Werbung
Werbung

Konversationssicher: Bessere Gespräche führen

Ein gutes Gespräch zu führen, bei dem sich beide Gesprächspartner wohl fühlen, ist gar nicht so einfach. Gelungene Konversationen sind eine hohe Kunst. Einerseits. Andererseits aber auch keine Raketenwissenschaft, sondern lernbar. Und die Voraussetzung dazu bringt – theoretisch – jeder mit: echtes Interesse an Ihrem Gegenüber. Denn nur wenn Sie Ihrem Gesprächspartner mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen, hat dieser den Eindruck, auf der gleichen Wellenlänge zu sein und fühlt sich verstanden. Immer noch nicht leicht, denken Sie? Dann lesen Sie weiter: So werden Sie konversationssicher



Konversationssicher: Bessere Gespräche führen

Anzeige

Konversation führen: Hören Sie aktiv zu

Ein gutes Gespräch verbindet zwei Menschen miteinander. Dazu muss es nicht einmal tiefgründig sein. Auch ein nettes Schwätzchen kann anregend sein. Solange es nicht dazu dient, sich aufzudrängen, zu prahlen oder sich sonstwie in Szene zu setzen.

Vielmehr geht es – echtes Interessen am Gegenüber vorausgesetzt – darum, sein Gegenüber in den Mittelpunkt zu rücken und Gemeinsamkeiten zwischen den Gesprächspartnern zu entdecken. Positiver Nebeneffekt: Diese lassen sich gleich als Anknüpfungspunkt nutzen und das Gespräch locker fortführen.

Am besten gelingt dies durch das sogenannte aktive Zuhören. Gemeint ist damit nicht etwa besonders hartnäckiges Schweigen, sondern vielmehr eine Gesprächsführung durch Fragen beziehungsweise Rückfragen und kurze Kommentare.

Das klingt simpel, ist es aber nicht. Schließlich sollen Sie dabei keinen Fragenkatalog abarbeiten, sondern sich für den Inhalt der Konversation interessieren – etwa mit den klassischen W-Fragen: Wie? Wann? Wo? Was? Nur die Begründungsfragen „Warum“ und „Wieso“ sind an dieser Stelle eher ungeeignet, weil Sie Ihr Gegenüber in eine latente Rechtfertigungsposition drängen.

Generell aber lässt sich mit solchen Fragen moderierenden Kommentaren jedes Gespräch behutsam führen und am Leben erhalten:

  • „Das kommt mir bekannt vor, haben Sie auch…?“
  • „Das klingt aber spannend. Was haben Sie daraus für sich mitgenommen?“
  • „Die Situation kenne ich auch. Wie gehen dann Sie um, mit…?“

Die vielleicht stärkste psychologische Frage ist, wenn Sie Ihr Gegenüber um einen konkreten Rat bitten. Kaum jemand kann dieser subtilen Schmeichelei widerstehen, denn Sie sagen damit zweierlei:

  • Ich erkenne dich als Experten auf diesem Gebiet an.
  • Deine Meinung ist mir so wichtig, dass Sie Einfluss auf mein Leben haben könnte.

Was für ein Kompliment!

Gesprächseinstiege für jeden Anlass

Der erste Satz ist oft der schwerste. Das wissen nicht nur Autoren mit Schreibblockade. Es gilt genauso für Gesprächseinstiege auf Partys, Empfängen, Kongressen und Messen, bei denen Fremde ins Gespräch kommen wollen. Über das lockere Parlieren, den Smalltalk ist schon Einiges geschrieben worden. Wie aber lässt sich überhaupt ein origineller und gelungener Gesprächseinstieg finden?

Dazu benötigen Sie gar keinen coolen Eröffnungsspruch. Vielmehr reicht es schon, wenn Sie sich kurz mit Namen vorstellen – und ein paar Fragen stellen. Denn so gut wie jeder Mensch liebt es, über sich selbst zu sprechen. Klasse, wenn Sie ihm diese Chance eröffnen. Zum Beispiel so:

