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Reue zeigen: Was bereuen Sie wirklich?

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Ein bekanntes Sprichwort, in dem viel Wahrheit steckt. Fehler sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie können eine ganze Menge daraus lernen, sich selbst und auch Ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und es bei einem weiteren Versuch anders und vor allem besser machen. Davor steht jedoch meist ein starkes Gefühl der Reue. Schmerzlich wird uns bewusst, dass wir etwas falsches getan haben. Ehrlich empfundene Reue ist kein angenehmes Gefühl, doch ist es eine wichtige Phase, in der man viel über sich selbst lernen kann…



Reue zeigen: Was bereuen Sie wirklich?

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Reue: Was können wir daraus lernen?

Dass wir einen Fehler gemacht haben, erkennen wir nicht immer sofort. Manchmal muss erst etwas Zeit vergehen und wir müssen Abstand zur Situation gewinnen, um die Klarheit zu erlangen, dass etwas wirklich falsch gelaufen ist. Reue ist Verstand der zu spät kommt sagte einst der österreichische Lyriker Ernst Freiherr von Feuchtersleben. Setzt die Reue dann ein, trifft sie meist sehr hart. Mit einem Schlag wird uns bewusst, welchen Fehler wir gemacht haben, dass wir möglicherweise anderen geschadet oder die eigenen Prinzipien verraten haben.

So unangenehm diese Erfahrung auch ist: Die positiven Effekte überwiegen. Zuerst steht dabei die Erkenntnis: Sie sind in der Lage, die eigenen Handlungen und Entscheidungen zu hinterfragen und das kritisch mit einem Blick für die eigenen Schwachstellen und Fehltritte. Trotzdem besitzen Sie genügend Selbstbewusstsein, um sich den Fehler einzugestehen. Allein das zeugt von einer gefestigten Persönlichkeit. Der leichtere Weg wäre, sich selbst und anderen etwas vorzumachen und zu behaupten, keinen Fehler gemacht zu haben…

Reue zeigen, bedeutet Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Das ist nobel! Und Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Für die weiteren Schritte braucht es dann vor allem den Mut, sich zu entschuldigen und etwas zu verändern.

Die 3 Phasen der Reue

Wahre Reue ist keine Momentaufnahme, sondern ein Prozess. Meist erfolgt er in drei typischen Phasen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und sich auch in der Dauer voneinander unterscheiden. Wer eine Handlung, eine Entscheidung oder einen Fehler bereut, wird dennoch jede einzelne davon durchlaufen:

  1. Einsicht

    Jeder Reueprozess beginnt immer mit der Phase der Einsicht. Zunächst einmal muss man sich im Klaren darüber sein, dass man etwas falsch gemacht hat. Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist dabei der essenzielle Faktor.

  2. Bedauern

    Die zweite Phase ist besonders schmerzlich: Man bedauert, was man getan hat, wünscht sich, dass man es rückgängig machen könnte. Viele suchen gleichzeitig nach Lösungen, um den Schaden, den sie verursacht haben, wieder gut zu machen.

  3. Vergebung

    In der abschließenden Phase geht es nicht um die Vergebung durch das Umfeld, sondern auch sich selbst gegenüber. Am Ende der Reue sollte man mit sich selbst wieder im Reinen sein und im besten Fall noch etwas für die Zukunft aus der Situation gelernt haben.

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Reue zeigen bringt enorme Motivation

Reue und Motivation – auf der ersten Blick haben beide wenig gemein. Stimmt aber nicht. Aus Reue heraus kann große Motivation entstehen: Die Motivation, es wieder gut zu machen; sich selbst zu verbessern; einen ähnlichen Fehler nicht noch einmal begehen und wirklich daraus zu lernen. Das unangenehme Scham– und Reuegefühl – anderen oder auch sich selbst gegenüber – treibt so manchen zu Höchstleistungen an. Was vorher leeres Gerede war, wird endlich in die Tat umgesetzt. Es wird weniger vorgetäuscht und mehr gehandelt. Denn jetzt sind Ihnen die Konsequenzen viel bewusster.

