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Studentenvertretung: Hilfe und Sprungbrett zur Karriere

Wer Einfluss am Geschehen seiner Hochschule nehmen möchte, für den ist eine Studentenvertretung (oder Studierendenvertretung) das Richtige. Volle Vorlesungspläne halten viele Studierende davon ab, sich genauer mit den Aufgaben und Funktionen der diversen Hochschulorgane wie etwa dem Asta zu beschäftigen. Dabei geht es nicht nur um Interessenvertretung von Studentinnen und Studenten. Von einer Studentenvertretung profitieren Sie auch außerhalb des Studiums…



Studentenvertretung: Hilfe und Sprungbrett zur Karriere

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Was ist eine Studentenvertretung?

Eine Studentenvertretung oder Studierendenvertretung vertritt die Rechte und Interessen der gesamten Studierenden einer Hochschule. In dieser Funktion tritt sie sowohl der Hochschule als auch staatlichen Behörden und der Öffentlichkeit gegenüber. Da die Bundesländer in Deutschland Kulturhoheit haben, sind die Studentenvertretungen nicht einheitlich organisiert. Folgende Organe zählen dazu:

Studierendenschaft

Die Gesamtheit der an der jeweiligen Hochschule eingeschriebenen Studenten bildet die Studierendenschaft, meist als „verfasste Studierendenschaft“ organisiert. Zu ihren Aufgabe kann zählen, geistige und kulturelle Interessen der Studenten zu unterstützen, Kontakte zwischen deutschen und ausländischen Studenten zu pflegen, den Hochschulsport zu fördern, sowie bei der Qualität der Lehre mitzuwirken. Das kann beispielsweise auch Beschwerdeverfahren bei Prüfungen beinhalten.

Studentenparlament

Das Studentenparlament ist die Legislative der Studierenden, die das Studentenparlament einmal jährlich wählen. Es ist das höchste beschlussfassende Wahlgremium. Die Abkürzung lautet Stupa oder SP. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern und der Schweiz gibt es anstelle von Asta und Stupa den Studierendenrat – abgekürzt Stura oder SR.

Asta

Der Allgemeine Studierendenausschuss – kurz Asta genannt – ist das ausführende Organ, also die Exekutive des Studentenparlaments. Er steht ebenfalls für ein Jahr fest, meist findet die Wahl durch die Mitglieder des Studierendenparlaments statt (Ausnahme: kleine oder einige ostdeutsche Hochschulen). Der Asta ist je nach Hochschule in zahlreiche weitere Referate gegliedert, die nahezu alle Aspekte studentischen Lebens umfassen können: Finanzen, Kultur, Gleichstellung, Antifaschismus, Öffentlichkeitsarbeit und andere Bereiche.

Fachschaften

Eine Fachschaft ist eine studentische Selbstverwaltung beziehungsweise Interessenvertretung einer bestimmten Fakultät oder eines bestimmten Fachbereichs.

Senat

Neben Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern sitzen auch Studierende im Senat einer Hochschule. Der besitzt legislative Funktion. Beispielsweise entscheidet er über Wahlordnungen einer Hochschule und übernimmt die Budgetplanung. Ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich fallen Einrichtung und Aufhebung von Studiengängen.

Hochschulgruppen

Studenten haben außerdem die Möglichkeit, sich in einer Vielzahl von Hochschulgruppen zu engagieren. Ob kulturelle, politische, wirtschaftliche, religiöse, musische oder allgemeine Hochschulgruppen: Zahlreiche Interessenvertretungen ermöglichen eine Studentenvertretung.

Aufgaben der Studentenvertretung

Die Aufgaben einer Studentenvertretung können vielfältig sein. Sie können von der Organisation von Events über die Verteilung von Mitschriften bis hin zur Abstimmung mit Lehrkräften und der Koordination von Aktionen verschiedener Studiengänge reichen. An manchen Hochschulen gehört auch die Organisation von Orchideenfächern oder Zusatzangeboten für Studenten zu den Aufgaben der Studentenvertretung. So richtet die Studentenvertretung der Uni Würzburg beispielsweise nicht nur Einführungsveranstaltungen für Erstis aus, sondern bietet auch Workshops an.

Zu den wohl wichtigsten Funktionen neben Meinungsbildung gehören diverse Dienstleistungen, von denen die Studierenden unmittelbar im Alltag profitieren: Etwa Rechtsberatung bei Streitigkeiten mit dem Vermieter oder Verhandlungen mit den Stadtwerken und der Deutschen Bahn bezüglich des Semestertickets. Die Studentenvertretung kümmert sich um soziale Fragen wie etwa Studienfinanzierung, Kinderbetreuung und Wohnungssuche. Der Asta der Uni Münster verleiht beispielsweise Bullis zum Selbstkostenpreis für Umzüge. Daneben können Studierende sich hier diverse Beglaubigungen oder beispielsweise einen internationalen Studierendenausweis ausstellen lassen.


