Uniwahl: 14 Tipps, wie Sie die richtige Uni auswählen

In Deutschland gibt es insgesamt hunderte Universitäten und Hochschulen. Für Abiturienten eine kaum zu überblickende Auswahl. Jede Uni ist anders, hat verschiedene Vor- und Nachteile, andere Regeln und Rahmenbedingungen. Nach welchen Kriterien gelingt die Uniwahl – und wie finde ich die richtige Uni für mich? Wir zeigen 14 Kriterien, die Sie bei der Uniwahl beachten sollten…

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Uniwahl: Wie beeinflusst sie den Job?

Mit mehr als 400 Hochschulen – darunter 108 Universitäten – stehen angehende Studenten vor der Qual der Wahl. Jeder steht vor den Fragen: Was ist die perfekte Uniwahl? Welche ist die richtige für mich? Nach welchen Kriterien sollte ich meine Uni auswählen? Und wie wirkt die Uniwahl auf meine Karriere? Die beruhigende Botschaft vorab: Ihre berufliche Laufbahn hängt nicht allein an Ihrer Uniwahl. Unabhängig von Hochschule und Standort können Sie eine erfolgreiche Karriere hinlegen.

Eine Auswertung des Elitenforschers Michael Hartmann kam zu dem Ergebnis: Von 529 Vorstandsmitgliedern der 100 größten deutschen Unternehmen hat die große Mehrheit ein an einer stinknormalen staatlichen Universität studiert. Einen messbaren Vorteil von privaten oder bestimmten staatlichen Unis konnte Hartmann nicht erkennen. Daraus folgt: Wer in Deutschland Karriere machen will, muss bei der Auswahl seiner Hochschule nicht verkrampfen. Mit einem Studium an einer konventionellen deutschen Universität legen Sie ein gutes Fundament für Ihre weitere Laufbahn.

Größere Bedeutung der Uniwahl im Ausland

Andere Länder ticken da durchaus elitärer. In Frankreich öffnen sich viele Türen erst mit einem Abschluss der Verwaltungshochschule ENA, in den USA steigen die Jobchancen auf extreme Pegelstände nur dann, wenn Sie ein erfolgreiches Studium in Harvard oder Yale nachweisen können. Nun ist auch hierzulande der Status quo nicht bis in alle Ewigkeit zementiert. Der Bund fördert seit einiger Zeit einzelne Elite-Unis, der Elite-Stempel dürfte deren Anziehungskraft grundsätzlich steigern.

Verpulvern Sie Ihr Geld jedenfalls nicht in teure Privat-Unis, die keine nennenswerten Vorteile bringen. Zumal die Studiengebühren in den vergangenen Jahren auf breiter Front wieder abgeschafft worden sind, das akademische Spielfeld im ganzen Land angeglichen wurde.

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Die wichtigsten Kriterien für Ihre Uniwahl

Trotz allem: Unterschiede wird es zwischen den einzelnen Unis immer geben. Die Uniwahl sollte deshalb gründlich durchdacht werden. Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie, welche Universität die perfekte Lehrstätte für Sie ist. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Kriterien für Studienanfänger zusammengefasst – einige davon sind absolute Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Uniwahl, andere hängen von Ihren Prioritäten ab:

🎯 Numerus clausus

Der NC ist so etwas wie die Falltür, die zwischen Ihnen und Ihrer Traum-Uni im Boden versteckt ist. Die Zulassungsbeschränkung ist von Fach zu Fach, von Bundesland zu Bundesland, von Uni zu Uni verschieden. Beispiel: Es ist deutlich einfacher, in Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein an einen Platz in Zahnmedizin zu kommen als in Bayern, Berlin oder Hessen. Der Numerus clausus gehört, völlig logisch, ganz an den Anfang Ihrer Grundüberlegungen. Er entscheidet darüber, ob eine Uniwahl überhaupt möglich ist.

