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Vorstellungsgespräch Frisur: Kleiner Trick, große Wirkung

Welche Frisur passt am besten zu Bewerbungsfoto und Vorstellungsgespräch? Die Frage ist vielleicht nicht die zentralste in der Bewerbung. Kaum ein Personaler würde einen Kandidaten danach auswählen (außer ein Frisör vielleicht). Aber Haare und Frisuren nehmen – ebenso wie Kleidung – unbewusst Einfluss auf den sprichwörtlichen ersten Eindruck. Und der erzeugt entweder einen stimmigen Gesamteindruck – oder ein Störgefühl. Tatsächlich kommt sogar die Wissenschaft in Sachen Vorstellungsgespräch Frisur zu erstaunlichen Ergebnissen…



Vorstellungsgespräch Frisur: Kleiner Trick, große Wirkung

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Frisurtipps fürs Vorstellungsgespräch

Was für das Bewerbungsfoto gilt, trifft auf das Jobinterview noch mehr zu: Egal, wohin Ihr Gegenüber zuerst schaut – am längsten wird er im Gespräch in Ihr Gesicht sehen – und hat damit den Kopf und Schopf immer im Blick.

Es versteht sich von selbst, dass die Haarpracht frisch gewaschen und gut frisiert beziehungsweise nie strähnig oder fettig ist. Aber welche Frisur soll Frau oder Mann dazu wählen, insbesondere bei langen Haaren? Eine offene Wallemähne oder doch lieber Pferdeschwanz? Eine Hochsteckfrisur, eine Zopf oder eine kesse Föhnwelle?

bewerbungsfrisuren Haare Frisur Vorstellungsgespräch Beispiele

Studien zur Vorstellungsgespräch Frisur

Die Mannheimer Soziologin Anke von Rennenkampff hat für ihre Promotion tatsächlich mal dazu geforscht. Ergebnis: Egal, ob Bewerberin oder Bewerber – mit Attributen, die als typisch männlich gelten, haben Bewerber oft bessere Chancen auf den Job. Das gilt für Frauen noch mehr als für Männer:

  • Hochgesteckte Haare
    Bei zurückgekämmten oder hochgesteckten Haare unterstellten die Personaler den Bewerberinnen deutlich mehr Kompetenz und Intelligenz als Kandidatinnen mit offenem Wallehaar.
  • Pferdeschwanz
    Bestätigt wird das unter anderem durch eine Umfrage der australischen Friseursalon-Kette „Bossy Hair“. Hier wirkten Frauen, die ihre Haare zum Pferdeschwanz gebunden hatten, prompt kompetenter auf die Beobachter als ihre Kolleginnen mit offenen Haaren. 73 Prozent der Befragten gaben sogar zu, die Haare (Frisur, Farbe, Styling) in die Bewertung der Professionalität eines Kollegen mit einzubeziehen.
  • Kurze Haare
    Frauen mit kurzen Haaren, so wiederum eine Studie der Yale-Universität, werden mehrheitlich als intelligent und selbstbewusst empfunden.
  • Lange Locken
    Dunkle, lange Locken dagegen schnitten schlechter ab: Ihre Trägerinnen hielt die Mehrheit für unsicher und naiv.

Wenn Sie also über lange Haare verfügen, lohnt der kleine Trick, die Haare vor dem Bewerbungsgespräch zum Pferdeschwanz, (Bauern-)Zopf oder Knoten zu binden oder eine dezente Hochsteckfrisur zu wählen.

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Vorstellungsgespräch: Die richtige Frisur für Männer

Bei Männern wiederum ist das Wichtigste, dass sie überhaupt Haare haben: Glatzenträgern wird im Job weniger zugetraut. Das fanden Saarbrücker Wissenschaftler heraus. Auch wurden Bewerber mit Halbglatze oder Glatze deutlich seltener zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Zudem stuften die Testpersonen sie als weniger karriereorientiert und weniger kreativ ein.

Die eigentliche Frisur spielt bei Männern keine Rolle. Es gilt: Hauptsache, gewaschen und gepflegt. Und für alle, die bereits an fortgeschrittenem Haarausfall leiden: Das oben Gesagte gilt vornehmlich für das Vorstellungsgespräch. Später im Job sieht das wieder ganz anders aus.

