Ausbildung + Studium
Nach der Schule folgen Ausbildung oder Studium. Wegweisende Entscheidungen: Welchen Job will ich machen? Welchen Studiengang wähle ich? Wir helfen weiter: Mit Informationen zu Voraussetzungen, Ratgebern, Übersichten und Tipps…
Ausbildung oder Studium?
Was soll ich werden? Und: Welcher Beruf passt zu mir? – Nach der Schule müssen Sie sich zwischen Ausbildung und Studium entscheiden. Die Entscheidung legt den Grundstein für den Start ins Berufsleben und bestimmt, wie es in den kommenden Jahren weitergeht. Wichtigste Grundlage für die Wahl ist ein Verständnis für die eigenen Berufsziele und persönlichen Lebenswünsche.
Die folgenden Ratgeber, Tests und Tipps helfen bei der Orientierung und geben Ihnen wichtige Informationen an die Hand, die Sie zur ersten Selbstreflexion und Berufsorientierung benötigen. Nutzen Sie hierzu gerne auch unsere kostenlosen Selbsttests…
Ausbildung finden: Welcher Job passt zu mir?
Umfragen zeigen: Selbst zum Ende der Schulzeit wissen die meisten noch nicht, welchen Beruf sie wählen wollen. Mit dem Schulabschluss in der Tasche schauen sich viele erst einmal um und bleiben unsicher, welche Ausbildung, die richtige ist.
Die große Auswahl an Jobs, ein Mangel an Informationen oder zu wenige eigene Recherche erschweren die Suche. In unseren Artikeln und Ratgebern finden Sie eine Übersicht zu 300 Ausbildungsberufen und Berufsbildern mit denen Sie bestimmt eine passende Ausbildung finden:
Ausbildung: Arten und Möglichkeiten
Nicht jede Ausbildung ist gleich. Gemeint sind nicht nur die Inhalte, sondern auch der organisatorische Aufbau und die Abläufe innerhalb verschiedener Berufsausbildungen. Unterschieden werden in Deutschland zwei Ausbildungs-Arten:
- Duale Ausbildung
Die duale Ausbildung kombiniert Theorie und Praxis. Einen Teil der Ausbildung verbringen Sie in der Berufsschule. Hier lernen Sie das theoretische Wissen, das Sie im Job benötigen. Den größeren Ausbildungsteil verbringen Sie im Ausbildungsbetrieb, wo Sie praktische Fähigkeiten lernen und Erfahrungen sammeln. - Schule Ausbildung
Die schulische Ausbildung findet (fast) ausschließlich an einer Berufsschule statt. Praktische Erfahrung gibt es nur durch Praktika oder anschließende Praxiszeiten.
Frei wählen können Sie die Art der Ausbildung nicht. Je nach Ausbildungsberuf ist der Ablauf in der Ausbildungsordnung festgelegt. Trotzdem sollten Sie wissen, welche Unterschiede die Systeme haben und was auf Sie zukommt.
Ausbildung: Gehalt für Azubis
Abgesehen von Schülerjobs ist die Ausbildung das erste Mal, dass Sie eigenes Geld verdienen. Allerdings ist das Ausbildungsgehalt anfangs deutlich geringer als Ihr späteres Durchschnittsgehalt im Job. Zudem gibt es je nach Ausbildungsberuf deutliche Unterschiede bei der Bezahlung.
Während wenige Jobs schon in der Ausbildung gut bezahlt werden (z.B. Fluggerätemechaniker mit rund 1200€ schon im 1. Ausbildungsjahr), bleibt der erste Verdienst in anderen Branchen meist klein: durchschnittlich 1000 Euro pro Monat. Dafür dürfen Sie sich in der Regel aber über ein steigendes Gehalt in der Ausbildung freuen: Mit jedem Ausbildungsjahr wird die Bezahlung besser…
Ausnahme: Kein Gehalt in der schulischen Ausbildung
Die Ausnahme beim Ausbildungsgehalt: Die schulische Ausbildung wird in der Regel nicht vergütet. Da Sie nicht in einem Ausbildungsbetrieb arbeiten, sondern die ganze Zeit die Berufsschule besuchen, werden Sie nicht bezahlt. Sie gelten in der Zeit offiziell noch als Schüler, nicht als Auszubildender.
