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Nette naschen: Wer Schokolade mag, ist hilfsbereiter

Schokolade ist lecker, Schokolade macht glücklich, aber sie gilt nicht unbedingt als das gesündeste Lebensmittel – wie Süßes generell. Zu viel Zucker schadet unserem Organismus sogar. Außerdem machen Süßigkeiten dick: Spätestens wenn das „Hüftengold“ gut sichtbar im Spiegel erscheint, macht sich das schlechte Gewissen bemerkbar. Die Vorliebe für Süßes hat aber auch ihre guten Seiten: Menschen, die Süßes mögen (vulgo: Naschkatzen), sind laut einer Studie von Psychologen des Gettysburg College freundlicher und hilfsbereiter. Ein bisschen jedenfalls…



Nette naschen: Wer Schokolade mag, ist hilfsbereiter

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Schokolade essen: Naschkatzen helfen eher

Zunächst baten die Forscher ihre Probanden darum, sich selbst bezüglich ihrer Vorliebe für Süßes und Schokolade einzuschätzen. Danach wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie freiwillig helfen würden, in einer anderen Stadt nach einer dortigen Überschwemmung aufzuräumen. Und als sei das noch nicht genug, stellten ihnen die Wissenschaftler am Ende noch die Frage, ob sie den Fragebogen eines Kollegen in einen Briefkasten werfen könnten. Einziger Haken: Der Briefkasten liege leider vier Stockwerke höher – und das ohne Aufzug.

Sie ahnen längst, was passierte: Je vernaschter die Probanden waren, desto größer war auch ihre generelle Hilfsbereitschaft – sowohl bei den Aufräumarbeiten als auch beim Botendienst für den Kollegen. Es gab sogar noch mehr Experimente dazu – das Ergebnis blieb jedoch stets dasselbe: Wer Süßes mag, war hilfsbereiter.

Das ist zwar keine Kausalität, Motto: „Gib einem Menschen Schokoloade, und ich sage dir, ob er helfen wird.“ Es ist aber eine bemerkenswerte Korrelation. Und die macht die „süßen“ Menschen noch ein bisschen sympathischer.

Bewerbungstipp: Süßigkeiten als Schwäche?

„Süßigkeiten“ sind eine beliebte Antwort auf die Frage nach den Schwächen im Vorstellungsgespräch. Der Humor darin solle den Personaler von fehlenden Skills oder persönlichen Mängeln ablenken. Blödsinn! Erstens ist die Antwort „Schokolade“ inzwischen völlig abgenutzt, sodass sie nicht mal ein Lächeln auslöst. Zweitens ist der beste Umgang mit eigenen Schwächen immer noch Ehrlichkeit und Selbstreflexion. Stehen Sie zu Ihren Schwächen – und sagen Sie (konstruktiv), wie Sie damit umgehen oder an diesen arbeiten. Dann überzeugen Sie auch im Vorstellungsgespräch.


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Bessere Laune durch Schokolade

Schokolade hat aber noch weiteren, einen netten Nebeneffekt: Sie macht glücklich. Warum genau konnte die Wissenschaft bisher nicht vollständig entschlüsseln. Fest steht nur: Einige darin enthaltene organische Verbindungen erzeugen im Gehirn ein Wohlgefühl:

  1. Das Tryptophan etwa regt die Serotoninproduktion an. Der Neurotransmitter kann Hochstimmung und Ekstasen auslösen. Sinkt der Serotonin-Spiegel kann das umgekehrt Depressionen, Angst und sogar Aggressionen auslösen, wie Molly Crockett von der Universität Cambridge herausfand.
  2. Das in der Schokolade ebenfalls enthaltene Phenethylamin stimuliert wiederum die Lustzentren im Gehirn und ist an der Entstehung von Liebesgefühlen, einschließlich Zuneigung, Erregung, Euphorie, beteiligt.

Deshalb hilft Schokolade auch besonders gut gegen Frust im Job oder gegen Liebeskummer.