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Vor- und Nachteile durch Mitarbeit in einer Studentenvertretung

Zugegeben, die wenigsten dürften die Studentenvertretung auf ihrer Hochschule auf dem Radar haben. Schon gar nicht als Karrieresprungbrett – es sei denn, sie sind politisch engagiert und streben beruflich in diese Richtung. Tatsächlich weist die Studentenvertretung einige Vorzüge auf, an die mancher Studierende vielleicht nicht sofort denkt.

Oft stellt das Engagement in diesem Bereich nur einen Einstieg in andere studentische Gremien mit mehr Kompetenz und Verantwortung dar. Wie viel Zeit Sie letztlich investieren, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Aber schon bei geringem Zeiteinsatz sprechen gute Gründe für das Karrieresprungbrett Studentenvertretung:

Vorteile

  • Interne Hochschulpolitik

    Sowohl in der Studentenvertretung als auch in anderen Gremien werden Sie mit Hochschulpolitik in Berührung kommen und viel über die Funktionsweise der entsprechenden Abläufe lernen. Auch wenn Hochschulpolitik etwas anders ist, ähneln die Prinzipien und Abläufe stark unternehmensinternen Gremien und den dort stattfindenden Entscheidungsprozessen. Die hier erworbenen Kenntnisse und Erfahrung kommen Ihnen daher später im Berufsleben zugute.

  • Studentische Starthilfe

    In der Regel engagieren sich in der Studentenvertretung Studierende verschiedener Jahrgänge – also auch Kommilitonen aus höheren Semestern. Wertvoll ist das besonders für Erstsemester: Hier können Sie übers eigene Studienfach und die Voraussetzungen oder beispielsweise über Studentenjobs austauschen.

  • Praktische Organisationsfähigkeiten

    Nicht nur bei der Organisation von Events oder Partys, auch bei der Vorbereitung von Zusatzkursen und anderen studentischen Angeboten können Sie sich jede Menge Wissen aneignen. Das wird Sie nicht nur im Studium, sondern später auch beruflich weiterbringen.

  • Diplomatische Fähigkeiten

    Egal ob im Austausch mit dem Hochschulsekretariat, bei der Vermittlung zwischen Studenten und Lehrkräften oder in Hochschulgremien: In allen Bereichen sind Ihre diplomatischen Fähigkeiten gefordert. Auch wenn diese zu Beginn vielleicht nicht Ihre Stärke sind, werden Sie diese durch kontinuierliche Übung weiterentwickeln. Gelegenheiten dazu bietet die Studentenvertretung zuhauf.

  • Berufliches Netzwerk

    Eine Studentenvertretung ist ein potenzieller Karrierehelfer für Studenten. Durch Ihr Engagement werden Sie Studierende, Lehrkräfte, freie Dozenten und oft genug Unternehmensvertreter kennenlernen. Diese Kontakte bieten Ihnen nicht nur Gelegenheit, Ihre Netzwerk- und Kommunikationsfähigkeiten zu erproben, sondern auch das berühmte Vitamin B bei der späteren Jobsuche.

  • Ehrenamtliches Engagement

    Es klingt ein wenig berechnend und sollte nicht Ihre Hauptmotivation für das Engagement in der Studentenvertretung sein. Doch handelt es sich hier um ehrenamtliches Engagement, das sich in Ihrem Lebenslauf gut machen wird. Damit können Sie Ihr Profil und beruflichen Werdegang um eine wichtige Facette bereichern.

Neben diesen Gründen bietet sich noch eine weitere Fähigkeit, die durch das Engagement in der Studentenvertretung trainieren können: Selbstorganisation. Wer sein Studium plus Ehrenamt unter einen Hut bekommen will, muss sich selbst organisieren und strukturiert arbeiten können. Diese Fähigkeit zum Selbstmanagement ist für viele Arbeitgeber und in vielen Berufen ein starkes Argument beziehungsweise von Vorteil.

Nachteile

Es gibt nur wenige Aspekte bei einer Studentenvertretung, die sich nachteilig auswirken. Der Vollständigkeit halber seien sie erwähnt:

  • Zeitliche Ressourcen

    Wer sich in einer Studentenvertretung engagiert, hat weniger Freizeit. Wie oben angesprochen, erfordert das gutes Selbstmanagement. Anderenfalls gerät die Studienorganisation ins Hintertreffen.

  • Finanzielle Aspekte

    Mit dem erstgenannten Punkt nahezu untrennbar verbunden sind die eigenen Finanzen: Teilweise erhalten die Studierenden eine Aufwandsentschädigung in Höhe des Bafög-Satzes. Aber nicht jede Hochschule verfügt über die finanziellen Mittel. In manchen Fällen bleibt der Einsatz unvergütet.

    Problematisch ist das, wenn ein Student auf zusätzliches Einkommen angewiesen ist: Zwar honoriert das Bafög-Amt studentische Initiative. Die Mitwirkung in einer Studentenvertretung bringt in der Regel aber nicht mehr als ein, maximal zwei zusätzliche Semester. Wer also länger braucht und zum Langzeitstudenten gerät, kommt so in Bedrängnis.


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[Bildnachweis: musbila by Shutterstock.com]

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