Studium: Voraussetzungen für Studenten
Sie wollen nach der Schule studieren, aber ist das überhaupt möglich? Für ein Studium in Deutschland brauchen Sie eine Hochschulzugangsberechtigung. Bedeutet: Sie benötigen die notwendige Qualifikation und einen Nachweis, dass Sie für eine Universität oder Hochschule zugelassen werden.
Typischerweise erwerben Sie die Hochschulzugangsberechtigung durch den Schulabschluss. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
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Allgemeine Hochschulreife
Mit einem Abschluss an einem Gymnasium, einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg mit gymnasialer Oberstufe erhalten Sie die allgemeine Hochschulreife – das Abitur. Damit können Sie grundsätzlich alle Studiengänge an jeder deutschen Universität oder Fachhochschule besuchen. Ausnahme sind weitere Zulassungsbestimmungen wie der Numerus Clausus (Abschlussnote).
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Fachgebundene Hochschulreife
Die fachgebundene Hochschulreife ermöglicht ein Studium der Fächer, die im Abschlusszeugnis vermerkt sind. Sie können diese an einer (Berufs-)Oberschule, einem Berufskolleg oder an Berufsschulen erwerben.
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Fachhochschulreife
Die Fachhochschulreife (umgangssprachlich: Fachabi) berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule. Durch länderspezifische Unterschiede können in einigen Bundesländern auch Universitäten besucht werden.
Studieren ohne Abitur
Haben Sie kein Abitur oder keine andere Hochschulreife, gibt es trotzdem die Chance auf ein Studium: In dem Fall müssen Sie sich individuell über die Vorgaben je nach Bundesland und angestrebter Hochschule informieren. Denkbar sind diese Qualifikationen zur Berechtigung für ein Studium:
- Aufstiegsfortbildung
Nach abgeschlossener Ausbildung und einer Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt oder Meister können Sie oftmals ein Studium beginnen. - Eignungsprüfung
Mit mehrjähriger Berufserfahrung bieten einige Universitäten Verfahren mit Gesprächen und Eignungsprüfung an, mit denen Sie zu einem Studium zugelassen werden.
Studium finden: Welcher Studiengang ist der richtige?
Wie bei einer Ausbildung stehen Sie auch beim Studium vor der Wahl: In Deutschland werden an Universitäten und Hochschulen mehr als 20.000 Studiengänge angeboten. Keine leichte Aufgabe, das passende Studium zu finden!
Ein guter Ausgangspunkt sind Online-Tests, die Ihre Interessen, Kompetenzen und Stärken abfragen. Als Ergebnis erhalten Sie Vorschläge und ausgewählte Studiengänge, die zu Ihren Antworten passen. Auch in unseren Dossiers und Ratgebern finden Sie zahlreiche Tests und Tipps, mit denen Sie Ihr persönliches Wunschstudium finden:
Erfolgreich studieren: Alle Tipps
Das Studium ist eine völlig neue Herausforderung im Leben: Sie ziehen häufig in eine andere Stadt, lernen neue Menschen kennen, müssen sich an der Universität zurechtfinden, Abläufe verstehen und sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzen…
Größter Unterschied zur Schulzeit: Als Student oder Studentin sind Sie selbst für Ihre Studienorganisation und den Lernerfolg verantwortlich. In Vorlesungen und Seminaren wird das Wissen vermittelt – aber lernen müssen Sie es selbst. Studieren bedeutet in erster Linie: Selbststudium. Sie müssen selbstständig den Lernstoff vor- und nachbereiten, die Inhalte verstehen und sich eigenständig auf Prüfungen vorbereiten.
In den folgenden Artikeln finden Sie deshalb wichtige Tipps, mit denen Ihr Studium ein Erfolg wird:
Studium Finanzierung
Studieren kostet Geld. Zur Studienfinanzierung gehören zum Beispiel: Miete, Lebenshaltungskosten, Semesterbeiträge, Bücher, Freizeitkosten… Als Student kommt da Einiges zusammen. Und das, obwohl Sie (noch) keinen Job haben, um all das zu finanzieren. Die Eltern können möglicherweise unterstützen, doch reicht das nur selten aus.