Schokolade gut für Herz und Kreislauf

Wie Wissenschaftler um Chun Shing Kwok von der Universität von Aberdeen berichteten, sollen Menschen, die viel Schokolade essen, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Für die Langzeitstudie in der britischen Grafschaft Norfolk sollten knapp 21.000 Menschen im Alter um die 60 Jahre zunächst ihre Essgewohnheiten angeben: Manche aßen gar keine Schokolade, andere rund eine halbe Tafel pro Woche, andere gar 25 Gramm am Tag. Anschließend wurden sie knapp zwölf Jahre lang medizinisch begleitet. Rund 15 Prozent von ihnen entwickelten in dieser Zeit Herzerkrankungen, teils sogar einen Infarkt oder Schlaganfall.

Bemerkenswert: Wer viel und regelmäßig Schokolade naschte, hatte ein um elf Prozent reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Gefahr für einen Schlaganfalls lag noch niedriger. Allerdings sollten Sie sich von derlei Studien auch nicht täuschen lassen: Viel Süßes essen, hilft dem Herzen deshalb noch lange nicht zwingend. Bei solchen Untersuchungen spielen meist auch zahlreiche andere Faktoren mit hinein. Zumindest: Die im Kakao enthaltenen Stoffe sind nicht ganz ungesund. Bleibt nur der eine Haken: Im Übermaß genossen, macht Süßes immer noch dick…

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Gib den Kollegen Zucker!

Die Masche war so einfach wie effektiv: Gleich am ersten Tag ihres neuen Jobs stellte die Bekannte von mir eine große Schale mit Gummibärchen – prominent platziert – in ihr Büro. Jeder Besucher würde sie zwangsläufig sehen. Und jeder war per Kärtchen auch herzlich dazu eingeladen, sich zu bedienen. Es dauerte nicht lang, und die Erste-Hilfe-Schale gegen Heißhungerattacken und akute Unterzuckerung sprach sich im ganzen Haus herum. Und damit entfaltete die Gratis-Gabe ihre volle Wucht: Ob Chef, Mittelmanager oder Angestellter – die Bekannte, die selbst in einer leitenden Position ist, erhielt nun täglich Besuch von zahlreichen Kollegen mit spontaner Naschsucht.

Mehr noch: Einfach zugreifen und wieder verschwinden, wäre natürlich grob unhöflich. Also begannen die Kollegen (zum Schein) jedes Mal ein kleines Pläuschchen und erzählten, was gerade so im Haus passiert… Voilà: Binnen kürzester Zeit avancierte die Neue nicht nur zu einer der beliebtesten Kolleginnen, sondern auch zu der bestinformierten – noch dazu mit einem süßen Draht direkt in die Chefetage.

Kaum ein Mensch, der während der Arbeit nicht zwischendurch mal Lust auf Zucker verspürt. Nutzen Sie diese kleinen Naschattacken mit einer gastfreundlichen Geste. Das ist keinesfalls perfide, sondern eine klassische Win-Win-Situation: Sie sammeln so wertvolle Informationen und Sympathiepunkte – die Kollegen bekommen einen Gratis-Energiekick und können sich kurz mal beim Plausch ablenken – was zudem die Kreativität fördert.

PS: Einen ähnlichen Trick können Sie übrigens auch vor Präsentationen nutzen.

Notfall Schokolade

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Korrelation: Schokolade und Intelligenz

Wer immer noch Zweifel am Nutzen von Schokolade hat, sei auf Professor Diego Kuonen von der Universität Genf verwiesen. Der hat (warum wissen wir nicht) den Schokoladenkonsum in einigen Ländern mit der Häufigkeit von Wissenschaftlern mit Nobelpreisen aus diesen Ländern verglichen und dabei eine bemerkenswerte Korrelation entdeckt: HIER KLICKEN um die Grafik zu sehen.

Wohlgemerkt: Das ist nur etwas zum Schmunzeln bei einem Stück Schokolade. Erstens handelt es sich dabei um eine Korrelation und keine Kausalität. Man kann also nicht daraus folgern: Wo mehr Schokolade gegessen wird, sind die Menschen intelligenter. Zweitens handelt es sich dabei auch noch um eine sogenannte Scheinkorrelation. Denn den Verzehr von Schokolade bei den Nobelpreisträgern und das wahre Ausmaß der Intelligenz in diesen Ländern kennt keiner. Aber für ein gutes Naschgewissen sorgt die Grafik allemal.


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