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Um Hilfe bitten: Darum fällt es so schwer

Man kann nicht alles können. Und wer nicht weiterkommt, kann um Hilfe bitten. Doch genau das fällt vielen ungeheuer schwer. Sei es bei Kollegen auf der Arbeit, in der Familie oder unter Freunden: Um Hilfe bitten – was für eine Scham und Schande! Das kommt einer Bankrotterklärung gleich… Blödsinn! Was uns im Weg steht ist nur der eigene Stolz. Selbst Superman brauchte Lois Lane…



Um Hilfe bitten: Darum fällt es so schwer

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Um Hilfe Bitten: Ein großes Problem?

Man steht da – und weiß nicht weiter. Ein Klassiker, der jeden mal trifft. Und interessanterweise haben Kinder damit überhaupt kein Problem: Für sie ist es absolut normal, um Hilfe zu bitten oder zu fragen und sich etwas erklären zu lassen, wenn sie nicht weiterwissen oder weiterkommen. Deshalb lernen sie ganz nebenbei auch so einfach und schnell…

Warum es so schwer fällt, um Hilfe zu bitten

Erwachsene tun sich damit deutlich schwerer. Sie schämen sich irgendwann dafür, andere um Hilfe zu bitten. Nur warum? Psychologen glauben, dass ganz oft schlechte Erfahrungen eine Ursache dafür sind: Wir baten um Hilfe – und wurden enttäuscht. Solche Erlebnisse können uns enorm prägen. Vielleicht wurde die Bitte barsch abgelehnt. Oder wir wurden als hilflos oder „Dummkopf“ belächelt und ausgelacht. Das kann das zukünftige Verhalten dann stark beeinflussen. Und mit der Zeit fällt es Betroffenen immer schwerer, um Hilfe zu bitten.

Ein zweiter Grund: der wachsenden Erfolgs- und Erwartungsdruck. Fehler und Makel? Können sich viele im Job kaum noch leisten (oder meinen das zumindest). Um Hilfe zu bitten wird dann schnell zum Eingeständnis der eigenen Schwächen. Das nagt am Selbstbild: Wir können ohne fremde Hilfe eben doch nicht mithalten… Eine Blöße, die sich in einer „perfekten“ Instagram-Welt kaum noch jemand geben will.

Was es vielen so schwer macht, andere um Hilfe zu bitten, ist oft in den eigenen Gedanken verwurzelt. Es ist diese innere Stimme, die uns davon abhält, dem ersten Impuls zu folgen und einfach jemanden um Rat zu fragen. Stattdessen quälen sich viele alleine mit ihren Problemen herum und wurschteln sich so durch. Dabei wären diese womöglich in Nullkommanichts gelöst – WENN wir uns nur überwinden würden.

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Von der Hilfe profitieren beide!

Dabei können von der geschenkten Hilfe letztlich beide Seiten profitieren. Wer um Hilfe bittet, lernt dazu, kommt weiter und überwindet eine bis dahin unüberwindbare Hürde. Gleichzeitig darf der Helfer sein Wissen und Können weitergeben. Das macht nicht nur glücklich und zufrieden – es erhöht natürlich auch. Denn die Bitte um Hilfe zeigt ja auch, dass man den oder die andere für sein Wissen und seine Fähigkeiten wertschätzt. Man ist als Ratgeber oder Helfer in der Not „würdig“ – und nicht zuletzt ist es eine noble Geste, anderen in der Not unter die Arme zu greifen.

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Um Hilfe bitten: Denkfehler und Tipps aus der Falle

Der erste und wichtigste Schritt ist, sich einzugestehen, dass man manchmal einfach fremde Hilfe braucht. Und dass das gut ist – für beide! Gleichzeitig sollten Sie die Denkfallen entlarven, die Sie daran hindern, um Hilfe zu bitten beziehungsweise fremde Hilfe anzunehmen…

Wer um Hilfe bittet, zeigt Schwäche

Um Hilfe bitten, bedeutet immer auch zuzugeben, dass man etwas nicht kann. Man zeigt Schwäche und macht sich damit möglicherweise angreifbar. Gerade beruflich ist der Konkurrenzdruck oft hoch. Und so versucht jeder ein möglichst perfektes Bild von sich zu präsentieren, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Entsprechend versuchen viele dann, jede Unzulänglichkeit zu verbergen.

