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Schweigen können: Einfach mal die Klappe halten

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Eine bekannte Weisheit, an die sich nur wenige halten. Schweigen können nur wenige. Die meisten reden ohne Punkt und Komma – selbst wenn es nichts zu sagen gibt. Damit tun Quasselstrippen weder sich noch anderen einen Gefallen. Doch Schweigen ist eine Kunst für sich. Wer diese meistert, hat einige Vorteile. Wir zeigen, warum das Schweigen so schwerfällt und wie Sie es lernen können…



Schweigen können: Einfach mal die Klappe halten

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Schweigen können: Eine Kunst für sich

Schweigen könnten so einfach sein. Die Mehrheit entscheidet sich für das Gegenteil. Mancher redet wie ein Wasserfall – meist aus dem Irrglauben, andere mit vielen Worten beeindrucken zu können. Das Problem: Wer unnötig viel redet, sagt dabei nicht unbedingt mehr als andere. Die erhoffte Wirkung bleibt aus, schon nach kurzer Zeit schalten vermeintliche Zuhörer ohnehin ab.

Laut Studien sinkt die Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers bereits nach 10 Sekunden. Spätestens nach 60 Sekunden grübeln Gesprächspartner mehr über die eigene Antwort nach und nach zwei Minuten hört Ihnen eh keiner mehr richtig zu. Schweigen können ist hingegen eine Kunst für sich. Jedes Wort wird wertvoller, Sie halten die volle Aufmerksamkeit und andere denken mehr darüber nach, was noch zwischen den Zeilen stecken könnte.

Psychologie: Warum können wir nicht schweigen?

Einfach den Mund halten und nichts sagen. Im Gespräch gelingt selten. Ein Grund: Menschen können lange Pausen in Unterhaltungen nicht ertragen. Stattdessen füllen sie die Stille nervös mit allen möglichen Kommentaren. Wir reden aus Unsicherheit, um eine unangenehme Gesprächspause zu beenden.

Dabei enthüllen wir oft eigene Schwächen und entzaubern uns selbst. Den Effekt nutzen etwa Personaler, die im Vorstellungsgespräch bewusst länger schweigen. Sie wollen sehen, wie Kandidaten damit reagieren. Auch hier gilt: Ohne Sinn und Verstand losreden, ist falsch. Schweigen können und Stille ertragen zeigt Selbstbewusstsein und Kontrolle über die Situation.

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Schweigen ist Gold: Wer zu viel redet, schadet sich selbst

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Flugzeug und aus dem Cockpit meldet sich der Kapitän mit folgender Durchsage: „Unsere Landung wird sich leider etwas verzögern. Aber machen Sie sich keine Sorgen, wir haben noch Sprit für etwa eine Stunde.“ Spätestens jetzt machen sich alle an Bord Sorgen. Genauso will keiner vom Assistenzarzt hören: „Gratulation, Sie sind mein erster Patient. Ich operiere Ihren Befund heute zum ersten Mal!“ Das Prinzip gilt in jedem Job.

Kommunikation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dabei wird übersehen: Gezieltes Schweigen ist ebenso Teil der Kommunikation. Manche reden sich um Kopf, Kragen und Karriere. Unbedachte Aussagen verärgern Kunden, gehen den Kollegen auf die Nerven und können die Beziehung zum Chef verschlechtern. Ständiges Geschnatter und überflüssiges Blabla bremst Sie beruflich aus.

Schweigen als Machtinstrument

Wer die Klappe hält, hat mehr Macht. Sie geben weniger von sich preis, erfahren mehr von anderen und können dieses Wissen nutzen. Und: Ihre Aussagen wirken wichtiger und wertvoller, als sie sind. Das wusste auch der Künstler Andy Warhol. Fragen beantwortete er immer kurz, vage und mehrdeutig. Journalisten suchten in den Phrasen nach tiefen Bedeutungen und bewegenden Erkenntnissen. Sein Schweigen feuerte die Interpretationen an. Über die Macht des Schweigens

Die menschliche Zunge ist eine Bestie, die nur wenigen gehorcht. Ständig versucht sie, aus ihrem Käfig auszubrechen. Macht kann nicht jenen zuteilwerden, die mit ihren Worten zu freigebig sind.