🎯 Lage

Nächste Überlegung: Bleibe ich im Hotel Mama oder möchte ich im Studium alleine wohnen? Sofern Sie sich für Variante eins entscheiden, ist die räumliche Nähe bei der Uniwahl mitentscheidend. Eine tägliche Anreise von 30 bis 40 Kilometer ist machbar, sofern Sie über ein Auto oder gute Anbindungen verfügen. Ab 50 oder 60 Kilometern wird es aber schon kritisch. Unterschätzen Sie nicht die Faktoren Zeit und Kraft, die Sie die Pendelbewegungen Tag für Tag kosten. Pendeln schlägt nicht nur aufs Gemüt, sondern kann auch Ihre Studienleistungen negativ beeinflussen.

🎯 Stadt

Ist für viele Studenten Kriterium Nummer eins. Immerhin wollen (müssen) Sie in dieser Stadt die nächsten Jahres Ihres Lebens verbringen – und sollten sich entsprechend wohl fühlen. Berlin kennt jeder, aber waren Sie auch schon mal in Tübingen? Wenn nicht, dann informieren Sie sich vorab über die kulturellen Angebote, den Fun-Faktor oder schöne Parks zum Joggen, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen. Immerhin leben Sie nicht nur an der Universität, die Sie wählen, sondern wollen es auch im Alltag schön haben.

🎯 Finanzen

Die Lebenshaltungskosten sind in Deutschland alles andere als einheitlich. Im Osten sind sie geringer als im Westen, die Mieten in Duisburg günstiger als in Düsseldorf. Wenn Ihr Budget keine großen Sprünge zulässt, scheiden Hochpreisstädte wie Hamburg oder München vielleicht schon aus. Unterschätzen Sie aber auch typische Studentenstädte nicht, die Wohnungsnot ist dort oft groß, die Mieten dementsprechend teuer. Werfen Sie daher einen Blick in die örtlichen Mietspiegel und vergleichen Sie die durchschnittlichen Mietpreise. Auch gibt es im Netz diverse Rechner für Lebenshaltungskosten, mit denen Sie einzelne Szenarien durchspielen können.

🎯 Studiengang

Noch vor der Uni sollten Sie Ihr Studienfach sorgsam auswählen. BWL ist nicht immer gleich BWL, Romanistik hier anders als Romanistik dort. Welche Inhalte hat mein Studiengang konkret? Welche Schwerpunkte setzt er? Gibt es womöglich Professoren, die Koryphäen in ihrem Fachgebiet sind? Pflichtpraktika, die zu absolvieren sind? Ein obligatorisches Auslandssemester? Vergleichen Sie die Inhalte im Hinblick auf Ihre persönlichen Interessen und Karrierepläne. Und stellen Sie die Frage, wie es um Online-Kurse und Anwesenheitspflicht bestellt ist. Ihnen könnten solche Rahmenbedingungen mehr Flexibilität im Studium bringen.

🎯 Campusleben

Seien wir ehrlich: Neben der fachlichen Kompetenz ist der Spaßfaktor ein wichtiges Kriterium. Eine Doktorarbeit kam vor einigen Jahren gar zu dem Ergebnis, dass das Drumherum auf dem Campus letztlich sogar das wichtigste Entscheidungsmerkmal ist. Wie sind die Studentenwohnheime? Wie die Sport-Kurse? Und was geht vor allem abends im Partysaal? Machen Sie sich ein möglichst genaues Bild vom Campusleben, wenn Ihnen dieser Bereich wichtig ist.

🎯 Betreuungsschlüssel

Fällt das Stichwort Massenuni, springt prompt das Bild eines überfüllten Hörsaals vors geistige Auge. Tatsächlich können sich an großen Unis weniger Professoren um all die angehenden Akademiker kümmern. Dieser Punkt spricht also für kleinere, für weniger überlaufene Unis, für weniger hippe Städte. Aber: Kleinstadt-Unis sind natürlich nicht per se mit einem guten Betreuungsschlüssel gleichzusetzen. In Münster, Freiburg oder Göttingen treiben sich mehr Studenten herum, als sich ein Berliner vielleicht vorstellen kann.

