Justizvollzugsbeamter Aufgaben
Schwere Straftaten und Verstöße gegen das Gesetz werden mit Freiheitsentzug geahndet. Gemeinsam mit der Polizei leisten Justizvollzugsbeamte einen wichtigen Beitrag dazu, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und für Sicherheit zu sorgen. Die Tätigkeit und das Selbstverständnis eines Justizvollzugsbeamten besteht allerdings nicht einfach nur in Bestrafung. Sinn und Zweck ist es, straffällig gewordene Menschen während ihres Gefängnisaufenthalts zu begleiten. Das soll ihnen anschließend ein Leben als rechtschaffener Teil der Gesellschaft erleichtern und eine Resozialisierung ermöglichen.
Die Aufgaben als Justizvollzugsbeamter sind jedoch nicht nur das Einsperren von Straftätern. Entscheidend für die genaue Tätigkeit ist zunächst, in welchem Arbeitsgebiet ein Justizvollzugsbeamter eingesetzt wird. Möglich sind der Vollzugsdienst, der Werksdienst, der Sanitätsdienst oder der Verwaltungsdienst.
Verwaltungsdienst
Hierzu zählen die Beaufsichtigung und Betreuung von Häftlingen. Das umfasst die Körperkontrolle, aber auch ein wachsames Auge im Hinblick auf mögliche Schmuggelware, die nicht ins Gefängnis gelangen darf.
Werksdienst
Im Werksdienst bilden Justizvollzugsbeamte die Gefangenen in verschiedenen Berufen aus oder weiter. Häufig handelt es sich hierbei um handwerkliche Berufe wie Bäcker oder Schreiner. Für die Wiedereingliederung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung ein wichtiger Schritt.
Sanitätsdienst
Als Justizvollzugsbeamter im Sanitätsdienst kümmern Sie sich um die Betreuung und Pflege von kranken Strafgefangenen. Können Sie die Krankheiten oder Verletzungen nicht selbst versorgen, müssen Sie den Anstaltsarzt kontaktieren. Um in diesem Bereich arbeiten zu können, wird in der Regel eine zusätzliche, einschlägige Ausbildung erwartet.
Verwaltungsdienst
Im Verwaltungsdienst übernehmen Justizvollzugsbeamte verwaltende Tätigkeiten wie das anlegen von Personal- und Gefangenenakten. Diese müssen fortlaufend aktualisiert und ergänzt werden.
Justizvollzugsbeamter Jobs
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Justizvollzugsbeamter Gehalt
Angehende Justizvollzugsbeamte erhalten eine attraktive Ausbildungsvergütung. Die als Anwärterbezüge bezeichnete Vergütung fällt unterschiedlich hoch aus. Kriterien sind, ob Sie im mittleren oder gehobenen Dienst Ihre Ausbildung absolvieren und in welchem Bundesland.
Das Gehalt von Justizvollzugsbeamten richtet sich nach den Grundgehaltssätzen des Bundesbesoldungsgesetzes. Hier sind unterschiedliche Sätze möglich. Ausschlaggebend sind die Besoldungsgruppe, die Stufe und das Bundesland. Diese Faktoren wirken sich auf das Bruttogrundgehalt aus.
Üblicherweise steigen Sie als Justizvollzugsbeamter nach dem Vorbereitungsdienst in die Besoldungsgruppe A 6 oder A7, Stufe 1 ein. Die Beamtenlaufbahn im mittleren Justizvollzugsdienst geht bis zur Besoldungsgruppe A 9. Gemäß Besoldungsgesetz verdient ein Justizvollzugsbeamter 2.418 Euro brutto in Besoldungsgruppe A 6, Stufe 1.
Höhere Besoldungen ergeben sich je nach verliehenem Amt. Ein Justizvollzugsbeamter der höchsten Besoldungsgruppe (A 9) verdient 3.754 Euro brutto in der höchsten Stufe (Stufe 8). Hinzu kommen können Familienzuschlag, Zulagen, Vergütungen und Auslandsbesoldung.
Justizvollzugsbeamter Ausbildung
Die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten im mittleren Dienst umfasst einen anderthalb- bis zweijährigen Vorbereitungsdienst. So nennt sich die Ausbildungszeit, die auf die Beamtenlaufbahn vorbereitet. Unterteilt ist der Vorbereitungsdienst in eine theoretische und eine praktische Phase. Beendet wird der Vorbereitungsdienst entweder mit einer Laufbahn- oder Qualifikationsprüfung oder der großen Staatsprüfung.
Zu Beginn der Ausbildung werden Sie zum Beamten auf Widerruf ernannt. Mit dem erfolgreichen Prüfungsabschluss werden Sie dann zum Beamten auf Probe. Diesen Status haben Sie für insgesamt drei Jahre. Spricht dann nichts dagegen, sind Sie im Anschluss offiziell Beamter auf Lebenszeit.
Inhalte in der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten
Bevor es soweit ist, müssen Sie in der Ausbildung viel lernen. Zu den Inhalten zählen unter anderem: Vollzugspraxis, Vollzugsverwaltung, Staats- und Verfassungsrecht, Straf- und Strafprozessrecht, Beamten- und Tarifrecht, Haushaltsrecht, Verwaltungsrecht, Vertrags- und Vergaberecht, Betriebswirtschaftslehre, Kriminologie, Pädagogik, Psychologie, Konfliktbewältigung, Deeskalation, Sport, Selbstverteidigung, Waffenkunde und Waffengebrauch.
