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Selbsterklärung: So beweisen Sie Rückgrat

Den meisten Menschen ist es unangenehm, wenn Sie darauf hingewiesen werden, dennoch ist es absolut menschlich: Sie haben einen Fehler gemacht. Richtig peinlich wird es, wenn der Fehler zum zweiten Mal passiert. Wie Sie damit umgehen, sagt etwas über Sie aus, zeigt Ihre Haltung. Entschuldigen Sie sich? Suchen Sie Ausflüchte? Eine Selbsterklärung lässt Sie deutlich souveräner wirken. Das setzt allerdings auch voraus, dass Sie Verantwortung für Ihr Handeln übernehmen. Wie Sie Rückgrat beweisen können…



Selbsterklärung: So beweisen Sie Rückgrat

Fehler passiert: Wie kommt man aus der Nummer heraus?

Es ist ein Dilemma: Sie sind mit einer Präsentation nicht rechtzeitig fertig geworden und nun will Ihr Chef von Ihnen die Gründe wissen. Wie reagieren Sie? Es ist nicht nur der Gesichtsverlust, wenn man öffentlich zugeben muss, an einer Stelle versagt zu haben.

Das Eingeständnis von Fehlern kann mit einer Reihe von Konsequenzen verbunden sein und eine Beziehung – im Privaten ebenso wie im Beruflichen – auf die Probe stellen. Je nach Schwere des Fehlers kann es mit Macht- oder Kompetenzeinbußen verbunden sein und zur Degradierung führen. Im schlimmsten Falle kommt es zur Kündigung.

Wo gehobelt wird, fallen Späne, sagt der Volksmund. Mit anderen Worten: Menschen machen Fehler, das ist nicht ungewöhnlich. Dafür gibt es das Werkzeug der Entschuldigung, mit dem sich Fehler häufig kitten kann. Bei kleinen Missgeschicken ist das unproblematisch.

Allerdings erwarten wir von unseren Mitmenschen, dass solche Fehler nicht vorsätzlich gemacht werden und dass ein Lerneffekt eintritt. Passiert also ein- und derselbe Fehler ein zweites Mal, ist eine Erklärung notwendig: Wie konnte das passieren? Waren die Abläufe nicht bekannt? An welcher Stelle trat das Versagen ein?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen.

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Entschuldigung, Rechtfertigung oder Selbsterklärung?

Der Vorteil von Entschuldigungen ist, dass wir unser Gewissen erleichtern. Auch haben wir ein bestimmtes Bild von uns selbst – und das sollen andere nach Möglichkeit auch haben. Durch den Fehler wurde dieses Bild beschädigt, die Entschuldigung soll es wieder kitten.

Im Deutschen wird häufig die Formulierung „Ich entschuldige mich“ benutzt. Genau genommen kann das aber nicht funktionieren, denn das hieße, dass derjenige, der einen Fehler begangen hat, sich selbst verzeiht, sich selbst von Schuld freispricht, also im Wortsinne ent-schuldigt.

Tatsächlich müssen wir aber denjenigen um Verzeihung bitten, dem wir Unrecht getan haben, den wir enttäuscht haben. Nur diese Person kann unser Verhalten entschuldigen, weshalb lediglich eine Formulierung mit „um Entschuldigung bitten“ Sinn ergibt.

Andererseits ist die Erwartung des um Entschuldigung Bittenden berechtigt, dass man diese Entschuldigung annimmt – das menschliche Miteinander wäre unmöglich, würde jeder noch so kleine Fehler nachgetragen.

Ähnlich wie Entschuldigungen sind Rechtfertigungen nicht auf Augenhöhe. Bei einer Rechtfertigung schwingen vordergründig oft Trotz, Aggression und Empörung mit. In Wirklichkeit hat derjenige, der sich rechtfertigt aber häufig ein schlechtes Gewissen: Er selbst weiß ganz genau, wo die Gründe liegen und belügt sich und den anderen.

Jemand der sich rechtfertigt, verweist als Grund für sein Versagen immer auf andere, sucht die Schuld außen. Man kennt so ein Verhalten von Kindern, die noch nicht gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen: Statt ehrlich zuzugeben, dass sie die Hausaufgaben nicht gemacht haben, kommen abenteuerliche Erklärungen à la „Der Hund hat die Hausaufgaben gefressen“ oder Ähnliches.

Als Erwachsener und im Berufsleben ist so ein Verhalten indiskutabel.

