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Tippen lernen: 10-Finger-System schreiben üben kostenlos

Für viele PC-Arbeiter noch immer erste Wahl an der Tastatur: das Zwei-Finger-Suchsystem. Dabei profitieren Sie enorm, wenn Sie das richtige Tippen lernen: Wer die hohe Kunst der Zehnfingertechnik nicht beherrscht, braucht für alles länger. Früher hätten Sie zum Tippen lernen einen Schreibmaschinenkurs besuchen müssen. Dank Internet können Sie heutzutage einfach vor dem Monitor sitzen bleiben. Wie das 10-Finger-System funktioniert, erklären wir hier. Außerdem stellen wir Ihnen 10 kostenlose Tools vor, mit denen Sie Tippen lernen können und die Sie schneller machen…



Tippen lernen: 10-Finger-System schreiben üben kostenlos

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Tippen lernen: So geht’s schneller

Ob privat oder am Arbeitsplatz – der Computer ist nicht wegzudenken. Und dennoch können viele Menschen nicht mit allen zehn Fingern schreiben. Dabei ist IT-Kompetenz ist eine Schlüsselkompetenz: Scrollen, lesen, klicken, tippen. Sie wollen tippen lernen? So geht es:

10 Finger schreiben: Die Basics

Das Zehn-Finger-System lernen Sie ganz grob so:

  1. Haltung: Aufrecht sitzen, Ellbogen anwinkeln und Handgelenke leicht auf den Schreibtisch auflegen. Die Finger sollten leicht gekrümmt auf den Tasten liegen.
  2. Fingerpositionen: Die Finger der linken Hand liegen – beginnend beim kleinen Finger – auf den Buchstaben A, S, D, F. Die Finger der rechten liegen – beginnend beim Zeigefinger – auf den Buchstaben J, K, L, Ö. Das ist die sogenannte Grundposition, von der aus die Finger diagonal über die Tastatur wandern.
  3. Daumen: Mit einem Daumen immer auf der Leertaste bleiben, mit dem kleinen Finger die Umschalttaste drücken.
  4. Orientierungshilfe: Die Tasten F und J haben eine Erhebung und dienen zur Orientierung. Idealerweise finden Ihre Zeigefinger „blind“ dorthin zurück. Für Großbuchstaben drücken Sie jeweils mit der anderen Hand als der schreibenden die Umstelltaste.
  5. Training: Übung macht den Meister – und den Schnelltipper. Beginnen Sie mit einzelnen Wörtern und Sätzen, zum Beispiel Namen oder Liedtexten. Oder trainieren Sie die Zehn-Finger-Technik im Rahmen von Alltagsaufgaben: E-Mails, Facebook-Posts oder Messenger-Chats.
  6. Fortschritt: Mit der Zeit können Sie versuchen, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Wichtig: Beim Tippen nicht auf die Tastatur schauen und die Tasten nur ganz leicht antippen. Das spart Zeit und Energie.
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Tippen üben: 3 Tipps

Wer tippen lernen will, muss es schlichtweg üben. Unsere Tipps dafür:

1. Lesen Sie Texte ab

Legen Sie sich einen Text zurecht, den Sie abschreiben wollen. Idealerweise haben Sie eine Halterung, die Sie neben den Monitor stellen können. So müssen Sie nicht immer den Kopf verrenken. Sie trainieren so das Blindschreiben.

2. Stellen Sie sich einen Timer

Sie können sich einen bestimmten Text wieder und wieder vornehmen, einfach um das Tippen zu lernen. Kontrollieren Sie, wie lange Sie für denselben Text nach einer bestimmten Anzahl von Wiederholungen brauchen. Eine weitere Möglichkeit: Sie tippen zehn Minuten lang einen Text ab und stoppen exakt mit dem Klingelton. Anschließend zählen Sie die getippten Zeichen aus. Jedes Zeichen mit Umstelltaste zählt doppelt. Ebenfalls zählen Leerzeichen, Absatzzeichen, Kommata – alles, wofür Sie die Tasten anschlagen. Einen Tippfehler bewerten Sie mit zehn Zeichen Abzug. Fehler in den letzten fünf Worten vor dem Klingelzeichen zählen nicht. Anschließend teilen Sie die Anschlagmenge durch zehn und ermitteln so Ihre Minuten-Schreibleistung. Die wird für einige Jobs beim Vorstellungsgespräch erfragt.

3. Finger weg vom Touchscreen!

Wer schneller tippen will, sollte das nicht am Touchscreen seines Smartphones oder Tablets üben. Touchscreens verleiten zu Fehlern und machen den Schreibenden langsamer. „In vielen Fällen ist es schwieriger, auf einer glatten, unbeweglichen Oberfläche zu tippen als auf mechanischen Tasten“, so Ludger Schmidt, der das Phänomen 2014 als Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik an der Universität Kassel untersucht hatte. Menschen seien haptisches Feedback gewohnt, müssten ihre Tastenanschläge in den Fingerspitzen spüren. Darum: Nicht am Touchscreen üben, sondern lieber am Desktop-PC, Laptop oder Mac.