Hier hilft nur, an der eigenen Einstellung zu arbeiten. Machen Sie aus der Bitte um Hilfe nicht mehr, als es ist: Es ist vollkommen normal und in vielen Situationen sogar die beste Lösung, wenn Sie um Hilfe bitten. Dies sollte gerade auch eine gute Führungskraft verstehen: Wer um Hilfe bittet, lernt dazu; wer es nicht tut, macht langfristig immer wieder die gleichen Fehler.

Angst um den eigenen Ruf

„Was denken die anderen nur von mir?“ – Viele Menschen machen sich Sorgen darum, wie sie von anderen wahrgenommen werden. Sie wollen gemocht und respektiert werden – und auf keinen Fall als Verlierer dastehen. Leider sind genau diese Gedanken meist unbegründet – und wer zu stolz ist und dann auch noch Fehler macht, ramponiert seinen Ruf erst recht.

Fragen Sie sich: Wie wichtig ist Ihnen die Anerkennung von jemanden, der Sie aufgrund einer Bitte um Hilfe verurteilt? Meistens sind das genau die Menschen, auf die man in seinem Leben ohnehin gut verzichten kann.

Das Selbstwertgefühl leidet

Neben der Sicht der anderen spielt auch das Selbstbild eine große Rolle. Das Selbstwertgefühl kann in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn wir erkennen müssen: Ohne Unterstützung schaffe ich das nicht! Kommt das öfter vor, entwickeln sich vielleicht sogar veritable Selbstzweifel.

Es ist nicht einfach, aber machen Sie sich klar: Es ist ein Zeichen von mentaler Stärke und „wahrem“ Selbstbewusstsein, wenn Sie um Hilfe bitten! Viel zu viele Menschen denken fälschlicherweise, dass sie keine Hilfe benötigen – und machen dann einen Fehler nach dem anderen.

Wer um Hilfe bittet, steht in der Schuld eines anderen

„Wie du mir, so ich dir.“ – So lautet die Formel für reziproken Altruismus. Wer also andere um Hilfe bittet, um Rat fragt oder einen Gefallen einfordert, geht oft einen Tausch ein – und darf dann zu einem späteren Zeitpunkt umgekehrt nicht „Nein“ sagen. Hilfe anzunehmen, verpflichtet eben auch. Mindestens moralisch. Und das ist gar nicht so wenigen extrem unangenehm: Sie stehen bei anderen in der Schuld – und müssen diese womöglich zu einem Zeitpunkt begleichen, der ihnen so überhaupt nicht passt…

Um nicht in der Schuld zu stehen, wir erst gar nicht gefragt. Achtung Denkfehler: Damit ist im Zweifelsfall niemandem geholfen! Sie stehlen sich so vielleicht aus einer möglichen Abhängigkeit – kommen aber selbst nicht weiter. Und – siehe oben – ist es nicht auch eine gute Sache, selbst um Hilfe gebeten zu werden und die noble Geste zu erwidern?

Bloß niemandem zur Last fallen!

Auch das ein häufiger Hinderungsgrund, der viele zögern lässt, bevor sie um Hilfe bitten: „Kann ich andere wirklich mit meinen Problem belästigen?“ Sicher, jeder hat so seine Schwierigkeiten – manche sind klein, andere größer. Doch gerade aus diesem Grund sollten wir uns gegenseitig helfen und bereit sein, andere anzusprechen, wenn wir selbst an unsere Grenzen stoßen. Die allerwenigsten Menschen empfinden es als Belastung, wenn sie um Hilfe gebeten werden. Die große Mehrheit ist nicht nur gerne dazu bereit – sie fühlen sich geehrt, geschmeichelt und anerkannt, dass wir ausgerechnet SIE angesprochen haben…

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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