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Spitznamen: Beispiele, Bedeutung + wie dagegen wehren?

Nomen est omen: Nicht nur Vornamen enthalten Botschaften. Auch Spitznamen sagen viel über deren Träger. Manche sind lustig und harmlos, andere aber verletzend und gemein. Insbesondere im Job kann das problematisch werden, wenn sich die Kollegen per Spitzname über andere lustig machen. Bedeutung und Beispiele von Spitznamen, wie sie entstehen – und wie Sie sich dagegen wehren…



Spitznamen: Beispiele, Bedeutung + wie dagegen wehren?

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Was sind Spitznamen? Einfach erklärt

Spitznamen sind Ersatznamen für eine Person, die besonders einprägsam sind und zugleich eine wesentliche Eigenschaft der Person hervorheben sollen. Spitznamen können von einem Menschen selbst gewählt werden, meistens aber werden sie von anderen (oder von den Medien) einem Menschen zugeschrieben. Sie entstehen in der Regel durch Assoziationen, Insider-Informationen oder einen Witz.

Spitznamen können positive wie negative Bedeutungen haben. Der Begriff selbst hatte aber ursprünglich eine negative Bedeutung: „Spitz“ bedeutete im 17. Jahrhundert „verletzend“. Häufige Synonyme für Spitznamen sind Beiname, Utzname (auch: Uzname), Ulkname, Nickname (englisch) oder Spottname.

Unterschiede: Sind Kosenamen Spitznamen?

Kosenamen und Spitznamen sind zwar Verwandte – es gibt aber einen wesentlichen Unterschied: Spitznamen können beleidigend oder verletzend gemeint sein, Kosenamen hingegen sind immer positiv besetzt und werden vor allem von Paaren oder Freunden genutzt.

Sogenannte Beinamen wiederum werden an den Vornamen angehängt und dienen dazu eine besondere Eigenschaft oder ein Merkmal hervorzuheben. Historische Beispiele sind „Karl der Große“ (Kaiser), „Erik der Rote“ (Wikinger) oder aktuell „Mighty Mike“ – der Spitzname des niederländischen Dartspielers Michael van Gerwen.

Beispiele für häufige Kosenamen und Spitznamen:

  • Baby, Babe
  • Bär, Bärchen
  • Engel, Engelchen
  • Hase, Hasi, Häschen
  • Maus, Mausi, Mäuschen
  • Schatz, Schatzi
  • Spatz, Spatzi, Spätzchen
  • Süßer, Süße

Unterschied zu Künstlernamen

Nicht nur in Hollywood geben sich Künstler, Musiker und Schauspieler sogenannte Künstlernamen, weil diese einprägsamer und leichter auszusprechen sind als ihre Klarnamen. Teilweise werden dabei Vor- und Nachnamen geändert. Jennifer Aniston heißt eigentlich Jennifer Linn Anastassakis. Weitere prominente Beispiele:

  • Marilyn Monroe = Norma Jeane Baker
  • Michael Douglas = Michael Issurovitsch Demsky
  • Vin Diesel = Mark Sinclair Vincent
  • Charlie Sheen = Carlos Irwin Estévez
  • Lady Gaga = Stefani Joanne Angelina Germanotta
  • Miley Cyrus = Destiny Hope Cyrus
  • Rihanna = Robyn Rihanna Fenty
  • George Michael = Georgios Kyriakos Panayiotou
  • Elton John = Reginald Kenneth Dwight
  • Calvin Harris = Adam Richard Wiles
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Wie entstehen Spitznamen?

Die Entstehung von Spitznamen ist ebenso individuell wie der Umgang mit ihnen. Die meisten Spitznamen entstehen durch Abkürzungen des Namens, durch Änderung dessen Endes oder eine Kombination aus beiden Methoden.

Aus „Josephine“ wird so zum Beispiel „Fine“, „Karolina“ wird zu „Karo“, „Andreas“ heißt fortan „Andi“ und aus „Matthias“ wird „Matze“. Hinzu kommen häufig Verniedlichungen, um dem Spitznamen den letzten Schliff zu geben. Beliebt sind dabei beispielsweise Dopplungen von Silben: Aus „Kirsten“ wird „Kiki“, „Miriam“ wird zu „Mimi“ und Elisabeth verwandelt sich in „Lilli“.