Qui s’excuse, s’accuse.
Wer sich rechtfertigt, klagt sich an.

Dieses geflügelte Wort geht auf den lateinischen Kirchengelehrten Hieronymus zurück und wird häufig auch mit „Wer sich verteidigt, klagt sich an“ übersetzt. Im Endeffekt fällt alles auf einen selbst zurück, Ausreden bringen Sie nicht weiter.

Wer sich seiner Verantwortung nicht stellt, keine Fehler eingestehen kann, stattdessen die Schuld auf andere schiebt, wird sein Verhalten auch nie ändern. Wird niemals aus Fehlern lernen können. Er limitiert sich somit auch.

Bei einer Selbsterklärung liegt der feine Unterschied in der eigenen Haltung und der dementsprechenden Wortwahl. Bei einer Selbsterklärung versuchen Sie nicht, die Umstände als Grund für den Fehler zu suchen:

  • Wenn Sie zu spät zur Arbeit gekommen sind, ist nicht der Stau, der um diese Uhrzeit erwartbar ist, die Ursache für Ihr Zuspätkommen, sondern die Tatsache, dass Sie nicht früh genug von Zuhause losgefahren sind.
  • Wenn Sie eine Deadline nicht eingehalten haben, dann war nicht die leere Kartusche im Kopierer das Problem, sondern Ihr Zeitmanagement.
  • Wenn die Ergebnisse in Ihrem Bericht falsch sind, dann liegt das nicht an den falschen Zahlen, die Sie vom Kollegen bekommen haben, sondern daran, dass Sie diese nicht überprüft haben.

Selbsterklärung: Viele Bedeutungen

Der Begriff Selbsterklärung ist gar nicht so eindeutig und kann je nach Kontext eine wesentlich umfangreichere Bedeutung haben.

Im universitären Zusammenhang etwa werden seit einigen Jahren Selbsterklärungen den Hausarbeiten beigefügt, um die Redlichkeit der Wissenschaftlichkeit zu bestätigen. Mit anderen Worten: Sie garantieren mit einer Selbsterklärung, dass Sie nach wissenschaftlichen Regeln Ihre Arbeit verfasst, keine Daten verfälscht oder Ideen geklaut haben (Stichwort: Plagiatsaffären).

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Mehr Selbstbewusstsein durch Selbsterklärung

Wer unangenehme Situationen meistert – dazu gehört auch, den Kopf hinzuhalten, wenn Fehler passieren – wächst daran. Bei einer Selbsterklärung haben Sie die Chance, die Gründe für Ihr Verhalten darzulegen und Ihr Gegenüber zu überzeugen.

Die Gefahr bei einer Selbsterklärung ist, dass Sie nicht plausibel darlegen können, warum Sie etwas gemacht haben – niemand möchte als Dummkopf dastehen. Wer beispielsweise im Vorstellungsgespräch gefragt wird, warum er nach vier Semestern von der Uni an die Fachhochschule gewechselt ist, sollte eine Antwort parat haben.

Wer keine Lust mehr hat, sich kleinzumachen, muss lernen, zu seiner Entscheidung zu stehen, sich zu verantworten. Das setzt ein bestimmtes Maß an Selbstreflexion voraus, denn Sie müssen kritischen Nachfragen standhalten können: Wieso haben Sie in einer Situation so und nicht anders gehandelt?

Im Falle des Wechsels wäre eine Antwort wie „An der Universität waren mir die Lerninhalte zu schwer“ oder „Ich habe nach vier Semestern erst gemerkt, wie hoch die Anforderungen sind“ eher suboptimal. Besser wäre, auf Praxisnähe oder andere Studieninhalte zu verweisen, mit denen Sie im Rahmen Ihres Studiums in Kontakt gekommen sind.

Es besteht natürlich bei Entscheidungen das Risiko, dass Sie sich irren – das müssen Sie dann aushalten. Aber im Gegensatz zu einer Rechtfertigung macht die Haltung den Unterschied. Eine Selbsterklärung ist auf Augenhöhe:

  • Sie tätigen eine klare Aussage, die verständlich und direkt formuliert ist.
  • Sie erklären den Grund für das eigene Handeln.
  • Sie haben ein reines Gewissen und sind überzeugt von dem Grund.
  • Sie weisen keine Schuld zu, sondern übernehmen Verantwortung.
[Bildnachweis: Pressmaster by Shutterstock.com]

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