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Schweigen im Beruf: Vorteile des Nicht-Sprechens

Im Job gibt es genug Stress und Probleme. Stille ist eine willkommene Abwechslung und Auszeit zur Reizüberflutung. Pausenloses Gerede kann Kollegen hingegen in den Wahnsinn treiben. Ruhe lässt Mitarbeiter abschalten, neue Kraft tanken und ermöglicht Raum für Erholung sowie Kreativität. Hinzu kommen weitere Vorteile und positive Effekte:

  • Es erhöht die Konzentration

    Manche Aufgaben müssen besprochen und im Team gelöst werden. Andere brauchen Konzentration und ein ruhiges Arbeitsumfeld. Mit Quasselstrippen im Büro ist das nicht möglich. Das Gerede stört die Konzentration und es ist kaum ein klarer Gedanke möglich. Aufgaben werden langsamer erledigt und es kommt zu mehr Fehlern.

  • Es verbessert das Betriebsklima

    Kollegen sollten miteinander reden – doch manchmal besser schweigen. Wird immer alles gesagt, kommt es zu Konflikten und das Betriebsklima leidet. Manche Kommentare bleiben besser unausgesprochen. Das gilt umso mehr in angespannten Situationen, um eine Eskalation zu verhindern.

  • Es sorgt für bessere Kommunikation

    Klingt widersprüchlich, doch Schweigen verbessert die Kommunikation im Job. Endloses Reden ist nicht automatisch der bessere Informationsaustausch. Gerade in Meetings ist es oft reine Zeitverschwendung. Besser ist es, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Schweigen sorgt für effiziente Weitergaben von Wissen.

  • Es bewahrt Betriebsgeheimnisse

    Absolut notwendig ist Schweigen im Job bei Betriebsgeheimnissen. Hier sind Arbeitnehmer an Verschwiegenheit gebunden und dürfen Interna nicht nach außen plaudern. Wer mit sensiblen Informationen zu tun hat, muss seine Zunge im Griff haben und sollte genau überlegen, was er sagt und wozu er schweigt.

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Schweigen können: Dinge, die keiner sagen sollte

Wie oft haben Sie sich schon gedacht: „Hättest du doch besser geschwiegen…“ Das gilt für andere, aber auch für Sie selbst. Bei vielen Dingen ist es einfach besser, die Klappe zu halten. Hier einige Beispiele:

❌ Vorweggenommene Entschuldigung

„Entschuldigung, aber ich bin nicht gut vorbereitet und habe jetzt auch gar keine Unterlagen dabei…“ Vorweggenommene Entschuldigungen sollen Frust und Ärger verhindern – wirken aber nur unsicher und unprofessionell. Das Publikum nimmt Sie nicht mehr ernst oder hört gar nicht zu. Sagen Sie besser nichts. Vielleicht überzeugen Ihre Aussagen ja doch.

❌ Aufgezählte Bedenken

Sie schlagen Ihrem Chef ein neues Projekt vor, wollen aber dokumentieren, wie gründlich Sie darüber nachgedacht haben. Also zählen Sie gleich alle Vor- und Nachteile auf – inklusive der Bedenken, was schiefgehen könnte. Besser können Sie die eigene Idee nicht abschießen. Je ausführlicher Sie werden, desto eher bleibt beim Boss hängen: Es gibt viele Argumente gegen Ihren Vorschlag. Wenn Sie von etwas begeistert sind, liefern Sie nicht selbst die Gegenargumente.

❌ Bekräftigte Entscheidung

Ein Kunde hat sich entschieden, doch der Verkäufer hört nicht auf zu reden. Er betont, wie richtig die Entscheidung ist, welche Vorteile es für den Käufer bringt und warum er mit der Wahl cleverer ist, als alle anderen… Was passiert? Mit jedem Satz mehren sich die Zweifel. Die fortlaufende Bekräftigung der Entscheidung wirkt wie das Resultat eines schlechten Gewissens. Der Verkäufer will scheinbar sich selbst überzeugen, der Kunde hat schließlich schon entschieden.