Wie das Studium finanzieren? Die häufigsten Formen:
- Bafög
Bafög ist eine staatliche Leistung, um Studenten ein Studium zu ermöglichen, deren Eltern sie nicht oder nur teilweise finanziell unterstützen können. Abhängig vom Einkommen der Eltern erhalten Sie eine Förderung, die Sie nach Ende des Studiums nur zur Hälfte zurückzahlen müssen. - Stipendium
Mit guten Noten in der Schule haben Sie beste Chancen auf ein Stipendium. Schauen Sie sich nach möglichen Programmen um, und bewerben Sie sich. Allerdings sind die Hürden und Voraussetzungen oft hoch. - Studienkredit
Sie können einen Studienkredit bei einer Bank aufnehmen, um Ihr Leben während des Studiums zu bezahlen. Großer Nachteil sind die Schulden, die Sie nach dem Studium zurückzahlen müssen. - Studentenjobs
Ein Klassiker zur Finanzierung sind Studentenjobs. Abends, am Wochenende oder in den Semesterferien suchen Sie sich für bis zu 20 Stunden einen Nebenjob, um Geld zu verdienen. Einziger Nachteil ist die zusätzliche Anstrengung und Organisation.
Alles zum Fernstudium
Eine beliebte Studien-Variante ist das Fernstudium: Schluss mit Präsenzpflicht! Stattdessen können Sie die meisten Studieninhalte zuhause über Online-Seminare, digitaler Vorlesungen und entsprechende Skripte im Selbststudium erlernen. Allerdings haben viele hierzu Fragen. Hier finden Sie die Antworten auf die häufigsten:
Unter den Weiterbildungen nimmt das Fernstudium eine Vorreiterrolle ein. Egal ob persönliche oder berufliche Weiterentwicklung: Sinnvoll ist es vor allem dann, wenn Sie Ihre individuellen Ziele erreichen. Ob ein Fernstudium sich finanziell auszahlt und/oder die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert, hängt von der Wahl Ihrer Lerninhalte ab.
Der Begriff Fernstudium ist nicht geschützt und kann auch nichtakademische Seminare und Lehrgänge umfassen. Diese schließen nicht mit Bachelor, Master oder MBA, sondern mit einem Zertifikat ab. Prüfen Sie daher vorab, wie anerkannt (oder erforderlich) bestimmte Abschlüsse sind.
Auch hier gilt: Es kommt darauf an, wie Sie den Begriff „Fernstudium“ auslegen. Handelt es sich um ein akademisches Fernstudium, das zu einem staatlich anerkannten Studienabschluss führt, besteht kein Unterschied zu einem „normalen“ Präsenzstudium.
Erwerben Sie hingegen lediglich ein Zertifikat, hängt die Anerkennung von der Reputation der jeweiligen Bildungseinrichtung und den vermittelten Kenntnissen ab. Einen guten Ruf rund ums Thema Management genießt beispielsweise die Deutsche Akademie für Management – obwohl Sie keinen staatlichen Abschluss erwerben.
Die Dauer eines Fernstudiums hängt von vielen Faktoren ab: Welche Abschlüsse erwerben Sie? Wie viel Zeit investieren Sie? Wie gut kommen Sie voran? Ist Ihr Fernstudium als akademisches Vollzeitstudium geplant, ist der zeitliche Aufwand in etwa derselbe wie bei einem Präsenzstudium.
Häufiger erwerben Arbeitnehmer jedoch neben dem Beruf weitere Qualifikationen. Handelt es sich um ein Teilzeitstudium, können Sie grob die doppelte Zeit veranschlagen. Heißt: Für einen Bachelor benötigen Sie statt sechs Semestern zwölf.
Die exakte Höhe Ihrer Kosten hängt von der Dauer und der Wahl Ihrer Einrichtung ab. Private Fernschulen wie ILS oder SGD sind in der Regel teurer als staatliche wie etwa die Fernuniversität Hagen. So kostet ein Bachelor an der Hamburger Fernhochschule HFH derzeit zwischen 1.300 und 1.900 Euro (6 Semester).
