Werbung
Werbung

INGA-Prinzip: Grenzen setzen in 4 einfachen Schritten

Wir müssen weniger müssen! – Ich weiß, das Nein sagen fällt vielen Menschen enorm schwer. Doch Ja-Sager leben gefährlich und zahlen dafür oft einen hohen Preis: Sie werden ausgenutzt, sind häufig überlastet und das systematisch. Sie können sich kaum durchsetzen und kassieren dafür auch noch weniger Respekt. Denn was leicht zu haben ist, hat in den Augen der meisten Menschen automatisch weniger Wert.

Darum ist es enorm wichtig, dass wir alle das „Neinsagen“ lernen und gesunde Grenzen setzen – und zwar ohne schlechtes Gewissen oder Angst. Das gelingt vor allem mit dem sogenannten INGA-Prinzip…

Grenzen setzen nach dem INGA-Prinzip

Eine ebenso einfache wie einprägsame Methode Anfragen souverän abzulehnen, ist das sogenannte INGA-Prinzip. Denn damit dein Gegenüber dein Nein akzeptiert, kommt es darauf an, dass er oder sie die Absage versteht und sich dadurch weder gekränkt noch zurückgesetzt fühlt.

Mit dem INGA-Prinzip formulierst du eine Absage freundlich, aber bestimmt, höflich und zugleich selbstbewusst und nachvollziehbar.

Wie aber gelingt das Neinsagen per INGA-Prinzip?

Du ahnst es natürlich längst: INGA steht nicht für eine Person, sondern es handelt sich dabei um ein Akronym. Also insgesamt 4 Bausteine und Elemente, deren Anfangsbuchstaben das Wort „INGA“ ergeben. Sehen wir uns das genauer an…

1. I steht für „Interesse zeigen“

Wenn also zum Beispiel jemand mit einer Bitte oder Frage auf dich zukommt – und sei sie noch so unverblümt oder unverschämt – höre erst einmal genau zu und zeige Interesse beziehungsweise Verständnis für das Anliegen. Hierbei helfen zum Beispiel Rückfragen zu dem Hintergrund des Anliegens. Etwa: „Ich verstehe, dass dir der Termin heute Abend wichtig ist. Warum hast du erst so spät davon erfahren?“ Zudem kannst du über das Zuhören und Nachhaken erfahren, wie wichtig deinem Gesprächspartner sein Anliegen ist und warum.

2. N steht für „Nein sagen“

Und zwar klar und deutlich. An dieser Stelle sind Abschwächungen vom Typ „Bitte nicht böse sein, aber…“ Oder: „Eigentlich wollte ich…“ Oder: „Möglicherweise könnte ich…“ absolut tabu. Rede Klartext!
Wer Nein meint, sollte Nein sagen. Beschwichtigungen entstehen oft nur aus dem Wunsch heraus, andere nicht zu verletzen. Sie untergraben aber deinen Entschluss und lassen dich sogar weniger souverän wirken. Du kennst die Hintergründe der Bitte – aber du kannst oder willst dem Wunsch nicht nachkommen. Das ist völlig legitim. Also lautet deine Entscheidung: „Nein.“ Klipp und klar. Ohne Beschwichtigungen oder Einschränkungen. Sonst weckst du nur falsche Hoffnungen – und die sorgen für neue Enttäuschungen.

Was du aber tun kannst: Drücke möglichst gleichzeitig dein Bedauern über dein NEIN aus. Das nimmt der Aussage ihre Schärfe und Härte. Etwa: „Nein – aber es tut mir leid, ich hätte dich gerne unterstützt.“ Und wenn du dir noch nicht sicher bist, bitte um Bedenkzeit. Aber deine Antwort lautet am Ende bitte immer: „Ja“ oder „Nein“.

3. G steht für „Grund nennen“

Im dritten Schritt des INGA-Prinzips begründest du deine Entscheidung. Aber unbedingt kurz. Es soll nicht nach Rechtfertigung klingen! Begründen bedeutet nicht, dass du dich vor einem Bittsteller rechtfertigen musst! Aber eine kurze Erklärung hilft deinem Gegenüber einfach, die Ablehnung zu verstehen. Ohne Begründung entsteht leicht ein Vakuum, das mit Spekulationen gefüllt wird: Mag sie mich? Ist er sauer auf mich? Warum reagiert er / sie so??? Eine einfache Erklärung reicht völlig. Zum Beispiel so: „Ich fühle mich geschmeichelt, aber die Wochenenden gehören grundsätzlich meiner Familie.“

Gerade gegenüber Vorgesetzten kann es zudem hilfreich sein, mögliche Folgen zu verdeutlichen. Etwa: „Danke, dass Sie mir so viel Vertrauen entgegen bringen. Aber ich habe bereits mehrere Projekte, um die ich mich kümmern muss. Wenn ich diese Aufgabe zusätzlich übernehmen soll, wird sich der Abgabetermin von Projekt X zwangsläufig nach hinten verschieben.“

4. A steht für „Alternative anbieten“

Um das Gespräch abschließend in eine positive Richtung zu lenken und zusätzliches Verständnis zu zeigen, kannst du laut INGA-Prinzip jetzt noch eine oder zwei Alternativen aufzeigen. Das kann beispielsweise ein Tipp sein, wo er oder sie doch noch Hilfe bekommen kann. Oder ein Vorschlag, wie dein Gegenüber die Aufgabe alleine lösen kann. Oder du sagst so etwas wie: „Leider schaffe ich das heute unmöglich. Wenn mein Projekt aber abgeschlossen ist, könnte ich dir im Anschluss helfen.“

Entscheidend ist, dass abschließend der Eindruck entsteht, dass du grundsätzlich hilfsbereit bist und auch gerne geholfen hättest. Nur diesmal geht es eben nicht. Sorry. Schade. Aber nein…

Merke das INGA-Prinzip ist ein wichtiger Teil der Selbstfürsorge und…

Je besser du lernst, Nein zu sagen, desto mehr wird dein Ja geschätzt werden.

Neueste Videos

Auch spannend