Wer seine Bewerbungschancen aktuell verbessern will, braucht ein Bewerbungsschreiben! Die Bedeutung steigt sogar wieder! Das klingt für viele ungewöhnlich. Sie halten das Anschreiben für nicht mehr zeitgemäß. Doch das stimmt nicht und ist ein gefährlicher Trugschluss.
Studien und Umfragen unter Personalern zeigen das Gegenteil: Die Bedeutung des Bewerbungsschreibens nimmt aktuell wieder zu. Schon jetzt nutzen mehr als 60 % der Kandidaten ein Anschreiben zur Bewerbung. Tendenz wieder steigend. Das hat unterschiedliche Gründe:
Warum wird das Bewerbungsanschreiben wichtiger?
Das Anschreiben ist und bleibt ein Differenzierung-Instrument. Mit einem guten Anschreiben zum Lebenslauf können sich Kandidaten auch weiterhin positiv von der Masse der Bewerber abheben.
Hinzu kommt, dass viele Bewerber inzwischen KI wie ChatGPT zur Bewerbung nutzen. Solche Anschreiben, geschrieben von künstlicher Intelligenz, erkennen aber sowohl erfahrene Personaler wie auch deren KI-Systeme zur Erstauswahl.
Nicht zuletzt schwingt in so einem KI-Anschreiben eine negative Subbotschaft mit: „Ich habe mir für die Bewerbung keine Mühe gegeben und nutze lieber Tools, die meine Arbeit erledigen.“ Das wirkt zwar effizient – auf den ersten Blick.
Auf den zweiten wirft es aber die Frage auf: Wenn jemand schon so wenig engagiert bei der Bewerbung für seinen angeblichen Traumjob ist und jede Extra-Mühe scheut – wie engagiert arbeitet die Person dann wirklich, wenn sie die Stelle bekommt????
Welche Vorteile hat das Bewerbungsschreiben?
Das Anschreiben zur Bewerbung hat aber noch mehr Vorteile: Punkten können Bewerber damit vor allem, wenn der Lebenslauf nicht wirklich zur angestrebten Stelle passt oder noch zu dünn und damit nur wenig aussagekräftig und überzeugend ist.
Das betrifft vor allem Berufseinsteiger und Quereinsteiger. Berufseinsteiger können sich mit dem Lebenslauf kaum überzeugend von anderen abheben – bei Quereinsteigern passt der Lebenslauf schon per Definition nicht zur angestrebten Stelle.
Auch Bewerberinnen und Bewerber mit Brüchen und Lücken im Lebenslauf, die erklärungsbedürftig sind, können mit einem professionellen Anschreiben zur Bewerbung viele Pluspunkte sammeln!
Dasselbe gilt für Bewerber über 50, für Menschen mit vielen ungewöhnlichen Jobwechseln im CV – sogenannte Jobhopper. Oder für Personen, die aus privaten Gründen kürzer treten wollen und nur noch in Teilzeit oder ohne Führungsverantwortung arbeiten wollen – sogenanntes Downshifting.
In all den Fällen hilft das Bewerbungsschreiben, mögliche Störgefühle oder Zweifel an der Eignung auszuräumen und zugleich einen positiven Impuls zu setzen.
Was ist der Unterschied zum Lebenslauf?
Denn der große Unterschied zwischen Lebenslauf und Anschreiben ist: Der Lebenslauf blickt ausschließlich nach hinten – in die Vergangenheit und erzählt Personalern, was jemand bisher gemacht hat. Das verrät aber wenig über die beruflichen Ziele, über die Motivation, die Leidenschaft und Begeisterung für eine Stelle!
Und genau das kann das Anschreiben: Es schaut nach vorne – in die Zukunft und sagt dem Personaler, warum jemand perfekt zur Stelle passt, maximal motiviert und engagiert ist und damit die beste Besetzung ist…
Das Bewerbungsschreiben liefert handfeste und überzeugende Argumente für einen Kandidaten, die im Lebenslauf allenfalls verborgen zwischen den Zeilen stecken. Zugleich zeigt es mehr von der Persönlichkeit der Bewerber – und die ist in manchen Berufen – zum Beispiel sozialen Berufen – wichtiger als Qualifikationen.
Natürlich macht ein gutes und professionelles Anschreiben immer Extra-Arbeit, kostet Zeit und Mühe. Aber das lohnt sich!
Welche Fragen muss das Anschreiben beantworten?
Worum geht es hier letztlich? Es geht um DEN Traumjob… das künftige Einkommen, die berufliche Zukunft und Entwicklung. Da ist etwas Extra-Mühe sicher keine Fehlinvestition!
Umso wichtiger ist, dass das Bewerbungsschreiben folgenden Fragen beantwortet:
- Was ist meine Motivation? Warum wollen Sie diesen Job – bei DIESEM Unternehmen? Schreiben Sie begeistert über künftige Aufgaben und den Arbeitgeber!
- Was sind unsere Gemeinsamkeiten? Können Sie sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren? Was reizt Sie an der Branche? Schreiben Sie auch dazu 1-2 Sätze!
- Was ist der Unternehmensbezug? Welche besonderen Fähigkeiten und Stärken bringen Sie mit? Nennen Sie 2-3 Kompetenzen, die perfekt zum Anforderungsprofil passen – z.B. Eigeninitiative, Einfühlungsvermögen oder strategisches Denken.
- Welchen Mehrwert biete ich? Sämtliche Qualifikationen stehen schon im Lebenslauf. Im Bewerbungsschreiben wollen Personaler wissen, welche weiteren Erfahrungen Sie mitbringen und wie Sie diese einsetzen wollen. In der Bewerbung muss der Nutzen für den Arbeitgeber im Vordergrund stehen – nicht Ihre geplante Karriere! Welche Vorteile hat es also, ausgerechnet Sie einzustellen? Orientieren Sie sich am AEG – Prinzip: „Aus Erfahrung Gut.“ Was können Sie, was andere nicht können?
- Was ist mein persönlicher Arbeitsstil? Auch das interessiert Personaler brennend: Wer sind Sie als Person? Wie arbeiten Sie? Indem Sie hiervon etwas erwähnen – zum Beispiel, dass sie besonders sorgfältig arbeiten, besonders gut organisieret sind und deshalb immer Deadlines einhalten – erwähnen Sie etwas, was nie im Lebenslauf steht und trotzdem relevant ist für die spätere Zusammenarbeit.
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Zum Ratgeber Bewerbungsschreiben
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