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10-Finger-System: Vorteile

Tippen lernen heißt, alle zehn Finger zum Schreiben einzusetzen, statt mit zwei oder vier Fingern mühsam zu suchen. Das mag nicht sofort einleuchten: Bevor sie korrekt tippen lernen, haben sich viele in ihrem eigenen System scheinbar gut zurecht gefunden. Der Nachteil der eigenen Praxis: Sie müssen immer wieder auf die Tastatur schauen, finden sich nicht blind zurecht. Die Vorteile vom Tippen mit zehn Fingern liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand:

  • Schnelligkeit
    Man schreibt quasi blind und gleitet mit allen Fingern über die Tastatur. Wer schnellt tippt, hat einen Zeitvorsprung, kommt schneller voran, erledigt mehr. Schnelle Tipper schaffen 50 bis 70 Wörter pro Minute. Mit dem 2‑Finger-Suchsystem ist es oft nur die Hälfte. Tippen lernen zahlt sich also beim Schreiben von Geschäftskorrespondenz ebenso wie bei Hausarbeiten aus.
  • Ergonomie
    Wenn Sie tippen lernen, verändern Sie Ihre Körperhaltung zum Besseren. Statt ständig mit dem Kopf über der Tastatur zu hängen, blicken Sie geradeaus auf den Bildschirm. Das beugt Rückenschmerzen (PDF) vor.
  • Kein Suchen
    Wer mit allen zehn Fingern schreibt, arbeitet wirklich systematisch. Sie wissen intuitiv, welchen Finger Sie bewegen müssen, ohne zu suchen. Das bedeutet, dass Sie auch neben sich einen Text liegen haben und von dort abschreiben können. Auch bei Unterbrechungen können Sie mühelos den Faden aufgreifen, denn Sie wissen, wo Ihre Finger und die Tasten liegen.
  • Genauigkeit
    Das 10-Finger-System verbessert Ihre Fehlerquote. Zum einen sehen Sie direkt, was auf dem Monitor entsteht. Zum anderen werden Sie mit dem System seltener daneben tippen. Und falls doch, können Sie es schnell mit den korrekten Griffen korrigieren.
  • Professionalität
    Tippen mit allen zehn Fingern gilt als das Nonplusultra im Büro. Das war auch in Zeiten der Schreibmaschine so. Für Berufe, in denen man von Ihnen viel und korrektes Schreiben erwartet, beispielsweise als Sekretärin, ist das Beherrschen der Zehnfingertechnik ein Einstellungskriterium.
  • Konzentration
    Wer das 10-Finger Schreiben beherrscht, hat seinen Kopf frei für die wirklich wichtigen Dinge. Statt den nächsten Buchstaben zu suchen, können Sie Ihren Gedanken freien Lauf lassen und an der nächsten Formulierung feilen. Sie setzen also zusätzliche intellektuelle Kapazitäten frei.
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10-Finger-System: Nachteile

Schnelltippen ist nicht immer die Lösung. Wer zum Beispiel einen Aufsatz verfasst und dabei nur mit einer Hand tippt, kann sich hinterher über ein ausgefeilteres Vokabular freuen. Das fanden Wissenschaftler der University of Waterloo in Belgien vor wenigen Jahren in einem Experiment heraus. Erklärung: Die Zeitverzögerung erlaubte es den Probanden, länger nachzudenken. Schnellschreiber tippten dagegen das erstbeste Wort ein, das ihnen in den Sinn kam. Bei anspruchsvollen Aufgaben, die Muße, Kreativität und Überlegung erfordern, kann es sinnvoll sein auch mal einen Gang zurückzuschalten. Weitere Nachteile:

  • Übung
    Sie müssen erst tippen lernen. Besonders, wenn Sie sich zuvor etwas „falsch“ eingeprägt haben, erfordert das, dass Sie sich umgewöhnen. Dazu müssen Sie vielfach tippen üben.
  • Alternativen
    Es gibt mittlerweile diverse Alternativen wie Sprachassistenten und Transkriptionssoftware. Der naheliegende Gedanke: Warum noch tippen lernen? Das ist wiederum zu kurz gedacht. In Großraumbüros würde der Workflow stark behindert, spräche jeder seine Texte in ein Gerät.

Schnell tippen: Ohne Zehnfingersystem!

Laut Forschern der Uni Aalto in Helsinki muss man nicht zwingend einen Zehn-Finger-Schreibkurs belegen, um schneller zu tippen. Man könne sich diese Fähigkeit auch selbst aneignen – und auf das Zehnfingersystem komplett verzichten. Demnach sei gar nicht die Anzahl der eingesetzten Finger entscheidend, sondern andere Faktoren. Um schnell zu tippen, müsse man vor allem das beherzigen:

  • Hände: Bewegen Sie nur Ihre Finger zu den Tasten und versuchen Sie, die Handflächen relativ statisch an einer Stelle zu belassen.
  • Blick: Nicht auf die Finger, sondern nach Möglichkeit ausschließlich auf den Monitor schauen.
  • Vorbereitung: Bereiten Sie sich auf kommende Tastenanschläge vor, indem Sie zum Beispiel mit den ungenutzten Fingern frühzeitig auf Shift, Space oder Enter gehen.