🎯 Rankings

Uni-Rankings sind beliebt. Sie brechen komplexeste Zusammenhänge in eine einfache 1-2-3-Rangliste herunter, die schnell und leicht zu konsumieren ist. Und sie hinterlassen, Wahrheitsgehalt hin oder her, definitiv ihre Spuren im kollektiven Bewusstsein. Die Uni Mannheim etwa hat sich im Laufe der Jahre eine herausragende Reputation für ihren BWL-Fachbereich erarbeitet. Dem einen oder anderen Personaler wird dies durchaus bewusst sein, was die Einstellungschancen für studierte Mannheimer nicht schmälert. Außerdem können es Bewerber auch zum eigenen Vorteil nutzen, indem Sie bei der Bewerbung proaktiv darauf hinweisen. Also ja, Rankings können nützliche Hinweise geben, sollten bei der Uniwahl aber nicht überbewertet werden.

🎯 Schwerpunkt

An der RWTH Aachen dreht sich einfach alles um hochfeste Schrauben und Radialverdichter und Hybridantriebe… Ergo sind Techniker in Aachen einfach besser aufgehoben als Philosophen. In welchen Fachbereichen hat die Uni ihre Stärken? Welche Schwerpunkte setzt sie? Hier könnten wiederum auch Rankings Anhaltspunkte liefern. Darüber hinaus erhöht ein großes Studienangebot insgesamt Ihre Optionen. Denn es könnte ja sein, dass Sie sich mittendrin noch umorientieren oder ein Master-Studium dranhängen wollen.

🎯 Ausstattung

Während im Ruhrgebiet der Putz von den Wänden bröckelt, sind in den Unis der neuen Bundesländer selbst die Kloschüsseln aus Marmor. Das ist ein Scherz, soll aber ganz ernst darauf hinweisen, dass nicht jede Forschungsanstalt mit dem allerneuesten Equipment gesegnet ist. Gerade in Fächern mit praktischem Anwendungsbedarf ist das kein Vorteil. Hier kann es tatsächlich ratsam sein, sich die Uni vorab mal aus der Nähe anzuschauen (sofern die Möglichkeit dazu besteht).

🎯 Wirtschaft

Die städtische Konjunktur hilft Ihnen – oder hält Sie davon ab, je nachdem – schon während des Studiums wichtige Kontakte in die Privatwirtschaft zu knüpfen. Schließlichmüssen Sie (Pflicht-)Praktika absolvieren, in Nebenjobs praktische Arbeitserfahrung sammeln und Ihren Lebenslauf durch eine Tätigkeit als Werksstudent aufmöbeln. Beziehen Sie die urbane Wirtschaft in Ihre Uniwahl mit ein. Welche (großen) Unternehmen sind hier vertreten? Welche Branchen prägen die Stadt? Wo könnte ich mich bewerben?

🎯 Partner-Unis

Wenn Sie ein Auslandsstudium von vornherein in Ihren Studienplan einweben wollen, hilft ein Blick auf die internationalen Partner-Unis. Sie haben Südafrika auf der Liste, die Uni aber nur China? Sie wollen in ein spanischsprachiges Land, die Uni bringt Sie aber ausschließlich nach Angelsachsen? Das globale Netzwerk der Uni könnte ein Faktor sein, wenn Sie im Hinblick auf eine internationale Karriere die Weichen richtig stellen wollen.

🎯 Verkehrsverbindungen

Ein Kriterium, das gar nicht mal so unerheblich ist. Wenn Sie keinen Führerschein oder Auto haben, sind Sie auf Bus und Bahn angewiesen – mal abgesehen vom Fahrrad. Wie komm ich von A nach B, wie von meiner Studentenwohnung zur Uni? Hält ein ICE am Hauptbahnhof, mit dem ich am Wochenende zu den Eltern komme? Wie viele Fernbusse fahren hier durch? Und: Für Globetrotter ist auch praktisch, einen Flughafen in der Nähe zu wissen.

🎯 Spin-offs

In Ausgründungen manifestiert sich die Innovationskraft einer Uni. Wie aktiv und erfolgreich fördert Ihre Wunsch-Uni denn eigentlich solche Spin-offs? Wenn Ihre Wunsch-Uni diesbezüglich eine gute Quote hat, könnten Sie selbst später einmal davon profitieren, entsprechende Ambitionen vorausgesetzt.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]