Der Spitzname Abraham Lincolns war zum Beispiel „Abe“. Der Spitzname „Nena“ ist wiederum eine Abkürzung von Nevenka und bedeutet im Spanischen „Kleines Mädchen“.

Spitznamen Namen Spruch

Nachnamen nutzen

Eine weitere Methode, Namen in Spitznamen zu verwandeln, ist, nur den Nachnamen als Rufnamen zu verwenden. Dies ist vor allem im Sport üblich. Beispiele:

  • Cristiano Ronaldo = Ronaldo
  • Diego Maradona = Maradona
  • Lukas Krause = Krause
  • Martin Fischer = Fischer

Initialen verwenden

Ebenso lassen sich für einen coolen Spitznamen nur die Initialien des Vor- und Nachnamens beziehungsweise deren Anfangsbuchstaben verwenden. Daraus kann sogar ein melodischer Klang entstehen – insbesondere bei englischer Aussprache. Beispiele:

  • Bianca Brinkmann = B.B. (gesprochen: Bibi)
  • Alexander Jochmann = A.J. (gesprochen: Äi-dschäi)
  • Lukas Pfanninger = L.P. (gesprochen: Ell-Pi)
  • Katarina Cranz = K.C. (gesprochen: Käi-Ssi)

Bezug zu Promis oder Filmfiguren herstellen

Auch wenn eine Person ein besonders großer Fan ist oder Züge und Hobbys von prominenten Personen aus Film, Fernsehen oder Kunst sowie bestimmte Eigenschaften teilt, kann dies Anlass für eine neuen Spitznamen sein. Beispiele:

  • Spiderman (Comic, für Gelenkige)
  • Frodo (Herr der Ringe, für Kleinwüchsige)
  • Dschinni (TV-Serie, für magische Aura)
  • Twiggy (Model, für skinny Figur)

Englische Variante nutzen

Ebenfalls hierzulande beliebt sind die englischen Namensvarianten deutscher Vornamen. Diese Spitznamen sind oft kürzer und klingen cooler und internationaler als die deutschen Namen. Beispiele:

  • Bill für Wilhelm
  • Charly für Karl
  • Conny für Cornelia
  • Jenny für Jennifer
  • Luke für Lukas
  • Mike für Michael

Aussehen oder Verhalten adaptieren

Neben den klassischen Spitznamen, die auf Vornamen basieren, gibt aber noch jene, die sich auf ein markantes Körpermerkmal oder einen Charakterzug beziehen. Nicht selten mit einem Augenzwinkern oder ironischen Twist.

Glatzköpfe werden deshalb gerne mal „Locke“ genannt. Blonde Frauen mit Modefimmel werden hinterrücks auch schon mal als „Barbie“ tituliert, Leichtgewichte werden oft als „Bohnenstange“ bezeichnet und deutliches Übergewicht führt zu Spitznamen wie „Walze“ oder „Rhino“ – in Anlehnung an das dickhäutige Tier.

Spitznamen im Job

Auch auf der Arbeit und im Büro kommen Kollegen schnell zu einem Spitznamen. Entweder, weil sich die Kollegen besonders gut verstehen, mögen und sich in einem launigen Moment Kosenamen geben. Die subtile Botschaft im Subtext: „Du bist jetzt einer von uns – wir mögen dich!“

Oder das genaue Gegenteil ist der Fall: Unbeliebte Mitarbeiter bekommen einen negativen Spitznamen, der dann zum Lästern hinter vorgehaltener Hand genutzt wird. Einen solchen Spitznamen werden die Betroffenen selten herausbekommen – und wenn, dann wollen sie ihn meist schnell wieder loswerden. Dazu später mehr.


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Jeder Spitzname transportiert eine Wahrheit

Ob Kosename oder Spitzname: Wenn es sich nicht gerade um eine Abwandlung des Vornamens handelt, steckt darin immer auch eine Botschaft, Beobachtung oder Bewertung. Dies kann negativ wie positiv sein. Dabei ist es völlig egal, woher der Spitzname stammt: Die Wirkung und Assoziation bleibt bestehen. Wer zum Beispiel den Spitznamen „Faultier“ besetzt, wirkt nicht gerade engagiert oder produktiv. Und eine „Schnucki“ wird es schwer haben, als Respektsperson wahrgenommen zu werden.