Tatsächlich kann Reue motivieren, bevor diese eintritt. Genau genommen handelt es sich hier um die Angst vor späterer Reue. Betroffene fragen sich hierbei meist „Was wäre gewesen, wenn…?“ Niemand möchte auf sein Leben zurückblicken und feststellen, unter seinem Potenzial geblieben zu sein oder Chancen ungenutzt gelassen zu haben – aus Angst oder Feigheit. Und genau diese Reue und der Blick in die Zukunft können für einen regelrechten Motivationskick sorgen.

Reue: Was bereuen wir auf dem Sterbebett?

Beim Thema Reue stellen sich viele irgendwann die Frage: Was könnte ich auf dem Sterbebett bereuen? Für die meisten gilt wohl: Es sind weniger die Dinge, die wir getan haben, sondern das, was wir nicht getan oder gewagt haben. Die Palliativ-Krankenschwester Bronnie Ware hat das einmal umfassender recherchiert und in ihrem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ zusammengefasst. Sie selbst begleitete schon viele Patienten auf deren letztem Weg und stellte fest, dass sich Reue oft auf ähnliche Dinge konzentriert. Am häufigsten bereuten die Sterbenden, dass…

  • sie die Erwartungen anderer erfüllt haben, statt sich selbst treu zu bleiben.
  • sie zu viel gearbeitet hatten.
  • sie sich nicht getraut haben, ihre Gefühle zu äußern.
  • sie den Kontakt zu ihren Freunden verloren haben.
  • sie sich nicht mehr Freude gegönnt haben.
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Warum wir Fehler machen, die wir später bereuen

Eine positive Einstellung und Offenheit gegenüber Veränderungen und Neuerungen sind die besten Voraussetzungen, um Fehler sportlich zu nehmen. Statt in Selbstzweifeln, Sorgen und Ängsten zu verschwinden, lässt sich ein Fehler so aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Plötzlich erscheint er nur noch halb so schlimm und die Reue über die Fehlentscheidung wird zum Motor für die Zukunft.

Warum das trotzdem nicht geschieht, und wir Fehler machen, die wir später bereuen, hat vor allem zwei Gründe:

  • Kurzsichtigkeit
    Wir ziehen den kurzfristigen Erfolg dem langfristigen vor. Lieber den Spatz in der Hand – jetzt, schnell – als die Taube auf dem Dach. Nicht wenige verdrängen sogar die langfristigen Folgen Ihres Handelns. Motto: Wird schon gut gehen… Geht es aber nicht immer.
  • Unwissenheit
    Niemand kennt die Zukunft. Keiner weiß alles. Entsprechend können wir auch mal falsch abbiegen oder falsche Schlüsse ziehen. Im Nachhinein denken wir uns zwar: „Hätte ich das nur vorher gewusst!“ Aber ganz verhindern lässt sich das nie. Immerhin: Wir können uns vorher sorgfältiger informieren.

Diese Fehler könnten Sie später bereuen

Zum Abschluss haben wir noch eine Liste mit Fehlern zusammengestellt, die die meisten Menschen später bereuen könnten. Vielleicht entdecken Sie sich selbst in dem einen oder anderen Punkt. Dann können Sie der Reue vorbeugen, indem Sie es bewusst anders machen…

  1. Kein Netzwerk aufbauen

    Ein berufliches Netzwerk kann bei Beförderungen helfen, Ihnen eine freie Stelle vermitteln und Ihnen wichtige Informationen über Branchen und Unternehmen bereitstellen. Es bedarf aber auch eines gewissen Aufwandes, ein solches Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Netzwerk-Events, Unternehmungen mit den Büronachbarn oder erst einmal Smalltalk mit den Kollegen aus einer anderen Abteilung. Das kostet Zeit und Überwindung, lohnt sich aber. Ohne Vitamin B werden Ihnen viele berufliche Türen verschlossen bleiben.