Die Übersicht zeigt bereits, wie umfangreich das benötigte Wissen und die Fähigkeiten sind, die von einem Justizvollzugsbeamten erwartet werden. Es soll optimal auf den Umgang mit Straftätern vorbereitet werden. Sowohl im Bezug auf die Beaufsichtigung und Kontrolle zur eigenen Sicherheit, aber auch um straffällige Mitmenschen bestmöglich zu begleiten und einen Wiedereinstieg in die Gesellschaft zu unterstüzen.
Justizvollzugsbeamter Voraussetzungen
Die Voraussetzungen zum Vorbereitungsdienst variieren von Bundesland zu Bundesland. Viele Bundesländer haben ein Mindest- beziehungsweise Höchstausbildungsalter: Mal gibt es ein Höchstalter von 39 Jahren (Bremen), dann ein Mindestalter von 18 beziehungsweise 20 Jahren (Saarland) – je nach Arbeitsgebiet. Faustregel: Je qualifizierter Ihr Schulabschluss und je jünger, desto größer die Chancen.
Weitere Voraussetzungen sind typischerweise mindestens ein mittlerer Schulabschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit (oder in einem EU Mitgliedsstaat) sowie soziale und gesellschaftliche Eignung. Sie dürfen keine Vorstrafen haben und auch keine Schulden mitbringen. Zudem wird Ihre charakterliche, geistige und körperliche Eignung für die Arbeit als Justizvollzugsbeamter durch psychologische, pädagogische und medizinische Tests festgestellt.
Die Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Justizvollzugsbeamter sind nicht ohne. In mehreren Bereichen wird Ihnen einiges abverlangt. Und das hat seinen guten Grund: Als Justizvollzugsbeamter befinden Sie sich in einer Machtposition. Nur charakterlich integere Menschen eignen sich für diese verantwortungsvolle Tätigkeit. Rachegedanken sind absolut fehl am Platze. Das Hauptziel des Justizvollzugs liegt in der Resozialisierung. Deshalb ist das Auswahlverfahren auch so umfangreich und kann neben einem Vorstellungsgespräch und psychologischen Tests auch eine Gruppendiskussion umfassen.
Justizvollzugsbeamter Quereinsteiger
Auch als Quereinsteiger ist ein Einstieg in den Beruf des Justizvollzugsbeamten möglich. Schulabgänger und Quereinsteiger müssen üblicherweise mindestens den Hauptschulabschluss (besser: ein Realschulabschluss) und eine abgeschlossene Ausbildung nachweisen. Diese passt idealerweise zum späteren Arbeitsgebiet des Justizvollzugsbeamten.
Quereinsteiger durchlaufen ebenfalls den Vorbereitungsdienst und werden entsprechend vergütet. Wollen Sie nicht in den mittleren Dienst, sondern als Justizvollzugsbeamter im höheren Dienst arbeiten, brauchen Sie die Allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder einen Meistertitel.
Karriere als Justizvollzugsbeamter
Ein Job als Justizvollzugsbeamter gilt als sicherer Arbeitsplatz. Trauriger Grund: Da es in jeder Gesellschaft straffällige Mitglieder gibt, wird in diesem Bereich immer Bedarf bestehen. Die Arbeitsfelder in Justizvollzugsanstalten bilden einen kleinen Ausschnitt dessen ab, was in der offenen Gesellschaft besteht. Gleichzeitig sind sie sehr vielfältig und können sowohl Menschen mit eher handwerklichen oder verwalterischen Fähigkeiten oder mit einem eher pflegerischen Gespür ansprechen.
Als ausgebildete Justizvollzugsbeamter im mittleren Justizvollzugsdienst können Sie sich nach bestander Prüfung offiziell „Justizsekretär“ nennen. Wie in vielen Berufen sind Anpassungsfortbildungen notwendig, um sich fachlich auf dem Laufenden zu halten. Wer beruflich vorankommen möchte, hat bei entsprechender Eignung die Möglichkeit, die Beamtenlaufbahn für den gehobenen Dienst einzuschlagen. Ihre offizielle Dienstbezeichnung lautet dann „Justizinspektor“. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich neue Stellen durch ein Studium zu erschließen. Inhaltlich verwandte Studienfächer sind beispielsweise soziale Arbeit, Sozialmanagement, Verwaltungsmanagement, Public Management oder Öffentliches Recht.
Bewerbung als Justizvollzugsbeamter
Bereits im Anschreiben müssen Sie Ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen herausarbeiten. Es sollte klar aus Ihrer Bewerbung hervorgehen, dass Sie sowohl Freude am Umgang mit Menschen haben (auch solchen, die nicht immer ganz einfach sind), als auch klar auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Damit verdeutlichen Sie, dass Sie die besten Voraussetzungen für eine Ausbildung und den späteren Job mitbringen.
In den meisten Fällen reichen Sie vollständige Bewerbungsunterlagen ein. Heißt: Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Zeugnisse und mögliche Zertifikate. Werden weitere Dokumente verlangt, finden Sie die Informationen dazu in der Stellenanzeige.
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