Toxische Beziehung: Bedeutung, Merkmale + Wie beenden?

Was sich am Anfang wie die große Liebe und erhoffte Partnerschaft anfühlt, kann sich mit der Zeit in eine toxische Beziehung verwandeln. Sie leiden zunehmend unter der Situation und merken: Dieser Mensch tut mir nicht gut! Leider stecken viele Betroffene zu lange in einer ungesunden Bindung fest. Wir erklären, was eine toxische Beziehung ist, welche Merkmale typisch sind und wie Sie diese beenden…

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Definition: Was ist eine toxische Beziehung?

Eine toxische Beziehung ist eine Partnerschaft, in der eine Seite unter verschiedenen Formen psychischer oder auch physischer Gewalt leidet. Es sind vergiftete und schädliche Verbindungen, die Betroffene krank machen können. Klassisch sind Ausnutzung, Macht und Kontrolle über die andere Person. Es kommt zu emotionaler Manipulation und Abhängigkeit.

Die Bezeichnung ist kein wissenschaftlicher Ausdruck, hier wird von einer „dysfunktionalen Beziehung“ gesprochen. Diese umfasst alle potenziell schädlichen und für einen Beteiligten gefährlichen Verhaltensweisen innerhalb von Partnerschaften. Dabei geht es typischerweise um Liebesbeziehungen, aber auch um Beziehungen zu Freunden, Kollegen oder innerhalb der Familie, die toxisch sein können (siehe: Toxische Freundschaft).

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Toxische Beziehung erkennen: Merkmale und Test

Ohne wissenschaftliche Definition können zahlreiche Verhaltensweisen in einer Beziehung als toxisch beschrieben werden. Sie alle sind negativ, führen zu großen emotionalen und psychischen Belastungen – und betreffen nur eine Seite in der Partnerschaft.

Hier sind acht Merkmale für eine toxische Beziehung. Diese dienen auch als Test. Erkennen Sie sich und Ihre Situation in den Beschreibungen wieder, stecken Sie in einer vergifteten Beziehung.

1. Die Beziehung beginnt mit großen Emotionen

Eine toxische Beziehung wird anfangs meist als die große Liebe empfunden. Ihr Partner trägt Sie auf Händen, liest Ihnen jeden Wunsch von den Augen ab und überschüttet Sie regelrecht mit Liebe und Zuneigung. Er gibt Ihnen das Gefühl, absolut perfekt zu sein und könnte nicht glücklicher sein, Sie gefunden zu haben. Das alles geschieht schnell und oft innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen.

Experten nennen dies Love Bombing. Es ist aber eine Form von Manipulation und emotionalem Missbrauch. Der oder die andere soll möglichst schnell abhängig gemacht, um die eigenen Ziele zu erreichen.

2. Es gibt starke Hochs und Tiefs

Typisch für eine toxische Beziehung ist eine regelrechte Achterbahn der Gefühle. Auf Liebesbekundungen folgt ein Absturz in emotionale Distanz, Vorwürfe und verbale Gewalt. Nach heftigen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten kommt es zu gefühlvollen und zärtlichen Versöhnungen.

Während Sie die Hochphasen genießen, sind die Tiefs eine zunehmende Belastung. Je länger die toxische Beziehung dauert, desto seltener werden die Hochs. Das Tief wird zum Dauerzustand, während Sie hoffen und sich einreden, dass es bald wieder bergauf geht.

3. Sie können nie etwas richtig machen

Ein toxischer Partner macht in fast jeder Situation deutlich: Sie sind nicht gut genug. Jede Entscheidung wird kritisiert, jedes Verhalten bemängelt. Egal, wie sehr Sie sich bemühen und es dem anderen recht machen wollen – es reicht scheinbar nicht. Selbst für Fehler Ihres Partners macht dieser Sie verantwortlich.

Mit jeder Kritik und Anschuldigung sinkt Ihr Selbstwertgefühl. Irgendwann sind Sie selbst überzeugt, tatsächlich nicht gut genug, dumm oder schlecht zu sein.

4. Der Partner ist extrem eifersüchtig

Egal, ob Sie sich mit Freunden treffen, mit der Familie telefonieren oder nur mit den Kollegen in der Mittagspause etwas essen: Der toxische Partner ist in hohem Maße eifersüchtig und lässt Sie das spüren. Sie werden runtergemacht, verbal verletzt und beschuldigt.

5. Ihre sozialen Kontakte werden eingeschränkt

In Kombination mit der Eifersucht isoliert der toxische Partner Sie zunehmend von Ihrem Umfeld. Er verbietet Ihnen Kontakt zu Freunden, unterbindet Telefonate, will mitbestimmen, wann Sie sich mit wem treffen dürfen. Ihre sozialen Interaktionen werden mit der Zeit immer weniger. Sie werden einsam, befinden sich fast in Isolation und der einzige Kontakt ist der Partner.