❌ Unnötige Anmoderation

„Seien wir ehrlich…“ oder „Jetzt mal im Klartext…“ Solche Anmoderationen sind pures Blabla und leere Versprechungen. Noch schlimmer: Sie diskreditieren damit alles, was Sie vorher gesagt haben. Bisherige Aussagen werden zur Unwahrheit oder unverständlichem Geschwätz. Und die Ankündigungen werfen die Frage auf: Warum waren Sie nicht gleich ehrlich, sondern haben den Zuhörern etwas anderes erzählt?

❌ Erklärter Witz

„Treffen sich zwei Jäger… beide tot. Sie verstehen schon: Jäger… schießen… treffen… tot.“ Es gilt die Grundregel: Ein Witz wird niemals besser oder lustiger, wenn Sie ihn erklären. Es mag unangenehm sein, wenn niemand über Ihre vermeintlich witzige Bemerkung lacht – dennoch sollten Sie schweigen und sich jegliche Erklärung verkneifen. Der Humor hat beim ersten Mal nicht funktioniert, er wird es auch im zweiten Anlauf nicht tun.

Tipps: Schweigen lässt sich lernen

Die gute Nachricht: Schweigen lässt sich lernen. Selbst Vielredner und Quasselstrippen können mit der nötigen Übung zu schweigsamen Zeitgenossen werden – mit diesen fünf Tipps:

  • Seien Sie achtsam

    Wenn Sie den Drang verspüren, eine Redepause zu füllen, sollten Sie in sich hineinhorchen. Was geht es Ihnen? Was empfinden Sie bei der Pause? Welchen Eindruck haben Sie von Ihrem Gesprächspartner? Und warum fühlt sich die Pause so unangenehm an? Oft ist es nur die eigene Unsicherheit oder die Befürchtung, als langweilig wahrgenommen zu werden. Reflektieren Sie die Situation, statt einfach loszureden.

  • Halten Sie die Luft an

    Was merkwürdig klingt, ist wörtlich gemeint. Statt zu quasseln, sollten Sie tief durch die Nase einatmen und die Luft anhalten. Halten Sie Ihre Atmung für ein paar Sekunden und atmen dann mit leicht geöffnetem Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung einige Male. Das hat gleich zwei Effekte: Sie schweigen ganz automatisch, was dem Gegenüber Zeit gibt, selbst das Wort zu ergreifen. Und Sie können leichter dem Drang widerstehen, die unangenehme Stille zu durchbrechen.

  • Wägen Sie ab

    Antworten und Aussagen sind oft gesagt, bevor Sie groß darüber nachgedacht haben. Besser: Wägen Sie im Vorfeld genau ab, ob Sie etwas sagen und was Ihnen über die Lippen kommen soll. Sie können auch die drei Siebe des Sokrates nutzen. Fragen Sie sich, bevor Sie etwas sagen: Ist es wahr? Ist es nett? Ist es notwendig? Falls die Antwort „Nein“ lautet, können Sie sich noch rechtzeitig stoppen.

  • Selektieren Sie

    Natürlich müssen Sie nicht immer und überall schweigen. Sie können weiterhin reden oder erzählen. Selektieren Sie aber, was und wem gegenüber Sie es sagen. Gerüchte, Klatsch und Tratsch können komplett gestrichen werden. Auch mit Vermutungen sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie diese nicht gut begründen können. Im Job gilt zudem: Trennen Sie Berufliches und Privates.

  • Beschäftigen Sie sich

    Manchmal müssen Sie sich selbst austricksen, um gezwungenermaßen zu schweigen. Trinken Sie einen großen Schluck Wasser, lutschen Sie ein Bonbon oder kauen Sie ein Kaugummi – mit vollem Mund spricht man schließlich nicht. So haben Sie gleich eine Begründung, warum Sie nicht sofort antworten, wenn der Gesprächspartner etwas sagt.

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