Noch Spitzname oder schon Mobbing?

Auch bei Spitznamen gilt: Die Dosis macht das Gift. Was intern noch lustig ist, kann schnell die Grenze zur Diffamierung und zum Mobbing überschreiten. Einen rechthaberischen Kollegen als „Diktator“ zu bezeichnen, mag noch in der Grauzone liegen. Dem Chef gegenüber kann dies schon ein abmahnfähige Beleidigung sein. Und wer eine Kollegin etwa als „Blondchen“ oder „Püppchen“ bezeichnet, überschreitet nicht nur die Grenzen des Geschmacks, sondern verhält sich offen sexistisch. Eine solche Herabwürdigung führt – zurecht – zu einer Abmahnung.

Gefährliche Spitznamen im Job:

  • Abteilungssirene
    Bedeutung: Eine Kollegin mit überdeutlich schriller Stimme.
  • Quasselstrippe
    Bedeutung: Kollege oder Kollegin mit stark ausgeprägtem Mitteilungsbedürfnis.
  • Bildschirmschoner
    Bedeutung: Mitarbeiter, der mit Computern nicht kann und noch Papier verwendet.
  • Schönheitskönigin
    Bedeutung: Kollegin, die penibel auf ihr Aussehen und Make-up achtet.
  • CCO (Chief Copying Officer)
    Bedeutung: Kollege, der alles Digitale noch ausdruckt oder auf Papier kopiert.
  • Schornstein
    Bedeutung: Starker Raucher – teils mit entsprechendem Körpergeruch.
  • Clownfrühstücker
    Bedeutung: Kollege, der permanent Witze erzählt oder einen schrecklichen Humor hat.
  • Pausenüberzieher
    Bedeutung: Selbsterklärend. Diese Angestellten denen Pausen über Gebühr aus.
  • Mailbomber
    Bedeutung: Fans von E-Mails mit großzügigem Verteiler und allen in CC.

Nicht wenige dieser Spitznamen sind auch einfach nur ein Ventil. Die Betroffenen Kollegen nerven durch ihr Verhalten und um die Wut darüber zu kanalisieren, bekommen sie eben solche Spitznamen. Das kann zwar den Zusammenhalt der anderen stärken, sorgt aber letztlich für Ausgrenzung und schadet dem Betriebsklima und Teamgeist nachhaltig.

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Spitzname im Job: Was tun?

Echten Einfluss auf Ihren Spitznamen haben Sie eher selten. Meist ergibt sich dieser automatisch im Job. Auch wenn Sie sich bei Ihrem Spitznamen mehr Mitspracherecht wünschen: An der Verbreitung des Beinamens werden Sie so schnell nichts ändern können. Entscheidend ist allein, wie Sie damit umgehen!

Wie Sie sich in dieser Situation verhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist es ein verletzender Spitzname, der Ihren Ruf schädigen kann oder soll, haben Sie zwei Optionen:

  1. Ignorieren
    Sie können die Sticheleien ignorieren und versuchen, Größe zu zeigen. Je weniger Sie darauf eingehen, desto schneller geht den Lästereien der Kollegen die Luft aus. Schließlich macht es keinen Spaß, sich über andere lustig zu machen, wenn die das nicht im Geringsten stört.
  2. Ansprechen
    Belastet Sie die Situation aber zu sehr, ist Aussitzen keine Option. Hören die Provokationen mit dem Spitznamen nicht auf, sollten Sie das gezielt ansprechen und über Ich-Botschaften mehr Respekt verlangen. Wirkt auch das nicht, können Sie Chef oder die Personalabteilung einschalten. Die haben eine Fürsorgepflicht und müssen etwas gegen das Mobbing unternehmen.

Ist der Spitzname harmlos und nur als Spaß gemeint, sollten Sie hingegen stets souverän bleiben. Nehmen Sie den Namen und sich selbst nicht so ernst und lachen darüber. Das beweist nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch, dass Sie mit der Situation umgehen können. So nehmen Sie dem Scherz seine Macht und den Lästerern den Wind aus den Segeln.