  • Was machen Sie beruflich? Das ist der Klassiker unter den Gesprächseinstiegen und eröffnet eine ganze Reihe von Anschlussfragen, etwa zum Unternehmen, der Branche, der Position, in der Ihr Gegenüber arbeitet. Die Frage ist zweifellos gut, allerdings auch ein wenig abgedroschen. Durch Originalität fällt man dadurch deshalb nicht auf.
  • Was hat Sie hierher geführt? Obacht: Die Frage lässt sich so und so betonen. In der einen Variante klingt sie nach Vorwurf und Verhör. Gemeint ist aber die zweite: Sie interessieren sich dabei vor allem wie es Ihr Gegenüber auf diese Veranstaltung, zu diesem Vortrag oder zu der Party verschlagen hat und in welchem Verhältnis er oder sie zum Veranstalter steht. Und spätestens da haben Sie schon die erste Gemeinsamkeit mit dem Gesprächseinstieg gefunden, denn auch Sie kennen den Veranstalter ja irgendwo her.
  • Wodurch lassen Sie sich inspirieren? Zweifellos der originellere Opener. Denn er bringt den anderen dazu, über sich selbst zu reflektieren – und das inspiriert Sie beide. Die Frage eigenet sich freilich nicht nur als Gesprächseinstieg, sondern ebenso als Diskussionsauftakt in einer bereits etablierten Gruppe.
  • Das sieht wirklich lecker aus! Wo haben Sie das her? Zugegeben, die Frage ist eher etwas für Mutige und Extrovertierte und Partys mit Büffet. Dafür kommt sie meistens extrem gut an, denn in ihrem humorvollen Kleid steckt Lob: Sie haben Geschmack! Und das bringt Ihnen sofort Sympathien ein. Außerdem können Sie sich, nachdem Sie sich dasselbe geholt haben, sofort dazu stellen und präsentieren: Entschuldigung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist…

Gute Einstiegsfragen zum Anwärmen und Auflockern finden Sie auch in diesem Gratis-PDF zum Herunterladen.

Anzeige

Konversationssicher werden: Bieten Sie Hilfe an

Um die so begonnene Beziehung zu festigen, müssen Sie natürlich irgendwann auch etwas von sich preisgeben und sich selbst in die Konversation einbringen. Anekdoten und unterhaltsame Geschichten funktionieren hierbei am besten. Sie haben den Charme des Beiläufigen und wirken nicht gleich wie ein Elevator-Pitch, bei dem man versucht, irgendwem irgendwas zu verkaufen.

Gleichzeitig merken Sie dann, ob sich auch Ihr Gegenüber für Sie interessiert – und das ist schließlich die Basis für das langfristige gegenseitige Vertrauen.

Neben der Bitte um einen Ratschlag gibt es noch eine weitere Frage, mit enormer (Sympathie-)Wirkung:

Wie kann ich Ihnen helfen?

Natürlich sollte diese Frage nicht aus heiterem Himmel und ohne jeden Kontext gestellt werden. Deutet sich aber ein Problem oder eine Gelegenheit dazu an, ist dies nicht nur eine nette Geste, sondern meist auch der Auftakt zu einem tieferen Gespräch und einer weiterführenden Beziehung – selbst wenn Ihr Gegenüber das Angebot nicht sofort annimmt.

Die meisten werden sich an die Offerte erinnern, vielleicht später darauf zurückkommen, aber den Kontakt in jedem Fall gerne halten und pflegen. Ziel erreicht: Sie haben nicht nur Ihre Konversationssicherheit bewiesen, sondern auch soziale Kompetenz.

Missverständnisse: Die 9 häufigsten Konversationsfehler

Ob in einem Business-Meeting, beim Termin mit einem Kunden oder im täglichen Umgang mit Bekannten und Unbekannten – bei jeder Konversation kann es leicht zu Missverständnissen kommen. Mitunter reicht es schon aus, einen Satz falsch zu betonen oder eine Geste zu machen, die der andere missdeutet. Schon kippt die Gesprächsatmosphäre ins Negative. Um Sie konversationssicher zu machen, haben wir im Folgenden die neun häufigsten Kommunikations- und Konversationsfehler zusammengestellt…

  1. Sie unterbrechen Ihren Gesprächspartner.

    Ihrem Gegenüber ins Wort zu fallen, sendet eine klare Botschaft: Was ich zu sagen habe, ist wichtiger als das, was du sagen wolltest. Männer unterbrechen Ihre Gesprächspartner häufig, weil Sie sich überlegen fühlen. Es geht dabei also um Macht und Anerkennung. Frauen hingegen unterbrechen Ihr Gegenüber, wenn Sie aufgeregt sind und Angst haben zu vergessen, was Sie sagen wollen. Doch unabhängig davon, was der Auslöser ist, wird es häufig als Zeichen von mangelndem Respekt wahrgenommen, wenn Sie jemanden unterbrechen. In beruflichen Gesprächen sollten Sie also immer darauf achten, den anderen ausreden zu lassen.

  2. Sie lassen sich ablenken.

    Wenn Sie ein Gespräch führen, sollte diesem auch Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen. Mit dem Telefon rumspielen, aber auch die Gedanken einfach schweifen zu lassen, ist sehr unhöflich. Sie zeigen Ihren Gegenüber damit, dass er Ihre Aufmerksamkeit nicht verdient und Sie Besseres zu tun haben. Gerade bei wichtigen beruflichen Kontakten ist dies nicht der Eindruck, den Sie erwecken möchten. Wer Probleme damit hat, sich auf eine Sache zu konzentrieren, sollte von vornherein mögliche Störfaktoren eliminieren. Schalten Sie beispielsweise Ihr Handy aus. So kommen Sie gar nicht erst in Versuchung.