8 kostenlose Tools, die Sie schneller machen

Nachfolgend finden Sie einige Online-Tools, die dabei helfen, flinker zu tippen:

  1. Dance Mat Typing
    Die BBC will Kindern spielerisch das Tippen beibringen – und hat dafür das Dance Mat Typing ausgeheckt. In vier Leveln lernen die Nachwuchs-Tipper, welche Buchstaben man mit welchem Finger tippt, dass man die Handgelenke stets auf dem Tisch ablegt, während man schreibt und dabei nie auf die Finger schauen sollte. Die BBC-Produktion sieht gut aus, ist mit Animationen und Musik untermalt – und kann auch lernfreudigen Erwachsenen Spaß machen.
  2. Tipp 10
    In 20 Lektionen lernen User bei tipp10.com das Zehnfingersystem. Es geht los mit der Grundstellung, danach werden die Lektionen immer anspruchsvoller. Statistiken geben Aufschluss über Fortschritte und Fehlerhäufigkeit. Die Chip spricht vom „wohl besten Gratis-Programm, um sein Zehnfinger-Schreibsystem zu verfeinern.“ Stiftung Warentest kürte die Freeware schon vor zehn Jahren zum Testsieger unter zehn Schreibprogrammen. Aber: Auch in der Online-Version ist zumindest eine Registrierung erforderlich.
  3. Tippen Akademie
    In der tippenakademie.de können die User in mehreren Lernübungen mit zehn Fingern tippen lernen. Welcher Finger ist der richtige für welche Buchstaben, Zahlen und Zeichen – das verinnerlichen Sie in diversen Lern-, Finger- und Wortübungen. Wer seine Fortschritte speichern will, muss sich registrieren. Die kostenpflichtige TippLift-Pro-Version stellt noch mehr Hilfsmittel zur Verfügung sowie längere Trainingszeiten.
  4. Typwriter
    Der augundohr.at – Typewriter stammt aus Österreich und kommt in erbarmungswürdiger Optik daher. Dafür bietet er nicht weniger als 100 (!) Lektionen, in denen man seine Geschwindigkeit verbessern und die Fehleranfälligkeit reduzieren soll. Er richtet sich eigentlich an Lehrer und Schüler, ganze Klassen sollen sich online anmelden und so von jedem PC aus an ihrer Fingerfertigkeit am Keyboard üben können.
  5. Sense-Lang
    sense-lang.org richtet sich ausschließlich an Englischsprachige, sieht wahrhaft gruselig aus, bietet aber einen echten Mehrwert. Neben den animierten Tutorials und Games ist vor allem die Rubrik „Typing Test“ attraktiv. Aktuelle BBC-News aus den Bereichen Technologie, Sport, Gesundheit, Unterhaltung, Wirtschaft und Wissenschaft können originalgetreu abgetippt werden. Ein doppelter Lerneffekt, wenn man so will – Nachrichten tippend konsumieren.
  6. Typing.com
    typing.com ist die vermutlich umfangreichste und professionellste Seite von allen – gibt es aber ebenfalls nicht auf Deutsch, sondern nur auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch. Lektionen für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Geschwindigkeitstests gehören zur Grundausstattung. Highlight aber ist die Games-Rubrik. In insgesamt neun Games kann man als Keyboard-Ninja, Zombie-Kämpfer oder Ninja Cat seine Skills spielerisch verbessern, im Ballon fliegen oder im Rennwagen fahren. Auch hier gilt: Wer seinen Track Record speichern und einsehen will, muss sich registrieren.
  7. Typing Karaoke
    Noch abgedrehter wird’s auf typingkaraoke.com. Keine Angst, Sie müssen nicht singen. Stattdessen aber tippen. Jason Mraz, Radiohead oder Kanye West singen also im Hintergrund und Sie tippen den Songtext möglichst schnell und genau mit. Der perfekte Zeitvertreib für die Büro-Pause – aber nur mit Kopfhörern!
  8. Tippen lernen mit Calli Clever
    Zum Schluss noch ein Tool für Kinder: tipptrainer-calli-clever.de ist (dem äußeren Anschein nach) eine grüne Kuh und soll Sechs- bis Zwölfjährigen spielerisch das Tippen beibringen. Alles wirkt auf den ersten Blick pädagogisch sehr korrekt, immerhin wurde das Angebot vom Bundesfamilienministerium gefördert. Insgesamt stehen 25 Lektionen und fünf Schwierigkeitsstufen zur Verfügung. Am Ende jeder Lektion soll ein kleiner Test das Erlernte abfragen. Bevor es losgeht: Flash-Player installieren und JavaScript aktivieren.

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[Bildnachweis: Forgem by Shutterstock.com ]