Nicht zuletzt gibt es ja noch Spitznamen und inoffizielle Jobtitel, die eine positive Bedeutung haben oder sogar einen regelrechten Lobgesang darstellen. Diese Beispiele dürfen Sie sich gerne gefallen lassen:

  • IT-Profi
  • Problemlöser
  • Helfende Hand
  • Gute Seele des Büros
  • Trostspender
  • Experte
  • Teamplayer

Grundsätzlich gilt: Ob jemand einen Spitznamen gut findet und akzeptiert, ist dessen alleinige Entscheidung. Manche Kollegen fühlen sich vom Spitznamen treffend beschrieben und tragen den Beinamen mit einem selbstironischen Schmunzeln. Andere finden so etwas gar nicht lustig – egal, wie es gemeint ist. Spätestens hier ist Schluss mit lustig und darf auch abgelehnt werden. Das ist nicht nur eine Frage des gegenseitigen Respekts und der Professionalität, sondern auch eine der Empathie.

Spitznamen für Freundinnen und Freunde

Zum Abschluss und zur Inspiration finden Sie hier noch ein paar Listen mit Spitznamen für Freundinnen und Freunde sowie coole und lustige Spitznamen Namen, die Sie für Mädchen und Jungen oder wirklich gute Kollegen verwenden können. Denn: Namen sind Nachrichten!

Spitznamen für gute Freunde

Gerade beste Freunde haben oft einen guten und ausgefallenen Spitznamen. Männer mögen in der Regel keine Verniedlichungen, dafür aber Anspielungen auf Ihre guten Eigenschaften oder einen positiven Charakterzug. Beispiele:

  • Bester
  • Bro
  • Buddy (Kumpel)
  • Chef
  • Digga
  • Dino
  • Großer
  • Sheriff
  • Tiger
  • Zausel

Spitznamen für Jungs

Die folgenden Spitznamen für Jungs sind keine Kosenamen, sondern sind eher freche Anspielungen oder kecke Namen, die für ein Schmunzeln sorgen sollen. Achten Sie aber trotzdem darauf, damit niemanden zu kränken.

  • Axe
  • Brummel
  • Jackyboy
  • Ommel
  • Prinz
  • Sack

Spitznamen für die beste Freundin

Auch Freundinnen mögen Spitznamen, wenn diese entweder besonders positiv besetzt sowie liebevoll gemeint sind und melodisch klingen. Wer mit einem so süßen Spitznamen so angesprochen wird, reagiert gleich freundlicher. Sympathisch macht das sowieso.

  • Baby
  • Beste
  • Fee
  • Liebste
  • Maus
  • Mieze
  • Motte
  • Schnütchen
  • Süße
  • Wolke

Spitznamen für Mädchen

Bei Spitznamen für Mädchen ist es nicht viel anders als bei Spitznamen für Mädchen: Sie sollten entweder eine bestimmte Eigenschaft hervorheben oder einen positives Merkmal der Persönlichkeit betonen. Beispiele:

  • Bienchen (fleißig)
  • Blume (schön)
  • Brainy (intelligent)
  • Dornröschen (oft müde)
  • Engelchen (brav)
  • Glühwürmchen (leuchtende Augen)
  • Modeline (hübsch)
  • Pipi (rote Haare)
  • Rosinchen (vernascht)
  • Würmchen (schlank)

Coole Spitznamen

Was „cool“ ist, liegt natürlich immer im Auge des Betrachters beziehungsweise der Person, die den coolen Spitznamen bekommt. Lassen Sie sich hierbei aber gerne von der Geschichte, Mythologie oder von Filmhelden inspirieren. Anspielungen sind auch hier wieder erlaubt…

  • Alpha
  • Boss
  • Chewie
  • Chili
  • Dancing Queen
  • Goddess (Göttin)
  • Nachtigall
  • Magic
  • Professor
  • Queen (Königin)
  • Sunny (Sonne)
  • Tarantino

Lustige Spitznamen (auch in Englisch)

Ob englischer Nickname oder eine ganz neue Namenskreation und Wortspiel: Unter guten Freunde ist (fast) alles erlaubt. Hierbei können Sie Filmtitel oder Namen und Wörter neu kombinieren oder frei erfinden. Kurze Beispiele gefällig? Bitteschön:

  • Angry Andy
  • Bernd das Brot
  • Danke Anke
  • Gary Potter
  • Hot Nils
  • Klausi Mausi
  • Pepsi Carola
  • Super Mario

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]