  3. Sie erwarten, dass andere Ihre Gedanken lesen.

    Wer sich nicht klar ausdrückt, kann anderen auch nicht die Schuld dafür geben, wenn diese ihn missverstehen. Besonders Frauen nutzen gerne die indirekte Sprache, erwarten aber gleichzeitig, dass der Gesprächspartner die verschlüsselten Botschaften immer richtig deutet. Halten Sie sich immer vor Augen, dass niemand Ihre Gedanken lesen kann. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihre Aussagen richtig verstanden werden, sollten Sie diese immer klar und deutlich formulieren. Ansonsten sind Missverständnisse programmiert.

  4. Sie wollen Recht behalten.

    Konversation ist kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, zu gewinnen oder immer Recht zu behalten. Niemand weiß alles oder hat immer Recht. Viele begehen jedoch den Fehler zu glauben, das es ein Zeichen von Schwäche ist, einen Fehler einzugestehen. Dabei trifft das genaue Gegenteil zu: Wer in der Lage ist, sich und seinem Gegenüber einzugestehen, dass er im Unrecht war, zeigt wahre Größe und mentale Stärke.

  5. Sie werden persönlich.

    Jeder kennt Menschen, mit denen er einfach nicht klar kommt. Oft lässt sich dies nicht einmal rational begründen – man mag sich einfach nicht. Doch darf sich das nicht in Ihrer Kommunikation widerspiegeln. Natürlich bedeutet das nicht, dass Sie immer allem zustimmen müssen. Wie in jedem Gespräch oder in jeder Diskussion dürfen Sie anderer Meinung sein oder die Dinge anders angehen. Auf keinen Fall sollten Sie Ihren Gesprächspartner aber auf einer persönlichen Ebene kritisieren. Bleiben Sie ruhig und konzentrieren Sie sich auf sachliche Argumente.

  6. Sie verfügen über zu wenig Empathie.

    Zur Kommunikation gehört es auch, sich in den anderen hineinversetzen zu können. Von welchem Standpunkt aus argumentiert er? Wieso vertritt er eine bestimmte Meinung? In vielen Fragen ist es schwer, eine klare Einteilung zwischen richtig und falsch zu treffen. Häufig kommt es dabei auf den individuellen Standpunkt an. Beachten Sie in einer Diskussion daher immer, dass Ihr Gegenüber seine Meinung aus einem bestimmten Grund vertritt. Für Sie mag er vielleicht im Unrecht sein, doch er glaubt fest an seinen Ansatz. Versuchen Sie also durch sachliche Argumente Ihre Seite anschaulich darzustellen und nicht von vornherein die Gegenmeinung als falsch abzustempeln.

  7. Sie reden nur über sich.

    Jeder Mensch ist in einem gewissen Maß eitel und redet gern über sich und seine Erfolge. Übertreiben Sie es damit jedoch, wirken Sie auf Ihre Umwelt schnell arrogant und eingebildet. Fragen Sie stattdessen Ihren Gesprächspartner, wie es ihm geht und was er in letzter Zeit erlebt hat. So zeigen Sie Interesse und Ihr Gegenüber fühlt sich geschmeichelt. Auch in Ihrer Wortwahl sollten Sie nicht zu sehr auf sich selbst bezogen sein. Häufiger ein „wir“ als ein „ich“ zu benutzen, zeigt Ihren Teamgeist und fällt bei Kollegen, aber auch Freunden, positiv auf.

  8. Sie achten nicht auf Ihre Körpersprache.

    Der Großteil von dem, was wir sagen, wird nicht über Worte, sondern durch die Körpersprache gesendet. In der Kommunikation spielt diese daher eine entscheidende Rolle. Stehen Sie Ihrem Gesprächspartner offen Gegenüber oder drehen Sie sich zur Seite? Halten Sie Augenkontakt oder blicken Sie suchend im Raum umher? Wie weit stehen Sie von einander entfernt und lehnen Sie sich leicht nach vorne oder nach hinten? Viele dieser Dinge passieren unbewusst, doch unser Körper sendet ständig Signale aus, die von anderen wahrgenommen werden können. Achten Sie darauf, dass Ihre Worte und Ihr Körper die gleichen Signale senden.

  9. Sie reden sich selbst schlecht.

    Wer sich unterlegen fühlt, neigt dazu, sich selbst bereits im Vorfeld schlecht zu reden. Formulierungen wie zum Beispiel „Ich weiß, es ist eine dumme Idee, aber…“ haben fast keine Erfolgsaussichten. Wie soll jemand anderes Ihre Idee gut finden und vielleicht sogar für deren Umsetzung sorgen, wenn nicht einmal Sie selbst davon überzeugt sind? Treten Sie selbstbewusst auf und zeigen Sie bereits durch Ihre Wortwahl, dass Sie Ihre Meinung vertreten können und an das Potenzial Ihrer Idee glauben. Auf diese Weise werden Sie auch andere auf Ihre Seite bringen können.

Bonus-Tipp: Wann es gut ist, die Klappe zu halten

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

Anzeige