Glatzen gelten als selbstbewusst und dominant

Albert Mannes, Management-Professor an der Wharton School der Universität von Pennsylvania und selbst ein Glatzkopf, kam auf die Idee zu seiner Studie, nachdem er sich selbst mit Mitte 30 die nur noch wenigen Haupthaare ganz abrasiert hatte. Nun stellte er einige Experimente an. Immer wieder zeigte er seinen rund 60 Probanden manipulierte Bilder von Männern mit unterschiedlicher Haarpracht – von vollem Haar bis hin zu rasierten Glatzen.

Es war natürlich immer dieselben Männer – nur ihre Frisuren wurden mit Photoshop verändert. Die Teilnehmer sollten die Männer nun einschätzen, ihre Attraktivität ebenso wie ihre vermeintlichen Führungsqualitäten, ihre Stärke oder Selbstsicherheit. Ergebnis: Die kahlen Häupter wurden im Job als dominanter, selbstbewusster und maskuliner eingestuft – im Vergleich zu größeren Männern mit vollem Haar sogar als 13 Prozent stärker.

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Bewerbungsfrisur: Schöne Haare auf dem Bewerbungsfoto

Das Bewerbungsfoto ist der erste optische Eindruck, den ein Personaler von Ihnen bekommt. Natürlich wird nicht nach Ihrem Aussehen entschieden. Trotzdem wollen Sie verständlicherweise von Anfang an selbstbewusst, sympathisch, professionell und gepflegt erscheinen, um den bestmöglichen ersten Eindruck zu hinterlassen. Dabei spielt neben der Kleidung, einem gutes Bild vom Fotografen und ein freundliches Lächeln sowie die Bewerbungsfrisur eine wichtige Rolle.

Aber welche Bewerbungsfrisur ist die richtige? Ihre eigene! Machen Sie nicht den Fehler, auf dem Foto etwas darzustellen, was sie nicht sind. Authentizität zahlt sich immer aus und hilft Ihnen ebenso, sich von anderen zu unterscheiden. Eine komplett neue Bewerbungsfrisur empfiehlt sich nur, wenn Sie dahinter stehen. Sollten Sie unsicher sein, sollten Sie mit Ihren Friseur oder dem Bewerbungsfotografen sprechen.

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Gibt es Tabus bei der Bewerbungsfrisur?

Beim Thema Bewerbungsfrisuren von einem „Tabu“ zu sprechen, würde zu weit gehen. Allerdings sollten Sie sich bewusst machen, dass die Frisur in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch mindestens unterbewusst wirkt. Die Frisur ist schließlich auch ein Ausdruck Ihrer Persönlichkeit und beeinflusst als solche das Bild, das bei Ihrem Gegenüber entsteht.

Bedeutet für Sie: Sie können zwar jede Bewerbungsfrisur wählen. Doch kann diese im schlimmsten Fall negativ wirken. Die Branche und der Beruf, für den Sie sich bewerben, spielen dabei natürlich eine große Rolle. In vielen Jobs ist „zu bunt“ und „zu verrückt“ keine gute Idee. Als Faustregel können Sie sich merken: Je klassischer die Branche, desto klassischer sollte auch die Bewerbungsfrisur sein. Als Versicherungsmakler werden Sie mit pinken oder blauen Haaren wenig Zustimmung finden.

Sind gefärbte Haare bei der Bewerbung okay?

Gefärbte Haare sind grundsätzlich kein Problem. Solange die Haarpracht natürlich wirkt. Blond wird dabei von vielen als modisch oder jugendlich wahrgenommen. Rothaarige haben es schwerer. Ihnen wird laut Studien tendenziell weniger zugetraut und eine geringere Kompetenz zugesprochen. Allerdings kommt es immer auf die subjektive Wahrnehmung des Personalers an. Wer rote Haare bevorzugt oder vielleicht selbst die Haarfarbe hat, sieht das natürlich mit ganz anderen Augen.

Den besten Eindruck machen Bewerbungsfrisuren, die auch hier wieder „männlich“ wirken. Bewerberinnen mit Kurzhaarfrisur werden wie in den oben angesprochenen Studien oftmals als kompetenter wahrgenommen. Klar: Deswegen muss nicht jede Frau auf Jobsuche zum Friseur, um sich die Haare schneiden zu lassen. Aber mit Hochsteckfrisuren oder einem Zopf kann der Effekt genauso erreicht werden. Vielleicht eine Überlegung wert, um die Bewerbungschancen zu steigern?

[Bildnachweis: Spreadthesign by Shutterstock.com]