.

Wer aber das Gefühl hat, im Job nur noch anzuecken oder bestenfalls mit Nichtbeachtung gestraft zu werden, sollte sich überlegen, ob der Arbeitsplatz noch der richtige ist. Manchmal ändern sich Vorgesetzte oder die Zusammensetzung des Teams, und es passt einfach nicht mehr. Dann kann ein Arbeitsplatzwechsel die klügere Alternative zur Aufsässigkeit sein. Klar, zuerst sollten Sie versuchen, das Problem zu lösen. Aber wenn nichts hilft, bleibt immer der Jobwechsel.


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Tipps: Richtiger Umgang mit renitenten Menschen

Die wenigsten Menschen sind grundlos renitent. Wenn Sie auf Renitenz treffen, ist dies in erster Linie ein Symptom. Die Ursachen liegen meist tiefer. Zum Beispiel in fehlender Wertschätzung oder einem generellen Problem mit Autoritäten. Als Führungskraft im Wortsinn sollten Sie daher immer zunächst hinter die aufsässige Fassade blicken und das 4-Augen-Gespräch suchen.

Die Ursachen für Renitenz bei Mitarbeitern lassen Sich oft schon so eingrenzen:

  • Anerkennung

    Stellen Sie sicher, dass der Mitarbeiter sich gehört fühlt. Möglicherweise ist eine stärkere Beteiligung an Entscheidungen schon die Lösung.

  • Sinn

    Menschen wollen, dass ihr Handeln einen Sinn hat. Arbeitnehmer wollen sich nicht nur wie ein Rädchen im Getriebe fühlen. Illustrieren Sie daher im Gespräch, welche positiven Auswirkungen die Arbeit hat – und welche negativen das renitente Verhaltens. Gemeint ist damit aber nicht eine Drohung mit Kündigung, sondern die hohe Bedeutung der Mitarbeit, um wichtige, gemeinsame Ziele zu erreichen.

  • Lob

    Lob ist der natürliche Feind von Renitenz. Wer seinen Mitarbeitern signalisiert, dass ihre Arbeit wertvoll ist und die Ergebnisse richtig gut, baut Barrieren und Ressentiments ab. Streuen Sie Lob aber bitte nie wahllos. Es muss stets konkret, zeitnah und nachvollziehbar ausgesprochen werden, damit es wirkt.

  • Autonomie

    Die meisten Mitarbeiter streben im Job nach mehr Selbstverantwortung und Freiheit. Mehr Eigenverantwortung geht Hand in Hand mit einem höheren Selbstwertgefühl. Geben Sie den Menschen in Ihrem Umfeld also das Gefühl, dass ihre Kompetenzen und ihr Fachwissen respektiert und wertgeschätzt werden. Damit sinkt sogleich deren Renitenz.

Was tun, wenn der Konflikt eskalier?

Zeichnet sich der oder die Mitarbeiterin wiederholt durch Renitenz aus, müssen Sie aktiv werden. Machen Sie sich im Vorfeld Notizen für einen Gesprächsleitfaden und weisen Sie – sachlich – auf das trotzige Verhalten hin. Betonen Sie, dass Sie die renitente Haltung nicht mehr akzeptieren und erarbeiten Sie einen gemeinsamen Plan für das weitere Vorgehen. Die Ergebnisse halten Sie schriftlich fest und vereinbaren direkt einen Termin für ein Folgegespräch zur Überprüfung. In den meisten Fällen hat sich das Problem danach erledigt.

Ändert der renitente Mitarbeiter sein Benehmen dennoch nicht, können Sie Dritte (zum Beispiel den Justiziar, Personalchef oder Betriebsrat) hinzu ziehen und mit ernsthaften arbeitsrechtlichen Konsequenzen drohen. Studien zufolge wird nach dieser Eskalationsstufe in 98 Prozent der Fälle der Konflikt gelöst. Erst danach folgt die letzte Eskalationsstufe – mit Abmahnung und Kündigung.

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[Bildnachweis: Kakigori Studio by Shutterstock.com]

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