Die Fernuni Hagen gibt die Kosten für den Bachelor of Science in Psychologie mit 1.700 Euro für ein Vollzeitstudium an. Im Schnitt betragen die Studiengebühren der meisten Hochschulen zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Hinzu kommen gegebenenfalls Lehrmaterialien und Prüfungsgebühren. Günstiger sind Fernlehrgänge für Weiterbildungen.
Der Charme des Fernstudiums liegt darin, dass Sie es berufsbegleitend absolvieren können. Es räumt große räumliche und zeitliche Flexibilität ein. Damit ist es geeignet für Berufstätige, die nach Feierabend oder am Wochenende lernen wollen.
Aber ein Fernstudium muss nicht automatisch berufsbegleitend sein, da es auch als Vollzeitstudium möglich ist. Ebenso wenig sollten Sie Fernstudium mit berufsbegleitendem Studium gleichsetzen: Das kann genauso gut als berufsbegleitendes Präsenzstudium organisiert sein.
Nicht jedes Fernstudium entspricht einem akademischen Hochschulstudium. Daher ist das Abitur – genauer: die allgemeine Hochschulreife – nicht unbedingt erforderlich ist. Aber auch bei einem akademischen Fernstudium können Sie teilweise ohne Abi studieren.
Je nach Studienfach und Hochschultyp reichen eine abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung aus. In einigen Fällen ist eine vorherige Aufstiegsfortbildung notwendig (Meister, Fachwirt, Techniker…) oder Sie müssen zuvor einen Eignungstest ablegen.
Ob Ihnen die Studienform des Fernstudiums zusagt, hängt im Wesentlichen davon ab, ob das Selbststudium Ihnen liegt. Sie müssen sich autodidaktisch Lernstoff aneignen. Austausch mit Lehrenden oder Kommilitonen findet oft nur auf virtuellem Wege statt.
Sie sollten sich selbst disziplinieren und motivieren können. Um einen Studienabschluss zu erreichen, müssen Sie sich selbst eine Struktur geben und Freiräume fürs Lernen schaffen. Außerdem benötigen Sie Durchhaltevermögen, da Sie für ein berufsbegleitendes Studium länger brauchen.
Lerntipps für Studenten
Im Studium müssen Sie sich viel Wissen aneignen, komplexe Sachverhalten verstehen, Theorien lernen, Informationen verarbeiten und alles bei Bedarf wiedergeben können. Kurz: Sie müssen lernen und sich auf Prüfungen vorbereiten. Nicht allen fällt das leicht.
Die gute Nachricht: Das Lernen lässt sich lernen! Auch hierfür finden Sie auf der Karrierebibel zahlreiche erprobte und bewährte Tipps (wir waren auch mal Studenten), wie Sie die Lern- und Prüfungsphasen im Studium bestehen:
Übersichtliche Checklisten zur Orientierung im Studium
Im Studium müssen Sie an unzählige Dinge denken. Schnell ist etwas vergessen. Dagegen helfen Checklisten! Diese erinnern an wichtige Inhalte und enthalten Tipps, um verschiedene Bereiche des Studiums zu meistern:
- Checkliste zu Studienarbeiten
Ob Hausarbeit, Bachelor- oder Masterthesis: Es gibt klare Erwartungen und Vorgaben. Unsere Checkliste zu Studienarbeiten zeigt, woran Sie denken müssen. - Checkliste zu Studentenjobs
Kaum ein Student kommt ohne aus: Studentenjobs sind wichtige Einnahmequelle, um das Studium zu finanzieren. Dabei müssen Sie zuerst die Bedingungen prüfen. Unsere Checkliste zu Studentenjobs hilft dabei. - Checkliste zum Studienfachwechsel
Manchmal zeigt sich: Der gewählte Studiengang ist nicht der richtige. Das muss kein Weltuntergang sein: Mit unserer Checkliste zum Studienfachwechsel sind Sie bestens gerüstet.