Sie werden umso empfänglicher für Manipulationstechniken durch Liebesentzug oder kurzfristige Wellen der Zuneigung.

6. Sie zweifeln zunehmend an sich

Häufiges Merkmal einer toxischen Beziehung ist Gaslighting: Ihr Partner lügt, verdreht die Tatsachen und schüchtert Sie ein, bis Sie an Ihrer eigenen Wahrnehmung zweifeln. Sie wissen kaum noch, ob etwas wirklich passiert ist oder ob Sie es sich fälschlicherweise eingebildet haben. Ihre Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen werden entwertet und als falsch dargestellt.

Es kommt zu großer Unsicherheit, Selbstzweifeln und psychischer Belastung. Weil Sie Ihren eigenen Einschätzungen nicht mehr trauen, verlassen Sie sich umso mehr auf das, was der toxische Partner Ihnen einredet und vorgibt.

7. Der Partner überschreitet regelmäßig Grenzen

Toxische Partner drängen Sie dazu, Dinge zu tun, die Sie eigentlich nicht wollen. Häufig geht es dabei um Sex. Doch auch in anderen Bereichen werden Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen schlicht übergangen oder ignoriert.

Durch psychischen Druck, abwertende Kommentare, Drohungen oder auch körperliche Gewalt werden Ihre Grenzen überschritten. Je mehr Sie sich gegen etwas sträuben, desto größer wird der Druck, den toxische Menschen aufbauen, um Sie zu brechen.

8. Sie fühlen sich abhängig vom toxischen Partner

Betroffene in einer toxischen Beziehung fühlen sich irgendwann völlig abhängig vom Partner – trotz der schlechten Behandlung und teilweise auch genau deshalb. Durch die anhaltende Manipulation, soziale Isolation und psychische Ausnutzung werden Sie emotional abhängig und fast süchtig nach Anerkennung und Liebe der Person.

Sie tun alles, um dem toxischen Partner zu gefallen, seine Beachtung und Liebe für sich zu gewinnen. Durch diese Abhängigkeit und den Mangel an Selbstachtung sowie Selbstwertgefühl fällt eine Trennung schwer, obwohl die Situation belastet und krank macht.

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Toxische Beziehung: Körperliche Symptome

Eine toxische Beziehung führt zu psychischen Problemen, macht sich aber auch physisch bei Betroffenen bemerkbar. Der Körper reagiert auf die ungesunde Situation und enorme Belastung. Häufige körperliche Symptome sind:


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Was tun bei toxischer Beziehung: heilen oder beenden?

Eine toxische Beziehung können Sie selten heilen. Der toxische Partner wird sein Verhalten nicht ändern und schon gar nicht zugeben, dass er etwas falsch gemacht hat. Stattdessen wird er erneut versuchen, Ihnen die Schuld für die Situation zu geben. Lassen Sie sich darauf nicht ein, sonst beginnt der Teufelskreis erneut.

In einer toxischen Beziehung hilft nur eins: Sie müssen sich trennen. Was so leicht klingt, ist in der Praxis ein schwerer Schritt. Betroffenen fehlt es an Mut und Selbstvertrauen. Sie haben Angst, alleine nicht gut genug zu sein und den anderen zu brauchen. Damit es gelingt, helfen Ihnen diese vier Tipps:

  • Ziehen Sie einen endgültigen Schlussstrich

    Trennen Sie sich endgültig und brechen Sie (falls notwendig) den Kontakt vollkommen ab. Zweifeln Sie nicht an Ihrer Entscheidung und lassen Sie sich nicht auf spätere Treffen ein. Ein toxischer Partner wird versuchen, Sie erneut zu manipulieren. Er wird Versprechungen machen, seine Liebe bekunden und Änderung geloben. Fallen Sie nicht darauf herein. Machen Sie klar, dass die Trennung endgültig ist.

  • Sprechen Sie mit Freunden

    In der Beziehung wurden Sie isoliert, nun ist es umso wichtiger, dass Sie mit Freunden oder Ihrer Familie sprechen. Erklären Sie, was passiert ist und wie Sie sich fühlen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen wirklich guttun und mit denen Sie offen sprechen können.

  • Geben Sie sich nicht die Schuld

    Machen Sie sich im Nachhinein keine Vorwürfe und suchen Sie die Schuld nicht bei sich selbst. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Zukunft, Ihre Stärken und positiven Eigenschaften. Sie müssen das Selbstwertgefühl wieder aufbauen, das während der toxischen Beziehung gelitten hat.

  • Nehmen Sie sich Zeit

    Die Verarbeitung einer toxischen Beziehung braucht Zeit. Sie müssen die Situation reflektieren, daraus lernen und wachsen. Es ist schwierig, sich noch einmal damit auseinanderzusetzen, doch können Sie so besser damit abschließen – und Sie verhindern, dass Sie in Zukunft erneut Opfer einer toxischen Beziehung werden.


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