  2. Verbrannte Erde hinterlassen

    Jobwechsel sind heute keine Seltenheit mehr. Viele Karrieren verlaufen nicht linear, sondern eher im Zickzack-Muster. Was aber immer noch gilt: Man begegnet sich immer zweimal im Leben! Es wäre also ein Fehler, überall verbrannte Erde zu hinterlassen und Brücken hinter sich zu zerstören, über die man vielleicht nochmal gehen muss oder will. Nicht wenige Menschen haben das schon bereuen müssen.

  3. Sich selbst untreu sein

    Wer unsicher ist, verstellt sich gerne, um anderen zu gefallen oder um sie nicht zu enttäuschen. Keine gute Idee. Über kurz oder lang werden Sie es bereuen, sich selbst nicht treu zu bleiben. Nicht nur weil Sie den Respekt vor sich selbst verlieren, wenn Sie nur Beliebtheitswettbewerbe führen. Sie leben so de facto nicht IHR Leben, sondern das der und für andere.

  4. Entscheidungen nur des Geldes wegen treffen

    Kurzfristig kann Geld enorm motivieren. Jeder braucht ein Einkommen, um sein Leben zu bestreiten und sich ab und an ein paar Wünsche zu erfüllen. Aber eine berufliche Entscheidung nur des Geldes wegen zu treffen, werden die meisten bereuen. Grund: Weder macht sie der Job glücklich, noch bringt er sie weiter oder näher an ihr berufliches Ziel. Das Geld entspricht eher Schmerzensgeld, das betäubend wirken soll. Das gelingt aber nur, solange die Dosis stetig steigt. Geld allein macht nicht glücklich.

  5. Sich mit den falschen Leuten umgeben

    Achten Sie stets darauf, sich mit positiven, netten Menschen zu umgeben, die Ihnen gut tun. Toxische Menschen dagegen stecken uns mit ihren negativen Gedanken an und ziehen uns zu sich herunter. Schneller als und lieb ist, sehen auch wir alles negativ – und verbauen uns zahlreiche Chancen auf dem Weg zum Erfolg.

  6. Der Angst vor Fehlern

    Es ist ein Fehler, Angst vor Fehlern zu haben. Sie gehören zum Leben dazu. Und aus ihnen lernen wir oft am meisten. Daher könnten Sie es einmal bereuen, nie ein Risiko eingegangen zu sein und immer nur auf Sicherheit geachtet zu haben. Bestes Bespiel: einen interessanten Menschen ansprechen. Ja, Sie könnten einen Korb erhalten. Vielleicht werden Sie ausgelacht. Na und?! Das ist nicht das Ende der Welt. Umgekehrt können Sie nur gewinnen. Lassen Sie sich also von Ihren Ängsten nicht lähmen. Diese Reue schmerzt später am meisten.

Die besten Reue Sprüche und Zitate

  • „Die Reue treibt den Schwachen zur Verzweiflung und macht den Starken zum Heiligen.“(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)
  • „Eine schlechte Handlung quält uns nicht in dem Augenblick, wo wir sie begehen, sondern viel später, wenn wir uns ihrer erinnern.“ (Jean-Jacques Rousseau)
  • „Nur wer bereut, dem wird verziehen“ (Dante Alighieri)
  • „Es ist besser, Genossenes zu bereuen, als zu bereuen, dass man nichts genossen hat.“ (Giovanni Boccaccio)
  • „Unsere Reue ist nicht so sehr ein Bedauern des Üblen, das wir getan haben, als eine Furcht vor dessen Folgen.“ (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
  • „Was man von der Minute ausgeschlagen, gibt keine Ewigkeit zurück.“ (Friedrich Schiller)
  • „Ein weiser Mann scheut das Bereuen. Er überlegt seine Handlung vorher.“ (Epicharm)

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[Bildnachweis: Marjan Apostolovic by Shutterstock.com]

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