Plan B für Unverhergesehenes: Bedeutung + wie entwickeln?

Wer das Unerwartete erwartet, bleibt nicht nur gelassener, sondern ist auch erfolgreicher. Genau dafür lohnt es sich, immer einen sogenannten Plan B in der Tasche zu haben. Der hilft sofort, falls Plan A nicht funktioniert. Sie wollen wissen, was ein Plan B ist, welche Vor- und Nachteile er hat und wie Sie diesen ganz einfach entwickeln? Dann lesen Sie weiter…

Plan B Zweite Alternative Notfallplan Bedeutung Beispiel

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Bedeutung: Was versteht man unter einem Plan B?

Ein Plan B (auch: Notfallplan oder Alternativplan) ist erste Ausweichoption und Abwandlung, falls der erste und eigentliche Plan nicht funktioniert. Die Modifikation und zweite Variante soll auf Eventualitäten vorbereiten und Sicherheit geben, falls Plan A scheitert.

Der Plan B rechnet damit, dass etwas schief gehen könnte, kalkuliert den Worst Case, wägt Risiken ab (siehe: SWOT-Analyse) und verringert so Unsicherheiten.

Nicht selten wird aus Plan B sogar Plan A, weil bei der Ideenfindung im Verlauf des Problemlösungsprozesses noch eine bessere Lösung gefunden wurde.

Plan B Synonyme

Häufige Synonyme für den Alternativplan sind: Ausweichlösung, Behelfslösung, Notbehelf, Notlösung, Notstopfen, provisorische Lösung, Übergangslösung, Verlegenheitslösung, weitere Möglichkeit, Workaround, Zusatzoption oder Zwischenlösung.


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Was sind die Vorteile eines Plan B?

Sich neben der präferierten Lösung und Strategie noch eine zweite Alternative zu überlegen, hat zahlreiche Vorteile:

  • Ein zweiter Plan beruhigt
    Wer sich einen Notfallplan macht, weiß, dass er oder sie noch einen Trumpf in der Hinterhand hält und optimal vorbereitet ist. Das gibt Sicherheit und stabilisiert die Psyche.
  • Die Zusatzoption steigert die Konzentration
    Weil Sie in der Vorbereitung schon einige Variationen zu Plan A durchgespielt und entwickelt haben, besitzen Sie nicht nur Ausweichoptionen im Krisenfall – Sie können sich jetzt voll und ganz auf Ihre erste Strategie konzentrieren. Bis es Plan B braucht – falls überhaupt.
  • Sie sparen Zeit
    Manchmal kommt es anders, als man denkt oder plant. In dem Fall können Sie dank Plan B sofort reagieren, die Notbremse ziehen und einen Richtungswechsel einleiten. Das sorgt für eine enorme Zeitersparnis.
  • Sie trainieren geistige Flexibilität
    Um sich einen Alternativplan zu überlegen, müssen Sie Unvorhergesehenes antizipieren und adaptieren. Sie spielen Advocatus Diaboli und trainieren so nicht-lineares, divergentes Denken.

Was ist das Käsescheibenmodell?

Ein anonnymer Eurowings-Pilot sagte dem SPIEGEL einmal: „Unser System hat viele Auffangnetze, aber jedes hat Löcher. Wie eine Käsescheibe. Es kann nur etwas passieren, wenn mindestens ein Loch bei allen Käsescheiben übereinander liegt. Das ist unwahrscheinlich, aber Stress vergrößert die Löcher.“
Käsescheiben Modell Schweizer Käse Modell Plan B Worst Case
Das sogenannte Käsescheibenmodell (oder Schweizer-Käse-Modell) erinnert daran, dass auch ein Plan B, Plan C und Plan D keine endgültige Absicherung sind. Aber je mehr Alternativen Sie sich überlegen, desto mehr Flexibilität gewinnen Sie im Ernstfall.


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Was sind die Nachteile eines Plan B?

Immer einen Plan B in der Tasche zu haben, hat allerdings auch Nachteile. Laut Studien der US-Psychologinnen Jihae Shin von der Wisconsin-Madison Universität sowie Katherine Milkman von der Wharton Business School gefährdet dessen Existenz das Gelingen von Plan A, weil der dann nicht mehr ganz so ernsthaft verfolgt würde. Motto: „Wir haben ja noch einen zweiten Plan in der Hinterhand!“

Tatsächlich können zu viele Alternativen den Fokus auf das eigentliche Ziel trüben. Die Beruhigungspille wird zum Motivationskiller. Die Forscherinnen raten deshalb, den Plan B erstmal tief in der Schublade zu verstecken. Schließlich ist er nur die zweite Wahl und Absicherung, falls Plan A scheitert.

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Wie kann ich einen Plan B entwickeln?

Ob Bewerbung, Gehaltsverhandlung oder Businessplan – viele Menschen sind so begeistert von ihrer Idee, dass sie kaum noch einen Notfallplan oder eine zweite Strategie entwickeln. Dabei ist das gar nicht so schwer. Hier unsere Tipps und Empfehlungen:

Fakten recherchieren

Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick und tragen Sie alle wichtigen Zahlen, Daten, Fakten zu Ihrem Vorhaben zusammen. Beispiel: Sie wollen den Job kündigen. Dann recherchieren zuvor alle passenden Jobangebote, Ihren Marktwert, aktivieren Sie Ihr Netzwerk und achten Sie auf Bewerbungstrends.

Risiken identifizieren

Nutzen Sie nun die sogenannte Kopfstand-Methode und überlegen Sie sich alle Argumente, die gegen den Plan A sprechen. Indem Sie sich von Ihren Wunschvorstellungen trennen, entdecken Sie mögliche Schwachstellen und Risiken. Daraus leiten Sie schließlich alternative Konzepte ab…

Alternativen überlegen

Einen Plan B entwickeln, ist wie Schach spielen: Sie sind den nächsten Zügen schon einen Schritt voraus. Spielen Sie verschiedene Entwicklungen durch: „Was wäre wenn…“ So sind Sie auf alle denkbaren Veränderungen und Szenarien schon vorbereitet und können im Ernstfall schnell reagieren.

Zeitplan erstellen

Der letzte Schritt wird oft vergessen: Setzen Sie sich eine Art Grenze, bis wohin Sie Plan A verfolgen und wann Sie Ihren Workaround aktivieren. Das ist zwar ein Gedankenspiel. In der Krise müssen Sie aber beherzt eingreifen und sich von der ersten Idee irgendwann lösen, bevor es zu spät ist. Nur dann funktioniert auch die Absicherung.


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